Regionalliga Nordost der Frauen - Ariane Hingst tritt als Geschäftsführerin von Viktoria Berlin zurück

Mi 15.05.24 | 11:18 Uhr
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Viktorias Geschäftsführerin Sport Ariane Hingst (imago images/HMB-Media)
Bild: imago images/HMB-Media

Ariane Hingst ist als Geschäftsführerin und Sportliche Leiterin von Viktoria Berlin zurückgetreten. Das teilte der Verein aus der Frauenfußball-Regionalliga Nordost am Mittwoch mit.

Hingst als Gesellschafterin in beratender Funktion

Auf seiner Webseite bezeichnet der Klub nicht weiter definierte "persönliche Gründe" als Hintergrund für den Rücktritt der 44-jährigen mehrfachen Welt- und Europameisterin. "Ich habe die Zusammenarbeit sehr geschätzt und bedaure Arianes Entscheidung", kommentierte Viktorias Co-Geschäftsführerin Lisa Währer den Schritt. Gleichzeitig sei man bei Viktoria dankbar dafür, "dass sie uns mit ihrer Erfahrung und Expertise weiterhin zur Verfügung stehen wird."

So gibt Hingst den Angaben zufolge zwar ihre operativen Aufgaben bei Viktoria ab, wird den Verein allerdings als eine der Gründungs-Gesellschafterinnen weiterhin in beratender Funktion begleiten.

Einstieg im Sommer 2022

Im Sommer 2022 hatte Hingst als eine von sechs Frauen die Frauenmannschaft von Viktoria übernommen, aus dem Hauptverein ausgegliedert und zu einem ambitionierten Projekt gemacht. Dessen erstes großes sportliches Ziel - den Aufstieg aus der Regionalliga in die 2. Bundesliga - verpassten die Berlinerinnen bis dato allerdings zweimal.

Das Führungsteam um Hingst hatte den Klub erfolgreich zu einer Marke und Anlaufstelle des Berliner Frauenfußballs mit Start-up-Charakter gemacht. In der Tabelle liegt man aktuell hinter der Profi-Mannschaft von Union Berlin auf Platz zwei.

Cheftrainer Galleski übernimmt zunächst

Nichtsdestotrotz zeigte sich Ariane Hingst im Zuge ihres Rücktritts zuversichtlich, dass der Klub zeitnahe den Sprung in die zweithöchste deutsche Spielklasse schaffen wird. Sie sei weiterhin vom Weg des Klubs überzeugt, sagte Hingst, "und werde in der Rolle als Gründungs-Gesellschafterin alles dafür geben, dass unser Team in der nächsten Saison den Aufstieg in die 2. Bundesliga packt."

Laut Vereinsmitteilung wird Cheftrainer Dennis Galleski die Kernaufgaben von Hingst übernehmen, bis die sportliche Leitung neu besetzt ist. Sein Vertrag sei um ein weiteres Jahr verlängert worden.

Sendung: rbb24 Inforadio, 15.05.2024, 11:15 Uhr

2 Kommentare

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  1. 2.

    Jüngst gab es im Frühjahr beim FUSSBALL KONGRESS in Wien auf dem Podium eine Diskussion (zu hören auf Spotify) zum Thema FC Viktoria Berlin sowie den Frauenfußball im Allgemeinen.

    Es diskutierten Lisa Währer (Co-Founder und Managing Director FC Viktoria Berlin), mit Viktoria Schnaderbeck (Ex-Profifußballerin und Unternehmerin), Annika Rody (Director Media Rights SPORT1) und Lisa Makas (Sportliche Leiterin Frauenfußball FK Austria Wien).

    Die Zielgruppen orientierte Annika Rody sprach von etwa 170.000 Zuschauern bei der TV-Übertragung des Relegationsspiel Viktoria Berlin gegen Hamburger SV durch Sport1. Auf dem Podium gab es einen Common Sense darüber, dass ein Start-up mit seiner Art Chancen des Ausprobierens, des Fehlermachens als auch mit dem Risiko des Scheiterns behaftet sein kann.

  2. 1.

    Erfolgreiches Klubmanagement im Frauenfußball ist kein Wunschkonzert. In schwierigen Momenten von einer gemeinsamen Geschäftsführung ein gewisses Maß an Verantwortungsethik. Sportliche Verantwortung bedeutet, Hürden zu meistern. Co-Geschäftsführerin Lisa Währer steht nun alleine da ohne die fußballerische Expertise von Ariane Hingst.

    Mag sein, dass die Kriterien der von den Viktoria Frauen die Anforderungen der Sportstätten im Falle eines Aufstiegs in die 2. Bundesliga immer boch eine Latte zu hoch hängen. Die Infrastruktur ist nicht gegeben. Und wenn die sogar in einer Hauptstadt für die Viktoria Mission nicht gegeben ist, ist das natürlich nicht so einfach.

    Der Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Christian Gaebler (SPD), verwies darauf, dass Berlin bei den Sportstätten im Vergleich schon recht weit vorn sei und diese den Vereinen zudem anders als in anderen Bundesländern kostenlos zur Verfügung stelle. Es gebe es einen großen Sanierungsbedarf.

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