Oberspreewald-Lausitz - Landkreis stellt Schülerinnen kostenlose Menstruationsartikel zur Verfügung

Do 20.07.23 | 15:40 Uhr
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Periodenprodukte liegen in einer Toilette. (Quelle: dpa/Martin Schutt)
Audio: Antenne Brandenburg | 20.07.2023 | Nachrichten | Bild: dpa/Martin Schutt

Tampons und Damenbinden sind für Schülerinnen der Gymnasien im Oberspreewald-Lausitz-Kreis bald kostenlos. Das teilte der Landkreis am Donnerstag mit. Zum neuen Schuljahr sollen sich im Paul-Fahlisch-Gymnasium Lübbenau, im Friedrich-Engels-Gymnasium Senftenberg und im Emil-Fischer-Gymnasium in Schwarzheide entsprechende Spender auf den Mädchen-Toiletten befinden.

"Die problemlose Bereitstellung von kostenfreien Menstruationsprodukten auf den Schultoiletten ist ein wichtiger Beitrag zur Enttabuisierung und Normalisierung der Periode", heißt es in der Mitteilung des Landkreises. Bislang seien die Mädchen, die keine Hygieneprodukte bei sich hätten gezwungen gewesen, sich an Mitschülerinnen zu wenden oder den "oft mit Scham verbundenen Gang ins Sekretariat" anzutreten.

Begrenzt auf zwei Jahre

Zudem gebe es finanzielle Aspekte, die Monatshygiene koste Geld, so die Mitteilung. Das sei für sozial schwache Familien ein ernst zu nehmender Faktor.

Das Thema sei nicht zuletzt von Schülerinnen an die Kreisverwaltung herangetragen worden, heißt es weiter.

Das Angebot soll zum neuen Schuljahr starten. Nach einigen Wochen soll dann evaluiert werden, ob das Angebot angenommen werde. Der Zeitraum des Pilotprojektes ist zunächst auf zwei Jahre begrenzt.

Oberspreewald-Lausitz ist brandenburgweit nicht der erste Landkreis mit einem solchen Angebot. Schon seit dem letzten Jahr läuft ein ähnliches Pilotprojekt in Schulen und Verwaltungsgebäuden in Dahme-Spreewald, Cottbus stellt den Schulen monatlich einen gewissen Geldbetrag zur Verfügung, Spender gibt es dort allerdings nicht.

Laut "Tagesspiegel" [www.tagesspiegel.de] gibt es zudem in Potsdam bereits 40 Automaten. Eine landesweite kostenlose Bereitstellung von Periodenprodukten war hingegen im März im Landtag gescheitert.

Sendung: Antenne Brandenburg, 20.07.2023, 15:30 Uhr

7 Kommentare

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  1. 7.

    Dem Dank möchte ich mich anschließen. Eine sehr unterstützenswerte Initiative.

    Mädchen/Frauen sind regelrecht erleichtert wenn sie in solchen (ja oft auch plötzlich) auftretenden Not-Situationen wissen, daß es diese Produkte im Toilettenbereich gibt.

    Nach meinen Erfahrungen in Jahrzehnten gibt es solche Bevorratungen nicht, eher große Dankbarkeit für die Bereitstellung und auch Verwunderung über solche Großzügigkeit.

    Die weiter unten geäußerten Phantasien bzgl. des "Bunkerns" entlarven wohl eher die Denke des Kommentators. (und es sind die Jungs, die massenhaft Tampons klauen und damit Unfug treiben!)

  2. 6.

    Ich biete meinen Kunden/Schulungsteilnehmerinnen seit 12 Jahren kostenlos Menstruationsartikel kostenlos auf der Toilette an. (Bis zu 700 Personen pro Jahr).
    Mit ist bis heute nicht aufgefallen, dass ein "private Zweckentwendung" auftritt.
    Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie wertvoll es ist, eine sofortige Hilfe zur Hand zu haben im dringenden Fall.
    Vielen Dank für die Hilfe der Schülerinnen

  3. 5.

    Also wenn gendern, dann bitte richtig. -innen wird mit doppel n geschrieben ^^
    Achso, also haben wohlhabende Gymnasiastinnen (oh Gott ist das ein Wort) keine Periode. Gut zu wissen.
    Und natürlich wird das Ding ratz fatz leer sein. Die kann man so schön in die Hosentasche stecken und zu Hause fürs nächste Mal bunkern.
    Trotzdem erschließt sich mir das mit den Gymnasien nicht. Zumal ja die Studienlage bescheinigt, dass Kinder aus ärmeren Haushalten eher geringere Schulabschlüsse erzielen (natürlich nicht alle). Und es soll tatsächlich auch Kinder geben, die mit 8 schon ihre Periode bekommen...
    Also wenn, dann ALLE Schulformen!
    In der Summe halte ich es aber auch für reinste Geldverschwendung.

  4. 4.

    Mittelschüler haben keine, dafür aber mittellose Mittelschülerinen. Wenn die Tampons so griffbereit zur Verfügung stehen wie auf Foto, dann sind die Spender täglich nach spästestens fünf Minuten leer. Ich denke, die sicherlich gutgemeinte Aktion wird nach drei Monaten eingestellt.

  5. 3.

    Warum werden die Artikel denn nur in Gymnasien zur Verfügung gestellt? Haben Mittelschüler keine Periode?

  6. 2.

    Ganz einfach: Aus Förderprogrammen, die auch und gerade Kommunen abrufen können.

    Und nein. Ich, männlich, finde es nicht übertrieben, sondern ein sinnvolles Projekt.

  7. 1.

    Ist das nicht ein bisschen übertrieben? Woher kommt das Geld? Jede Kommune ist doch angeblich überschuldet?

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