Bildungsausschuss -
Eine Initiative von Lehrern der Grund- und Oberschule Burg (Spree-Neiße) hat ein gemischtes Fazit der Konsequenzen nach den bekanntgewordenen rechtsextremen Vorfällen an der Schule gezogen. Im Bildungsausschuss des Brandenburger Landtages forderte die Initiative mehr Zivilcourage.
Die Sprecherin des Netzwerks "Demokratie und Transformation", Jette Schega erklärte am Donnerstag, es habe nicht funktioniert "mehr Haltung" zu fordern. Es habe eher funktioniert, nicht zu handeln, wegzuschauen und sich wegzuducken, so Schega. "Unsere Schulleitung hat in diesem Fall versagt."
Die Lehrerin forderte etwa frühzeitiges Handeln und Strategien zur Prävention, sowie verpflichtende Weiterbildungen.
Manche Jugendliche mit "geschlossenem rechtsextremen Weltbild"
Nachdem sie in einem Brief auf zahlreiche rechtsextreme Vorfälle an ihrer Schule hingewiesen hatten, waren die beiden Lehrer Max Teske und Laura Nickel rechten Anfeindungen ausgesetzt. Im Netz war zu einer Jagd auf die Lehrkräfte aufgerufen worden, Sticker im Ort zeigten die Gesichter der beiden. Wegen der Anfeindungen hatten die Lehrer die Burger Schule zum Schuljahresende verlassen. Mittlerweile gibt es eine neue Schulleitung.
Das Brandenburgische Institut für Gemeinwesenberatung demos sieht im Rechtsextremismus einen Teil der gesellschaftlichen Realität. Manche Jugendliche würden durch entsprechendes Verhalten Grenzen austesten, bei anderen könne man aber fast von einem geschlossenen rechtsextremen Weltbild sprechen, so Geschäftsführer Markus Klein.
Maßnahmen zur Stärkung der Demokratie an Schulen forderte auch die Regionale Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie. Man dürfe nicht nur auf Vorfälle reagieren, so Geschäftsführerin Miriam Apffelstaedt. Stattdessen sei es nötig soziales Lernen zu fördern, Streitschlichter einzuführen und das Bewusstsein für Diskriminierung zu stärken.
Sendung: Brandenburg Aktuell, 07.09.2023, 19:30 Uhr