Verträge bereits unterzeichnet -
Im neuen Bahnwerk in Cottbus sollen zur Eröffnung im Januar nächsten Jahres die ersten 400 von 1.200 geplanten Arbeitsplätzen entstehen. Das teilten Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und die Deutsche Bahn am Donnerstag in Potsdam mit.
Die Arbeitsverträge sind nach Angaben der Bahn bereits unterzeichnet. Die Fachkräfte kämen überwiegend aus der Region, sagte Woidke.
"Rückgrat des Fernverkehrs"
Das neue ICE-Instandhaltungswerk wird in zwei Teilen gebaut und soll der Lausitz im Rahmen des Strukturwandels zugutekommen. Der erste Teil des Bahnwerks soll am 8. Januar 2024 starten - im Mai 2022 begannen die Arbeiten. Die Bahn habe "in Rekordgeschwindigkeit" gebaut, sagte Technik-Vorständin Daniela Gerd tom Markotten.
"Für uns als Deutsche Bahn ist es extrem wichtig, weil wir dort den ICE 4 - unseren 400 Meter langen Zug - ab Januar warten werden", fügte die Technik-Vorständin hinzu. Damit sei das Werk in Cottbus "ein Stück weit das Rückgrat des Fernverkehrs". Bis Ende des Jahrzehnts habe die Bahn 450 ICEs zu warten, sagte sie.
Zweiter Teil des Bahnwerks soll bis 2026 fertig sein
Für die Gewinnung von Fachkräften arbeiten die Deutsche Bahn, das Energieunternehmen Leag und die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) zusammen. Die Bahn setzt nach eigenen Angaben auch auf Investitionen in die Ausbildung. Im vergangenen Jahr und in diesem gebe es je 100 Auszubildende im Werk Cottbus.
Der zweite Teil des Bahnwerks soll bis zum Jahr 2026 fertiggebaut werden. Insgesamt sollen in Cottbus 1.200 neue Arbeits- und Ausbildungsplätze entstehen - auch als Ausgleich für den Wegfall von Arbeitsplätzen durch den Ausstieg aus der Braunkohlegewinnung. Das Projekt wird ähnlich wie das Tesla-Werk in Grünheide mit vorläufigen rechtlichen Genehmigungen gebaut, deshalb geht es so schnell voran.
In Potsdam traf sich am Donnerstag die Arbeitsgruppe Bahnstandort Cottbus. Dabei ging es auch um weitere Bahnprojekte. Der Ausbau der Bahnstrecke Berlin-Cottbus könnte bald entscheidend vorankommen: Die Finanzierungsvereinbarung von Bund, Land und Bahn für das zweite Gleis der Strecke Lübbenau-Cottbus werde voraussichtlich im September oder Oktober unterzeichnet, sagte Woidke.
Die Strecke solle im Jahr 2027 zweigleisig und elektrifiziert in Betrieb gehen. Für den Ausbau der Linien Cottbus-Görlitz (Sachsen) und Cottbus-Forst sollten ebenfalls noch in diesem Jahr die notwendigen Vereinbarungen zur Finanzierung abgeschlossen werden
Sendung: rbb24, 31.08.2023, 16 Uhr