Trotz gesunkener Marktpreise - Ostbrandenburger Stadtwerke planen keine Absenkung der Strompreise
Die Preise sind an den Energiemärkten deutlich gesunken, Strom und Gas sind derzeit wieder günstiger. Die meisten Stadtwerke in Ostbrandenburg werden ihre Strompreise aber vorerst nicht senken. Die Energiepreisbremsen treten am 1. März in Kraft.
Die Mehrheit der Stadtwerke in Ostbrandenburg plant derzeit keine Preissenkungen beim Strompreis - obwohl die regionalen Energieversorger derzeit wieder deutlich günstiger Strom an den Energiemärkten einkaufen.
Jana Jähnke von den Stadtwerken Schwedt (Uckermark) erklärt das mit den teueren Vorratskäufen aus dem vergangenen Jahr: "Die Stadtwerke generell haben eine recht lange Beschaffungsstrategie, sprich, der Stromeinkauf für das aktuelle Jahr ist schon getätigt worden. Von daher stehen unsere Preise für das Jahr 2023 fest und die sind im Vergleich zu anderen Anbietern auch sehr sehr günstig."
Zum 1. Januar 2023 hatten die Stadtwerke Schwedt die Strompreise erhöht. Kundinnen und Kunden in der Grundversorgung zahlen seitdem einen Brutto-Arbeitspreis von 46,30 Cent pro Kilowattstunde [stadtwerke-schwedt.de].
Keine Preissenkung in Bernau und Frankfurt (Oder)
Auch die Stadtwerke Bernau und Frankfurt (Oder) und stellen bisher keine Senkungen beim Strompreis in Aussicht. Man beobachte aber die Preisentwicklungen am Markt, sagte Torsten Röglin, Chef der Frankfurter Stadtwerke, gegenüber dem rbb: "Wir als Stadtwerke Frankfurt haben für die Grundversorgung einen Preis, der liegt bei 51,73 Cent brutto. Das liegt also deutlich drüber, was der Wettbewerb derzeit zu bieten hat. Und klar denken wir darüber nach, wann wir die Preise senken können, zumal wir an den Beschaffungsmärkten fallende Preise sehen. Wir werden auch darauf reagieren."
Stadtwerke Cottbus senken Preise
Die Stadtwerke Cottbus schlagen schon jetzt einen anderen Weg ein. Ab dem 1. März werden die Preise in der Grundversorgung zum 1. März gesenkt, sagte Lundquist Neubauer gegenüber Antenne Brandenburg." Der Arbeitspreis in der Grundversorgung sinkt von derzeit 68,22 Cent pro Kilowattstunde auf 56,81 Cent ab 1. März [stadtwerke-cottbus.de].
Schon seit Jahresbeginn würden Verbaucherinnen und Verbraucher verstärkt ihre Anbieter wechseln, erklärt Verivox-Sprecher Neubauer. Auf dem Vergleichsportal sei es derzeit möglich, günstigere Tarife zu finden: "Im Vergleich zur Energiekrise, wo es ein bisschen schwieriger war, einen günstigen Anbieter zu finden, hat sich das jetzt gedreht und es ist wieder möglich zu sparen."
Energiepreisbremsen treten im März in Kraft
Mit der Energiepreisbremsen sollen ab dem 1. März private Haushalte und Unternehmen entlastet werden. Die Strompreisbremse sieht vor, dass Haushalte und kleinere Unternehmen 80 Prozent ihres bisherigen Verbrauchs zu einem garantierten Bruttopreis von 40 Cent pro Kilowattstunde erhalten. Als bisheriger Verbrauch gilt der im September 2022 prognostizierter Jahresverbrauch. Nur wer mehr verbraucht, muss dann deutlich mehr zahlen.
Die Gaspreisbremse funktioniert ähnlich. Auf 80 Prozent des Grundverbrauchs müssen Kundinnen und Kunden ab März dann maximal 12 Cent pro Kilowattstunde zahlen. Für Fernwärme gilt ein Preisdeckel von 9,5 Cent pro Kilowattstunde.
Die Entlastungen gelten ab März 2023 rückwirkend für die Monate Januar und Februar 2023 bis einschließlich April 2024.
Sendung: Antenne Brandenburg, 13.02.2023, 08:30 Uhr