Zwei Gleise und elektrische Oberleitung für RB26 - Bundesverkehrsausschuss will Ostbahn-Ausbau in Verkehrswegeplan aufnehmen

Do 19.10.23 | 15:06 Uhr
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Regionalbahn im Bahnhof
Audio: Antenne Brandenburg | 19.10.2023 | Felicitas Montag | Bild: rbb

Die sogenannte Ostbahn zwischen Berlin und Küstrin-Kietz könnte bald durchgehend zweigleisig ausgebaut und mit einer elektrischen Oberleitung ausgestattet werden. Dafür müsste die Strecke in den Bundesverkehrswegeplan zum Bau von Schienenwegen aufgenommen werden. Der Verkehrsausschuss des Bundestages hat am Mittwoch einen solchen Schritt empfohlen und sieht damit einen potentiellen Bedarf.

Befürworter: Ostbahn wichtig für Verkehr von und nach Polen

Seit Jahren fordert die "Interessengemeinschaft Ostbahn e.V." aus unter anderem Kommunen und Wirtschaftsverbänden den Ausbau der vielbefahrenen Pendlerstrecke. Damit soll der Personen- und Güterverkehr verbessert werden. Außerdem erhoffen sich die Befürworter eine Entlastung der vielbefahrenen RE-1 Strecke und der Straßen in der Region, insbesondere im Berliner Umland. Auch das Land Brandenburg hat sich für einen Ausbau ausgesprochen und den Bund zum Handeln aufgefordert.

Kellner begrüßt Entscheidung

Der Bundesverkehrsausschuss hat jetzt die Ostbahn zumindest in den Bedarfsplan im Rahmen des sogenannten Genehmigungsbeschleunigungsgesetze in seiner Beschlussempfehlung empfohlen. Dazu ließ Michael Kellner Staatssekretär von den Grünen im Bundeswirtschaftsministerium verlauten: "Die Bundesregierung korrigiert hier ein jahrzehntelanges Versäumnis des Bundes, Verantwortung für die grenzüberschreitenden Schienenstrecken nach Polen zu übernehmen. Die Region, die Wirtschaft und die Menschen in Ostbrandenburg brauchen diese Strecke und das nicht nur als Güter-Ausweichstrecke für die seit langem überlastete RE1-Strecke, sondern auch als attraktive grenzüberschreitende Eisenbahnverbindung für die Pendlerinnen und Pendler der Grenzregion."

Der Bürgermeister von Golzow, Frank Schütz (CDU) und Geschäftsführer der "Interessengemeinschaft Ostbahn e.V." teilte via 'X' - vormals Twitter - mit: "Es sind die kleinen Schritte die auch wichtig sind." Die Aufnahme in den Bedarfsplan bezeichnete er als "wichtigen Baustein für den notwendigen zweigleisigen Ausbau und deren Elektrifizierung".

Am Freitag soll der Bundestag das Gesetz dann beschließen. Auf polnischer Seite ist die Ostbahn bereits zweigleisig und mit elektrischer Oberleitung ausgebaut worden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 19.10.2023, 07:30 Uhr

8 Kommentare

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  1. 8.

    In Richtung Westen besteht nun mal Fluchtgefahr oder auch Konkurrenz Gefahr für den Westen.
    Schon die DDR hat doch Städte und Infrastruktur in Richtung Polen und Sowjetische Freunde verlagert.
    Oder, gleich hinter der Oder/Neiße müssen irgendwelche unbekannten Großstädte mit Millionen Arbeitskräfte für Deutschland liegen - aber außer Stettin im Norden, ist doch in Westpolen auch nichts los, in puncto Bevölkerung ???

  2. 7.

    Das ist sehr gut: man könnte dann Fachkräfte und Hilfsarbeiter mit der Bahn nach Berlin/Brandenburg befördern, statt mit Diesel und Benziner.
    Auch Flüchtlinge könnten dann besser in die Hauptstadt-Region gebracht werden, statt anderer gefährlicher und illegaler Wege.
    Und wenn gerade keine Personen befördert werden, kann man Autozüge fahren lassen.

  3. 6.

    Kommt wahrscheinlich immer auf den jeweiligen Wohnort an : Ich persönlich mache über Rathenow und Stendal, Tagesausflüge zum Bsp. nach Wolfsburg, Lüneburg, Celle oder über Potsdam und Brandenburg/Havel, nach Magdeburg, Harz, Braunschweig, Hannover.
    Wer aber weiter östlich wohnt, fährt dann eher in Richtung polnischer Grenze/Polen, oder Lausitz.
    Der Ausbau der Bahnstrecken von Berlin und Brandenburg in die Nachbar Regioen, ist doch immer gut und sollte gefördert werden - ob nun nach Osten, Süden, Norden, Westen.

  4. 5.

    Ossis und Berliner sollen halt nur nach dem Osten, oder nach Usedom oder Cottbus /Elsterwerda fahren - der Westen ist für Ossis/Berliner tabu / haben doch sowieso kein Benehmen und nur etwas Geld für den Polen Markt.

  5. 4.

    Ich möchte aber in Richtung Westen fahren und nicht immer, in Richtung Osten - da war ich schon lange genug.
    Stendal ist der Anschluss nach dem Westen und da fährt nur alle 2 Stunden ein Regio von Berlin in Richtung Westen.
    Ich bin kein Pole und kein Raucher und auch kein Billig Tanker - Ich bin ein Bundesdeutscher und möchte innerhalb von Deutschland, Bahn fahren - und darum soll sich die Brandenburger/Berliner und Bundesdeutsche Politik kümmern und nicht um Anschlüsse nach Polen oder in den Balkan oder sonst wohin.
    Die Bahn klappt innerhalb der BRD nicht - aber der Bürger soll nach Osteuropa fahren - Alles klar !!!

  6. 3.

    Für die Deutsch- Polnischen Beziehungen sind gute Verkehrsverbindungen wichtig. Auch gerade für das zwischenmenschliche, nicht nur für Wirtschaft und Politik.
    Besonders Trauerspiel: trotz Vertrag wird auf deutscher Seite die ganz kurze Strecke von Polen nach Görlitz nicht elektrifiziert. Sa könnten dann mit polnischem Gleichstrom polnische Züge fahren.
    Geld wird verweigert, jede bürokratische Ausrede genutzt.

  7. 2.

    Falsch. Die Ostbahn wird dringend gebraucht als Ausweichstrecke für den transeuropäischen Güterverkehr (North Sea - Baltic), denn die Frankfurter Bahn ist rappelvoll. Die Ostbahn noch länger unelektrifiziert zu lassen, bedeutet im Falle einer Streckensperrung zweimaligen Lokwechsel, unwirtschaftliches Dieseln unter Fahrdraht oder Umleitungen über Hoyerswerda. Wenn dann wird man die Ostbahn im Zusammenhang mit dem zweigleisigen Ausbau elektrifizieren, jedoch keinesfalls wegen irgendwelcher Störanfälligkeiten vorher.

  8. 1.

    Ein durchgehend zweigleisiger Ausbau der Ostbahn ist dringend erforderlich. Die Elektrifizierung ist nachrangig. Keinesfalls sollte die Strecke vor dem durchgehend zweigleisigen Ausbau elektrifiziert werden. Das würde sie nur noch störanfälliger machen, Stichwort: Oberleitungsschaden.

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