Lkw waren mit Reisebus zusammengestoßen - Viele Verletzte verlassen nach A12-Unfall das Krankenhaus

Mi 10.05.23 | 18:31 Uhr
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Blick auf den beschädigten Reisebus auf der A12. (Quelle: dpa/Hannes P Albert)
Audio: Antenne Brandenburg | 10.05.2023 | Robert Schwaß | Bild: dpa/Hannes P Albert

Nach dem Zusammenstoß zweier Lastwagen und eines Reisebusses am Dienstag auf der Autobahn A12 haben viele der Verletzten die Krankenhäuser inzwischen wieder verlassen. Alle 60 Insassen des Busses und beide Lkw-Fahrer waren nach dem Unfall in umliegende Krankenhäuser gebracht worden, sagte der Sprecher der Polizeidirektion Ost, Roland Kamenz, am Mittwoch dem rbb. Dort seien sie untersucht und behandelt worden.

Die Polizei hatte am Dienstag noch von 52 verletzten Menschen gesprochen, zehn davon schwer. Bei den Insassen des Reisebusses handele es sich um polnische Mitarbeiter eines deutschen Unternehmens aus dem Landkreis Teltow-Fläming. Bei den Fahrern der beteiligten Fahrzeuge handele es sich den Angaben zufolge um zwei Polen im Alter von 40 und 38 Jahren und einem 30 Jahre alten Ukrainer.

Verletzte wurden auf mehrere Kliniken verteilt

Das Klinikum Frankfurt (Oder) teilte dem rbb mit, es seien zwölf verletzte Personen aus dem Unfallgeschehen im Haus behandelt worden, elf davon habe man inzwischen entlassen. Eine Person werde nach einer Notoperation derzeit noch intensivmedizinisch behandelt.

Das Helios-Klinikum in Bad Saarow (Oder-Spree) teilte mit, man habe 13 Unfallopfer behandelt, die überwiegend leicht verletzt waren. Ein Patient werde stationär behandelt.

Im Achenbach-Krankenhaus in Königs Wusterhausen (Dahme-Spreewald) seien vier Unfallopfer behandelt worden, von denen alle bereits wieder entlassen seien. Nach Angaben des Krankenhaus in Rüdersdorf (Märkisch-Oderland) seien zwei Personen mit mittelschweren Verletzungen eingewiesen worden. Lebensgefahr bestehe nicht, hieß es weiter.

In das Unfallkrankenhaus Berlin seien sieben Unfallopfer gebracht worden. Über die Schwere der Verletzungen und ob sie sich noch dort befinden, machte die Klinik am Mittwoch gegenüber dem rbb keine Angaben.

Busse brachten Personen aus dem Krankenhaus nach Hause

Nach rbb-Informationen hatte das Busunternehmen aus Słubice einen Bus geschickt, der Personen mit leichteren Blessuren nach einer Voruntersuchung nach Polen brachte. Die Verletzten sind nach Angaben von der polnischen Polizei alle polnische Staatsbürger.

Rund 200 Polizisten und Feuerwehrleute seien am Dienstag vor Ort gewesen, sagte Polizeisprecher Kamenz. Auch ein polnisches Polizeiteam sei zur Unfallstelle gekommen und habe insbesondere in der Kommunikation Unterstützung geleistet. Derzeit analysiere die Autobahnpolizei die Fahrtenschreiber aller beteiligten Fahrzeuge. Diese Auswertung soll Auskünfte über gefahrene Geschwindigkeiten und Bremswerte geben, sagte Kamenz dem rbb.

Sendung: Antenne Brandenburg, 10.05.23, 16:42

Mit Material von Robert Schwaß

7 Kommentare

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  1. 7.

    Im Grunde genommen ist die Autobahn zu einem Großteil ihrer Kapazität ein riesiger Verschiebehof aus Gründen kurzfristigster und kurzsichtigster Kalkulation.

  2. 6.

    "Ich bin für eine radikale Eindämmung des LKW Verkehrs." Dem steht leider die EU entgegen, da diese den freien Warenverkehr über alles stellt. Dies führt zu einem stetig steigenden Transportaufkommen, wo fragwürdiger Weise vergleichbare Waren hin und her kutschiert werden oder aber auch die einzelnen Verarbeitungsschritte örtlich immer weiter auseinandergezogen werden, nur weil es Bruchteile von Cent billiger ist. Ein Extrembeispiel war mal ein Erdbeerjoghurt. Da wurde die Milch aus Süddeutschland nach Norddeutschland zur Molkerei gebracht, um Joghurt draus zu machen. Dieser fuhr dann nach Italien, um die Erdbeermasse unterzumischen und das ganze in Becher abzufüllen. Die Paletten kamen dann zurück nach Deutschland zum Verkauf. In Summe war alles halt ein wenig billiger, als das Produkt gleich in Deutschland herzustellen und abzufüllen.

  3. 5.

    Bereits eine längere Forderung: Generelles Überholverbot LKW/LKW auf deutschen Autobahnen bzw. Autobahnen innerhalb der EU.

  4. 4.

    Zum Glück haben alle überlebt. Die Nachricht zu diesem Unfall erinnert mich an meine Erlebnisse vor über 20 Jahren, als ich einen ähnlichen Unfall als Passagier in einem Bus auf der Autobahn A 7 bei Göttingen Richtung Hannover mit erleben musste. Es war furchtbar. Psychologische Hilfe gab es für uns nicht. Wir mussten mit ansehen und bangen wie eine Kollegin aus dem Bus von der Feuerwehr herausgeschnitten wurde. Stunden lang standen wir auf dem Seitenstreifen und warteten bis man uns abgeholt hat. Dann wieder in einem Bus einsteigen zur Sammelstelle, Aufnahme der Personalien usw.. Dann brachte man uns zum Bahnhof und wir, die unverletzt waren, konnten die Heimreise antreten. Jeder musste für sich einzeln damit fertig werden. Ich nutze seitdem keine Reisebusse mehr! Die Massenkarambolage damals erfolgte in den frühen Morgenstunden. Verursacht u.a. durch LKW mit viel zu geringem Abstand zueinander. Da muss isch etwas ändern!

  5. 3.

    Ich schließe mich den Genesungswünschen an.

    Und sicher meinen Sie das Geschriebene in Richtung einer Umgangskultur als etwa zivilisatorisch oder biologisch. In der Tat zeigen sich TENDENZIELL zwischen den Ländern unterschiedliche Fahrkulturen: In England und den Niederlanden ist sie m. E. rücksichtsvoller als in Deutschland - Stichwort: Der Überholvorgang dort eher als Ausnahme -, während in der Deutschland die spätpubertäre Balgerei auf den Autobahnen eher die Regel ist. In den Staaten des östlichen Mitteleuropa und in Osteuropa ist die Fahrkultur tendenziell noch einmal ruppiger, das wiederum hinsichtlich von Landstraßen.

    Wie gesagt: Mit einem Menschenschlag hat das nichts zu tun; eher schon damit, aus vorherigen Zuständen plötzlich in andere Zeitläufe gespült zu sein und neue Mittel bis zum Exzess auszunutzen.

  6. 2.

    Vielen Dank an den erst Helfer für e ihre tolle Arbeit ohne ihnen wäre alles nicht so schnell gegangen. Gute Besserung an alle verletzen.

  7. 1.

    Ich wünsche allen verletzten baldige Genesung und dass sie das leben wieder normal bestreiten können, ohne dass Angst zurückbleibt. Aber zum Thema. Wir haben auf den Autobahnen Richtung Polen einfach zu viel LKW Verkehr, teils mit Fahrern, denen StVO egal ist oder auch in rambomanier mit überhöhter Geschwindigkeit. Das ist nicht die Ausnahme sondern Dauerzustand. Und die Belastung durch LKW nimmt zu. Vor allem sonntags sind erstaunlich viele LKW unterwegs. Und dass die lkw Unfälle mit polnischen oder osteuropäischen FahrernFahtern zunehmen, belegt schon die Statistik und man hort es jeden Tag im Antenne Verkehrsfunk. Ich bin für eine radikale Eindämmung des LKW Verkehrs.

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