Schloss Bellevue -
Einen Tag vor dem "Tag des Ehrenamts" hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Montag im Schloss Bellevue in Berlin 19 Bürgerinnen und Bürger aus ganz Deutschland ausgezeichnet, die sich um die Zukunft des Ehrenamtes verdient gemacht haben. Mit Irina Holzmann aus Eberswalde (Barnim) wurde auch eine Brandenburgerin mit Bundesverdienstkreuz geehrt.
Engagement für Spätaussiedler
Die Auszeichnung habe sie überrascht, sagt die 51-Jährige dem rbb im Anschluss an die Verleihung. "Ich habe einen Brief bekommen und wusste nicht, worum es geht. Dann musste ich erstmal dort anrufen und nachfragen. Heute kann ich immer noch nicht glauben, dass meine Kleinigkeit ausgezeichnet wurde, weil das schon eine wirkliche Ehre ist."
Irina Holzmann kam 1994 als Spätaussiedlerin gemeinsam mit ihrer Familie nach Eberswalde. Wenige Jahre später gründete sie dort erst eine Bürgerinitiative der sogenannten Spätaussiedler. Daraus wurde dann im Jahr 2006 der Verein "Kontakt Eberswalde", der eigenen Angaben zufolge unter anderem Integration und gesellschaftliche Vielfalt fördert und derzeit rund 40 Mitglieder zählt.
"Ich habe damals bei meinen Landsleuten sehr viel Potential gesehen", so Holzmann. "Später kamen noch andere Zugewanderte und auch jetzt kommen noch Migranten aus anderen Ländern."
Der Verein hilf Zugewanderten in Deutschland Fuß zu fassen. Über die Jahre hat Kontakt Eberswalde ein lokales Netzwerk aus Sportvereinen, Bildungsträgern und Ämtern aufgebaut. Außerdem bietet er Sprachkurse für Kinder und Jugendliche, Unterstützung bei Behördengängen sowie Wohnungs- und Arbeitssuche an. Außerdem ist Holzmann Mitglied im Landesintegrationsbeirat und ist als Migrationsberaterin in der Beratungsstelle der Vertriebenen in Eberswalde tätig.
Dank von Steinmeier und Woidke
Das Engagement wurde nun auch von Bundespräsident Steinmeier gewürdigt. Zur Begründung ließ das Bundespräsidialamt verlauten: "Irina Holzmann weiß aus eigenem Erleben, wie es sich anfühlt, in einem fremden Land anzukommen. Sie kennt die Sorgen, Ängste und Probleme des Neustarts, ist aber auch das beste Beispiel für gelungene Integration."
Auch der Brandenburger Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) dankte der Migrationsberaterin anlässlich der Auszeichnung. Sie habe zahlreiche Projekte zur Beratung und Unterstützung von Migrantinnen und Migranten in allen Lebenslagen auf den Weg gebracht, sagte Woidke am Montag in Potsdam. Damit habe sie vielen beim Ankommen in Deutschland und bei der Integration zur Seite gestanden.
Sendung: Antenne Brandenburg, 04.12.2023, 15:45 Uhr