Paketzusteller für Amazon - Im Netz der Subunternehmen

Mo 28.11.22 | 09:49 Uhr | Von F. Montag, E. Angeloudis, G. Russew
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Paketbote übergibt zwei Amazon Pakete (Quelle: dpa)
AUDIO: rbb24 Inforadio | 23.11.2022 | Felicitas Montag | Bild: dpa

In einem Monat ist Weihnachten - fleißig werden jetzt Geschenke eingekauft und vor allem online bestellt. Es ist Hochsaison für Paketzusteller. Die Arbeitsbedingungen, unter denen sie arbeiten, sind oft unzumutbar. Von F. Montag, E. Angeloudis, G. Russew

Im Sekundentakt fährt ein weißer unbeschrifteter Van nach dem anderen auf das Amazon-Gelände in Hoppegarten vor den Toren Berlins. Black Friday steht vor der Tür. In einem Monat ist Weihnachten - Hochsaison für Paketzusteller.

Michael Wahl vom Beratungsnetzwerk "Faire Mobilität" des Deutschen Gewerkschaftsbundes reicht den Fahrern Infoflyer durch das Fahrerfenster - in zehn Sprachen übersetzt. Die Paketzusteller, alle männlich, viele sind migrantische Arbeitskräfte oder haben Migrationshintergrund - sie kommen aus Russland, Bulgarien, Polen und der Ukraine. Viele sprechen wenig Deutsch. Da kommt ein Flyer in der eigenen Muttersprache passend.

"Hi! Wenn es Probleme mit der Arbeit gibt, rufst du an, okay?", sagt der Gewerkschaftsvertreter zu einem Kurierfahrer vor dem Amazon-Depot und dem UPS-Center in Hoppegarten. "Was ist Deine Muttersprache?", "Bulgarisch", antwortet der Fahrer. "Okay, hier auf dem Zettel ist alles auch auf Bulgarisch. Du kannst uns auch in Deiner Sprache anrufen."

Geldabzüge bei Unfällen, Knöllchen selbst bezahlen

"Viele Menschen, die bei Amazon als Kurierfahrer arbeiten, haben einen Migrationshintergrund und sind an diese Arbeit auch wirklich gebunden, weil sie hoffen, dass sie so einen langfristigen Aufenthaltstitel bekommen", erläutert Gewerkschaftler Wahl. Benita Unger von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi geht einen Schritt weiter: Viele deutsche Arbeitnehmer würden unter diesen Bedingungen bei den Subunternehmen gar nicht erst arbeiten. "Gerade geflüchtete Menschen gehen in ihrer Not diese Arbeitsverhältnisse ein."

Einer von ihnen ist der 31-jährige Malek* aus Syrien. Er ist vor eineinhalb Jahren nach Deutschland gekommen. Zehn Monate arbeitet er bereits für ein Amazon-Subunternehmen, dessen Namen er nicht öffentlich nennen möchte. Das viele Treppensteigen bei der Auslieferung hat sich bei ihm bereits gesundheitlich ausgewirkt. Er klagt über Knieprobleme. Die Arbeitsbedingungen stimmten für ihn nicht.

"Es gab Geldabzüge bei Unfällen als Strafe", sagte Malek. Da er in Berlin gearbeitet hat, war er beim Ausliefern gezwungen falschzuparken, berichtet er. Er habe die Strafzettel selbst zahlen müssen. 200 Euro waren so auf einmal weg.

Das Netzwerk der Subunternehmen

Diese Berichte von Fahrern hat Unger schon häufiger gehört. Es gebe unterschiedliche Modelle bei den Subunternehmern. Manche Fahrer würden nach ausgelieferten Paketen, manche nach Stopps bezahlt. "Auf dieser Basis kann die Mindestlohn-Kontrolle gar nicht eingehalten werden", sagt Unger. Wenn jemand für über 200 Pakete in vielleicht zehn Stunden oder länger unterwegs sei, dürfte er kaum auf die zwölf Euro Mindestlohn kommen.

Und da kein Paketzusteller, der für Amazon arbeitet, direkt bei Amazon angestellt ist, läuft alles über dieses Netzwerk der Subunternehmer. Und damit nicht genug. Amazon verweist in seiner Antwort an den rbb darauf, dass es Partnern, nach vorheriger Abstimmung erlaube, bis maximal 15 Prozent ihres Volumens an andere Zustellunternehmen auszulagern - von Subunternehmen an weitere Subunternehmen.

Tariflohn gibt es bei keiner dieser Firmen

Malek kündigte und arbeitet seit zwei Monaten für ein anderes Subunternehmen. Bei seinem jetzigen Arbeitgeber seien seine Arbeitsbedingungen besser. Hier ist er jetzt zufrieden und arbeitet auch freiwillig samstags. Netto kann er so pro Arbeitstag 95 Euro einspielen, gerade mal den Mindestlohn. Wenn er auf einer Tour zu viele Pakete hat, bekommt er Hilfe von einem anderen Fahrer, sagte er dem rbb.

Die Arbeitsbedingungen, unter denen Malek und viele andere Zusteller arbeiten müssen, sind von Subunternehmen zu Subunternehmen unterschiedlich. Betriebsräte oder Tariflohn gibt es aber bei keiner dieser Firmen, kritisiert Benita Unger.

Daher fordert Unger ein Gesetz, das Subunternehmen verbietet: "Das größte Problem ist, dass viele Subunternehmer nicht die Arbeits- und Gesundheitsschutzbedingungen einhalten, die eigentlich erforderlich sind. Wir erleben dann auch wieder andere Subunternehmen, die wieder andere Subunternehmerketten beschäftigen. Da sind die Arbeits- und Lohnbedingungen überhaupt nicht mehr kontrollierbar", sagt Unger dem rbb.

Hotline für Fahrer

Amazon widerspricht dieser Darstellung. Man überprüfe regelmäßig Partnerunternehmen, um sicherzustellen, dass sie geltende Gesetze und Richtlinien einhalten, und ergreife Maßnahmen, wenn dies nicht der Fall ist, teilt ein Sprecher rbb|24 auf Anfrage mit.

"Wir haben in Deutschland außerdem eine Fahrer-Hotline eingerichtet, die allen Fahrer:innen in verschiedenen Sprachen zur Verfügung steht. Dort können die Zusteller:innen auch anonym ihr Feedback abgeben. Wir gehen jedem Fall nach und klären mögliche Probleme mit dem zuständigen Arbeitgeber", heißt es in der Antwort von Amazon weiter. Bei Vertragsverletzungen oder Hinweisen auf illegale Handlungen beende Amazon die Zusammenarbeit mit dem Partner.

Bei wie vielen Subunternehmen, die Zusammenarbeit bereits beendet wurde, sagte Amazon nicht.

Verdi: Subunternehmen machen mit neuem Namen weiter

Aber auch wenn Verstöße von Subunternehmen auffliegen und Amazon den Werkvertrag aufkündigt, hat Verdi festgestellt, dass es weitere Optionen für die Rechtsbrecher gibt. "Die gleichen Subunternehmer setzten dann mit einem anderen Namen ihr Geschäft mit Amazon fort", sagt Unger rbb|24.

Malek machte von der Option der Fahrer-Hotline Gebrauch. Als er bei seinem alten Arbeitgeber kündigte, reichte er zudem Beschwerde bei Amazon über das Subunternehmen ein. Eine Antwort hat er bislang noch nicht bekommen. Ihm wurde gesagt, dass alles noch in Bearbeitung sei.

* Name geändert

Sendung: rbb24 Inforadio, 23.11.2022, 17:03 Uhr

Beitrag von F. Montag, E. Angeloudis, G. Russew

65 Kommentare

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  1. 65.

    Im „Paketboten-Schutz-Gesetz“ steht zum Thema „Nichteinhaltung des gesetzlichen Mindestlohns“ NICHTS.
    Die schwarzen Schafe unter den Subunternehmen nutzen die Gesetzeslücke aus. Aber immerhin begründet das PSG eine „Nachhaftungspflicht“ von Generalunternehmern (Amazon & Co.).

  2. 64.

    "Kapitalismus bedeutet, dass ich, aufgrund eines freien Wettbewerbes, immer das Beste zum günstigsten Preis anstrebe."

    Falsch, das bedeutet der Kapitalismus nicht, das ist eine Stammtischparole oder alternativ eine Selbsttäuschung.

    Ihr geliebter freier Wettbewerb mit "dem Besten" zum "günstigsten Preis" und dazu noch "immer" funktioniert doch in der Realität überhaupt nicht. Wann bekommen Sie das denn alle 3 Faktoren gleichzeitig? Nie! Dafür bekommen Sie ungerechte Verteilung, Wirtschafts-Kriminalität, Korruption, Consultants, Ausbeutung. Ist Ihnen das nicht verständlich zu machen, dass einer weniger haben muss, damit ein anderer mehr hat? Die Ressourcen sind halt nicht unendlich.

  3. 63.

    "Kapitalismus bedeutet übrigens, dass man Dinge kauft, die man nicht braucht, von Geld das man nicht hat, um Leute zu beeindrucken, die man nicht mag."

    Falsch, das bedeutet der Kapitalismus nicht, das ist lediglich ein Kalenderspruch.

    Kapitalismus bedeutet, dass ich, aufgrund eines freien Wettbewerbes, immer das Beste zum günstigsten Preis anstrebe.

  4. 62.

    Das die Fahrer ausgebeutet werden ist Fakt, also besser bezahlen. Somit müssten die Preise deutlich erhöht werden.
    Vielleicht hätte dass aber den Nebeneffekt dass die zahlreichen und unnötigen Retouren reduziert würden, und nicht jede Kleinigkeit bestellt werden kann /muss.
    Aber es ist ja so einfach für die Internet-Generation sich aus reiner Bequemlichkeit
    Kartoffeln und Katzenstreu für wenig Geld in die 4. Etage zu liefern zu lassen. Sozusagen Faulheit gepaart mit Geiz ist immer noch geil.

  5. 61.

    So handhabe ich es auch. Obwohl ich überhaupt nicht viel Online bestelle, gebe ich grundsätzlich in der Regel so um 2-3 Euro Trinkgeld bei der Anlieferung. Selbst meinen Briefzustellern von der Post u.Pin AG hebe ich schon Trinkgeld gegeben. Das fördert eben den freundlichen Kundenkontakt.

  6. 60.

    Es ist immer sehr schön, dass Leute, die keine Argumente haben und selbst nichts machen, immer von anderen Dinge einfordern. Aber bitte schön, so soll es sein, auch wenn sich Ihre Einstellung eh nicht ändern wird, Sie wollen doch keine Veränderung, sondern einfach nur Recht haben. Neben der Unterstützung der Servicestelle gegen Zwangsarbeit helfe ich auch Fairwork bei der Forschung zum Thema. Zudem spende ich Gelder für Gewerkschaften, die Betriebsräte in genau diesen Branchen versuchen einzuführen. Und nun, was hilft es Ihnen? Sie sind trotzdem noch der Meinung, dass sich Leute den Job selbst aussuchen - und Sie werden sich NIE ändern.

  7. 59.

    Sie verdienen nur etwas über Mindestlohn. Aha. Um in Ihrer Weltanschauung zu bleiben, müsste ich sagen, dass Sie ja niemand dazu zwingt diesen Beruf auszuüben. Sie könnten sich ja auch was vernünftig bezahltes suchen, denn es steht ja niemand mit der Waffe vor Ihnen und zwingt Sie zu diesem Job. Kommt Ihnen das bekannt vor?
    Und Sie lieben den Kapitalismus, obwohl er Sie so schlecht verdienen lässt? Kapitalismus bedeutet übrigens, dass man Dinge kauft, die man nicht braucht, von Geld das man nicht hat, um Leute zu beeindrucken, die man nicht mag. Das sagt Ihnen vielleicht auch was?

  8. 58.

    Ach Sheela, es ist doch ganz einfach: wenn einer das nicht will, muss er es auch nicht machen.
    Und wenn wir weniger bestellen - wem hilft das?
    Man muss sich jetzt doch nicht hinstellen, dass in Frage zu stellen.
    Erinnert sei da an die Lockdowns, wo Alle in der Zwangsisolierung waren, nahm der Internet-Kauf ungeahnte Höhen.
    Sollen ich - hier schreibe ich nicht vom WIR, was allzugerne strapaziert wird - jetzt darauf verzichten?

  9. 57.

    Da ja auch der stationäre Handel von DHL, Hermes ect beliefert wird, ändert sich nichts. Jeder kauft dort ein, wo er es sich leisten kann.

    Das nur der stationäre Handel Arbeitsplatte schafft, stimmt so nicht.

    Das Gejammer um die angeblich so mies bezahlten Zusteller nervt jedes Jahr. Sie machen den Job freiwillig und ohne Druck.

    Das der Zusteller für Knöllchen selbst haftet, ist überall so. Jeder AN haftet dem AG gegenüber bei Vorsatz und grober Fahrlässigkeit. Falsches parken ist Vorsatz.

  10. 56.

    Es geht doch um moderne Sklaverei, es besteht die Möglichkeit in Deutschland, jedes Arbeitnehmerrecht zu umgehen und trotzdem offiziell behaupten zu können, man hielte sich an Recht und Gesetz. Der Fehler liegt in gewollten Gesetzeslücken, um höchst möglichen Profit zu erzielen und wenn die Arbeit sich verstehen würde, zusammenhalten würde, könnte man im Kampf um die Rechte der Arbeit tatsächlich etwas bewegen. Wem liegt denn etwas an dem Abbau von Gewerkschaften und fehlenden Betriebsräten, oder einem Betriebsrat, der auf Führungsebene arbeitet. Das ist der Abbau des Arbeitnehmerrechtes und mir kann keiner sagen, dass die Ausbeutung unentdeckt bleibt. Aber hier muss die Arbeit ihre verlorenen oder systematisch abgebautes Rechte neu erkämpfen, nichts anderes. Man kann sie bedauern, aber man kann ihnen tatsächlich auch helfen, indem man sie sieht und mit ihnen zusammen in eine Richtung schaut.

  11. 55.

    Amazon ist modernes Sklavenhaltertum - in den Logistikbuden und bei den Lieferfirmen. Hermes ist leider ähnlich; die, die bei DHL angestellt sind, mögen vernünftige Konditionen haben, dies ist gilt aber nicht für die Subunternehmer, die DHL auch für sich fahren lässt. DPD, GLS ubd UPS sind auch nicht besser. Wenn ich was online bestelle, achte ich daraufu, dass DHL liefert. Alle anderen fallen bei mir hinten runter, dann gehe ich lieber los und suche ganz oldschool in Läden. Geht auch, macht Spaß und fördert soziale Interaktion.

  12. 54.

    Es hat nicht jeder so viel Geld, um bei Galeria oder KaDeWe einkaufen zu können.

  13. 53.

    Der Bericht handelt von ausgenutzten Amazonsklaven in der Hauptsache. Ich nehme regionale Händler davon ausdrücklich aus.

  14. 52.

    Hat irgendjemand nur von Amazon gesprochen und wenn, fortgibt es unzählige Händler aus der Umgebung.

  15. 51.

    Es nettes Dankeschön, etwas süßes und ein kleines Trinkgeld ( bitte nicht 10 oder 50 Cent ) diese Fahrer werden gescheucht, und sie quälen sich täglich durch den Verkehr . Es sind bestimmt schwarze Schafe darunter aber, ich sehe bei uns viele nette Paketzusteller , mal eine Cola oder eine Flasche Wasser anbieten müsste doch immer machbar sein.
    Denkt daran ,wie es euch geht ,mit der großen Einkauf Tasche bis in den 4 Stock zu gehen.

  16. 50.

    Das verbietet europäisches Recht.

    Niemand wird gezwungen, als Lieferant zu arbeiten.

    Der Unterschied zwischen Selbständigkeit und Angestelltenverhältnis sollte selbst Ihnen bekannt sein.

  17. 49.

    Leider kauft "man" doch bei Primark ein. Und "man" bestellt leider auch viel zu viel online. Aber in beiden Fällen will "man" auch nichts von den miesen Arbeitsbedingungen wissen. Dann wäre ja das Märchen von der "sozialen" Marktwirtschaft zerstört...

  18. 48.

    Amazon liefert immer schnell und pünktlich. Post und DHL kommt bei mir noch 2-3mal in der Wochen, dafür haben diese eine geregelte Arbeitszeit und Arbeitsbedingungen. Kann ich auch mit leben.

  19. 47.

    Ich kaufe überall ein, bei Amazon und Friends, sowie im Einzelhandel. Die Lieferanten bekommen immer ein Trinkgeld so wie der Kellner im Restaurant oder der Mechaniker in der Werkstatt.

  20. 46.

    Man kauft ja auch nicht bei Primark ein!

    Kaufen Sie lieber bei kleinen, regional inhabergeführten Geschäften gut Qualität, dann brauchen Sie sich solche Gedanken nicht machen.

  21. 45.

    Genau muss es gemacht werden. Richtig so. Diese Online Besteller sind doch genau die, die Arbeitsplätze gefährden und sich dann beschweren weil ihre Ware aus China Wochen braucht. Und selbst schleppen noch zu faul sind

  22. 44.

    Doch. Man kann auch woanders kaufen. Aber ihr füllt dem Spaceciwboy Bezos lieber die Taschen anstatt nachzudenken.

  23. 43.

    An „Bernd“ (Nr. 32):

    Das „Gejammer“ wird wohl leider erst dann überflüssig, wenn die Online-Lieferdienste gesetzlich verpflichtet werden, für die Einhaltung der in Deutschland geltenden Lohn- und Arbeitsbedingungen ihrer Subunternehmer zu haften.

  24. 42.

    Ach ne, die Kunden sind die Sklavenhalter?

    Arbeitsbedinungen in Deutschland, das ist eine Sache zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, wobei die Interessen der Arbeitnehmerseite von den Gewerkschaften vertreten werden, Wenn die Arbeitnehmer nicht Mitglied in einer Gewerkschaft werden wollen, dann bleiben ihre Interessen auf der Strecke, insbesondere im Dienstleistungsbereich.

  25. 41.

    Ach ja? Wie gehen sie denn tatsächlich SCHON gegen diese "Ausbeutung" vor? Wer sind sie, was machen sie? Also konkret.

  26. 40.

    Sie und ihresgleichen, @Sheela, haben doch immer nur die gleiche Gutmenschen Leier auf Lager.
    Konkret kommt da gar nichts. Kümmert euch um Krankenhaus oder Pflegepersonal oder sind jetzt die Patienten Schuld das diese so wenig verdienen. Und nein, kurz über Mindestlohn bezahlt mit einer 4 köpfigen Familie kaufe ich wo es billiger ist, entweder im Einzelhandel oder Online und dabei habe ich auch kein schlechtes Gewissen. Schuld sind nicht die Käufer oder Kunden sondern unsere tollen Politiker, die das alles ändern könnten wenn sie denn wollten. Aber wir leben nun mal im Kapitalismus falls euch das irgendetwas sagen sollte.

  27. 39.

    Doch kann er. Wenn ich bei Primark einkaufe, kann ich auch nicht einfach sagen "sollen sich die Kinder die die Klamotten nähen doch gefälligst einen anderen Job suchen". Purer Egoismus...

  28. 38.

    Och, ich durfte auch schon vertretungsweise ausliefern. Ist zwar schon paar Jahre her, hat aber immer Spaß gemacht, einfach mal raus aus dem Büro :)
    Ansonsten ist das doch ganz einfach: Ohne Parkmöglichkeiten keine direkte Belieferung! Also ab zum Paketshop oder anderen alternativen Zustellorten, ansonsten wegen Unzustellbarkeit zurück zum Absender. Würden das alle so machen, würde der Bestellwahn vielleicht nicht immer weiter ausufern und auch die Kunden evtl. schon mit dafür sorgen, dass Lieferzonen nicht ständig zweckentfremdet werden (falls das denn tatsächlich so ist).
    Aber sich anmaßen, wegen dem ach so dringend auszulieferndem Krimskrams gegen die Straßenverkehrsordnung verstoßen zu müssen, andere dadurch zu behindern oder sogar zu gefährden (Parkverbote sind meist nicht grundlos dort, wo sie sind!) geht einfach mal gar nicht und ich finde es erschreckend, wie leichtfertig dies von so manchem hingenommen wird.

  29. 37.

    Blöd für Sie, dass ich dagegen tatsächlich schon gegen Ausbeutung vorgehe und es nicht nur auf Kommentarbereiche beschränke, wo man vorwiegend auf Leute ohne Moral trifft, die im Falle des Versandhandels ein Vorrecht auf Bequemlichkeit gepachtet haben.

    Haben Sie eigentlich auch ein Argument, oder wollten Sie sich nur gegen Moral, Fairness und Nachhaltigkeit aussprechen?

  30. 36.

    Klagen sie direkt die Fuhrunternehmer an, wenn ihnen Arbeitsbedingungen wichtig sind. Sie arbeiten sich erneut an dem Falschen ab. In der Kommentarspalte den hochmoralischen Chefankläger markieren ist jedoch viel bequemer.

  31. 35.

    Sie senden ihre Empörung an den falschen Empfänger. Empören sie sich bitte direkt beim verantwortlichen Fuhrunternehmen.

  32. 34.

    Wieder ein Beispiel für moderne Sklaverei. Aber Hauptsache sich dumm und dämlich kaufen. Kapitalismus halt...

  33. 33.

    Diese Leute wissen nicht, worauf die sich einlassen. Wie auch, mit den geringen Deutschkenntnissen. Und dann den Vertrag verstehen, der sie in sachgrundlose Befristung oder Selbstständigkeit zwingt?
    Sie machen es sich wie auf dem Sofa: Zu bequem! Zu behaupten, dass Kunden unschuldig sind, ist falsch! Der Kunde will möglichst wenig zahlen, aber das geht nur wenn andere dafür schlecht bezahlt werden. Ignorieren Sie ruhig die Probleme, die Sie durch Ihre Bequemlichkeit verursachen weiterhin weg. Sie beuten Menschen aus und Mal Butter bei die Fische, das wollen Sie doch auch genau SO.

  34. 32.

    Jedes Jahr das gleiche Gejammer.

    Wenn diese Jobs angeblich so mies sind, warum machen sie dann so viele?

    Letztlich kauft jeder ein, wie es der Geldbeutel hergibt.

    Wenn mir der stationäre Handel einen besseren Preis macht wie ein Onlinehändler, kaufe ich im stationären Handel. Wenn nicht, dann online

    Aber das Gejammer über die angeblich miesen Arbeitsbedingungen der Zusteller nervt jedes Jahr aufs gleiche

    Niemand wird gezwungen, diesen Job zu machen

  35. 31.

    Das ist auch vernünftig so. Trotzdem unverständlich, warum es Ihnen egal ist, dass diese Menschen in den Lieferdiensten ausgebeutet werden.
    Und auch wenn ich Ihre Meinung teile, dass Amazon und Co überflüssig sind und nur für faule Menschen existiert (womit man den Nerv der Zeit trifft), so gibt es genug Waren, die nur über die Speditionen kommen kann, sagen wir mal Kühlschränke, große Möbelstücke und so. Sagen Sie bei denen auch: "Ihr kommt zwar aus dem Ausland, aber sucht euch doch einen anderen Job! Ist doch euer Problem, wenn ihr schlecht verdient, aber immerhin verdient ihr mehr als in eurer Heimat, also haltet den Mund."?

  36. 30.

    "Also Sie haben kein Problem damit andere auszubeuten, die arbeiten gehen und dafür nicht vernünftig bezahlt werden?"

    Da muss ich Sie enttäuschen - Ich bestelle nichts online und lasse mir keine Pakete liefern!
    Ich kaufe im regionalen Berliner Einzelhandel und unterstütze damit den Erhalt der wertvollen Arbeitsplätze hier vor Ort.

  37. 29.

    Arbeite einen Tag in Berlin als Auslieferungsfahrer und dann rede weiter so übers Falschparken. Wie oft sind Ladezonen mit PKW zugestellt. Da ist es schon richtig das man zum Falschparken gezwungen wird.

  38. 28.

    "Black Friday steht vor der Tür". Der Verfasser kauft wohl nicht online ?
    Die ganze Woche davor, gab es bereits diese Aktionen. Übrigens nicht nur bei amazon, auch bei Saturn, Mediamarkt etc.
    Und obwohl offiziell zwar als beendet erklärt, gehen die Aktionen bei den Händlern auch heute noch weiter.

  39. 27.

    Die Bedingungen für den Job sind bekannt, wenn mir das nicht passt, unterschreibe ich nicht und suche mir eine andere Arbeit, es gibt genügend Freie Stellen in Deutschland. Ich weiß auch nicht, ob der Elektriker oder der Dachdecker, der an meinem Haus arbeitet faire Löhne bezahlt. Also hört endlich auf den Kunden als Buhmann hinzustellen. Der kann nichts für die miesen Arbeitsbedingungen.

  40. 26.

    Es ist die eigentliche Aufgabe des AM Heil dafür zu sorgen, Ausbeutung zu verhindern. Macht er das? Oder verteilt er lieber? Fremdes (Steuer-)Geld? Mit schönen Bildern? Was fällt ihm wohl leichter?

  41. 25.

    Ginge es nach der AfD müssten auch diese Menschen Deutschland verlassen.
    Die dummen Gesichter der AfD Wähler möchte ich sehen wenn die schnallen das keine Pflege,Müllabfuhr, Paketdienste etc. mehr funktionieren.

  42. 24.

    Verdi sollte erstmal bei der Ampel-Regierung nachfragen. M.E. ist das ein von der Ampel-Regierung gewollter Zustand. Der Zuliefermarkt rechnet sich nur bei den geschilderten Randbedingungen.

  43. 23.

    Als Leistungsberechtigter nach AsylBewLG und dann Bezieher von ALGII ist im Budget für die Arbeitsvermittlung auch die Umschreibung / Lehrgangsteilnahme für FS in D zur Umschreibung und die Gebühr enthalten. Nur zur Info. Abgesehen davon ist seit mehreren Jahren alles zum Thema Amazon & Co. bekannt. Aber solange niemand selbst betroffen ist sondern alles immer schön billig und schnell, zu welchen Bedingungen auch immer, bestellt, solange wird es nichts bessern.

  44. 22.

    "Und wenn wir in der deutschen Wirtschaft nicht solche Leute hätten, dann würden sie einen realen Preis für das Versenden von Paketen und anderen Dingen haben genauso gut für das rücksenden von Retouren. Da würden sich die Preise dann vermutlich gut um 50% erhöhen."

    Falsch. Dann gibt es andere Geringqualifizierte, die diesen Job sehr gern ausführen würden. Machen sie bitte nicht den Moralischen, für solche Jobs benötigt man lediglich einen PKW-Führerschein und etwas Deutschkenntnisse, mehr nicht. Die Alternative wäre Arbeitslosigkeit, egal in welchem Land.

  45. 21.

    Richtig so Bernd, schön das du das ab morgen dann übernimmst, wenn uns diese Leute nicht mehr unsere Lieblingsjobs wegnehmen. /sacasm off

  46. 20.

    Ginge es nach der AfD müssten auch diese Menschen Deutschland verlassen.
    Die dummen Gesichter der AfD Wähler möchte ich sehen wenn die schnallen das keine Pflege,Müllabfuhr, Paketdienste etc. mehr funktionieren.

  47. 19.

    Nein mit vorgehaltener Waffe wird keiner gezwungen. Aber leider ist es so, dass diese Menschen mit schlechten oder gar keinen deutschkenntnissen oft von Agenturen, weil es mittlerweile so üblich ist, darauf vermittelt werden. Und glauben sie mir, denen wird nicht ordentlich erklärt, was auf sie zukommt, was sie zu tun haben und was ihre Aufgaben sind, sondern würden sehr gut ausgenutzt. Und wenn wir in der deutschen Wirtschaft nicht solche Leute hätten, dann würden sie einen realen Preis für das Versenden von Paketen und anderen Dingen haben genauso gut für das rücksenden von Retouren. Da würden sich die Preise dann vermutlich gut um 50% erhöhen. Ich möchte mal wissen, wie dann der Aufschrei ist, wenn wir einfach mal den realen Preis zahlen für gewisse dienstleistungen

  48. 18.

    Das kann ich leider nicht so ganz bestätigen. Als lieferfahrer ist man nun mal auf die be- und entladen Zonen in Berlin angewiesen. Ich mache diesen Job seit 30 Jahren. Habe eine feste Tour und kann ihnen sagen, das es zu 90 % keine Möglichkeit gibt einen dieser Plätze zu nutzen, da sie ständig von irgendwelchen privatfahrzeugen zugeparkt werden. Wenn sie mich darauf verweisen, ich solle doch das ordnungsamt informieren. Das tue ich regelmässig nur. Die kommen nicht gleich und auf den Verweis der Polizei. Das ist noch lustiger. Die würden zwar nach einiger Zeit irgendwann mal kommen oder auch nicht, aber die rufen dann erstmal den Halter an und bitten ihn das Fahrzeug umzusetzen. Ein lieferfahrzeug kriegt gleich ein Knöllchen. Irgendwas stimmt doch dann nicht. Die einen werden gebeten. Die anderen kriegen gleich eins.

  49. 17.

    "Diese Menschen arbeiten aber alle freiwillig bei den jeweiligen Transportunternehmen"

    Also Sie haben kein Problem damit andere auszubeuten, die arbeiten gehen und dafür nicht vernünftig bezahlt werden?
    Für Sie ist es ok - das zeigt Ihre Wertschätzung anderer Menschen...
    "Pakete schwer, Pakete groß
    Wenigstens nix obdachlos!
    Nix Mindestlohn, nix Pausenzeit,
    Gefangen in Selbständigkeit!"
    Jaja, den Job ausgesucht... Träumen Sie weiter...

  50. 16.

    Also an der Geschichte kann so einiges nicht stimmen. Der Führerschein aus Syrien ist in Deutschland nicht gültig und muss nach einer Frist von 6 Monaten umgemeldet werden. Das dauert. Oder hat der Syrer innerhalb von 1,5 Jahren deutsch gelernt und für mehrere 1000 Euro auch noch den Führerschein gemacht. Und dann finde ich die Summe von 95 € netto täglich eine große Summe für ungelernte Arbeitskräfte. Ich arbeite alsKrankenschwester auf einer Intensivstation und da bekomme ich nicht viel mehr.

  51. 15.

    Hatte ganz aktuell ein Gespräch mit einer jungen Frau, die mir eine Amazonbestellung lieferte. Sie war voll des Lobes zu Arbeitsbedingungen und Bezahlung für sie als Fahrerin. Vorher fuhr sie u.a. für Hermes und empfand das als Ausbeutung. Warum wird sich regelmäßig an Amazon festgebissen? Eine Bekannte hat einen Job auf einem Fahrgastschiff und arbeitet jeden Winter in der Verpackung bei Amazon. Sie ist mit Bezahlung und Arbeitsbedingungen regelmäßig sehr zufrieden. Mir scheint sich hier eine künstliche Debatte an einem willkürlichen "Opfer " aufzubauen. Das bei Amazon nicht jeder zufrieden ist und auch nicht alles bestens läuft, ist auch mir klar. Aber andere sich alles andere als besser und bleiben von derlei negativer Berichterstattung verschont.

  52. 14.

    Es ist ein von der Ampel-Regierung gewollter Zustand. Der Zuliefermarkt rechnet sich nur bei den geschilderten Randbedingungen. Frau Faeser und die Ampel-Regierung wollen noch schneller einbürgern, um den hiesigen Arbeitsmarkt der Lowcost Dienstleister entsprechend zu aktivieren. Junge Männer aus Russland und der Ukraine sind bevorzugte Arbeitnehmer für diesen Markt, denn beide Gruppen können aus bekannten Gründen nicht zurück in ihre Heimat gehen.

  53. 13.

    Fast 40 Prozent aller Berliner:innen haben mittlerweile einen Migrationshintergrund. Dazu kommen noch Unzählige Vertriebene, die durch die Beiden, von Deutschland verursachten Weltkriege, nach Berlin und Brandenburg verschlagen wurden. Dazu kommen noch, Menschen aus der restlichen Bundesrepublik, die nach Berlin/Brandenburg ziehen bzw. gezogen sind. Der Zuzug nach Berlin und Brandenburg findet schon, seit Jahrhunderten statt und ist Wirtschaftliche und Politische Grundlage unserer Hauptstadtregion.

  54. 12.

    Hier steht es schwarz auf weiß:

    " Benita Unger von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi geht einen Schritt weiter: Viele deutsche Arbeitnehmer würden unter diesen Bedingungen bei den Subunternehmen gar nicht erst arbeiten. "Gerade geflüchtete Menschen gehen in ihrer Not diese Arbeitsverhältnisse ein.""

    Ein weiterer Punkt, den Menschen wie Sie nicht sehen wollen! Würden Sie mit Leichtigkeit Ihre Heimat verlassen? Das, was Sie Flüchtigen unterstellen.

  55. 11.

    "Trepp auf, wir sind die Versandsoldaten!
    Trepp auf, Logistikproletariat!
    Ding dong, immer liefern, niemals warten!
    Keiner da, Zettel rein, Treppe ab!"

    Das ist das was der bequeme deutsche Bürger will: Die Ausbeutung anderer, damit man sich bloß nicht aus der Wohnung bewegen muss. Selbst der Gang von der Couch zur Tür ist einigen noch zu viel, um den letzten Müll, den man sich bestellt hat und wohl nur selten braucht, zu holen.

  56. 10.

    Es ist nicht richtig, dass wir Konsumenten zu günstigen Preisen bestellen und die Fahrer zahlen müssen, weil die städtische Infrastruktur nicht für diese Paketmassen gemacht ist. Bitte denken Sie nach, bevor Sie Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen die Schuld an UNSEREM Konsum zuweisen.

  57. 9.

    Solange dem System der Subunternehmer, egal in welcher Branche, kein Riegel vorgeschoben wird, wird sich an den prekären Arbeitsverhältnisses nichts ändern.

  58. 8.

    Hat der Autor netto mit brutto verwechselt?
    172 Std. a 12€ ergeben 2064 € brutto.
    Bei 95 € netto pro Tag wären es 2090 - 2470 € netto bei 22-26 Arbeitstagen.
    Da müsste das Bruttogehalt bei über 3500 Euro liegen, bei einem Sub eher unwahrscheinlich.

  59. 7.

    "Die Paketzusteller, alle männlich, haben fast alle Migrationsvorder- oder Hintergrund - sie kommen aus Russland, Bulgarien, Polen und der Ukraine."

    Diese Menschen arbeiten aber alle freiwillig bei den jeweiligen Transportunternehmen, schließlich wird keine mit vorgehaltener Waffe gezwungen.
    Im Zweifel sollten sich diese Fahrer Jobs in ihren Heimatländern besorgen - da wird aber schlechter bezahlt...

  60. 6.

    Das mit den Strafzetteln ist doch richtig so.
    Wenn der Fahrer ein Strafzettel bekommt, wäre es mir neu, wenn eine Firma die Strafzettel der Fahrer zahlt.

  61. 5.

    Und genau so läuft es im Bau und sonstigen Dienstleistungsgewerbe. Der Sub vom Sub vom Sub. Solange der Hauptauftraggeber nicht nur genau 2 Möglichkeiten hat, er stellt die Leute direkt ein, oder er haftet für die Verstöße der beauftragten Unternehmen, ändert sich gar nichts.

  62. 4.

    "Da er in Berlin gearbeitet hat, war er beim Ausliefern gezwungen falschzuparken, berichtet er. Er habe die Strafzettel selbst zahlen müssen."
    Ja genau, zum Falschparken gezwungen. Von wem? Natürlich hat er die Strafzettel selbst zu bezahlen, hat ja auch selbst falsch geparkt.
    Die Ausbeutung seiner Arbeitskraft ist unabhängig davon natürlich zu unterbinden.

  63. 3.

    Subunternehmen gehören verboten, schlechte Arbeitsbedingungen und schlechter Lohn gehören zum Alltag, in allen Branchen. Genauso wie Zeitarbeitsfirmen.

  64. 2.

    So ist er eben der bigotte Deutsche. Immer schön mit dem Finger auf andere zeigen siehe Klimawandel.

  65. 1.

    Mit schöner Regelmäßigkeit erscheinen jedes Jahr um diese Zeit Artikel dieser Art in allen Medien. Und, hat es etwas bewirkt? Hört auf darüber zu schreiben, das macht die Betroffenen nur noch wütender/trauriger.

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