Konsumklima vor Weihnachten - Einzelhandelsverband zieht gemischte Bilanz, Weihnachtsmärkte zufrieden

Fr 23.12.22 | 17:16 Uhr
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Eine Frau geht am 22.12.2022 über eine Einkaufsstraße in der Berliner City West und trägt eine Einkaufstasche und ein Paket in ihren Händen. (Quelle: dpa/Monika Skolimowska)
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Audio: Radioeins | 23.12.2022 | Nils Busch-Petersen | Bild: dpa/Monika Skolimowska Download (mp3, 6 MB)

Einen Tag vor Heiligabend ziehen Einzelhändler und Weihnachtsmarktbetreiber die erste Bilanz. Während sich Händler um die Konsumstimmung in der Krise sorgten, war es für viele Weihnachtsmärkte ein Comeback nach Corona.

Der Einzelhandelsverband Berlin-Brandenburg zieht eine gemischte erste Bilanz für das diesjährige Weihnachtsgeschäft. Die Erwartungen seien wegen des schlechten Konsumklimas und der Energiekrise nicht sehr hoch gewesen, insoweit gebe es einen versöhnlichen Abschluss, sagte der Verbands-Geschäftsführer Nils Busch-Petersen am Freitagmorgen dem rbb-Sender Radioeins.

"Wir sind relativ gut durch das Weihnachtsgeschäft gekommen, liegen aber deutlich unter den Ergebnissen des Jahres 2019", sagte Busch-Petersen. Das Konsumklima sei nach dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine "im freien Fall" gewesen. Die Hoffnung, mit dem Ende der Pandemie-Hochphase wieder mehr Konsum zu registrieren, habe sich nicht erfüllt. Vielmehr spürten die Inflation alle Händler, sowohl stationär als auch im Internet.

Weihnachtsmärkte zufrieden trotz etwas geringerer Zahlen als vor Corona

Die meisten Weihnachtsmärkte in der Region blicken dagegen zufrieden auf die Vorweihnachtszeit zurück. Für einige endet die Saison bereits rund um Heiligabend, andere haben noch bis zum Jahreswechsel geöffnet.

Die Betreiber des Weihnachtsmarkts auf dem Breitscheidplatz beispielsweise sind mit der laufenden Saison "sehr zufrieden". Geschäftsführer Michael Roden sagte dem rbb: "Der Weihnachtsmarkt wurde sehr gut besucht, trotz Krise haben sich die Menschen hier getroffen. Anscheinend brauchen die Menschen das noch und geben dafür noch Geld in der Weihnachtszeit aus." Er sei zuversichtlich, dass die Gesamtbesucherzahl bis Silvester noch die Eine-Millionen-Marke erreichen - das wäre in etwa das Niveau früherer Jahre.

Auch auf dem Weihnachtsmarkt in der Kulturbrauerei haben die Besucherzahlen nach Betreiberangaben wieder das Niveau von 2019 erreicht. Allerdings sei der Umsatz etwas niedriger als damals - und das, obwohl die Preise für Glühwein und Essen leicht angestiegen sind, wie Geschäftsführer Michael Wiegner dem rbb berichtet. Die Menschen hätten also bei ihrem Besuch etwas weniger getrunken, gegessen und eingekauft.

Nicht überall sind die Besucherinnen und Besucher zurück

Am Gendarmenmarkt dagegen sind die Besucherzahlen noch deutlich hinter denen von 2019 zurück, wie die Geschäftsführerin Gunda Kniep dem rbb mitteilte. Trotzdem entsprächen sie in etwa den Erwartungen für diesen Winter. Kniep differenziert bei der Kauflaune der Besucherinnen und Besucher zwischen Ständen mit kleineren Accessoires, Essen und Trinken - diese würden sich gut entwickeln - und solchen mit aufwendigeren Handwerksprodukten - hier seien noch schwächere Einnahmen zu beobachten.

Gemischt sieht die Bilanz auch in Brandenburg aus, bei Eberhard Heieck, der mit seiner Firma die Weihnachtsmärkte in Potsdam, Cottbus und Wittenberg organisiert. Er schätzt, dass es insgesamt zehn bis fünfzehn Prozent weniger Besucher gab. Nur die Wochenenden seien sehr stark gewesen.

Einzelhandel hofft auf Last-Minute-Einkäufer und Gutschein-Shopper

Für den stationären Handel seien laut Busch-Petersen besonders die letzten Tage des Weihnachtsgeschäfts sowie die Zeit nach den Feiertagen für Einlösung von Gutscheinen, betonte er. Am 24. Dezember haben die meisten Supermärkte und Einkaufszentren in Berlin und Brandenburg nochmal bis 14 Uhr geöffnet.

Sendung: Radioeins, 23.12.2022, 8 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    Klar gabs Weihnachtsmärke, nur haben diese eben mein finanzielles Budget überschritten oder sind überflüssig wie ein Kropf (Frankfurter Allee).

  2. 5.

    In welchem Berlin leben sie denn ??
    In Grönländisch Bärlin??
    Also hier in Deutschlands Hauptstadt Berlin gab es sehr viele Weihnachtsmärkte

  3. 3.

    Oh doch! Weihnachtsmärkte gibts noch und auf dem Ländle in Brandenburg gabs zumindest über ein Wochenende wieder wie gewohnt viele durch Vereine organisierte Weihnachtsmärkte. Also wir waren mit unserem Weihnachtsmarkt sehr zufrieden. Die Leute locker drauf, alle in froher Stimmung, die Kinder waren glücklich mit den vielen Naschereien und den Kreativangeboten. Die Kosten kamen durch den Verkauf bei allen Beteiligten auch rein. Es waren mehr aufm Platz über die Nachmittage bis Abends als vor Corona-Zeiten. Alle hatten ein paar besinnliche und leckere Stunden.
    So wie Sie es beschreiben is dit wieda typisch Bärlin: Meckern!
    Mal einfach vorher im Internet schauen! Gibt auch viele kleine Angebote in Berlin von Vereinen oder Kirchgemeinden eben nur an einem Wochenende. Reine privatwirtschaftliche Weihnachtsmärkte für teuer Glühwein-Geld gabs in diesem Jahr wirklich wenige. Aber wer will die schon.

  4. 2.

    Über das Konsumklima können sich große Onlinehäuser nicht beschweren. Der Einzelhandel vergrätzt teilweise seine Kunden mit fehlendem Service. Beispiel: Ich gehe in das Geschäft eines bekannten Herstellers für Gerätschaften aus dem Bereich Küchenartikel. Drei Produkte habe ich gesucht, kein bestimmtes Modell. Weder war auch nur einer der Artikel vorhanden noch wurde vorgeschlagen, diese zu bestellen. Da hat es mich nicht gewundert, dass in dem Laden sonst niemand war, außer der gelangweilte Verkäufer. Dann lieber online stöbern und kaufen.

  5. 1.

    Wo gabs denn Weihnachtsmärkte? Das war irgendwie das erste Jahr, dass wir auf keinem waren, weil wir irgendwie nirgends ein gesehen haben. Haben sich wohl gut versteckt. Oder nur diese Wochenenddinger.

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