Psychoaktive Substanzen - Bundeskabinett einigt sich auf Verbot von Lachgas und K.o.-Tropfen

Mi 13.11.24 | 14:45 Uhr
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Leere Lachgasbehälter stehen an einer Straße. (Quelle: dpa/Boris Roessler)
dpa/Boris Roessler
Audio: rbb24 Inforadio | 13.11.2024 | Dietrich Karl Mäurer | Bild: dpa/Boris Roessler

Der Umgang mit Lachgas als Partydroge besonders bei jungen Leuten könnte in Deutschland bald verboten werden. Das Bundeskabinett billigte dazu einen Entwurf von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), der auch ein Abgabeverbot über Automaten und Spätkaufläden vorsieht, wie das Ressort am Mittwoch mitteilte.

Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen könnten die Regelung noch vor der vorgezogenen Bundestagswahl an einen Gesetzentwurf anfügen. Sie zielt auch auf strengere Beschränkungen für sogenannte K.o.-Tropfen.

Lauterbach hatte deutlich gemacht: "Der Schutz unserer Kinder und Jugendlichen muss Anliegen aller verantwortungsbewussten Parteien des Bundestages sein." Deswegen gehe er davon aus, dass Lachgas und sogenannte K.o.-Tropfen noch in dieser Legislatur mit den Stimmen einer großen Mehrheit im Parlament gesetzlich unterbunden werden könnten. Allein kann die rot-grüne Minderheitsregierung dies nach dem Aus der Ampel-Koalition nicht mehr beschließen.

Lachgas als Partydroge auf dem Vormarsch

Lachgas, also Distickstoffmonoxid (N2O), ist seit einigen Jahren als Partydroge auf dem Vormarsch. Konsumenten atmen den euphorisierenden Stoff über Luftballons ein. Im Visier stehen zudem die Chemikalien Gammabutyrolacton und 1,4-Butandiol. Sie sind auch als K.o.-Tropfen bekannt, die in Getränke gegeben werden. Nach einigen Minuten wird Opfern dadurch schwindelig, sie können das Bewusstsein verlieren. Täter nutzen die Zeit etwa für Sexualdelikte oder um Opfer auszurauben.

Auch die CDU- und Grünen-Fraktionen im Berliner Abgeordnetenhaus hatten sich bereits für einen strengeren Umgang mit Lachgas ausgesprochen. Im August hatte die Berliner Stadtreinigung (BSR) mitgeteilt, dass immer mehr Lachgaskartuschen im Müll landen, in den Müllverbrennungsanlagen explodieren und dadurch Schäden anrichten würden. Zuletzt hatte die Berliner Gewerkschaft der Polizei vor Verkehrsunfällen durch Lachgas gewarnt. Es würden immer mehr Kartuschen in Fahrzeugen sichergestellt.

Laut Entwurf sollen Lachgas und die beiden anderen Substanzen bezogen auf bestimmte Mengen unter ein gesetzliches "Umgangsverbot" für neue psychoaktive Stoffe fallen. Zum Schutz von Kindern und Jugendlichen würde zusätzlich ein Abgabe-, Erwerbs- und Besitzverbot mit Blick auf Minderjährige kommen. Generell verboten werden soll zudem die Abgabe über Automaten und den Versandhandel an Endverbraucher.

Von Verboten ausgenommen bleiben sollen "anerkannte Verwendungen" zu gewerblichen, industriellen oder wissenschaftlichen Zwecken und die Verwendung als Arzneimittel. Weiter möglich sein soll auch die Verwendung in Behältnissen, bei denen wegen ihrer Beschaffenheit kein realistisches Missbrauchsrisiko besteht - beispielsweise bei Fertigsprühsahne.

Sendung: rbb24 Inforadio, 13.11.2024, 11:21 Uhr

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21 Kommentare

  1. 21.

    ja genau, keine langeztifolgen bei lachgas ... kannst dir dein nervensystem mit kaum einer "gängigen" droge mehr zerschießen. bin ja sonst auch lieberal bei drogenpolitik, aber gas oder andere stoffe "inhalieren" ist so das dümmste was du machen kannst. neben den akuten folgen durch den sauerstoffmangel kannst du deine zellen kaum schneller zerstören

  2. 19.

    Ich bin doch ein wenig erstaunt darüber das K.O. Tropfen die dazu dienen normale Leute in Sexpuppen zu cerwandeln überhaupt bissher legsl zu erwerben waren...aber noch mehr bin ich darüber erstaunt das jetzt über ein Verbot "nachgedacht" wird..GEHTS EIGENTLICH NOCH?!? DA GIBTS NIX ZU ÜBERLEGEN! DAS ZEIG HÄTTE NIE AUF DEN MARKT KOMNEN DÜRFEN!

  3. 18.

    Für die Müll Situation könnte man einen verpflichtenden Entsorgungshinweis auf die Packung drucken und soweit mir bekannt ist, hat der Konsum von Lachgas keine besorgniserregenden Folgen.
    Eine Droge zu verbieten ist immer leicht, aber bis sie wieder legalisiert werden kann, dauert es meist Jahre der Bürokratie. Das Thema sollte definitiv nochmal überdacht werden.
    Konsumenten zu bestrafen war bisher noch nie eine sinnvolle Lösung…
    Ebenso beim riskanteren gbl und ghb gibt es andere Wege, als eine weitere unnötige Kriminalisierung von Konsumenten.

  4. 17.

    Anders herum wird ein Schuh draus:

    Ich gebe Ihnen hier und jetzt die Chance die vielen Cannabis Tote von denen sie durchgehend sprechen zu belegen.

    Etwas zu belegen was nicht existiert ist schwer. Zum Glück aber sagen Sie doch, dass es viele Cannabis Tote gibt und diese existieren. Also muss das doch einfach zu recherchieren sein. Ich habe dummerweise nichts dazu gefunden. Sie?

  5. 16.

    Ich vermute eben HASS, weil sie mit relativ Haltlosen Behauptungen argumentieren, und diese ohne jedwede Quelle verteidigen.

    Ich bin mir auch nicht sicher, ob sie überhaupt wissen, wie Cannabis im Körper wirkt, wenn sie behaupten es wäre Tödlich.
    Eventuell ist Ihnen auch nicht bekannt, das es auch andere Konsumformen als das Rauchen gibt.

    Da Cannabis als Medikament zugelassen ist, wurden auch entsprechend den Anforderungen Studien durchgeführt, und das nicht nur in Deutschland, und keiner dieser Studien kam zu Ihrem Schluss.

    Natürlich steht es Ihnen Frei, die Gesamte Wissenschaft als Unwahr abzulehnen, dann würde ich sie aber bitten, "tödliche Dinge" zu meiden, u.a. Tastaturen (sind Keimverseucht), das künstliche Plastik dünstet eventuell dinge aus, und Weichmacher werden über die Haut aufgenommen. Smartphones, WLAN, Bluetooth, alles Strahlt, jedes elektronische Gerät entwickelt elektrische Felder, uvm, am "sichersten" vor all diesen Gefahren ist man bei den Amish People :)

  6. 15.

    Ihr Eintreten gegen einen der übelsten Menschenkiller, Alkohol, gefällt mir sehr. Dennoch bleiben letztlich beide Behauptungen - man kann an Cannabis mehr oder weniger direkt sterben oder eben nicht - ziemlich unbelegbar. Tatsächlich scheint eine direkt letale Dosis an THC allein der dazu notwendigen Menge wegen kaum konsumlerbar zu sein...

  7. 14.

    Es gibt tatsächlich für vieles keine Obduktionsdiagnose, sodass letztlich manches Ableben ohne eindeutige Kausalität bleibt.
    Die mit Drogen, auch Cannabis, verknüpfte Gewalt sehr ich wie Sie in der Tat ebenfalls als riesiges Problem! Und dass es bei der Zulässigkeit oder eben nicht selbstverständlich entgegen vieler Behauptungen eben nicht im Gesundheit geht, das ist nicht ausschließlich Ihr Geheimnis...
    Wie Sie allerdings auf Hass kommen, erschließt sich mir nicht.

  8. 12.

    Dann möchte ich Beweise für diese haltlose These ! Bullshit Schreiben ist einfach, aber diesen dann zu beweisen ist schwer! Wer ist wann an Cannabis gestorben? Fakt ist doch das in Deutschland jährlich rund 74.000 Menschen an den Folgen von Alkohol zu Grunde gehen .. sollte hier nicht ein ständiger und Mengen unbegrenzter Verkauf unterbunden werden ? Ich bin für Hopfen oder Wein Anbau Vereine , und für Brau und Kelter Klubs .. :-)

  9. 11.

    Es gibt keine entsprechende Obduktionsdiagnose! Man kann an übermäßigen Zuckerkonsum sterben, an zuviel Coffein, an zuviel Salz, und das sogar relativ häufig, aber an Cannabis nicht Sicherlich gibt es eine letale Dosis, aber nicht mal Snoop Dog kann soviel Cannabis konsumieren, um dahin zu kommen.

    An Cannabis ist wirklich noch niemand gestorben, wegen Cannabis bzw dem Geld was man damit machen kann, hingegen schon, weil Schmugglerbanden skrupellos agieren. (Falls sie das Interessiert, schauen sie die STRG F Doku "Wie Blutig ist unser Gras")

    Mich würde aber mal Interessieren, woher Ihr HASS, auf Cannabis kommt, und warum sie das mit wirklich Gefährlichen Sustanzen gleichsetzen. - Was erlaubt und verboten ist, hat nämlich leider gar nichts mit Gesundheitsgefahren zu tun. Ginge es Primär um Gesundheit, wäre Zucker, Koffein, Alkohol, die Produktion von Feinstaub, Pestizide, uvm Verboten!

  10. 10.

    Haben Sie meinen Text bis zum Ende gelesen? Zumindest dort sind wir ja wohl einer Meinung!
    Und dass an Cannabis noch niemand gestorben sei, das können Sie ganz sicher nicht belegen! Mit "keine Ahnung" wäre ich sehr vorsichtig...

  11. 9.

    Eine Frage bleibt...warum erst jetzt, die Gefahr ist schon lange bekannt...ebenso wie die Wipes, die Schulkinder ungehemmt sogar Im Pausenhof rauchen...Der Kluge Lauterbach hat die Gefahr erst jetzt erkannt?

  12. 8.

    Lachgas kann führen zu:
    - Tod
    - Bewusstlosigkeit
    - unkontrollierbarem Atemstillstand
    - Sauerstoffunterversorgung des Gehirns
    - irreversibler Schädigung des Zentralnervensystems
    - lebenslangen Lähmungserscheinungen Taubheitsgefühlen & Gangstörungen

    Bei Cannabis besteht eher ein Risiko für die Gesellschaft, weil ein Teil der Konsumenten beginnt, dinge zu hinterfragen.

    Es wird außerdem darauf hingewiesen, das Cannabis im Verdacht steht, bei einigen Menschen Psychosen auslösen zu können, wobei es aber auch sein kann, das:
    - das Cannabis verunreinigt war
    - die Person die Psychose so oder so bekommen hätte (vgl Wahrscheinlichkeit zur Gesamtbevölkerung)
    - ein vielfältiger Substanzmissbrauch vorlag, und der Betroffene (aus Angst vor Strafverfolgung), lediglich den Konsum von Cannabis zugibt. (Betrifft wahrscheinlich 99% der Fälle!)

    Aber schon klar, die Pflanze ist Teufelszeug, und Lachgas wurde von Gott gemacht...

  13. 6.

    Dein Ernst?Cannabis ?Dann eher Alkohol und Zigaretten ...
    An Cannabis direkt ist noch nie auch nur ein Mensch gestorben ... Aber ist immer gut Sachen zu verteufeln,von denen man keine Ahnung hat !

  14. 5.

    Warum gibt es sowas überhaupt auf dem freien Markt?

  15. 4.

    Demnächst sind die Behältnisse für Sprühsahne im Supermarkt ausverkauft. Dafür gibt es schon lange so genannte Cracker um das Gas in Ballons abzufüllen. Das Problem verlagert sich nur auf den Supermarkt so wie es Ursprünglich begonnen hat bevor es populär wurde.

    Wie kein Klimaaspekt in dem Thema obwohl das Gas 265 mal Klimaschädlicher ist als CO2.

  16. 3.

    Mich hat eh gewundert das Lachgas in dieser Art gehandelt werden konnte/durfte.
    Aber "Sie zielt auch auf strengere Beschränkungen für sogenannte K.O.-Tropfen." hat mich noch mehr gewundert.
    Wo waren denn die bisher erlaubt und bei welchen "legalen" Anwendungsbereichen?

  17. 2.

    Was für eine Heuchelei! Als wäre Cannabis nicht mindestens ebenso gefährlich, nicht nur für Kinder und Jugendliche...
    Und weiterhin wagt man sich nicht an die wesentlichen Killer heran: Alkohol und Nikotin. Aber klar, damit lässt sich ja grandios verdienen!

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