Im Vergleich zu 2021 - Gasverbrauch in Berlin und Brandenburg um rund zehn Prozent gesunken
Immer wieder haben Bundesnetzagentur und Bundesregierung die Verbraucher gebeten, Energie zu sparen. Eine Auswertung der Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg, die dem rbb vorliegt, zeigt: Die Appelle scheinen gefruchtet zu haben.
Der Gasverbrauch in Berlin und Brandenburg ist im vergangenen Jahr um ungefähr zehn Prozent zurückgegangen. Das teilte die Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg (NBB) rbb|24 am Dienstag mit.
Demnach haben Berliner Kunden und Kundinnen 2022 9,7 Prozent weniger Gas bezogen als noch 2021. Damals betrug der Gasverbrauch 12.986 GWh, im zurückliegenden Jahr waren es 1.257 GWh weniger (11.729).
Im Brandenburger Netzgebiet der NBB ist der Gasverbrauch bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr sogar um 10,5 Prozent zurückgegangen. Einem Verbrauch von 4.862 GWh im Jahr 2021 stehen 4.351 GWh im Jahr 2022 gegenüber – das sind 511 GWh weniger.
Diese Werte sind bereits temperaturbereinigt. Da der Energieverbrauch auch von wechselndem Wetter abhängt, wird in der Energiebranche die Temperaturbereinigung herangezogen, um eine Vergleichbarkeit zu ermöglichen. Dabei handelt es sich um ein mathematisches Verfahren bei der rechnerisch Temperaturschwankungen eliminiert werden.
Für die Daten der NBB werden nicht nur private Haushalte, sondern auch Tankstellen, Gewerbe- und Dienstleistungsunternehmen berechnet - in Berlin zusätzlich auch die Beleuchtung. Im gesamten Netzgebiet waren Ende vergangenen Jahres 772.117 Gaszähler installiert.
Check24 berechnet 21 Prozent weniger Gas
Laut einer Auswertung des Vergleichsportals Check24, die am Dienstag veröffentlicht wurde, haben Haushalte in Deutschland 2022 rund 21 Prozent weniger Gas und rund 12 Prozent weniger Strom verbraucht als 2021. Damit sei der Gasverbrauch auf rund 15.400 Kilowattstunden im Jahr und der Stromverbrauch auf rund 2.800 Kilowattstunden im Jahr gesunken.
Diese Daten sind allerdings nicht repräsentativ. Sie beruhen auf einer Auswertung der im Jahr 2022 über Check24 abgeschlossenen Strom- und Gasverträge und der darin von den Kunden freiwillig angegebenen Verbrauchswerte. Die genaue Zahl der ausgewerteten Verträge nannte Check24 nicht, sie liege aber sowohl beim Strom als auch beim Gas im sechsstelligen Bereich, sagte eine Sprecherin des Vergleichsportals. Die Berlinerinnen und Berliner hätten demnach knapp 25 Prozent und Kundeninnen in Brandenburg 13 Prozent weniger Gas verbraucht.
Sendung: rbb24 Antenne Brandenburg, 11.04.2023, 17:00 Uhr
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