Brandenburg - Finanzministerin appelliert an Sparkassen, Filialen nicht zu schließen

So 30.07.23 | 20:38 Uhr
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Brandenburgs Finanzministerin Kathrin Lange (SPD) im Brandenburger Landtag © dpa/Soeren Stache
Brandenburgs Finanzministerin Kathrin Lange (SPD) im Brandenburger Landtag | Bild: dpa/Soeren Stache

Die Sparkassen in Brandenburg haben angekündigt, Filialen zu schließen. Finanzministerin Lange und auch Ministerpräsident Woidke hoffen, dass diese Entscheidung noch einmal überdacht wird.

Brandenburgs Finanzministerin Katrin Lange (SPD) hat die Sparkassen aufgerufen, geplante Filialschließungen noch einmal zu überdenken. Es dürfe in Brandenburg keine weißen Flecken bei der Versorgung mit Bargeld oder Finanzdienstleistungen geben, sagte Lange dem "Nordkurier" und dem "Tagesspiegel" . Sie empfehle den Sparkassen und ihren Trägern - den Landkreisen und kreisfreien Städten, "noch einmal in sich zu gehen und ihre Planungen zu überdenken." Lange sagte: "Vermutlich wird der Mittelweg auch hier der richtige sein."

Auch Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hatte an die Sparkassen appelliert, die Schließungspläne zu überdenken. Er schaltete sich mit einem Brief an den Ostdeutschen Sparkassenverband in die Debatte ein und zeigte sich besorgt.

Geldautomaten oder Komplettschließungen

So will die Mittelbrandenburgische Sparkasse (MBS) nach Plänen vom April 31 der 141 Geschäftsstellen zusammenlegen und in den meisten Fällen weiter Geldautomaten und Selbstbedienungsangebote vor Ort vorhalten. Zehn Standorte sollen jedoch komplett wegfallen.

Anfang 2023 wurde bekannt, dass ab dem 1. Oktober fünf Sparkassen-Filialen in der Uckermark geschlossen werden sollen. Betroffen sind Standorte in Brüssow, Boitzenburg, Gerswalde, Fürstenwerder und in Greiffenberg.

Lange plant keine Veränderung der Gesetzeslage

Eine Änderung des Sparkassengesetzes vor den Landtagswahlen schließt Finanzministerin Lange aus. Allerdings hält sie eine Offenlegungspflicht für Gehälter der Sparkassen-Vorstände für durchaus sinnvoll. Nach der Regelung in Brandenburg können diese offengelegt werden, müssen es aber nicht.

Gemeinsamkeiten in Kenia-Koalition lassen nach

Lange sagte im Zeitungsinterview: "Dabei kann es zunächst bleiben, man ändert nicht ständig ein Gesetz. Ich will zugleich nicht verhehlen, dass eine verpflichtende Offenlegung der Gehälter durchaus auf meine Sympathie stößt."

Zur Arbeit der Regierungskoalition der SPD mit CDU und Grünen sagte die Ministerin: "Die Keniakoalition ist natürlich ein Zweckbündnis. Nicht weniger, nicht mehr. Als solches hat sie für Brandenburg auch eine ganze Menge erreicht. Aber ich würde schon sagen, dass die Gemeinsamkeiten so langsam nachlassen."

Sendung: Antenne Brandenburg, 31.07.2023, 9 Uhr

66 Kommentare

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  1. 66.

    Es war schon vor mindestens 10 Jahren die Rede davon, daß die Sparkassen der EU ein Dorn im Auge sind - angeblich wegen Wettbewerbsverzerrung, da sie besser gestellt sind als Privatbanken.
    Da diese jedoch fester Bestandteil für den ostdeutschen Mittelstand sind, sichern sie auch die dementspechenden Arbeitsplätze !
    Unter dem Strich läuft sehr vieles darauf hinaus, die Bürger (nicht nur beim Thema der finanziellen Unabhängigkeit) sytematisch und gezielt zu entmündigen.
    Die EU braucht sich nicht über die Verunsicherung im Osten zu beschweren, trägt sie doch selbst als forcierende Kraft völlig unnötig dazu bei.
    Zur vielbeschworenen Demokratie gehören nämlich auf jeden Fall das Recht auf Selbstbestimmung und Freiheit !

  2. 65.

    Nun wird es lächerlich. Also weil man mal den Enkel 50 Euro in bar schenken will, soll es eine Bankfiliale vor Ort geben???? Und falls mal jemand heiraten will, muss in jedem Dorf auch ein Juwelier eine Filiale betrieben. Man muss ja auch einen Ehering kaufen können aufm Dorf. Und es muss auch immer pro Dorf ein Restaurant geöffnet sein, für alte Menschen, die nicht mehr alleine Kochen können. Und so weiter…. Das wirklich ist absurd!

  3. 63.

    Vielleicht mal ein paar Eier vom hühnerhaltenden Nachbarn. Der hat bestimmt kein Geldkartenlesegerät zur Hand. Geld Geschenke für den Enkel lassen sich auch schlecht per Kreditkarte abwickeln.

  4. 62.

    Wenn es auf Ihren Dörfer weder Tankstellen, noch Post oder Supermärkte gibt, dann hat das auch seine Gründe: Es ist Unwirtschaftlich! Darum gibt es eben auch Keine Sparkassen dort. Noch logischer gehts ja wohl kaum. Oder soll für Sie auch eine Dorf- Mall mit 200 Geschäften gebaut werden, falls mal jemand irgendwas benötigt. Es wäre auch unwirtschaftlich! Ende der Analyse!

  5. 61.

    Haahaa, wenn kein Geschäft im Ort ist in dem ich an Bargeld kommen könnte, brauche ich auch gar kein Bargeld, weil ja gar kein Geschäft da ist - oder? Was soll ich denn wo bezahlen?

    Also - um das mal zusammen zu fassen. Sparkassen braucht kein Mensch. Und für alle Fälle wird die S-Gruppe schon dafür sorgen, dass im Umkreis von 75 Km eine Möglichkeit besteht. Also vielleicht...

  6. 60.

    Ministerin "appelliert"?
    Sorry, aber wenn das stimmt dann das ist es ein Armutszeugnis und zeugt vom Unverständnis der Ministerin, die offenbar nicht versteht wie Wirtschaft funktioniert. Es ist nicht Aufgabe der Wirtschaft den Appellen der Politiker zu folgen, es ist die ureigenste Aufgabe der Politiker für ein wirtschaftsfreundliches Klima und pragmatische Rahmenbedingungen zu sorgen.

  7. 59.

    Wie wenn die nächste Filiale dann 20km und weiter weg ist? Schon mal ins Gesetz geschaut? Die Verbraucherschützer sind anderer Meinung das die Sparkassen ihrem gesetzlichen Auftrag nachkommen. Zumal viele der Kunden über den Tisch gezogen wurden , das stößt sauer auf. Es sind eine Vielzahl von Klagen anhängig.

    Sie können die Sparkassen nicht mit privaten Banken vergleichen und genau dies hat der Gesetzgeber auch gewollt.

  8. 58.

    ich habe im "Brandenburgisches Sparkassengesetz (BbgSpkG)" nichts gefunden, was gegen eine schließung von unrentablen Filialen spricht
    Ist zwar Sch... wenn die nächste Filiale mehrere km entfernt ist - ABER die Kunden haben die Möglichkeit in einer anderen Filiale an ihr Geld zu kommen ...

  9. 57.

    Ganz im Gegenteil!
    Die "Better Than Cash Alliance" (weltweite Vereinigung von Regierungen, Unternehmen und internationalen Organisationen) hat genau dieses Ziel - und die EU ebenfalls - es ist erklärtes politisches Ziel, nachlesbar in veröffentlichten Dokumenten.
    Aktuelle Meldung:
    Die EU-Kommission hat Verordnungsentwürfe zum Status des gesetzlichen Zahlungsmittels von Euro-Bargeld und vom geplanten digitalen Euro vorgestellt. Bargeldnutzer sollen viel weniger Anspruch auf ihr bevorzugtes Zahlungsmittel bekommen als Nutzer von digitalem Euro-Zentralbankgeld. Es ist offensichtlich, dass die EU-Kommission (zusammen mit der EZB) das Bargeld durch den digitalen Euro nicht ergänzen, sondern verdrängen will.

  10. 56.

    Ist schon lustig, wenn dieselben Leute, die alles mit Karte bezahlen, darauf hinweisen, dass man ja im Supermarkt (so vor Ort vorhanden) Bargeld abheben könnte.
    Das funktioniert natürlich nur, solange noch ausreichend Kunden mit Bargeld bezahlen. Mir selbst ist es schon passiert, dass ich kein Bargeld bekommen konnte, da alle Kunden vor mir mit Karte bezahlt hatten und die Dame außer ein bisschen Wechselgeld nichts in der Kasse hatte...

  11. 55.

    Abwarten. Nichts ist unmöglich, wenn politisch Verantwortlichen das Wasser bis zum Hals steht. In den den USA z.B. , war privater Goldbesitz bis 1971 verboten.

  12. 54.

    Selbst viele größere Dörfer haben heute keinen Supermarkt, eine Post oder Tankstelle mehr. Da läuft Ihre Idee Bargeld an der Supermarktkasse zu holen ins Leere

  13. 53.

    Die Sparkassen kommen ihren Verpflichtungen vollumfänglich nach.

    Sie müssen jedoch nicht in jedem kaff eine Filiale oder ein Terminal betreiben..

    Letztlich finanzieren die Kunden alles über die Kontoführungsgebühren

  14. 52.

    Letztlich erfüllt die Sparkasse ihre Pflichten. Nirgends steht, dass es überall eine Filiale oder einen Automaten geben muss.

    In vielen Supermärkten kann man schon beim Einkauf Bargeld abheben.

    Letztlich werden die Kosten für unrentable Filialen über die Kontoführungsgebühren auf die Kunden umgelegt. Dann jammern die Kunden wieder.

    In vielen Gemeinden gibt's rollende Filialen.

  15. 51.

    Hoffentlich vertippt sie sich nicht.
    Aber um sicher zu gehen, haben Sie doch bestimmt eine Kontovollmacht?

  16. 50.

    Ein sehr guter Vorschlag, so ein Gebäude wird sich doch als Nachnutzungsnutzungsobjekt doch gehäuft noch finden?
    Wenn man bedenkt, welch - mancherorts - prachtvolle Bauten wie sinnvolle Gebäude sich ausgangs des 19.Jh. die Deutsche Post geleistet hat.
    Heute sind das nur noch Kosten, Kosten, Kosten, weil dann die obersten Etagen keine fürstlichen Gehälter mehr abkassieren können.
    Wenn man auch die Bahnhofsgebäude sieht! Fein säuberlich abgezäunt, damit jeder sehen kann, dass die Bahnmit diesem Gebäude nichts mehr zu tun haben will !!! Na, gut, beschmiert, demoliert? Sehr, sehr traurig.
    Ich kann nicht verstehen, in wiefern D ein reiches Land sein soll. Es trifft doch für den Normalbürger gar nicht mehr zu. Auch nicht im Stadt- / Bahnhofsbild. Es sollte zum guten Ton gehören, sinnvolle Nachnutzungen zu finden.

  17. 49.

    Ach so, Alles soll dem Wirtschaftlichkeitsgebot unterstellt werden?
    Aber, andererseits wird man heutzutage von den Städttern als "Umweltsau" betittelt, wenn man mit dem Auto unterwegs ist.
    Wegen der Wirtschaftlichkeitsdenke ist man in ländlichen Gebieten auf das Auto angewiesen, wie noch nie zuvor.

    Wenn immer mehr Menschen in die Städte ziehen, dann ist die Volkswirtschaftlichkeit dahin.

  18. 48.

    Sie sind aber verpflichtet die Bevölkerung mit Bargeld zu versorgen außerdem sind Gemeinnützig und dem Gemeinwohl ausgerichtet. Steht alles so im Sparkassengesetz, deshalb frage ich ja weshalb man so herum eiert? Wenn die Sparkassen dies nicht mehr finanzieren können, dann müssen sie dies transparent darlegen. Dazu gehören auch die Gehälter und Boni der Vorstände! Intransparenz, verbotene Geldgeschäfte, betrug am Kunden um seine Zinsen und fragwürdige AGBs die Rechtswidrig so sind die Geschäftsgebaren der Sparkassen. Die Politik hat ihre Aufgabe der Kontrolle nur unzureichend erfüllt.

  19. 47.

    Tja, so wird das flache Land immer unatraktiver.
    In Potsdam mit gut ausgebauten ÖPNV gibt es 20 Sparkassen- Filialen.

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