Brandenburg - Finanzministerin appelliert an Sparkassen, Filialen nicht zu schließen
Die Sparkassen in Brandenburg haben angekündigt, Filialen zu schließen. Finanzministerin Lange und auch Ministerpräsident Woidke hoffen, dass diese Entscheidung noch einmal überdacht wird.
Brandenburgs Finanzministerin Katrin Lange (SPD) hat die Sparkassen aufgerufen, geplante Filialschließungen noch einmal zu überdenken. Es dürfe in Brandenburg keine weißen Flecken bei der Versorgung mit Bargeld oder Finanzdienstleistungen geben, sagte Lange dem "Nordkurier" und dem "Tagesspiegel" . Sie empfehle den Sparkassen und ihren Trägern - den Landkreisen und kreisfreien Städten, "noch einmal in sich zu gehen und ihre Planungen zu überdenken." Lange sagte: "Vermutlich wird der Mittelweg auch hier der richtige sein."
Auch Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hatte an die Sparkassen appelliert, die Schließungspläne zu überdenken. Er schaltete sich mit einem Brief an den Ostdeutschen Sparkassenverband in die Debatte ein und zeigte sich besorgt.
Geldautomaten oder Komplettschließungen
So will die Mittelbrandenburgische Sparkasse (MBS) nach Plänen vom April 31 der 141 Geschäftsstellen zusammenlegen und in den meisten Fällen weiter Geldautomaten und Selbstbedienungsangebote vor Ort vorhalten. Zehn Standorte sollen jedoch komplett wegfallen.
Anfang 2023 wurde bekannt, dass ab dem 1. Oktober fünf Sparkassen-Filialen in der Uckermark geschlossen werden sollen. Betroffen sind Standorte in Brüssow, Boitzenburg, Gerswalde, Fürstenwerder und in Greiffenberg.
Lange plant keine Veränderung der Gesetzeslage
Eine Änderung des Sparkassengesetzes vor den Landtagswahlen schließt Finanzministerin Lange aus. Allerdings hält sie eine Offenlegungspflicht für Gehälter der Sparkassen-Vorstände für durchaus sinnvoll. Nach der Regelung in Brandenburg können diese offengelegt werden, müssen es aber nicht.
Gemeinsamkeiten in Kenia-Koalition lassen nach
Lange sagte im Zeitungsinterview: "Dabei kann es zunächst bleiben, man ändert nicht ständig ein Gesetz. Ich will zugleich nicht verhehlen, dass eine verpflichtende Offenlegung der Gehälter durchaus auf meine Sympathie stößt."
Zur Arbeit der Regierungskoalition der SPD mit CDU und Grünen sagte die Ministerin: "Die Keniakoalition ist natürlich ein Zweckbündnis. Nicht weniger, nicht mehr. Als solches hat sie für Brandenburg auch eine ganze Menge erreicht. Aber ich würde schon sagen, dass die Gemeinsamkeiten so langsam nachlassen."
Sendung: Antenne Brandenburg, 31.07.2023, 9 Uhr