Bis Mitte 2026 -
Die Deutsche Bank will in den kommenden Jahren fast die Hälfte aller Postbank-Filialen schließen. Das berichtete die "Financial Times" [Bezahlinhalt] am Montag und beruft sich auf ein Interview mit dem Leiter der Privatkundenbank Claudio de Sanctis.
Von den insgesamt 550 Postbank-Filialen sollen demnach 250 Standorte bis Mitte 2026 schließen. In 100 der verbleibenden Filialen sollen außerdem nur noch Bankdienstleistungen angeboten werden. Bislang kann man in Postbank-Filialen auch Pakete aufgeben und Briefmarken kaufen.
Mehrere Dutzend Filialen in Berlin und Brandenburg
Viele Zweigstellen seien seit langem unprofitabel, wird de Sanctis zitiert. Sie hätten aber wegen eines langfristigen Vertrags mit der Deutschen Post, dem früheren Eigentümer der Postbank, nicht aufgegeben werden können. Dieser Vertrag sei jetzt neu verhandelt worden.
Was die Pläne für Berlin und Brandenburg bedeuten, ist noch unklar. In der Region gibt es mehrere Dutzend Postbank-Filialen. In Brandenburg bieten noch 14 Filialen persönliche Kundenberatung an, in Berlin sind es 34.
"Sehr bedeutende Kosteneinsparungen"
Den Plänen zufolge sollen die verbleibenden Postbank-Filialen als sogenannte Tech-Center Dienstleistungen für die Kundinnen und Kunden erbringen. Ob und wie viele Arbeitsplätze durch die Filialschließungen verloren gehen werden, sagte de Sanctis nicht. Die geplante Umstrukturierung werde zu "sehr bedeutenden Kosteneinsparungen führen, und diese sollten die Investitionen, die wir tätigen müssen, mehr als ausgleichen", sagte der Manager.
Der Deutsche-Bank-Sprecher kündigte an: "Alle Maßnahmen werden in Kürze mit den zuständigen Arbeitnehmervertretungen verhandelt. In diesen Gesprächen werden auch die endgültigen Zahlen und Standorte festgelegt."
Sendung: rbb24 Abendschau, 31.10.2023, 19:30 Uhr