Geschütztes Marktsegment - Mieterverein: Deutsche Wohnen stellt zu wenig Wohnungen für besonders Bedürftige

Mo 27.11.23 | 16:35 Uhr
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Symbolbild: Plattenbau in Berlin (Quelle: dpa/Florian Gaertner)
Bild: dpa/Florian Gaertner

Der Berliner Mieterverein wirft dem Immobilienkonzern "Deutsche Wohnen" vor, nicht ausreichend Wohnraum für besonders bedürftige Menschen zur Verfügung zu stellen.

Der Konzern erfülle die Vereinbarungen zum so genannten Geschützten Marktsegment nicht, teilte der Mieterverein am Montag mit. "Dass ein privater Wohnungskonzern an der Börse Gewinne ausschütten kann, aber in Berlin seine Verpflichtungen nicht einhält, ist nicht in Ordnung", erklärte die Geschäftsführerin des Verbands Ulrike Hamann-Onnertz.

Lob für landeseigene Gesellschaften

Die Deutsche Wohnen, die zum Vonovia-Konzern gehört, habe sich mit der Übernahme der Wohnungsbaugesellschaft GSW auch verpflichtet, jährlich 230 Wohnungen im Geschützten Marktsegment zur Verfügung zu stellen, so der Mieterverein. Tatsächlich biete das Unternehmen aber nur 60 Wohnungen an und damit 170 weniger als vereinbart.

Die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften würden ihre Verpflichtungen mit 1.123 entsprechenden Wohnungen dagegen sehr gut erfüllen, lobte Hamann-Onnertz. Der Mieterverein forderte den Senat auf, die Deutsche Wohnen für die Nicht-Erfüllung zu "sanktionieren".

Das Instrument des Geschützten Marktes wurde vor 30 Jahren ins Leben gerufen. Es richtet sich an Menschen, die sich ohne Hilfe keine Wohnung auf dem Wohnungsmarkt organisieren können. Laut der Sozialverwaltung handelt es sich um "eine soziale Vereinbarung, die aber nicht im Gesetzt steht".

Sendung: rbb24 Abendschau, 27.11.2023, 19:30 Uhr

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