Gesundheitsministerin Nonnemacher - Brandenburg lehnt weitere Soforthilfen für Krankenhäuser ab

Fr 15.12.23 | 17:55 Uhr
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Das Krankenhaus Neuruppin
Audio: rbb24 Inforadio | 15.12.2023 | Amelie Ernst | | Bild: dpa / Koall

Die Brandenburger Landesregierung will Krankenhäuser, die in Finanznot geraten sind, nicht mit weiteren Soforthilfen unterstützen. Die Finanzierung der Betriebs- und Personalkosten sei Sache des Bundes, sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Freitag in einer Landtagsdebatte.

Wenn sich das Land an den Betriebskosten der Krankenhäuser beteilige, dann werde der Bund sich mittelfristig darauf verlassen und seinen Anteil senken, so Nonnemacher. Dann sei die duale Finanzierung der Krankenhäuser bald Geschichte. Die Ministerin verwies darauf, dass das Land auch im bundesweiten Vergleiche hohe Summen für Investitionen und Soforthilfen bereitgestellt habe. Entscheidend sei jetzt, dass der Bund möglichst schnell eine Krankenhausreform auf den Weg bringe, die auch die Gegebenheiten in ländlichen Regionen berücksichtige, so Nonnemacher.

Universitätsklinikum Neuruppin schließt Fachabteilungen

Die Linke hatte die Landesregierung zuvor aufgefordert, in Schwierigkeiten geratene Kliniken stärker zu unterstützen. Etwa die Hälfte der Brandenburger Krankenhäuser schreibt derzeit rote Zahlen. Zuletzt hatte das Universitätsklinikum Neuruppin (Ostprignitz-Ruppin) angekündigt, Anfang des neuen Jahres zwei Fachabteilungen zu schließen. Auch am Elbe-Elster-Klinikum werden Standorte zusammengelegt.

CDU-Gesundheitspolitiker Michael Schierack bestätigte den Willen der Koalition, alle Krankenhausstandorte zu erhalten . Allerdings müsse man auch über die Zusammenlegung einzelner Abteilungen reden, um diese rentabel zu halten.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 15.12.2023, 19:30 Uhr

10 Kommentare

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  1. 10.

    Volker hat absolut Recht. Keine Kommune, Landkreis oder Bundesland kann sich ein Fass ohne Boden leisten.

  2. 9.

    Eine Klinik oder Fachabteilung ist nur tragbar und rentabel, wenn sie dauerhaft und ständig zu mindestens 85 % ausgelastet ist.

    Sie müssen endlich verstehen, dass auch Kliniken und Ärzte Unternehmer sind, die wirtschaftlich agieren müssen

    Übrigens ist nur eine Kostenart an der Schieflage schuld. Nämlich der größte Kostenfaktor - das Personal. Eine Klinik kann nur noch am Personal sparen. An deren Ecken geht's nicht.

    Anstatt meinen Post als weltfremd zu bezeichnen, befassen Sie sich Fakten.

  3. 8.

    In vielen anderen Ländern ist das auch so. Dort werden Patienten auch versorgt . Niemand kann für einen eventuellen Notfall eine Abteilung vorhalten.

    Ich leite als kaufmännischer Direktor eine große Klinik. Die Kosten laufen völlig aus dem Ruder. Die Kassen müssten eigentlich das vielfache zahlen.

    Wirtschaftlichkeit ist auch im Gesundheitssystem wichtig.

    Übrigens sind Fahrtwege von 70 km durchaus machbar

  4. 7.

    Haben Sie eigene Erfahrung mit medizinischer Versorgung auf dem Land? Wahrscheinlich nicht. Wir können in Brandenburg ja alles dicht machen und uns in Berliner Krankenhäuser begeben, sicher sind dann alle Betten ausgelastet und falls Sie eins brauchen: tja shit happens, meinte der Klimakleber.

  5. 6.

    Völlig weltfremd...da schließt eine HNO Abteilung, "umliegende" (40 km entfernte) Kliniken sollen das abdecken. Auch in diesen Kliniken herrscht Personalmangel und die HNO schließt krankheitsbedingt für ein paar Tage, so werden aus 40 dann 70 km. Ihr Kind hat eine Nachblutung, eine Komplikation einer alltäglichen, kleinen HNO Op - aber ein absoluter und zeitkritischer Notfall. Und dann sind Sie mit 70 km dabei...

  6. 4.

    Wieso soll man auf dem Land überflüssige Betten und unrentabele Kliniken nicht schließen?

    Wo nehmen Sie Ihre genannte Entfernung her?

    Übrigens sind in Deutschland etwa 40 % der Betten überflüssig.

    Auf den Land sind auch viele Klinken unter 90 % ausgelastet und somit unrentabel.

  7. 3.

    bemerkenswert, dass ein Universitätsklinikum Fachabteilungen schließt

  8. 2.

    "eine Kilometer", hat dann auf dem Land nur 40.000 Meter. Das nenne ich dann mal mit zweierlei Maß messen. Ich möchte mal das Geschrei hören, wenn in Berlin 2 von 3 Krankenhäusern auf Notversorgung schalten und eins davon nicht überlebt. Auf dem Land zahlt man übrigens nicht weniger Sozialbeiträge als in Berlin.

  9. 1.

    Sehr gute Entscheidung. Unwirtschaftliche Kliniken müssen schließen. Es gibt viel zu viele Krankenhausbetten.

    In Deutschland besteht bei Klinikschließung keine Gefahr für die Versorgung Patienten. Das einzig unbequeme sind eine Kilometer weiter fahren. Das ist jedoch zumutbar

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