Ab 1. August - Schüler und Studenten bekommen bald mehr Bafög

Do 13.06.24 | 11:07 Uhr
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Symbolbild:Schüler meldet sich im Unterricht.(Quelle:picture alliance/Flashpic/J.Krick)
Video: rbb24 Abendschau | 13.06.2024 | Vanessa Materla | Bild: picture alliance/Flashpic/J.Krick

Bafög-Empfänger bekommen bald mehr Geld und Studienanfänger aus ärmeren Haushalten eine zusätzliche finanzielle Starthilfe. Das hat der Bundestag am Donnerstag beschlossen. Kritiker bemängeln aber, dass die Erhöhung zu niedrig sei.

Studierende aus einkommensschwachen Familien bekommen künftig eine staatliche Studienstarthilfe in Höhe von 1.000 Euro. Der einmalige Zuschuss soll an Studierende unter 25 Jahren aus Haushalten mit Bürgergeld gehen und etwa den Kauf eines Laptops und anderen Lernmaterialien ermöglichen. Die Regelung ist in der Bafög-Novelle enthalten, die der Bundestag am Donnerstag in Berlin mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen verabschiedete.

Die Novelle sieht zudem eine Anhebung der Regelsätze um fünf Prozent sowie Erhöhungen beim Wohnkostenzuschuss und den Elternfreibeträgen vor. Der monatliche Bafög-Höchstsatz liegt derzeit noch bei 934 Euro. Der Wohnkostenzuschuss soll um 20 Euro auf 380 Euro steigen, der Elternfreibetrag um 0,25 Punkte auf 5,25 Prozent. Inkrafttreten soll die Novelle zum Start des neuen Ausbildungsjahres am 1. August.

Einfacherer Wechsel der Studienfachrichtung

Der Verabschiedung war ein Streit innerhalb der Ampel-Koalition vorausgegangen. Der Kabinettsbeschluss vom März sah zunächst nur die neue Studienstarthilfe vor, aber keine Erhöhung der Regelsätze. Kritik daran kam von Studierendenvertretungen, aber auch aus den Ampel-Fraktionen SPD und Grüne. Die Ampel-Fraktionen einigten sich daraufhin auf eine Überarbeitung der Novelle.

Das Gesetz sieht auch weitere Erleichterungen für Berechtigte etwa beim Wechsel der Studienfachrichtung sowie beim Antragsverfahren vor. Liegt ein wichtiger Grund vor, können Studierende zukünftig bis zum Beginn des fünften Semesters das Fach wechseln. Ohne Angabe von Gründen soll ein Fachwechsel bis zum vierten Semester möglich sein. Bisher war ein Wechsel der Fachrichtung nur bis zu Beginn des dritten Semesters möglich.

Rückzahlungsrate steigt um 20 Euro

Mit dem Änderungsgesetz will die Bundesregierung zudem ein so genanntes Flexibilitätssemester einführen. Ein solches Semester soll es Studierenden ermöglichen, "ohne Angabe von Gründen über die Förderungshöchstdauer hinaus für ein Semester gefördert zu werden".

Wie es in dem Gesetzentwurf weiter heißt, soll die monatliche Rückzahlungsrate ab dem kommenden Wintersemester um 20 Euro von 130 Euro auf 150 Euro steigen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 13.06.2024, 12:00 Uhr

27 Kommentare

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  1. 27.

    Wie wäre es durch Leistung zu überzeugen, als durch Jammerei? Die meisten Studiengänge werden einem eh nur hinterhergeworfen und ich schreibe da aus eigener Erfahrung.

  2. 26.

    Aber wenn der Topf doch ein Loch hat, lieber Heinrich...

    Wir erörtern die Rückzahlungsmodalitäten und keine aufkommenden Eventualitäten.

  3. 25.

    Ein Studium kostet ja wesentlich mehr als die Rückzahlung von 10 000€ - gab auch einmal Zahlung von ca.7500€ ....
    Rückzahlung beginnt wohl spätestens 5 Jahre nach dem Studium - bis dahin sollte sich eine Stelle finden lassen / flexibel bleiben & innerhalb gesamt Deutschland schauen ist immer gut:)

  4. 24.

    Merke: Für alles Mögliche sind mit einem Fingerschnipp Milliarden drin, für die Bildung im eigenen Land bleibt dann nicht mehr viel übrig.

  5. 23.

    Tja, und nun fällt uns diese einfach zählbare Leistung seit Jahren auf die Füße, aber es tut sich immer noch nichts.
    Wenn die hiesige Industrie noch mehr abgehängt wird, was sich abzeichnet, dann .........

  6. 22.

    Zustimmung. Im Arbeiter-und-bauern-Staat ging das dann noch weiter. Der Akademiker bekam auch viel schlechter einen Platz in der Kinderkrippe und Kindergarten für seinen Nachwuchs - das mußte dann bisweilen sehr kreativ bei den Arbeitszeiten mit dem Ehepartner gelöst werden (und lange Zeit war Samstag noch Regelarbeitstag in der DDR).

  7. 21.

    "Wer fünf Jahre nach Studienende keine 10.000€ ansparen konnte, hat definitiv den falschen Studiengang gewählt." Wer nach dem Diplomstudium nach eine Promotion schreibt, hat garantiert nicht 5 Jahre nach dem Studium 10000 angespart, da man Assistent oftmals nur zu 50% bezahlt wird (Promotion dauert üblicherweise 4-5 Jahre in den Naturwissenschaften). In vielen Naturwissenschaften wird eine Promotion schon nahezu erwartet - in der Medizin ist der Druck zur Promotion noch höher.

  8. 20.

    Ausbildungsvergütung gibt es aber auch nicht überall. Fragen Sie mal in den neudeutsch Care Berufen nach. Da ist die duale Ausbildung eher die Ausnahme. Da muss dann auch Bafög und Kindergeld ausreichen.
    Das ganze hat etwas von DDR Zeiten wo mancher 8.Klasse abgegangen ist, 3 Jahre Mauerer oder Dachdecker gelernt hat und am Ende und schon während der Ausbildung viele (nicht alle) Akademiker auslachen konnte, zumindest wenn es ums Geld ging.
    Duales Studium ist aber immer mehr im kommen und da ist die Absicherung schon richtig gut. Aber meist nur technische und Wirtschaftsstudiengänge.
    Im sozialen Bereich Pustekuchen, geht ja nur um Menschen und weniger um wirtschaftlich einfach zählbare Leistung.

  9. 19.

    Frag mich nur,
    Abgeordnete MdB bekommen 6% mehr plus Inflationsprämie,
    Rentner 4,57%, Bafög jetzt um 5%!???

  10. 18.

    Geht es um Hochschulbildung, schafft es antielitäres Gepöbel regelmäßig ins Forum. Welche Stundenlast an kognitiver Arbeit Student*innen leisten, SWS, wird sofort in Abrede gestellt, weil sich Hinz und Kunz nichts darunter vorstellen und es schlecht messen können in Vorgang oder Ergebnis. Was es an absurden Prüfungsleistungsschwemmen gibt, die nur dazu dienen, eben jenes überholte Arbeitsverständnis zu bedienen, bleibt den Ach-so-Schlauen auch erspart. Vertiefung, Praxisaustausch? Fehlanzeige. Dass über 75% der Studierenden arbeiten, sei zudem keine richtige Arbeit. Dass Studierende grds. unterhalb der Armutsgrenze leben und damit abhängig sind, sei genau richtig so. Dass rund 90% der Studierenden in BAföG-berechtigten Studiengängen überhaupt keine Förderung erhalten, bleibt unerwähnt. Das Förderungssystem ist eine Farce und gerade angesichts der geringen bürokratischen Herausforderungen ein Beleg behördlicher Ineffizienz - nur das Sozialamt braucht für Bearbeitungen länger.

  11. 17.

    Viele Studenten müssen ihren Lebensunterhalt (u.a. Miete!) mit Nebenjobs finanzieren, was logischerweise zeitmäßig zu Lasten des Studiums geht. Ihnen sind diese Belastungen sicher ein völlig unbekanntes Phänomen...

  12. 16.

    Wer fünf Jahre nach Studienende keine 10.000€ ansparen konnte, hat definitiv den falschen Studiengang gewählt.

  13. 15.

    Man zahlt pro Quartal die Summe zurück, die das BaföG-Amt fordert. Fünf Jahre nach Studienende. Oder aber auf einen Schlag vorgristig mit guten Nachlässen. Ich habe damals meine 9800€ überwiesen und feddich. Was weg ist, ist weg.

  14. 14.

    Das was einige Kommentatoren vergessen bzw ignorieren, ist das es nicht nur um die vermeintlich faule Studentenschaft geht sondern auch um Schüler! Und in Anbetracht sämtlicher Steigerungsraten bei Sozialleistungen, ist es nur gerecht das auch das BaföG (zumindest teilweise) angepasst wird.
    Eure Vorstellung von Studenten ist stellenweise zum Gruseln, so viel Fantasie kann man gar nicht haben...

  15. 13.

    Danke.
    Wenn man also mit 18 Abi macht, dann vielleicht den Grundwehrdient und mit 20 das Studium beginnt, ist man nach 10 Semestern mit 25 fertig. Im worst case (20 Jahre) kann die Rüchzahlung des Geldes also bis zum 45 Geburtstag laufen. Schon heftig.
    Warum gibt es für die Ausbildung an einer Hochschule für einen Beruf dann nicht eine Ausbildungsvergütung wie bei nicht akademischen Berufen, welche ihr Lehrlingsgehalt ja auch nicht zurückzahlen müssen?

  16. 12.

    Widerspruch!
    Wer die Regelstudienzeit nicht einhält, bekommt kein Bafög mehr - bisher.

    Ein Flexibilitätssemester - wahrscheinlich ab 1.8.
    M.E. ein guter Vorschlag!
    Bei 5 Jahren bis zum Master kann im Leben einiges passieren ...


  17. 11.

    Diese ganze Bürokratie ist so dumm und überflüssig. Das beste wäre Bafög ganz abzuschaffen und studierenden Bürgergeld zu zahlen. Dann wären auf einen Schlag alle Probleme gelöst und man hätte die Bürokratie abgebaut. Zudem hätten dann auch Studenten und Schüler den selben finanziellen Standard als das was der Bund als minimal ansieht. Für Menschen die später Spitzengehälter erzielen ist das dich nicht zu viel verlangt. Beim Studienstart kann man die Ersteinrichtung erweitern. Die Rückzahlung finde ich übrigens auch albern. Gerade wenn man daran denkt was zum Beispiel ein Arzt oder ein Softwareentwickler verdient. Das kommt durch die Steuer und die Sozialabgaben im Handumdrehen wieder rein.

    Bei solch schwerfälligen Prozessen wo selbst eine digitale Antragsstellung ein Ausdrucken des Antrages erfordert ist nicht mehr zeitgemäß und gehört abgeschafft.

  18. 10.

    Triviale Frage und Sie schaffen es trotzdem, die falsche Antwort zu geben?
    Es wurde nicht nach dem maximalen Rückzahhlungsbetrag, sondern nach der Rückzahlungsdauer bei minimalen Rückzahlungsbetrag gefragt.
    Bei 10.000€ Deckelung und der minimalem Rückzahlungsbetrag also ca. 66 Monate. Jedoch gibt es auch da noch Ausnahmen, insbesondere, wenn das Studium nicht zu zielführender Erwerbstätigkeit führt. Denn die Rückzahlung ist auf 20 Jahre gedeckelt, wird bis dahin das Darlehen nicht komplett zurückgezahlt, wird der Restbetrag erlassen.

  19. 9.

    FrankTreptowDonnerstag, 13.06.2024 | 11:13 Uhr
    "Es ist noch Suppe da..." "Wer hat noch nicht..."
    ""Am besten Bafög nur an NC des Abitur und Leistung koppeln, damit hier nicht ewigstudiert wird. Die sollen fertig werden! Ihr liegt uns auf der Tasche!""

    Was läuft schief bei Ihnen? Womit liegen Sie "Uns" auf der Tasche, dass Sie solche Kommentare verfassen?
    Das kennt man ja nur von Leuten die ständig behaupten müssen irgendwer tue irgendwas unredliches.
    Nur damit keiner darauf kommt, dass der der solche Reden schwingt schlotternd vor Angst ist selbst beim auf der Tasche liegen erwischt zu werden.

  20. 8.

    BAföG wird grundsätzlich nur für die Regelstudienzeit gezahlt und man muss dies auch regelmäßig in Form von Leistungsnachweisen beweisen ;)

  21. 7.

    Eines wurde vergessen: Die Regelstudienzeit einzuhalten muss ermöglicht werden und vom Staat eingefordert werden. Von den Hochschulen, nicht von den Studenten. Stundenpläne müssen erfüllt werden können. Das entlastet finanziell.
    Und noch etwas: Das duale Studium zu fördern erfüllt eine Chancengleichheit.

  22. 6.

    Ihre trivialen Fragen werden auf der BaföG-Seite beantwortet. Ich verrate es ihnen trotzdem: max. die Hälfte und max. 10000€ muss zurückgezahlt werden.

  23. 5.

    Profitipp an sie: die BaföG-Zahlungen sind bereits mit dem Leistungsfortschritt des Studenten verknüpft. Muss man aber wissen!

  24. 4.

    Die Kommentare sind ein Horror. Niemand liegt ihnen auf der Tasche. Grundlegend ist das BAföG niedriger als manch andere Sozialleistung. Grundlegend chillen viele absolut nicht sondern studieren fleißig. Was fällt ihnen ein den Leuten Faulheit zu unterstellen?

  25. 3.

    Ich hab im Osten studiert, wollte de Eltern nicht auf der Tasche liegen. Was hab ich gemacht? Nebenbei gearbeitet, Bau, Kneipe, Kraftfahrer,..... aber heute müssen ja die zarten Pfirsiche chillen.

  26. 2.

    "Es ist noch Suppe da..." "Wer hat noch nicht..."
    Am besten Bafög nur an NC des Abitur und Leistung koppeln, damit hier nicht ewigstudiert wird. Die sollen fertig werden! Ihr liegt uns auf der Tasche!

  27. 1.

    "Wie es in dem Gesetzentwurf weiter heißt, soll die monatliche Rückzahlungsrate ab dem kommenden Wintersemester um 20 Euro von 130 Euro auf 150 Euro steigen." Und wieviele Jahre zahlt man dann aktuell die aufgelaufenen Schulden zurück bei einem vollen Regelsatz - also bei denen, die das wenigste Geldvermögen hatten?

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