Handelsblatt-Interview -
Die Regierungschefs von Berlin und Brandenburg, Dietmar Woidke (SPD) und Kai Wegner (CDU), fordern trotz ausbleibender Nachfrage den Ausbau des Langstreckenangebots am Flughafen BER.
"Mehr Interkontinentalverbindungen wären ein starkes Signal für Investitionen nach Ostdeutschland", sagte Wegner (CDU) dem "Handelsblatt" [€] in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview. Woidke (SPD) sagte dem Blatt, die Menschen und Unternehmen in der Hauptstadtregion erwarteten, dass es "mehr Direktverbindungen ohne unnötige und ökologisch fragwürdige Umstiege an anderen europäischen oder deutschen Flughäfen" gebe.
Bundesverkehrsministerium blockt ab
Airlines lehnen bislang eine Ausweitung des Angebots für Flüge in ferne Ziele ab. Der Aufwand lohne sich nicht, da das Einzugsgebiet von Berlin zu klein sei, argumentieren viele Fluglinien, darunter die Lufthansa. Sie betreibt ihre Drehkreuze für Langstreckenflüge an anderen Standorten wie Frankfurt am Main und München.
Der Flughafen BER gehört dem Bund sowie den Ländern Berlin und Brandenburg. Seit Jahren beklagen Vertreter von Politik und Wirtschaft aus der Region Berlin-Brandenburg, dass der Airport zu wenig Langstreckenverbindungen hat. Wegner appellierte an die Bundesregierung, solche Interkontinental-Verbindungen vom Flughafen Berlin-Brandenburg möglich zu machen.
Ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums sagte dazu dem "Handelsblatt": "Ob eine Fluggesellschaft Flugverbindungen anbietet, ist allein eine unternehmerische Entscheidung der Fluggesellschaften." Diese orientiere sich vor allem an der Wirtschaftlichkeit der Verbindungen.
Sendung: rbb24 Abendschau, 18.09.2024, 19:30 Uhr