Handelsblatt-Interview - Woidke und Wegner fordern mehr Langstreckenflüge am BER

Mi 18.09.24 | 14:43 Uhr
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Lufthansa-Maschine steht am Flughafen BER (Bild: imago images/mix1)
Bild: imago images/mix1

Die Regierungschefs von Berlin und Brandenburg, Dietmar Woidke (SPD) und Kai Wegner (CDU), fordern trotz ausbleibender Nachfrage den Ausbau des Langstreckenangebots am Flughafen BER.

"Mehr Interkontinentalverbindungen wären ein starkes Signal für Investitionen nach Ostdeutschland", sagte Wegner (CDU) dem "Handelsblatt" [€] in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview. Woidke (SPD) sagte dem Blatt, die Menschen und Unternehmen in der Hauptstadtregion erwarteten, dass es "mehr Direktverbindungen ohne unnötige und ökologisch fragwürdige Umstiege an anderen europäischen oder deutschen Flughäfen" gebe.

Bundesverkehrsministerium blockt ab

Airlines lehnen bislang eine Ausweitung des Angebots für Flüge in ferne Ziele ab. Der Aufwand lohne sich nicht, da das Einzugsgebiet von Berlin zu klein sei, argumentieren viele Fluglinien, darunter die Lufthansa. Sie betreibt ihre Drehkreuze für Langstreckenflüge an anderen Standorten wie Frankfurt am Main und München.

Der Flughafen BER gehört dem Bund sowie den Ländern Berlin und Brandenburg. Seit Jahren beklagen Vertreter von Politik und Wirtschaft aus der Region Berlin-Brandenburg, dass der Airport zu wenig Langstreckenverbindungen hat. Wegner appellierte an die Bundesregierung, solche Interkontinental-Verbindungen vom Flughafen Berlin-Brandenburg möglich zu machen.

Ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums sagte dazu dem "Handelsblatt": "Ob eine Fluggesellschaft Flugverbindungen anbietet, ist allein eine unternehmerische Entscheidung der Fluggesellschaften." Diese orientiere sich vor allem an der Wirtschaftlichkeit der Verbindungen.

Sendung: rbb24 Abendschau, 18.09.2024, 19:30 Uhr

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34 Kommentare

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  1. 34.

    Solange es keine Netzwerkairline in Berlin gibt, wird es auch kein Drehkreuz geben. Punkt. Drehkreuze sind Flughäfen mit einer "künstlich" generierten Nachfrage nach Langstreckenflugverbindungen, da dort die Langstreckenflugzeuge durch Zubringerflüge mit genügend Fluggästen "gefüttert" werden. So werden diese Flüge auch erst wirtschaftlich tragbar. Historisch gesehen, haben sich nun einmal die Flughäfen Frankfurt und München für die Lufthansa als Drehkreuze entwickelt. Hinzu kommen weitere Drehkreuze der Tochtergessellschaften. Warum sollte die Lufthansa also noch ein weiteres Drehkreuz eröffnen, wenn die beiden schon bestehenen Flughäfen in Deutschland ausgelastet werden müssen? Da spielt es dann leider auch keine Rolle, ob Berlin Hauptstadt ist. Natürlich wäre es schön. Aber offenbar gibt es bisher auch wenig (ernsthaftes) Interesse anderer, ausländischer Fluggesellschaften Berlin an ihr Langstreckennetz anzuschließen. Sonst würden sie es tun.

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  2. 33.
    Antwort auf [Markusmed] vom 18.09.2024 um 20:10

    Der BER ist und bleibt ein veralteter Provinzflugplatz, nicht mehr und nicht weniger. Zusammengestückelt nach langer Bauzeit, unübersichtlich und mit wenig Mittel -und Langstrecken Angeboten bleibt er eben ein lokaler Flughafen. Da hilft weder KI noch sonst irgendwas. Und wenn jemand moderne Flughäfen sehen möchte empfehle ich einen Blick ins Ausland. Berlin ist es nicht. Da bekomme ich ja bei Ankunft nicht mal eine Gepäckkarre ohne einen Euro einzuwerfen. Für Gäste immer ein Erlebnis.

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  3. 32.

    Herr Woidke und seine „Erfolg(los)geschichten“...
    Standortfragen sind nicht jedermanns Sache und auch nicht weiter schlimm...
    wenn man dann sich beraten lässt und den Experten folgt...

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  4. 31.

    Hmm, die Aussage des Sprechers des Bundesverkehrsministeriums passt irgendwie nicht zur Praxis. Emirates würde gern nach Berlin fliegen, darf aber aus politischen Gründen nicht.

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  5. 30.
    Antwort auf [Peter6] vom 19.09.2024 um 07:15

    Absoluter Quark. Bin jetzt mehfach vom BER geflogen und hatte weder mit den Sicherheitskontrollen noch mit dem Aufgabegepäck Probleme. Der Self-Check funktioniert prima. Ich denke nicht dass es Zufall war, dass es bei mit immer gut funktioniert hat. Schlecht finde ich allerdings die Anbindung mit der S-Bahn und die normalen BVG-Busse sind mit Koffern für die Fahrt zum Flughafen auch nur bedingt geeignet.

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  6. 29.

    Zwei Top-Leute von "noch" Großparteien fordern ?! Herr Wegner soll sich vielleicht auf BVG und S-Bahn konzentrieren, aber natürlich er ist nicht schuld, das waren die Vorgänger.

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  7. 28.
    Antwort auf [Markusmed] vom 18.09.2024 um 20:10

    Er ist eine absolute Fehlplanung - absolut nicht Barrierefrei!!! Absolut langsame Sicherheitskontrolle - absolut kein charm drinnen und draußen und zudem mit die höchsten Fluggebühren. Innovativ ist z.B Mallorca , modern, schnell und absolut Barriere frei ohne Stufen !!! Dazu WC ohne Ende , alles klar beschildert ! aber BER sorry no absolut Provinz dagegen

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  8. 27.
    Antwort auf [Martin ] vom 18.09.2024 um 22:34

    "Gerade der BER ist von vielen bedeutenden Flughäfen umgeben"
    Wer fliegt nicht gerne von DRS, LEJ oder HAJ oder HAM Langstrecke.

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  9. 26.
    Antwort auf [Markusmed] vom 18.09.2024 um 20:10

    Die Aussage Provinzflughafen bezieht sich auf die internationalen Anbindungen.
    Und diese sind auf der Langstrecke für eine 3-Mio-Stadt erbärmlich.

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  10. 25.

    Nur leider vergraulen die Verantwortlichen viele Airlines.

    Aufgrund der hohen Gebühren werden deutsche Flughäfen für Airlines immer unattraktiver.

    Die Airlines bestimmen die Gebührenhöhe. Sind diese zu hoch, wird ausgewichen. Gerade der BER ist von vielen bedeutenden Flughäfen umgeben.

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  11. 24.

    the show must go on - selbst wenn dadurch unser aller Klima noch mehr versaut wird.

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  12. 23.

    Fordern ist immer gut.
    Was die beiden Herren aber tun müssten, wäre Flugzeuge kaufen, Piloten einstellen und noch so ein paar unbedeutende Kleinigkeiten.
    Dann klappts auch mit dem Fliegen...

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  14. 21.
    Antwort auf [NochNeMeinung] vom 18.09.2024 um 15:03

    Also der BER ist alles Andere als ein Provinzflughafen. Die beiden Terminals haben über 380.000m2 Fläche zusammen und schaffen über 40 Millionen Passagiere/Jahr abzufertigen. Er ist in meinen Augen nicht nur der Schönste, sondern auch innovativste Flughafen (2023 Airport Innovation Award gewonnen) und ein absoluter Trendsetter (BER-Runway, KI-gesteuertes Vorfeld, mehr Self-check-in Automaten als in FRA oder MUC, Biometrische Prozesse und bald alle Security Spuren mit CT-Scannern.

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  16. 19.

    Qatar Airways und andere würden hier sehr gern mehr Direktflüge anbieten. Nur die Abflugzeiten müssten bis 01:00h früh möglich sein.

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  17. 18.

    Die Anbindung des Flughafens ist top, der Self-Check-In super komfortabel, die Security schnell, wenn man vorher einen Zeitslot per APP bucht und am Terminal 2 muss man nicht mal mehr die Technik auspacken. Weiter so! Es sollte nur mehr Lounges für den Priority Pass geben und das Nachflugverbot auf 01h-06h verkürzt werden, damit Fernziele über Nacht erreicht werden können.

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  18. 17.

    Ja, der BER sollte zum Drehkreuz Nord-Ost mit mehr Direktverbindungen ausgebaut werden. Wir sind absolute BER-Fans.

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  19. 16.

    Kann man nicht die Marke Air Berlin aktivieren, ein, zwei Maschinen leasen und 2-3x pro Woche nach New York fliegen?
    Wer macht mit?

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  20. 15.
    Antwort auf [GünterHH ] vom 18.09.2024 um 18:06

    Das glaub ich eher nicht. Wer fliegt mit einem Schmalrumpfflugzeug Langstrecke? Bis 5 Stunden mag das gehen, darüber wäre das bei mir ein NoGo.

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  21. 14.

    Das können weder Woidke noch Wegner herbeireden. Das sind ausschließlich wirtschaftliche Gründe, die die Fluggesellschaften abhalten Langstreckenflüge anzubieten. Die US Verbindungen sind meist nicht mal zu 2/3 ausgelastet.

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  23. 12.

    Eine Hoffnung, auch für Hamburg und andere nachgeordnete Airports, wird der neue A321XLR werden. Die Maschine soll eine Reichweite von 8700 km erreichen (Wikipedia). Damit lohnt es sich für die Fluggesellschaften wirtschaftlich, also Nonstop zum Ziel ohne Zubringer nach FRA /MUC. Bin gespannt ob es angekommen wird.

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  24. 11.

    "...da das Einzugsgebiet von Berlin zu klein sei..." und "...Diese (unternehmerische Entscheidung)orientiere sich vor allem an der Wirtschaftlichkeit der Verbindungen..."
    Ja korrekt, die Herren sollten sich mal überlegen, was wir hier für eine Bevölkerungs- und Einkommensstruktur haben, und einsehen, dass die Kaufkraft/Wirtschaftlichkeit von den Menschen hier anders aussieht, als im reichen München/Bayern oder in Frankfurt...die dazu auch noch einen tauglichen Großflughafen haben, und keinen - vergleichsweise - Provinzflughafen. Bei allem Respekt, aber die meisten Menschen in Hellersdorf, Neukölln oder Erkner können sich halt nicht mal eben einen Direktflug mit Qatar nach Singapur o.ä. leisten (ohne diesen zu Nahe treten zu wollen!)!

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  25. 10.

    wer soviel Wirtschaftskompetenz ausstrahlt, sollte am Sonntag bei der Wahl auch mal belobigt werden.
    Satire aus

    Übrigens könnte man doch als MP bestimmt bei der Flughafenchefin anrufen und sich über die wirtschaftlichen Zusammenhänge aufklären lassen. Wie arbeiten die da oben eigentlich?

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  26. 9.

    Müggelheim fordert andere Flugroute zwischen Müggelheim und Gosen und nicht inoffiziellen 24h-Betrieb was direkt über Müggelheim um 400-500m Höhe geht.

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  27. 8.

    Die Herren FORDERN also von den Fluggesellschaften, diese sollen Gekd verbrennen. In der Marktwirtschaft. Soso ...
    Dass vom BER kaum Langstrecke geflogen wird, stand schon bei Baubeginn fest. Die großen Airlines hatten allesamt ihre Drehkreuze am Netz, als man hier endlich den Standortstreit beendete.
    Als Niedriglohngebiet und Servicestandort ist die Attraktivität gering, da auf der Langstrecke nicht mit der reinen Passagiermenge Geld verdient wird. Dort braucht es die zahlungskräftigen Kunden.

    Antworten
  28. 7.

    Herr Woidke und seine „Erfolg(los)geschichten“...
    Standortfragen sind nicht jedermanns Sache und auch nicht weiter schlimm...
    wenn man dann sich beraten lässt und den Experten folgt...

    Antworten
  29. 6.

    Diese Forderung nach mehr Interkontinental Strecken wurde schon zu West Berliner Zeiten gefordert! PAN AM flog mit einem AIRBUS 310 nonstop TXL JFK. Als 2022 LUFTHANSA eine BOEING 787-9DREAMLINER in Berlin taufte, sprach die damalige Bürgermeisterin Giffey direkt das Thema an. Berlin hat,sowie es indem Artikel steht, kein großes Einzugsgebiet.

    Antworten
  30. 5.

    Herr Woidke und seine „Erfolg(los)geschichten“...
    Standortfragen sind nicht jedermanns Sache und auch nicht weiter schlimm...
    wenn man dann sich beraten lässt und den Experten folgt...

    Antworten
  31. 4.

    Wieso wollen die beiden Herren das, wenn alle anderen (inklusive der Fluggesellschaften) sagen, es lohnt sich nicht? Ein Millionen-Ausbau für's Image?

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  32. 3.

    Die Politik fordert mehr Langstreckenflüge.

    Interflug lässt grüßen, Berlin/Brandenburg sollten Interflug 2 gründen.

    LOL

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  33. 2.

    Die beiden Regierungschef sollten sich lieber um wichtiger Dinge kümmern als um Langstreckenflüge .

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  34. 1.

    Wenn man mehr interkontinentale Flugverbindungen hätte haben wollen, dann hätte man in den 90er Jahren einen Flughafen zwischen Berlin, Leipzig und Dresden mit direkten Hochgeschwindigkeitsbahnverbindungen und ohne Nachtflugverbot errichten müssen. Das wollte die Westberliner Frontstadt-CDU damals aber nicht haben. Und so ist es nur ein Provinzflughafen geworden.

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