Berlin -
Mitarbeitende von städtischen Kitas in Berlin haben am Donnerstag ihre Arbeit niedergelegt und am Vormittag vor dem Abgeordnetenhaus protestiert. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi beteiligten sich rund 2.000 Beschäftige an der Demonstration.
Die Gewerkschaften Verdi und GEW hatten zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Der Grund für die Aktionen sei die anhaltende Weigerung des Berliner Senats, mit den Gewerkschaften Verhandlungen über einen Tarifvertrag für pädagogische Qualität und Entlastung zu führen, teilten die Gewerkschaften mit.
Gewerkschaften fordern neuen Tarifvertrag
Noch vor Beginn der ersten Plenarsitzung nach der Sommerpause machten die Demonstranten auf ihre Forderungen aufmerksam. "Für pädagogische Qualität und Entlastungstarifvertrag" war auf Plakaten zu lesen. Kritik von Rednerinnen und Rednern gab es vor allem an hoher Belastung bei der alltäglichen Arbeit.
Die Gewerkschaften fordern, dass in dem Tarifvertrag geregelt wird, für wie viele Kinder eine pädagogische Fachkraft zuständig ist. Außerdem setzen sich GEW und Verdi unter anderem dafür ein, sieben Wochenstunden für pädagogische Aufgaben wie die Vor- und Nachbereitung und Elterngespräche zu berücksichtigen.
Urabstimmung über unbefristeten Streik
Der Senat vertritt dagegen den Standpunkt, dass er nicht über einen solchen Tarifvertrag allein verhandeln kann, da Berlin Mitglied der Tarifgemeinschaft der Länder ist. Diese lehnt laut Finanzsenator Stefan Evers (CDU) Verhandlungen zur Personalbemessung ab.
Ein weiterer Streiktag ist für Donnerstag nächster Woche angekündigt. Dann ist auch eine zentrale Kundgebung vor dem Roten Rathaus geplant. Zudem haben Verdi und GEW bereits eine Urabstimmung über einen möglichen unbefristeten Streik in den Berliner Kita-Eigenbetrieben in Aussicht gestellt.
Sendung: rbb24, 12.09.2024, 13:00 Uhr