Fusion mit Dott - E-Scooter der Marke Tier verschwinden aus Stadtbild

Di 01.10.24 | 13:17 Uhr
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E-Scooter stehen am 18.08.2021 auf dem Boulevard Unter den Linden in Berlin-Mitte. (Quelle: dpa-Zentralbild/Jens Kalaene)
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Audio: rbb 88.8 | 01.10.2024 | Jonte Weiland | Bild: dpa-Zentralbild/Jens Kalaene

Die türkisfarbenen E-Scooter des Anbieters Tier erhalten bald eine neue Lackierung, die Marke selbst verschwindet. Nach der Fusion mit dem niederländisch-französischen Wettbewerber Dott im Januar dieses Jahres sollen die Fahrzeuge künftig einheitlich mit dem Dott-Design unterwegs sein, wie das Unternehmen mitteilte.

Auch die Tier-App wird abgeschaltet. Nutzerinnen und Nutzer müssen auf die Dott-Plattform umziehen. "Wir haben ganz viele Kunden befragt und gemerkt, dass die Markenbekanntheit bei Dott über alle 21 Länder hinweg stärker ausgeprägt ist", sagte Philipp Haas, Geschäftsführer für die Märkte Deutschland, Österreich und Schweiz, der Deutschen Presse-Agentur.

E-Scooter des Unternehmens Dott stehen am 20.12.2020 an der Agneskirche in Köln Dott E-Scooter. (Quelle: Imago Images)
So sehen die Modelle der Marke Dott aus. | Bild: Imago Images

Umstellung ab Mitte Oktober

Lediglich in Deutschland sei Tier bekannter. Aber: "In Deutschland haben wir gemerkt, dass das Branding beziehungsweise die Marke nicht so relevant ist", betonte Haas. Für die Nutzerinnen und Nutzer stünden Zuverlässigkeit bei Angebot und Verfügbarkeit der Fahrzeuge im Fokus.

Die Umstellung soll in Deutschland Mitte Oktober beginnen und in wenigen Wochen abgeschlossen sein.

Umkämpfter Scooter-Markt

Tier und Dott hatten im Januar fusioniert. Dott ist vor allem in den Benelux-Ländern sowie Frankreich stark vertreten, während Tier insbesondere im deutschsprachigen Raum aktiv war. Zum Fahrzeugportfolio gehören neben E-Scootern auch E-Fahrräder. Vom herkömmlichen Leihradgeschäft hatte sich Tier nach der Dott-Übernahme getrennt. Auch E-Mopeds gehören schon länger nicht mehr zum Angebot.

Der E-Scooter-Markt gilt als hart umkämpft. Nach einer starken Wachstumsphase in den ersten Jahren nach der Zulassung 2019 setzen die Unternehmen inzwischen auf Sparen und Profitabilität. Gleichwohl geht Haas davon aus, dass die Konsolidierung des Marktes noch nicht abgeschlossen ist. "Wir glauben schon, dass es zu weiteren Zusammenschlüssen kommen wird", betonte er. "Daran werden wir aber nicht beteiligt sein."

Zu einem weiteren großangelegten Stellenabbau sei es bei Dott und Tier im Zuge der Fusion nicht gekommen, sagte er. Tier hatte im Rahmen der Strategieumstellung auf mehr Profitabilität im Jahr 2022 fast 200 Stellen abgebaut. Dott will vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen bereits in diesem Jahr schwarze Zahlen schreiben.

Sendung: rbb 88.8, 01.10.2024, 13:30 Uhr

Kommentar

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19 Kommentare

  1. 18.

    Ich nutze diese jeden Tag und finde sie extrem wichtig um Mobilität in der Stadt zu fördern!!!
    Und wenn man sein Fahrrad grad nicht zur Hand hat und alle Öffis ausfallen oder streiken, auf die E Scooter kann man sich immer verlassen

  2. 17.

    Und da sind sie alle versammelt…. die, die keine Scooter nutzen sind sofort dabei diese verbieten zu wollen.

  3. 16.

    Besser wäre alle "Roller" verschwinden aus den Stadtbild. Sie werden so und so nie bestimmungsgemäß benutz, also weg damit....
    Andere Länder haben es bereits gemacht.

  4. 15.

    Na dann fangt mal in der Oranienburger Nâhe Hackescher Markt an. Ein Bild des Grauens.Glaub nicht das die Touristen das Stadtbild toll finden.Mal Anregungen aus Warschau holen.Eine tolle Stadt.

  5. 14.

    Weg mit den Dingern. Stöndiges Ärgernis, ob in Bewegung oder in Ruhe.
    Zudem Gefahrenquelle in beiden Zuständen.

  6. 13.

    Die Dinger müssen komplett aus dem Stadtbild verschwinden, egal welche Farbe!!!!

  7. 12.

    Wie wäre es, die Dinger wie in anderen Städten auch, komplett zu verbieten? Vielleicht auch per Volksentscheid?

  8. 11.

    Welche Verquickungen gab es seitens Günther mit der Privatwirtschaft? Andere Städte hatten früh ob der beScheuerten E-Stehroller mit den Vermietern Vereinbarungen geschlossen, Berlin aber nicht.

  9. 10.

    Die Ordnungsämter kommen ihrer Aufgabe wissentlich nicht nach, wenn man die hohen Herren auf der Straße anspricht gibt es nur dumme Antworten.

  10. 9.

    Die Dinger sind doch meist nur ein Touri-Spielzeug. Vielleicht währe die Situation schon etwas besser, wenn man die Roller nur an festgelegten Orten abstellen und sich aus der App ausloggen kann.

  11. 8.

    Solange die Gefahr durch die Escooter bleibt ist alles gut.

    Warum kann Berlin nicht so strenge Vorgaben wie andere Städte machen oder die Dinger ganz verbieten? Wenn es sich nicht lohnt die Dinger auf ausgewiesenen Plätzen abzustellen, die man als Unternehmen bezahlen muss, dann klappt das gesamte Geschäftsprinzip halt nicht. Platz ist Mangelware, da dürfen auch Escooter für ihren Parkplatz bezahlen

  12. 7.

    Weil da wieder wirtschaftliche Gründe eine Rolle spielen. Da viele Politiker viel zu sehr in der Privatwirtschaft involviert sind, wird da auch so schnell nichts passieren.

  13. 6.

    Schön wäre es, wenn sich nicht nur die Lackierung änderte sondern diese gewerblichen Stolperfallen komplett aus der Stadt verschwänden. Dass das ohne Zusammenbruch der öffentlichen Mobilität möglich ist, zeigt das Vorbild der französischen Hauptstadt.

  14. 5.

    von mir aus könnten sie ALLE aus dem Verkehr verschwinden
    besonders deshalb, weil sie nach Benutzung irgendwo-irgendwie abgestellt werden !

  15. 4.

    Ich würde eine Fusion mit ALBA befürworten.
    Dann werden die Dinger recycelt und vorbei der Spuk...

  16. 3.

    Ach, kurz hatte ich Hoffnung, dass sie ganz verschwinden.

  17. 2.

    Wäre ein schöner Anlass gewesen Berlin den Rücken zu kehren.

  18. 1.

    Schade, dass nur die Marke verschwindet, nicht aber die Plagen auf dem Gehweg insgesamt. Dabei wird Paris sonst so gerne als Vorbild dargestellt. Gelsenkirchen ist dem Vorbild gefolgt. Warum nicht auch Berlin?

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