Berliner Schokoladenhersteller - Sarotti und die Kolonialgeschichte

Sa 15.02.25 | 14:53 Uhr | Von Simon Wenzel
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Archivbild: Sarotti Fuhrpark im Hintergrund mit Fabrik und Teltowkanal, um 1925 (Quelle: Museen Tempelhof-Schöneberg / Leitner)
Audio: Radioeins vom rbb | 14.02.2025 | Kerstin Lehmstedt | Bild: Museen Tempelhof-Schöneberg / Leitner

In Tempelhof am Teltowkanal roch es mal nach Kakao. Anfang des 20. Jahrhunderts produzierte Sarotti hier Schokolade. Die Marke war beliebt, doch ihre Geschichte ist auch die des deutschen Kolonialismus und kolonialer Werbemotive. Von Simon Wenzel

Sarotti war mal ein großer Name: Aus Berlin kam vor und nach dem zweiten Weltkrieg einer der größten Schokoladenhersteller Deutschlands. Die Spuren des Unternehmens sind auch heute noch in der Stadt zu finden. Vor allem in den Sarotti-Höfen am Mehringdamm in Kreuzberg: Hier ist überall Sarotti, vom Schriftzug über der Hofeinfahrt und über dem Ladenfenster nebenan, bis hin zu einem riesigen Schriftzug im ersten Innenhof.

Bis vor wenigen Jahren war hier auch noch die alte Werbefigur abgebildet, mit der Sarotti in den 1920er Jahren bekannt wurde: der "Sarotti-Mohr". Eine Schwarze Person, die in einem angeblich exotischen Outfit abgebildet, das an einen Diener erinnert. Ein Bild, das vor rassistischen Werbeinszenierungen aus der Kolonialzeit nur so strotzt.

Der Eingang der Sarotti-Höfe am Mehringdamm in Berlin-Kreuzberg.
Eingang zu den denkmalgeschützten "Sarotti-Höfen" am Kreuzberger Mehringdamm. | Bild: rbb

Am Mehringdamm ist Sarotti groß geworden. 1883 zog es den vormaligen Schokoladenladen aus der Friedrichstraße nach Kreuzberg, hier bekam es auch seinen Markennamen. Der Produktionsstandort wuchs am Fuße des Kreuzbergs bis 1913 auf eine Größe von mehr als 1.000 Mitarbeitern an. Dann zog Sarotti gen Süden, auf die andere Seite des Flughafens Tempelhof: In Tempelhof, am Teltowkanal baute Sarotti eine große Fabrik.

Auch wenn ein Teil der Fabrik noch in der Bauphase in den 1920er Jahren ausbrannte: In der Spitze arbeiteten hier rund 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Belieferung mit Kakao erfolgte über den Teltowkanal, zum Beispiel aus Hamburg, wo viele Güter aus den damaligen deutschen Kolonien per Schiff ankamen. Eines der Hauptgebäude kann man heute noch erkennen, inzwischen ist es zum Bürohaus umgebaut.

Ein ehemaliges Fabrikgebäude in der Teilestraße in Berlin-Tempelhof, hier saß mal die Firma Sarotti.
Hier wurde mal im großen Stil Schokolade produziert: Ein Gebäude der ehemaligen Sarotti-Fabrik in der Teilestraße in Tempelhof heutzutage. | Bild: rbb

Europäer brachten den Kakao nach Afrika

Denn Kakao war eine Kolonialware. Sarotti bezog den Rohstoff für die Schokoladenproduktion nach allem, was man weiß, zu einem erheblichen Teil aus Kamerun. Das Land war Anfang des 20. Jahrhunderts unter den deutschen Kolonien die mit dem höchsten Kakao-Export. Deutlich weniger, aber immerhin ein bisschen Kakao kam außerdem aus Togo und Samoa nach Deutschland, noch mehr Kakao wurde aus dem heutigen Angola (damals portugiesische Kolonie) und den britischen Kolonien Sierra Leone, Gambia, Ghana und Nigeria importiert.

Den Kakaobaum brachten erst die Europäer auf den afrikanischen Kontinent. Ursprünglich wuchs die Pflanze nur in Süd- und Mittelamerika. Die Spanier entdeckten sie nach ihrer blutigen Eroberung Mexikos. Die Azteken hatten die Pflanze bereits verwendet für ein bitteres Getränk. Nachdem Kakao und Schokolade auch in Europa immer beliebter wurden, begannen die Kolonialmächte, die Pflanze in den tropischen Kolonien Afrikas anzubauen. Das geschah unter größtenteils menschenunwürdigen Bedingungen bis zur Versklavung. Auch in den deutschen Kolonien.

Archivbild: Die Tempelhofer Werke der Sarotti A.G. Berlin, vor 1926 (Quelle: Museen Tempelhof-Schöneberg / Leitner)
Ein Blick ins innere der Fabrik aus dem Jahr 1926. | Bild: Museen Tempelhof-Schöneberg / Leitner

Sarotti profitierte vom Kolonialismus und dem NS-Regime

Auszüge aus mehreren Kolonial-Handelsadressbüchern dieser Zeit dokumentieren, dass die "Sarotti Schokoladen- und Kakaoindustrie Aktiengesellschaft" aus Berlin unter anderem "Kamerun-Kakao" verwendete. Aufgrund der in Tempelhof verarbeiteten Menge ist es aber wahrscheinlich, dass auch Kakao aus anderen Ländern am Teltowkanal angeliefert wurde.

Das Geschäft florierte für Sarotti. Wöchentlich solle in den 1920er Jahren rund 1,5 Millionen Tafeln über die Fließbänder in der Teilestraße gegangen sein. Sarotti-Produkte wurden als edel vermarktet, hatten eine filigrane Prägung und behielten stets ihr "exotisches" Werbebild. Schon 1929 wurde die erfolgreiche Berliner Firma Sarotti dann zu einem Großteil verkauft, an den heutigen Schweizer Großkonzern Nestlé.

Auch in der NS-Zeit blieb Sarotti eine der führenden Schokoladen-Marken. Mutmaßlich aufgrund guter Verbindungen zum Nazi-Regime. Das legen Recherchen des Berliner "Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit" und ein firmeneigenes Fotoalbum, welches im Museen Tempelhof-Schöneberg zu sehen, ist nahe. Sarotti durfte selbst während des zweiten Weltkriegs weiter Süßwaren produzieren. Dem Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit zufolge musste Sarotti 1941 zwar rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an die Rüstungsindustrie abgeben, bekam dafür aber Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus Polen und Tschechien. Erst 1943 musste Sarotti die Herstellung für den zivilen Bereich stoppen, produzierte anschließend aber weiter Süßwaren für die Wehrmacht.

Sarotti wechselte mehrfach den Besitzer

Nach dem Krieg verlagerte sich der Hauptsitz schnell von Berlin ins Rheinland. In den 1960er Jahren begann dann der Niedergang Sarottis, als sich der Schokoladenmarkt wandelte und die Firma Trends verpasste. Ende der 1990er Jahre wechselte die Marke den Besitzer erneut, Stollwerck kaufte Sarotti auf, wurde später aber selbst vom weltweiten Schokoladen-Riesen Barry Callebaut geschluckt, welcher Stollwerck samt Sarotti wiederum 2011 an den Süßwarenhersteller Baronie weiterverkaufte.

Ausstellung

Archivbild: Eintafelei in der Sarotti-Fabrik in Tempelhof, 1929 (Quelle: Museen Tempelhof-Schöneberg / Leitner)
Museen Tempelhof-Schöneberg / Leitner

Schokolonialismus. Sarotti in Tempelhof

Sonderausstellung im Tempelhof Museum

Alt-Mariendorf 43, 12107 Berlin

14. Februar bis 30. September

Die wirtschaftliche Entwicklung Sarottis, der Aufbau von Reichtum aus Kolonialwaren, ist nur ein mögliches Beispiel für die Ausbeutung der Kolonien des frühen 20. Jahrhunderts. Wegen der früheren Größe der Firma ist es ein verhältnismäßig gut dokumentiertes. Das ist ein Grund, wieso sich auch die Museen des Bezirks Tempelhof-Schöneberg der Geschichte der Firma in einer neuen Ausstellung "Schokolonialismus - Sarotti in Tempelhof" widmen.

Besonders an Sarotti ist aber vor allem die außergewöhnlich stark von kolonialen Klischees und rassistischen Bildern geprägte Werbung, die das Unternehmen bekannt machte. Die schon beschriebene Sarotti-Figur ist eines der bekanntesten Beispiele für die Art der Werbung mit der Kolonialwaren wie Kakao jahrzehntelang beworben wurden. Die Strategie, Schokolade mit Motiven und Menschen aus dem Anbauländern zu schmücken entwickelte sich in der Kolonialzeit.

Am Beispiel von Sarotti lässt sich diese Symbolik gut erklären. Neben der bekannt gewordenen Figur experimentierte die Firma über die Jahre auch mit anderen. Auch eine Schwarze Frau "Lotti" war zwischenzeitlich ein Werbebild der Marke.

Die Sarotti-Figur ist ein Beispiel für Werbung in der Kolonialzeit

Viele Menschen, die die Sarotti-Figur noch aus ihrer Kindheit kennen, verbinden sie noch heute mit sehr positiven Erinnerungen, sagt Johanna Strunge. Sie ist eine der Kuratorinnen der Ausstellung "Schokolonialismus" im Museum Tempelhof. "Die Figur ist der Freund und Wegbegleiter, der uns die Tafel Schokolade reicht, so die Erinnerung. Das liegt auch daran, dass nie aufgearbeitet wurde, dass das eben genau das Bild ist, was die Werbeindustrie Anfang des 20. Jahrhunderts geschaffen hat, um Schwarze Menschen zu verniedlichen und gleichzeitig in eine dienende Rolle zu schieben", sagt Strunge.

Genau das soll unter anderem mit der Ausstellung geschehen. Die Aufarbeitung der regionalen Kolonialgeschichte wird vom Land Berlin gefördert. Die Ausstellung Schokolonialismus ist ein Teil davon. Sie soll unter anderem zeigen, wieso solche Rollenbilder aus der Zeit des Kolonialismus problematisch und rassistisch sind.

Die Marke Sarotti nutzt ihre alte Figur offiziell seit spätestens 2004 nicht mehr - zumindest nicht als Hauptlogo. Nach wiederholtem öffentlichen Druck wurde sie damals ersetzt durch einen "Sarotti-Magier", der allerdings immernoch wesentliche Merkmale der ursprünglichen Figur aufweist. Die Kleidung ist dieselbe wie früher, sodass jeder, der die alte, kolonialistisch-rassistische Sarotti-Figur kannte, zwangsläufig Assoziationen zu dieser herstellen wird. Und obwohl die problematische Symbolik der alten Sarotti-Figur der Firma Stollwerck und seinen Dachkonzernen bekannt gewesen zu sein scheint, wird sie später weiter von der Firma genutzt.

Noch 2022 war sie auf die Wand in den "Sarotti-Höfen" gemalt. Und sie tauchte über die Jahrzehnte auch immer wieder auf sogenannten "Nostalgie"-Editionen auf. Derzeit findet sich auf der Website von Sarotti noch eine Nostalgie-Pralinenschachtel "Edition 21" mit der Figur im Sortiment. Die Firma Stollwerck und ihr Dachkonzern Baronie reagierten auf eine rbb-Anfrage zum Thema bislang nicht. In Medienberichten aus dem Jahr 2019 über die Diskussion über rassistische Bezeichnungen und koloniale Werbung wurde eine Firmensprecherin damit zitiert, dass es "keine Veranlassung" gebe, "die Marke Sarotti in diese fragwürdige Interpretation zu bringen".

Im Jahr 2025 ist Sarotti längst keine große Marke mehr in der Welt der Süßigkeiten. Und Berlin ist auch kein besonders wichtiger Ort mehr auf dem globalen Schokoladenmarkt. In einem kleinen Werk in Marienfelde wird aber noch immer Schokolade für Stollwerck produziert. Es ist das letzte Überbleibsel der Geschichte von Sarotti in Berlin.

 

Sendung: Radioeins vom rbb, 14.02.2025, 10:50 Uhr

Beitrag von Simon Wenzel

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49 Kommentare

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  1. 48.

    Zitat: "Amerika hat auch sehr lange Greta Thunberg ausgehalten.... und die Demokratie hat überlebt."

    Sie beziehen sich offenbar auf die Aussage von JD Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz, die m. E. unter aller Kanone war. Denn neben der völlig haltlosen Behauptung, dass in Europa, ausser nat. in Ungarn und Italien, die Meinungsfreiheit und Demokratie nicht gegeben wäre und in Deutschland endlich die AfD an die Macht kommen sollte, setzte er quasi Thunberg mit einem der mächtigsten Männer des Planeten gleich. So viel Realität Abgewandtheit, ist schon erschreckend.

  2. 47.

    Zitat: "Heute ist jede Werbung mit Menschen belegt die Migrationshintergründe (Plakate, TV usw) haben, Sarotti ist da nicht anders mit dem Logo, im Gegenteil, heute wieder aktuell."

    Sie schreiben wirr. Der gezeichnete "Sarotti Mohr" mit seinen Kulleraugen, den dicken Lippen, den Pluderhosen und dem Turban aufm Kopf entspricht IMn. also bspw. heutigen Werbeplakaten mit dunkelhäutigen Models? Diese Wahrnehmung Ihrerseits scheint mir doch, gelinde gesagt, reichlich unzutreffend, Totti.

  3. 46.

    Amerika hat auch sehr lange Greta Thunberg ausgehalten.... und die Demokratie hat überlebt.

    „kolonialer Werbemotive“ ???
    Wollen wir wirklich alles „in die Tonne“ treten was nicht Gegenwart ist? Das bringt die Menschen auf... und genau diese Moralisierenden stehen morgen am Pranger, weil wenig geleistet aber viel geredet wird. Schlimmstenfalls sind es dann noch „Zuteiler:innen“ mit der Kompetenz „Ich finde...“?

  4. 45.

    ich habe in meiner Familie mehrere Menschen mit dunkler Hautfarbe, die amüsieren sich köstlich über die Diskussion oder mittlerweile auch das quasi-Verbot des Wortes "Mohr" in Deutschland.
    Egal, ob es um den U-Bahnhof "Mohrenstraße", den "Mohrenkopf" beim Bäcker, den "Mohr" auf der Sarottischokolade oder die Medikamente aus der "Mohrenapotheke" geht, die fühlen sich durch diese Namen weder diskriminiert noch rassistisch beleidigt.
    Diesen Menschen ist es viel wichtiger, wie man ihnen gegenübertritt, wie man sie als Person und ihre Arbeitsleistung respektiert. Darauf kommt es an!

  5. 44.

    ach wie einfach ist es doch, heutzutage den "klassischen" Kolonialismus der Vergangenheit zu verteufeln! Ja, damals wurden die "Kolonien" vor Ort ausgebeutet.
    Und heute erwarten z. B. die deutsche Politik und Wirtschaft ganz schamlos die Einwanderung ausländischer Fachkräfte, die in ihrem Heimatland ausgebildet wurden.
    Motto: "Kommt nach Deutschland, ihr müsst unseren Lebensstandard, unsere Bequemlichkeit, unsere Vollversorgung sichern!". Das ist aktueller "Kolonialismus 2.0", über den natürlich keiner redet!
    Wie sähe es hier wohl aus, wenn z. B. in diesem Jahr auch nur die Hälfte aller in Deutschland praktizierenden syrischen Ärzte in ihre Heimat zurückkehren würde, um dort nach Überwindung des Assad-Regimes ein neues Gesundheitssystem aufzubauen?

  6. 43.

    Soweit es nur noch um Macht geht, befinden sich die Inhalte im Abgesang. Das betrifft auch Zustände, wo eine zeitlich befristete Gegenmacht schließlich zur dauerhaften Macht wird. (Das Scheitern des leninistischen Parteiprinzips i. S. eines Ultrazentralismus und das Scheitern des Staatssozialismus ist dafür Musterbeispiel genug.)

    Den Gedanken einer zehnmal besseren Zusammenarbeit teile ich, ansonsten sollte der vom Selbstverständnis her weitaus mehr der Demut zugeneigte europäische Kontinent seine eigenen Wege gehen - anstatt sich zum Schoßhündchen der USA zu machen. ;-)

  7. 42.

    Habe ich heute Morgen auch gedacht, es beginnt das Zeitalter der modernen Kolonialzeit. Es wird aufgeteilt, ohne schwache und gleichzeitig an Ressourcen reiche Länder zu fragen, die Macht des Kapitals wird wieder über andere bestimmen und ausbeuten. Es hat eigentlich nie aufgehört, nur wir haben es zeitweise ausgeblendet, um es nicht sehen zu müssen.

    Die neue Weltordnung soll es der globalen Oligarchie leicht machen, sich unaufgefordert nehmen zu können, was sie will.

    Auch deshalb muss Deutschland, Europa zusammenarbeiten und sich stark machen, denn hier gilt nur noch das Gesetz des Stärkeren. Sonst haben wir verloren.

  8. 41.

    Alles bewegt sich, oftmals immer vorwärts, ein Zeichen der Entwicklung.

    Einfach loslassen, dazulernen und weitergehen.

  9. 40.

    Ja, und es gibt immer jemanden, der meint dies und jenes muss nicht geändert werden, weil es ja schon immer so war und es sowieso keinen interessiert.
    Ich würde manchem hier gern ein Antirassismustraining ans Herz legen, das ändert die Perspektive.

  10. 39.

    War mir schon klar, dass Sie das "nicht" im Satz vergessen hatten ... aber so ein Lapsus verleitet natürlich zu einem (ironischen) Kommentar.
    Schönen Sonntag noch!

  11. 38.

    Mit Verlaub: Eine hohe oder geringe Preiselastizität ist zuallererst KEINE Frage des Geldbeutels. (Preiselastizität = Ein Produkt bei nur geringen Preisveränderungen nicht mehr zu kaufen oder aber nahezu bei jedem Preis zu kaufen)

    Sie hat vielmehr mit dem Kontext zu tun, der auf ein Produkt übertragen wird. Da haben die Werbeleute "ganze Arbeit" geleistet. Ansonsten wären viele Kaufentscheidungen dasjenige, was sie sind: absurd. Es sind sogar recht viele mit knappem Geldbeutel, die krampfhaft an bestimmten Produkten festhalten, was mit grundsätzl. Ängsten zu tun hat.

  12. 37.

    Wir brennen Straßen um, ändern Logos, Bezeichnungen dürfen nicht mehr verwendet werden usw. und die Welt interessiert es nicht, nicht einmal die „Betroffenen“.
    Das bedeutet nicht dass man alles vergessen und verdrängen sollte aber leider wie so oft in Deutschland gibt es keine Gewichtung … alles ist immer gleich wichtig… also muss man gegen alles vorgehen, denn es gibt immer einen der meint dies und jenes muss geändert werden.
    Es sollte aber nicht vergessen werden nicht jeder richtet sein Leben danach aus was denn jetzt mal wieder böse oder gut ist und auch das sollte akzeptiert werden.
    Salopp gesagt… wäre die Sarotti Schokolade die günstigste auf dem Markt ist vielen der Preis wichtiger als das politisch korrekte Logo…. Nur eine volle Geldbörse leistet sich den Luxus den Einkauf nicht nach Preisen zu machen.

  13. 36.

    Da trinke ich doch meinen Frühstücks-Kaffee aus der "Julius Meinl"- Tasse in Österreich !
    Und an die vielen (leider meisten) Kommentare hier im Forum: haben wir in Deutschland wirklich keine anderen Probleme ?

  14. 35.
    Antwort auf [Ätsch] vom 16.02.2025 um 09:52

    Herzlichen Dank für diesen Kommentar,das ist genau das was viele nicht wahr haben wollen.Ihre eigene verdammte Doppelmoral.Sich selber aufschwingen zu moralisch und ethisch überlegen , aber die eigene Ignoranz komplett ausblenden.

  15. 34.

    Mir gehen die Kommentare "war doch alles okay so in der damaligen Zeit" gehörig gegen den Strich. Kleinreden, vertuschen und Täter entschuldigen das ist die Masche von Menschen, für die alles nur ein Vogelschiss ist. Wahrscheinlich ist Deutschland eines der wenigen Länder, das die eigene Geschichte kritisch betrachtet und trotzdem annehmen kann. Das ist eine Stärke. Viele andere betreiben schwächliche Geschichtsklitterung.

  16. 33.

    Dankeschön für diese Betrachtung. Genau das ist das, was wir alle mal im Kopf behalten sollten bei Geschehnissen die vor Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten als normal galten.
    Einen schönen Sonntag

  17. 32.

    Wir sollten uns mit den aktuellen Problemen auseinandersetzen. Wir leben in der Gegenwart und müssen nach Vorne schauen. Vergangenheit ist nicht zu ändern, man kann nur aus ihr lernen. Aber jetzt ist nicht der Moment dafür. Wir stehen vor gewaltigen Problemen, die unser aller Aufmerksamkeit bedürfen.

  18. 31.

    Dass man heute so ein Logo nicht mehr entwickeln würde ist ebenso klar wie die Tatsache, dass heute auch keine "Hexen" mehr verbrannt werden. Aber damals war Rassismus keine extreme Meinung, sondern eine völlig normale Einstellung. Als extrem galten eher jene Leute, die den Ureinwohnern der Kolonien die gleiche Menschenrechte zuerkennen wollten. Würde man alle bekannten Vertreter aus den alten Zeiten mit heutigen Maßstäben bewerten, dann müsste man Luther, Goethe, Kant usw. moralisch aus unserer anerkennenswerten Geschichte verbannnen. Eigentlich bliebe da nichts vor ca. 1970 übrig. Man muss das alles daher historisch kritisch einordnen, aber sollte sich davor hüten, geschichtsvergessen die Nase über das Verhalten der Vorfahren zu rümpfen; denn wer weiß, was unsere Nachfahren über uns angesichts von Klimawandel, Artenschwund usw. denken werden.

  19. 30.

    Die Tafel Schokolade ist gegessen, längst verdaut und selbst wenn man wollte, könnte man sie nicht ausk...
    Amerika holte sich Afrikaner als Sklaven und auch nachdem hier alle KZ befreit waren, gab es dort noch immer Rassentrennung, habt ihr die Carepakete aufgesammelt, die billige afroamerikanische Arbeiter gepackt hatten und Zigarren gepafft, die billige kubanische Arbeiter gerollt hatten, seid auf Teppichen spaziert, die kleine Kinderhände knüpften und in Klamotten rumgelaufen, die südostasiatische Frauen nähten, färbten. Vielleicht habt ihr in Bettwäsche gelegen, die politisch verfolgte Frauen im Stasiknast Hoheneck produzierten und Kameras benutzt, die im Stasiknast gebaut wurden. Wo ist der Anfang, wo das Ende? Rückgängig geht nicht, die Zeit läuft vorwärts. Es wird nie gerecht zugehen, nirgends. Ellenbogen hat jeder, manche benutzen sie.