Konzertkritik | Beatsteaks in der Wuhlheide - Rockmusik für alle

Sa 29.06.24 | 12:21 Uhr | Von Simon Brauer
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Archivbild vom 20.08.2023: Konzert der Beatsteaks beim Highfield Festival (Quelle: imago images/Christian Grube)
Audio: rbb24 Inforadio | 29.06.2024 | Simon Brauer | Bild: imago images/Christian Grube

Sieben Jahre lang mussten die Fans auf ein neues Album der Beatsteaks warten. Am Freitag hat die Berliner Rockband ihr neues Werk "Please" vorgestellt - mit einem außergewöhnlichen Record-Release-Konzert. Von Simon Brauer

Wenn eine Band ein neues Album veröffentlicht, gibt es manchmal - genau am Tag der Veröffentlichung - ein so genanntes Record-Release-Konzert: meist in kleinem Rahmen, exklusiv, mit all den neuen Songs, mit handverlesenen Fans und Gästen. Die Beatsteaks haben sich aber für den großen Rahmen entschieden und ihr neues Album "Please" am Freitag mit einem Konzert in der ausverkauften Freiluftbühne Wuhlheide in Berlin-Köpenick gefeiert.

Let's go!

Volle Energie ab dem ersten Ton: Wie immer wollten die Beatsteaks ihren Fans eine mitreißende Party liefern. Frontmann Arnim Teutoburg-Weiß, rockstarmäßig gekleidet mit rosa Mützchen und Skelett-Pulli, war ständig unterwegs auf der Bühne, rannte von ganz rechts nach ganz links und dann nach vorn zum Bühnenrand, um mit großen Bewegungen das Publikum zum Klatschen, Tanzen und Mitsingen zu animieren.

Das wäre gar nicht nötig gewesen, denn auch die 17.000 Fans waren fest entschlossen, diesen Konzertabend in ein rauschendes Fest zu verwandeln. Wann immer es eine kleine Lücke zwischen zwei Songs gab, sangen sie: "Beatsteaks, Beatsteaks!"

Kaum neue Songs beim Beatsteaks-Konzert

Eigentlich sollte mit dem Konzert die Veröffentlichung des neuen Albums "Please" gefeiert werden, aber so ganz schienen die Beatsteaks den Live-Qualitäten ihrer neuen Songs noch nicht zu trauen - denn während des zweistündigen Konzerts schafften es nur drei Stücke vom neuen Album auf die Setlist. Schade. Aber eine wilde Beatsteaks-Party lässt sich auch einfacher feiern mit all den Hits aus der fast 30-jährigen Bandgeschichte, darunter "Let Me In", "Hand In Hand" und "Hello Joe".

Den Song "Don’t Care As Long As You Sing" nutzt Sänger Teutoburg-Weiß für eine politische Botschaft: "Wenn wir jetzt auch noch anfangen, nach rechts abzurücken und komplett den Verstand zu verlieren, dann dann wird diese Welt in zehn Jahren komplett im Arsch sein." Jeder müsse sich Gedanken machen, wie man dem Wahnsinn, "in dem wir uns befinden, entgegen treten und Widerstand leisten."

Beatsteaks-Konzert: Hits und fliegende Bierbecher

Neben der Wucht und der Kraft, die in allen Songs steckt, zeigen die Beatsteaks auch im Lauf des Konzerts, was für eine vielseitige Band sie nach all den Jahren geworfen sind: Punkrock, Pop und Disco, dazu Coversongs von Hildegard Knef und "Linie 1" - alles klingt hervorragend und die Fans können kaum anders als mitzutanzen, mitzusingen und vor Begeisterung halbvolle Bierbecher durch die Gegend zu werfen.

Das ist Rockmusik für alle! Auch ohne viele neue Songs haben die Beatsteaks mal wieder ihre Fans und auch sich glücklich gemacht.

Sendung: rbb24 Inforadio, 29.06.2024, 07:55 Uhr

Beitrag von Simon Brauer

31 Kommentare

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  1. 31.

    Na so ein Glück möchte ich auch mal haben. Mitfeiern und nüscht bezahlen. Menno, da werde ich neidisch.

  2. 30.

    Moin,
    erst einmal. Das gestrige Konzert war super, eine sehr tolle Stimmung und einer auch genialen Vorgruppe.
    Ich muss dazu sagen daß ich bis gestern Novize war, was die Wuhle anbetrifft.
    Bin aber sehr begeistert was das gesamte Ambiente anbetrifft.
    Die Wuhle kann sich noch Glücklich Schätzen keine Zeitbeschränkung zu haben wie die Waldbühne.
    Was machbar wäre in meiner persönlichen Sicht, wäre die Lautstärke etwas zu reduzieren. Es würde vielleicht reichen ein, zwei, drei klicks runter zu drehen.
    Da ich die gesamten 80er Jahre sehr vele Konzerte in den verschiedensten Musikrichtung erlebt hatte, habe man auch mal politisch Statement abgegeben und vorallendingen auch in vielen Texten wiedergeben.
    Politische Meinungsfreiheit ist ein sehr hohes gut für alle und sollte aber auch bitte nicht zu sehr beschränkt werden und auch nicht übertrieben werden. New Wave, New Romantic Rock, Pop, Punk, Reggae und was noch immer es ist, genießt sie macht was daraus und findet wieder zueinander.

  3. 29.

    Mehrfach im Monat überfliegen Regierungshubschrauber in der Nacht mein Haus.
    Im Sommer startet die BSR wochentags ab 6 Uhr die Müllentsorgung bzw. maschinelle Straßenreinigung. Ab 7 Uhr mähen Firmen den Rasen oder scheiden Hecken.
    Und wenn der Wind ungünstig weht, 'stehe' ich Samstags und Sonntags bei jedem Soundcheck des 'Lollapalooza' - Festivals 'aufrecht' im Bett, obwohl das Oly einige Kilometer entfernt ist.
    Mit über 60 stört mich das auch weiterhin nur kurz und nur in dem Moment, weil ich die Vorzüge einer 'Weltstadt' nie missen will.
    Toleranz ist und bleibt das Gebot der Stunde.

  4. 28.

    Teure Party nebenan zu laut = Desinteresse? Voll logisch.

  5. 27.

    Na dann fangen Sie doch mal an sich für Ihre Umgebung zu interessieren! Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes!

  6. 26.

    Schlimm ist weniger das Meckern.
    Mindestens für bedenklicher ist für mich, dass sich über die
    "zwei drei Sätze zur aktuellen politischen Situation", zu denen sich der Sänger geäußert hat, "gemeckert" worden ist!

  7. 25.

    Diese Überheblichkeit ("dann bleiben Sie doch zuhause" = wir sind eh die besseren Menschen)spaltet und verursacht, dass Menschen ihr Kreuz an der falschen Stelle (ohne Ironie!) machen.

  8. 24.

    Ich finde es sehr gut, wenn sich Bands gegen Rechts positionieren, Haltung zeigen und ihr Kreuz an der richtigen Stelle machen. Es sind leider andere als die fürchterliche AfD, die uns PER GESETZ BIS HEUTE zwingen, hohe Renten für SS-Verbrecher und deren Angehörige im In- und Ausland zu zahlen. Die gleichen Parteien lehnen auch immer wieder Anträge im Bundestag zur Abschaffung dieser abscheulichen Regelung ab. Ich wette, die AfD findet diese dauerhafte Antragsablehung auch genau richtig. Überheblichkeit und Bigotterie sind die besten Wahlhelfer der schrecklichen AfD.

  9. 23.

    Die Konzerte in der Parkbühne sind oftmals viel zu laut. Wenn Sie im Sommer abends Ihre Fenster nicht öffnen können, um wenigstens etwas frische Abendluft und einen ruhigen Feierabend zu haben, oder am Wochenende nachmittags nicht in der Wuhlheide spazieren können, ohne mit irgendwelcher viel zu laut geregelter Musik vollgedröhnt zu werden, ist es logisch, wenn man sich beschwert. Gestern war das Konzert in der Tat 23:02 Uhr vorbei, heute fing es schon vor 20 Ihr an. Gut noch zu hören bei geschlossenen Fenstern.
    Das ist keine tolle Kultur, das ist eine hochkommerzielle, egoistische Musikveranstaltung, die sich einen Scheiß für ihre Umgebung interessiert.

  10. 22.

    Wieso sind Sie denn dann "da" gewesen?
    Wenn Ihnen nach "Freikriegen des Kopfes" ist, sollten Sie z.B. den "zdf-Fernsehgarten" aufsuchen oder heute 20:15 Uhr "Schlagerbooom Open Air" beim rbb einschalten.
    Ich bin froh, dass es noch engagierte Menschen gibt. So z.B. die Sandra Hüller, wegen der ich zu einer Kundgebung gegen rechts nach Leipzig gefahren bin.

  11. 19.

    Mal ehrlich: Wer zu den Beatsteaks geht, kennt die Band und weiß, dass sie politisch immer was zu sagen hat. Und zum Glück machen sie das.

  12. 16.

    Besten Dank für den Hinweis! Wir haben es korrigiert! Viele Grüße aus der rbb|24-Redakion

  13. 15.

    Für „Politische Bildung „ schaue ich entweder täglich Mainstream Medien, werde irgendwo Parteimitglied, aber gehe ganz sicher nicht zum Konzert einer Band, die genau das verkörpert und deren Kultstatus seit Jahren vorbei ist.

  14. 14.

    Hier ging es weniger um die Präsentation des neuen Albums, nur 3 neue Titel wurden gespielt, sondern vielmehr wiederum um alte Politische Statements aufzuwärmen. Langweilig und ewig durchgekaut das Thema. Falscher Ort und falsche Bühne dafür.

  15. 12.

    Das Konzert war gestern um 23:02 Uhr zu Ende, nicht weit nach 23 Uhr. Da haben Sie wohl was anderes gehört.

  16. 11.

    Ach herrje, hier wird über ein dem Anschein nach - ich war nicht dort - tolles Konzert einer Berliner 'Kultband' berichtet, das 17.000 Besucher über zwei Stunden begeistert hat - und sofort wird gemosert, dass der Sänger zwei drei Sätze zur aktuellen politischen Situation geäussert hat und an einem Freitag Abend nach 23:00 noch Rockmusik ausserhalb des Konzertgeländes zu hören war. Wenn der/die Berliner/in nüscht zu meckern hat, fehlt ihm/ihr wat, ne.

  17. 10.

    Ja Julia, dann gehen Sie am Dienstag in die Zitadelle zu TOTO. Dort können Sie einen der weltbesten Gitarristen, Steve Lukather, bewundern. Deutsche Rockmusik ist so beliebig.....Wir haben gute Jazzer( Doldinger), aber Rockmusik....

  18. 9.

    Arnim hat erst heute Geburtstag und ich denke wir werden ihm ein Ständchen zum 50. singen.

  19. 8.

    Das Konzert war wie immer fantastisch. Und Arnim feiert heute seinen 50. Geburtstag, er wird sein Ständchen mit Sicherheit bekommen. Als ob wir das vergessen würden :)

  20. 7.

    Na dann eben jetzt; happy Birthday Armin und ja, nimm dir das Recht raus, öffentlich deine Meinung zu sagen!!!

  21. 6.

    @Julia. Ja, schrecklich, immer diese Bands und Menschen des öffentlichen Interesses, die ihre Position in der Öffentlichkeit nutzen, um Verantwortungsbewusstsein zu zeigen und für ein freundliches, respektvolles Miteinander einstehen, sich zu wichtigen gesellschaftlichen Themen äußern, die uns alle betreffen. Wer Konzerte gibt und auf Konzerte geht, sollte sein Hirn restlos ausschalten, jegliche Politik und Lebensrealität an der Türe des Konzertgeländes zurücklassen. Linke Missionare!!!11!!!

  22. 5.

    Schön zu wissen, daß wir hier mit unserem Problem nicht allein sind. - Danke

  23. 4.

    Das war in der Tat Rockmusik für alle ….. vor allem für alle Köpenicker, da wir alle bis weit nach 23 Uhr, mehrere Kilometer entfernt von der Bühne, die Musik hörten……

  24. 3.

    Meine Güte, das können Sie doch machen. Oder Sie bleiben zu Hause, dann haben diejenigen ohne solche Einstellung wie Sie sie haben einfach mehr Spaß!

  25. 2.

    Es war mal wieder super.
    Und heute nochmal...
    Ich freu mich

  26. 1.

    Ich würde gern mal wieder auf ein Konzert der guten alten Bands gehen ohne politisch belehrt zu werden. Eigentlich bin ich da zum feiern und um den Kopf frei zu kriegen.

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