Illustrierte Erklärungen - Die zehn wichtigsten Fakten über Wölfe in Brandenburg
Naturschützer freuen sich, Tierhalter klagen und vielen ist ein bisschen mulmig: Lange galt der Wolf als ausgestorben in Deutschland, nun streift er wieder durch Brandenburg. Was ist eigentlich dran an der Angst vorm bösen Wolf? Von Annika Klügel und Caroline Winkler
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5. Wie stehen Jäger zum Schutzstatus des Wolfes?
Viele Jäger sind sich des positiven Einflusses des Wolfes auf Wildregulation und Wald bewusst. Doch gerade Pachtjäger – also private Jäger, die ein bestimmtes Gebiet pachten, auf dem sie jagen dürfen, auf dem sie aber auch für die Einhaltung festgelegter Abschusspläne verantwortlich sind -, klagen über erschwerte Jagdbedingungen. Denn das Wild passt sein Verhalten dem natürlichen Feind Wolf an: Es wird schreckhafter, dadurch auch agiler und rottet sich häufiger in Großgruppen zusammen, um sich vor einem Wolfsangriff zu schützen. Muffelwild wiederum, eine beliebte Jagdtrophäe, wurde seit Auftauchen des Wolfes deutlich dezimiert.
Die unterschiedlichen Positionen der Jäger zum Wolf spiegeln sich in der Arbeit der großen Jagdverbände wider: In Brandenburg setzt sich der Ökologische Jagdverband für einen strengen Schutz des Wolfes ein, während der Landesjagdverband Brandenburg langfristig eine Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht fordert.