Mehr als 18 Grad an Silvester - So hohe Temperaturen wurden am Jahresende noch nie gemessen

So 01.01.23 | 11:01 Uhr
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Symbolbild: Ein Thermometer an einer Apotheke zeigt eine Lufttemperatur von 18 Grad Celsius an. (Quelle: dpa/Philipp von Ditfurth)
Video: rbb24 Abendschau | 31.12.2022 | Tom Schneider | Bild: dpa/Philipp von Ditfurth

Mit frühsommerlichen Temperaturen ist 2022 in Berlin und Brandenburg zu Ende gegangen - und hat 2023 begonnen. Bis zu 18,1 Grad wurden Silvester gemessen. In vielen Orten der Region war der Silvestertag der wärmste je gemessene Dezembertag.

Der letzte Tag des Jahres 2022 war der wärmste Silvestertag in der Region seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Der neue Höchstwert wurde nach Angaben des ARD-Wetterkompetenzzentrums mit 18,1 Grad Celsius in Coschen im Landkreis Oder-Spree gemessen. Die bisherigen Höchsttemperaturen an Silvester hielten nur ein Jahr, sie stammten aus dem Jahreswechsel von 2021 zu 2022, da waren es 15 Grad Celsius in Doberlug-Kirchhain (Elbe-Elster) und 14 Grad in Berlin.

Zugleich hat der Jahreswechsel noch historische Temperaturrekorde für den Dezember gebracht. Die bisher höchste Temperatur an einem Dezembertag in der Region Berlin-Brandenburg von 16,5 Grad wurde am 5. Dezember 1961 in Cottbus aufgestellt. Dort lag der Wert am Silvestertag bei 17,9 Grad Celsius. Der gleiche Wert wurde in Berlin-Tempelhof gemessen, in Berlin-Marzahn lag er bei 17,7 Grad.

Auch das neue Jahr startet mit voraussichtlich bis zu 17 Grad in der Region verhältnismäßig warm. Ob auch diese Temperaturen rekordverdächtig sind, ist noch nicht ermittelt.

An diesen Messstationen war es besonders warm

Insgesamt wurden an 14 Stationen in Berlin und Brandenburg neue Höchstwerte für den wärmsten Dezembertag gemessen. Dabei reichen die Daten der Messstationen teilweise sehr weit zurück, in Cottbus etwa 131 Jahre. Rekordtemperaturen gab es unter anderem auch in Potsdam, wo mit 17,3 Grad der wärmste Dezembertag sei 130 Jahren gemessen wurde.

Station Messreihe in Jahren Alter Dezemberrekord Höchstwert 31.12.2022 (Stand 16 Uhr)
Coschen 23 15,4°C (13.12.2000) 18,1°C
Cottbus 131 16,5°C (05.12.1961) 17,9°C
Berlin-Tempelhof 75 16,0°C (24.12.1977) 17,9°C
Baruth 25 15,2°C (05.12.2006 und 26.12.2015) 17,9°C
Wusterwitz 19 15,6 °C (17.12.2019) 17,8 °C
Lübben-Blumenfelde 32 15,0 °C (26.12.2015) 17,7 °C
Berlin-Marzahn 27 15,0 °C (26.12.2015) 17,7 °C
Lindenberg 117 15,6 °C (30.12.1925) 17,6 °C
Berlin-Buch 62 15,9 °C (24.12.1977) 17,5 °C
Manschow 38 14,9 °C (05.12.2006) 17,5 °C
Müncheberg 74 15,3°C (24.12.1977) 17,5°C
Doberlug-Kirchhain 75 16,2 °C (05.12.1961) 17,4 °C
Potsdam 130 15,5 °C (24.12.1977) 17,3 °C
Schipkau-Klettwitz 27 15,4 °C (06.12.2006) 17,3


Wetterstationen mit mehr als 17 Grad am Silvestertag in Brandenburg und Berlin (neuer Dezemberrekord, gemessen bis 17 Uhr)

Sendung: rbb24 Inforadio 01.01.2023, 10:19 Uhr

42 Kommentare

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  1. 42.

    Programm soll sich darauf beziehen, was die Regierungen in B und BRB bisher zu diesem Thema und möglichen Lösungen gesagt haben.

  2. 41.

    Das Problem des Programms oben sind dann die fehlenden Lösungsvorschläge. CO2-Neutralität ist ein Ziel, was erst sehr langfristig Wirkungen zeigen kann (und da auch weniger wegen des geringen Anteils Brandenburg am globalen CO2-Budget, sondern eher wegen der exportierbarkeit von hier erprobten Lösungen). Im Programm fehlen definitiv kurz- und mittelfristige (dann wohl meist eher technische) Lösungen zur Reaktion auf bereits schon länger bestehende klimatische Änderungen direkt in Brandenburg aber auch in Gebieten mit direkter Auswirkung auf Brandenburg (z.Bsp. Sudeten als Quellgebiet von für BRB wichtigen Flüssen etc)

  3. 40.

    Och, die langen heißen Sommer sorgen gerade im Land Brandenburg für immer mehr Trockenheit. Seen trocknen aus. Die Landwirte stöhnen. Der Speckgürtel um Berlin wird für viele immer kostspieliger. Die Hauptstadt versinkt in brütender Hitze. Milde Winter sind da keine Ausnahme mehr. Ach ja und der Meeresspiegel steigt stetig an. Von einer neuen Eiszeit sind wir noch sehr weit entfernt.

  4. 39.

    Das ließe sich mit Staubecken unter technischem Aufwand machen, wenn trotzdem der Niederschlag übers Jahr kommt. In Brandenburg aber auch in den Quellgebieten vieler Flüsse ist aber gerade zusätzlich das Problem die rückläufige Gesamtniederschlagsmenge.

  5. 38.

    Wer Ahnung von Biologie, Geologie und Natur und Interesse daran hat, kommt garnicht erst auf die Idee den sicht- und fühlbaren Klimawandel zu leugnen. (1:1 Kopie von Cororona-Leugnern).

  6. 37.

    Problematischer wäre es wenn die Alpen komplett eisfrei wären
    Die Gletscher sind Trinkwasserspeicher, und wenn dir wegfallen, oje

  7. 36.

    Umbauen der Wirtschaft wäre, dann halt auf Schneekanonen zu verzichten und die Anzahl von Skipisten auf noch schneereiche Gebiete zu beschränken - ansonsten mußte halt auch nach anderen Standbeinen als dem Tourismus gesucht werden, wie in meinem Beispiel der Bergbauregionen ja auch nach anderen wirtschaftlichen Betätigungen gesucht werden muß bzw. diese entwickelt werden müssen. Nach den Tagebauregionen sind dann halt die Gebirgsregionen mit dem Wirtschaftsumbau dran.

  8. 35.

    "Viel problematischer wäre doch eine neue Eiszeit.
    Aber soweit denken ja die meisten nicht."
    Das wurde vor noch nicht zu langer Zeit ersthaft von vielen befürchet? Ist auch der Hintergrund für Lieder wie "Wann wirds mal wieder richtig Sommer".

  9. 34.

    Warum die "Aktivitäten nach draußen verlagern"? Aktivitäten die im Wintern nur drinnen gemacht werden, können doch auch bei anderen Temperaturen drinnen gemacht werden.

  10. 33.

    Ist kein "Gejammer", sondern nur eine Tatsachenfeststellung. Ich glaube sie sind gerade am jammern, dass darüber berichtet wird. Gibt Abhilfe dafür, weniger Nachrichten konsumieren.

  11. 32.

    Was soll man da umbauen, in den Jahreszeiten ohne Schnee kann man dort meistens Wandern. Jetzt die Umwelt wieder zerstören nur um Touristen anzulocken ist auch blöd.

  12. 31.

    "Und kein Mensch denkt an die Wintersportgebiete in den Mittelgebirgen und in den Alpen " Das weiß man aber doch wohl schon länger. Warum baut man dort nicht auch die Wirtschaft dann zukunftsfest um wie in den alten Bergwerksgebieten?

  13. 30.

    Tourismus,insbesondere der Massentourismus, ist ebenfalls ein Frevel an der Natur. Solange das Geschäft vor Umweltschutz geht, braucht doch hier niemand über "Klimaschutz" reden.
    Übrigens hat es sich ja vielleicht schon rum gesprochen, daß zu Hannibal s Zeiten die Alpen eisfrei waren.
    Viel problematischer wäre doch eine neue Eiszeit.
    Aber soweit denken ja die meisten nicht.

  14. 29.

    Noch vor einer Woche hatten wir - 15°C, macht im Durchschnitt nahe Null. Hilfe es ist Winter.
    Immer dieses Gejammer, wenn mal ein Tag nicht dem Durchnitt entspricht. Ja, Wetter ändert sich, manchmal sogar täglich.

  15. 28.

    Und kein Mensch denkt an die Wintersportgebiete in den Mittelgebirgen und in den Alpen
    Hier ist das Weihnachtsgeschäft/ Silvestergeschäft teilweise ein Totalausfall.
    Weil kein Winter da ist

  16. 27.

    Hört doch mal auf zu jammern. Einfach die Temperaturen genießen und Aktivitäten nach draußen verlagern. Der Winter wird noch trostlos genug, bis endlich der Frühling da ist.

  17. 26.

    "Was wäre wenn selbst der Klimawandel ein Regulativ wäre um die Anzahl der Menschen zu brgrenzen?" Dafür müßte sich das Wetter bzw. auf langen Skalen das Klima aktiv steuern, also Akteur sein - dem ist aber wohl offensichtlich nicht so und das Wetter bzw. Klima folgt entsprechenden Einflüssen von außerhalb, sei es antropogen oder auf langen Skalen auch astronomische Einflüsse.

  18. 25.

    Wer immer noch an sibirische Kälte und viel Schnee glaubt der irrt sich gewaltig. Das schöne daran ist für mich jedenfalls, ich kann getrost die Heizung in der gesamten Wohnung aus lassen. Weil mir meine Hausverwaltung vorsichtshalber für das laufende Jahr monatl. stattliche 102,- Euro als Heizkostenzuschuss in Rechnung stellt. Da ziehe ich lieber wieder den dicken Pullover über. Gibt ne nette Rückerstattung am Jahresende.

  19. 24.

    Schöner sachlicher Beitrag, Danke.
    "Ursprung die Erwärmung der nördlichen Polargebiete", sind damit alle Höhen gemeint oder betrifft es besondere Höhen in der Atmosphäre (das Starkwindband meint ja wohl den Jetstream und damit ein Phänomen der höheren Atmosphäre)? Gibt es am Südpol einen analogen Effekt oder dämpft dort die zirkumpolare Strömung diese Effekte?

  20. 23.

    Das nördliche Starkwindband mäandert gerade um die Azoren und schaufelt dabei warme Luft nach Europa.
    Normalerweise muss das Starkwindband nicht so weit in den Süden runter um einen Ausgleich von Luftmassen zu bewerkstelligen.
    Ein Azorenhoch ist das allerdings nicht.
    Es ist eine meridionale Großwetterlage deren Ursprung die Erwärmung der nördlichen Polargebiete ist.
    Nein, derartige Wetterlagen sind nicht normal. Sie kommen in den letzten Jahren häufiger vor und zeigen den Trend auf.

    Bauernregeln ade´.

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