Berliner Stadtreinigung - BSR soll künftig auch illegalen, gefährlichen Müll einsammeln

Do 19.01.23 | 15:50 Uhr
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Sperrmüll steht in Neukölln auf dem Gehweg am Straßenrand. (Quelle: dpa/Jens Kalaene)
Audio: rbb24 Inforadio | 19.01.2023 | Franziska Hoppen | Bild: dpa/Jens Kalaene

Bezirk oder Forstamt: Wenn illegal abgeladener Müll in Berlin entfernt werden muss, bestimmt bislang der Fundort die Zuständigkeit. Künftig soll sich allein die Stadtreinigung darum kümmern. Deren Budget muss dafür deutlich erhöht werden.

Die Berliner Stadtreinigung (BSR) soll demnächst stadtweit für das Einsammeln von illegal abgelagertem und gefährlichem Müll zuständig sein. Das hat der Umweltausschuss im Abgeordnetenhaus am Donnerstag beschlossen.

Mit einer Anpassung des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes soll es künftig keine verschiedenen Zuständigkeiten und Einzelaufträge mehr geben und es soll nicht mehr zwischen Abfällen unterschieden werden. Bislang sind für verbotswidrig abgelagerte Abfälle, zum Beispiel Kühlschränke oder Bauabfälle, je nach Ort und Art des Abfalls die Bezirke und Berliner Forsten zuständig.

Dadurch entstehen unterschiedliche Melde- und Entsorgungswege und der Abfall wird unterschiedlich schnell entsorgt. Der Senat hatte die entsprechende Gesetzesänderung bereits im vergangenen Oktober auf Vorlage von Umweltsenatorin Bettina Jarasch (Bündnis 90/Die Grünen) beschlossen.

Zusätzliche Kosten von 4,2 Millionen Euro

Demnach soll die BSR auch für Müll in allen öffentlichen Parks und landeseigenen Waldflächen zuständig sein. Die Arbeit würde sich damit erheblich ausweiten. Die Entsorgung soll aber durch eine Mischung aus festen Routenfahrten und meldebasierten Abholungen strukturiert werden.

Der Senat und nun auch der Umweltausschuss erhoffen sich so eine schnellere Entfernung von Müll und dadurch weniger Gefahren für die Umwelt. Es entstehen zusätzliche Kosten von rund 4,2 Millionen Euro pro Jahr. Nun muss darüber noch das Abgeordnetenhaus abstimmen.

Der umweltpolitische Sprecher der FDP-Fraktion begrüßte die Pläne. "Der rot-grün-rote Senat hat unsere Stadt viel zu lang verdrecken lassen. In der akuten Situation ist es richtig, die BSR mit dieser zusätzlichen Aufgabe zu betrauen", so Felix Reifschneider Sprecher für Verkehr, Klima und Umwelt der Liberalen im Abgeordnetenhaus. Mit mehr Vorlauf lasse sich die Beseitigung von Müll aber auch anders organisieren. Berlin habe kompetente private Entsorgungsunternehmen. Für die FDP sind regelmäßige Ausschreibungen deshalb eine gute Option.

Sendung: rbb24 Abendschau, 19.01.2023, 19.30 Uhr

19 Kommentare

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  1. 19.

    Die kommen aber nicht, um einen einzelnen alten und defekten Toaster oder Handmixer abzuholen. Deshalb fände ich sinnvoll, wenn man überall Mülltonnen für diesen kleinen Elektroschrott aufstellen würde.

  2. 18.

    Dann wird bestimmt noch mehr Müll illegal unsere Straßen verschandeln.

  3. 17.

    Von der Sache her eine vernünftige Entscheidung. Könnte dazu führen, dass unser Stadtbild sauber wird.
    Allerdings gäbe es ja eine kostengünstigere Lösung, wenn das ganze asoziale Pack ihren Müll ordnungsgemäß entsorgen würde und nicht einfach auf die Straße schmeißt.

  4. 16.

    Bei der BSR kann man sich ein Sperrmüllauto ordern, da brauch man nicht über weite Wege zum Recyclinghof weinen.

  5. 15.

    Vor allem wenn sie sich dann auch noch bei der Umweltgerechten Entsorgung beteiligen .So jeden Freitag Müllsammelaktion in Wald und in der Stadt,aber das ist ja ein anderes Thema und auch nicht ihr Müll.Wuerde aber aber mehr helfen als Kleber.

  6. 14.

    Ich kann Ihnen nur zustimmen. Ich wäre aber schon froh, wenn man überall eine zusätzliche Mülltonne für Batterien und kleinteiligen Elektroschrott wie Toaster, Wasserkocher usw. aufstellen würde.

  7. 13.

    Große Autos kann man auch mieten, sogar richtig große - oder eben mal eben einen Freund fragen. Vll. hat da jemand auch 'n Hamsterhaken dran und ein "Klaufix" schafft auch was weg. Die "Isch-abe-gar-keine-Auto"-Ausrede zählt nicht.

  8. 12.

    Zu DDR -Zeiten gab es in den Wohngenbieten Großcontainer, die von jedermann zur Sperrmüllentsorgung genutzt werden konnten. Sie wurden ersatzlos abgeschafft. Der Weg zum Recyclinghof ist oft weit und ohne großes Auto, das ja nach Meinung einiger Leute keiner mehr haben soll, lässt sich Sperrmüll schlecht transportieren.

  9. 11.

    Oft entsteht die Vermüllung direkt an Baustellen. "Berlin habe kompetente private Entsorgungsunternehmen." Diese dürfen gern öfter von der Verursachern beauftragt werden. Aktuell z.B. an der Baustellenzufahrt in der Reichenberger Straße gegenüber der LPG seit mehreren Wochen große Müllberge auf dem Gehweg. Seit dem letzten großen Sturm wurden Dachpappe in Parkhäfen in der Manteuffelstraße "entsorgt". Wird dort von Autofahrenden langsam durch überfahren zerkleinert und landet dann als giftiger Müll in der Kanalisation.
    Daher sehr gute Entscheidung die BSR zu beauftragen. Gerne kann die BSR bei Müll, der den Verursachern zugeordnet werden kann, die Kosten den Verursachern in Rechnung stellen (wie die BVG beim Abschleppen von Busspuren). Dann werden vielleicht öfter rechtzeitig "die privaten Entsorgungsunternehmen beauftragt" insbesondere für den Müll von Baustellen.

  10. 10.

    Das währe ein gutes Thema für die Klimaaktivisten, dafür würden Sie bestimmt mehr Zustimmung bekommen.

  11. 9.

    Sperrmüllabholung durch BSR ist sehr teuer. Andernorts gibt es 2x im Jahr eine kostenlose Abholung. Da schmeißen die Leute ihr Zeug (weniger) in die Botanik.
    Genauso Abgabe im Recyclinghof von z. B. Renoviererungsmüll bis einige hundert Euro. Manche sparen sich das.
    Ich fände es besser, nicht so viel Gebühren zu verlangen, dafür landet weniger an der Straße oder in der Umwelt.

  12. 8.

    ...und wieder hat man wieder aufgegeben....Ordnungsamt kommt seinen Aufgaben nicht nach ...Man schreibt lieber Falschparker auf ....

    ...es gab mal Vorschläge...an gewissen Orten & Plätzen in Berlin Sperrmüll- Container aufzustellen ....
    In anderen Städten- Bremen - hat man da sehr gute Erfahrungen gemacht .

  13. 7.

    So wird es für die osteuropäischen Bauunternehmer noch günstiger. Diese lagern, um billigt Angebote für Bauherrn zu erstellen, den Müll illegal ab. Geiz ist eben geil

  14. 6.

    An sich eine gute Idee. Meine Befürchtung ist jedoch, dass einige das als Einladung sehen, ihren Müll lieber illegal zu entsorgen. Lieber auf Kosten aller als selbst zu bezahlen. Finde ich persönlich nicht in Ordnung, in Anbetracht der Vorteile für die Umwelt aber eine Sache, die ich lieber abnicken möchte.

  15. 5.

    Super Idee aber ich wäre schon froh, wenn die BSR ihren Verpflichtungen nachlesen, die sie hat. Und bezahlt bekommt. Wer soll das denn da machen?

  16. 4.

    Das ist begrüßenswert und überfällig. Es muss aber auch gegen die illegale Müllentsorgung vorgegangen werden. Sonst werden mehr Menschen ermuntert noch mehr Müll im öffentlichen Raum zu entsorgen.

  17. 3.

    Super, ein Freibrief für das illegale Entsorgen von Müll.

  18. 2.

    An sich in Ordnung, dann sieht die Stadt vielleicht nicht mehr ganz so verkommen aus.
    Allerdings ist ärgerlich das wir Alle das mit mehr Geld bezahlen müssen.
    Nur weil es in den letzten Jahren einige Menschen glauben, sie könnten ihren Dreck sozusagen aus dem Fenster werfen.
    Oder einfach abstellen.

  19. 1.

    Die BSR soll.... Sehr oft schon wurde die Vermüllung Berlins angesprochen, aber es bleibt bei der Problematik. Es fehlt das Personal, es fehlt die Logistik und manches Engagement. Es fehlen aber nicht die Leute, die Berlinz vermüllen! Das Konzept sauber Stadt hat immer noch zu viele Schreibtische und die BSR auch wieder Grenzen Besser ist, dass in jedem der ach so gewollten Kieze auch immer eine Sperrmülldeponie zentral dazu gehören sollte, die schnell erreichbar ist!

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