Internationale Agrarmesse Berlin - Brandenburger Agrarwirtschaft äußert Sorgen vor Start der Grünen Woche

Fr 13.01.23 | 15:05 Uhr
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Archivbild:Ausgestellte Kühe werden von Kindern auf der Grünen Woche in Berlin am 08.01.2019 beobachtet.(Quelle:imago images/K.M.Krause)
Video: rbb24 | 13.01.2023 | Material: rbb24 Brandenburg Aktuell | Bild: imago images/ K.M.Krause

Eine Woche vor dem Start der Agrarmesse Grüne Woche hat sich die Brandenburger Agrar- und Ernährungsbranche besorgt über die derzeitige Lage geäußert. Grund sei der existenzielle Druck durch die aktuellen Kostensteigerungen und Lieferausfälle, sagte Agrarminister Axel Vogel (Grüne) am Freitag in Berlin. Gleichzeitig sehe er in der Grünen Woche eine Chance, dass regionale Produkte wieder mehr Aufmerksamkeit bekommen.

In diesem Jahr sind weniger Aussteller dabei: Brandenburg ist mit mehr als 50 Ausstellern vertreten und betreibt nach wie vor eine eigene Messehalle. 2020 waren es um die 70 Aussteller. Längst nicht alle Bundesländer beteiligten sich an der Grünen Woche. Zwei Jahre pausierte die Messe wegen der Corona-Pandemie.

Explodierende Energiekosten, teure Rohstoffe

Auch Landesbauernpräsident Henrik Wendorff zeigte sich am Freitag besorgt, ob die Messe nach zwei Jahren Pandemie noch genügend Besucherinnen und Besucher anziehe. Zwei Jahre Corona-Pause könnten auch entwöhnen, so seine Ansicht. Es gebe möglicherweise einen leichten Besucher-Rückgang, sagte Wendorff. Sein Verband will bei der Messe unter anderem Wissenswertes rund um die nährstoffarmen und sandigen Böden in Brandenburg präsentieren.

Vor allem regionale Lebensmittelhersteller klagen über schlechtere Geschäfte. Die Vorstandsvorsitzende des Agrarmarketing-Verbandes Pro Agro, Hanka Mittelstädt, sagte, die Freude über die wieder stattfindende Grüne Woche werde überschattet von den vielen Krisen und Belastungen für die Erzeuger. Explodierende Energiekosten, teure Rohstoffe und stark steigende Lostik- und Personalkosten träfen die Branche. Der Griff der Verbraucher zu Billigprodukten bereitet Betrieben dem Verband zufolge Existenzsorgen. Laut einem Branchenbarometer von Pro Agro erwarten 38 Prozent der Produzenten eine weitere Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage.

Brandenburg präsentiert bei der Grünen Woche nicht nur bekannte Traditionsprodukte wie Spargel und Spreewaldgurken, sondern auch Start-ups wie eine Walnuss-Meisterei und ein Unternehmen für Fisch-Ersatzprodukte auf pflanzlicher Basis. Außerdem gibt es ein Kochstudio, und mehrere Preisverleihungen stehen in der Brandenburg-Halle an.

Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 13.01.2023, 19:30 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    Ich finde es politisch inkorrekt eine Veranstaltung während eines Wahlkampfes "Grüne Woche" zu nennen und fordere eine Umbennung in "Landwirtschaftliche Ausstellung für ökologischen Landbau " - kurz "LAÖLA".

    --> ;-)



  2. 2.

    Ich lebe selber von der Landwirtschaft. Die grüne Woche sollte ,genau wie die Brala oder andere Cirkusaufführungen einstampfen.
    Es sind nur noch Fressmessen für den medial verdummten Bürger , der Bauern für Verbrecher hält und sich dann durchfüttern lässt.
    Es sind keine Fachmessen oder Leistungsschauen sondern nur Alibiveranstaltungen

  3. 1.

    Wäre doch ein prima Ausgangspunkt weniger Fleisch zu produzieren ?

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