Hochwasser in Brandenburg - Oder-Pegel in Ratzdorf und Eisenhüttenstadt erreichen höchste Alarmstufe

Mi 25.09.24 | 08:29 Uhr
Feuerwehr im Einsatz gegen das Hochwasser in Eisenhüttenstadt am 24.09.2024. (Quelle: rbb)
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Video: rbb|24 | 24.09.2024 | Material: rbb|24, rbb24 Brandenburg aktuell | Bild: rbb

Sandsäcke, Deichläufer, Schutzwände: An mehreren Orten im Osten Brandenburgs versuchen Einsatzkräfte, das Hochwasser in Schach zu halten. An zwei Orten gilt die höchste Alarmstufe. Am Nachmittag reist der Ministerpräsident in die Gebiete.

Das rbb Fernsehen sendet um 20:15 Uhr ein Spezial zum Hochwasser

  • höchste Hochwasser-Alarmstufe in zwei Orten in Oder-Spree erreicht
  • Straßen teils überflutet - Einsatzkräfte versuchen, Wasser in Schach zu halten
  • Woidke besucht Osten Brandenburgs am Nachmittag

Die Pegel der Oder im Osten Brandenburgs steigen weiter. Nach Ratzdorf ist in der Nacht zu Mittwoch nun auch in Eisenhüttenstadt die höchste Hochwasser-Alarmstufe 4 erreicht worden. Der Landkreis Oder-Spree hatte bereits vorsorglich am Dienstagvormittag die Alarmstufe ausgerufen und entsprechende Maßnahmen eingeleitet.

In Eisenhüttenstadt zeigte das Hochwasser-Portal des Landes am Mittwochmorgen einen Wasserstand von 6,41 Metern an. Normal ist ein Stand von 2,70 Metern. Der Pegel bei Ratzdorf, wo die Neiße in die Oder mündet, betrug 6,04 Meter, normal sind dort 2,60 Meter.

Beim Erreichen der höchsten Alarmstufe geht es um Katastrophenabwehr. Das bedeutet nicht automatisch, dass der Katastrophenfall gilt. Dennoch sind Einsatzkräfte und die Katastrophenschutzbehörde in erhöhter Alarmbereitschaft. Deichläufer rücken aus, um die Schutzdämme zu kontrollieren und Schäden zu melden. Feuerwehren und andere Hilfsorganisation sind im Einsatz.

Straßen, Gehwege, Garagen überflutet

In Eisenhüttenstadt stehen seit Dienstag Straßen und Gärten unterhalb der Altstadt unter Wasser. In zwei betroffenen Straßen werde ein Sandsack-Wall verstärkt, sagte eine Stadtsprecherin. Im betroffenen Stadtteil Fürstenberg hat das Wasser Gehwege und Garagen überflutet. Einen Schutzdeich gegen das Hochwasser gibt es dort nicht. Auch in der Gemeinde Brieskow-Finkenheerd sind Straßen unter Wasser. Über größere Schäden ist bisher nichts bekannt.

In Ratzdorf wurde eine 152 Meter lange Schutzwand errichtet. In dem kleinen Dorf wird im Laufe des Mittwochs mit dem Scheitelpunkt des Hochwassers gerechnet. Erst am Freitag könnte das Wasser laut Landesumweltamt wieder abfließen.

Oberhalb der beiden Orte, in Richtung Frankfurt (Oder), gilt derzeit die zweithöchste Alarmstufe 3. Auch diese bedeutet bereits, dass einzelne Grundstücke, Straßen oder Keller überflutet werden können. Deichläufer sind auch dann im Dauereinsatz, um die kilometerlangen Schutzanlagen zu kontrollieren und Schäden zu melden.

Woidke reist in Hochwasser-Gebiete

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) fährt am Nachmittag in die Hochwassergebiete im Osten Brandenburgs. Woidke will sich sowohl in Ratzdorf als auch Eisenhüttenstadt über die Situation informieren, wie die Staatskanzlei mitteilte.

1997 hatte eine Hochwasser-Katastrophe das Dorf Ratzdorf bedroht. Damals war es nicht durch einen Deich geschützt. Das Pegelhäuschen auf einem Sockel am Oderufer, das plötzlich mitten in den Fluten stand, ist seitdem deutschlandweit bekannt. Der Höchststand von 1997, der bei etwa 6,90 Metern lag, soll diesmal laut Prognose nicht erreicht werden.

Wasser kommt Wohnhäusern entlang der Oder nahe

Sendung: Antenne Brandenburg, 25.09.2024, 8:30 Uhr

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