Berlin und Brandenburg - Regen im Januar kann Dürrejahre längst nicht ausgleichen

Do 02.02.23 | 11:20 Uhr | Von Roberto Jurkschat
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Symbolbild:Eine Nebelkrähe steht in einer Pfütze im Mauerpark.(Quelle:imago Images/snapshot)
Audio: rbb 88.8 | 02.02.2023 | Ricardo Westphal | Bild: imago images/snapshot

Der Januar war in Berlin und in Brandenburg außergewöhnlich nass. Allerdings müsste es noch bis Juni so weiterregnen, damit die Brandenburger Wälder und Berliner Stadtbäume ausreichend Wasser bekommen, sagt ein Wetterexperte. Von Roberto Jurkschat

Der Dauerregen im Januar hat die extreme Trockenheit in den Böden in Berlin und in Brandenburg nur geringfügig abgemildert. Die Regenmenge lag mit 60 Litern pro Quadratmeter deutlich über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre, in denen 35 bis 40 Liter die Regel waren.

Für die Wälder in Brandenburg und die Stadtbäume in Berlin bedeute das immerhin eine leichte Entspannung, sagt der Meteorologe Roland Vögtlin vom ARD-Wetterkompetenzzentrum im Gespräch mit rbb|24. Allerdings brauche es noch deutlich mehr Regen, um die Trockenheit wieder auszugleichen, die sich in den vergangenen Dürrejahren in den tiefen Bodenschichten der Brandenburger und Berliner Wälder etabliert hat. "Ich würde vermuten, dass wir dafür noch weitere 100 Liter Regen über dem Jahresdurchschnitt benötigen", erklärt Vögtlin.

In Berlin und auch in Brandenburg fallen pro Jahr durchschnittlich zwischen 500 bis 600 Liter Niederschlag. Mit anderen Worten: Die Bäume und Wälder bräuchten noch etwa sechs weitere Monate, die ähnlich grau und ähnlich verregnet sind, wie der Januar.

Vier Grad wärmer: Januar ungewöhnlich mild

"Ein Vorteil war, dass der Regen sich im Grunde über den gesamten Monat verteilt hat", sagt Vögtlin. "Wäre der Niedschlag mit einem großen Schub gekommen, hätten wir Überschwemmungen erlebt, stattdessen konnte das Regenwasser gut in die Böden einsickern. Das hilft den Pflanzen, denn die Verdunstung ist im Januar gering."

Wie Vögtlin rbb24 sagte, war der Januar aber nicht nur überdurschnittlich nass, sondern auch zu warm. In den Jahren 1991 bis 2020 habe die Temperatur im Schnitt bei 0,7 Grad gelegen. In diesem Jahr betrug die Durchschnittstemperatur vier Grad. "Das zeigt sehr deutlich, dass auch der Januar eigentlich ein Paradebeispiel für den Klimawandel ist", so Vögtlin.

Mehr Sonnenschein erwartet

Laut dem Meteorologen sinken die Temperaturen am Freitag und Samstag voraussichtlich gebietsweise wieder unter den Gefrierpunkt. Bis einschließlich Sonntag zieht ein dichtes Wolkenband über die Region und bringt Regen und Schneeregen nach Berlin und Brandenburg. "Es wird bis zum Ende der Woche überall noch richtig grau und nass bleiben." In der kommenden Woche werde es dann deutlich freundlicher, "dann gibt es kaum noch Niederschlag".

In der kommenden Woche fallen die Temperaturen den Prognosen zufolge nachts immer wieder unter den Gefrierpunkt. Tagsüber bleibt es verbreitet trocken, gebietsweise treten Nebel und Hochnebel auf. Die Sonne soll dann jedoch öfter als zuletzt hervorkommen. "Die Sonnenscheindauer lag im Januar wegen des ganzen Regens 40 Prozent niedriger als normal", sagt Vögtlin. "Das könnte sich im Februar ändern."

Sendung: rbb24 Inforadio, 02.02.2023, 12:00 Uhr

Beitrag von Roberto Jurkschat

45 Kommentare

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  1. 45.

    Bäume nehmen im Winter kaum bis kein Wasser auf.
    Die Blätter sind weg und damit die Verdunstung und der Antrieb, Wasser aus dem Boden aufnehmen zu können.
    Das viele Nass fließt also an den Wurzeln vorbei und verschwindet in die tieferen Lagen.
    Entscheidend wird sein, wo der Grundwasserspiegel beim Beginn der Vegetationsperiode sein wird und wie nachhaltig die Wasserentnahme bis dahin gestaltet wird.
    Immerhin regnet es gut. Einige trockene Seen zeigen wieder Wasser, auch die Moorlinse in Berlin Buch ist wieder bis zum Uferrand mit Flachwasser gefüllt.

  2. 44.

    Die Mayas waren doch die, die auch den totalen Raubbau in ihrer Umgebung betrieben und dadurch ihre Kultur unterging.
    Es könnte Parallelen mit der heutigen Zeit geben!

  3. 43.

    Es gibt ein Jahr Null https://de.wikipedia.org/wiki/Jahr_null
    Die alten Römer verwendeten anstelle der "0" das Wort "nullum" oder "nihil". In Tabellen wurde der Querstrich verwendet. Gerechnet haben sie, also die Römer, damit allerdings nicht.
    Zum Wetter:
    Der benötigte Regen wird in der Menge dringend benötigt. Auch ein nasser Februar wäre noch ok. Sollte die Grünlandtemperatursumme sich der 200 nähern wären normale Witterungsbedingungen wünschenswert. Ab dieser Summe nimmt der Boden wieder Stickstoff auf und kann sinnvoll bearbeitet werden, in der Regel im März. Bis dahin ist halt Büroarbeit oder Instandhaltung angesagt - wenn im Stall nix los ist. Die Summe dürfte derzeit bei etwa 80 liegen. Schneeglöckchen sind draußen, Krokusse kommen langsam und die Haselblüte ist fast mittendrin. Ein nasser Februar wäre also für Allergiker nicht schlecht - weniger Pollenflug. Aber dann sollte es etwas trockener werden. Auf Matschboden mit dem Schlepper macht echt keinen Spaß.

  4. 42.

    Ein Jahr Null (0) gibt es in der Zeitrechnung nicht. Man fing mit 1 an. Weshalb? Zum einen, weil man mit 1 anfängt zu zählen und zum anderen verwandt man damals römische Zahlen und die Römer kannten keine Null.

  5. 41.

    Jetzt wird sogar schon über's Meckern gemeckert! Der Deutsche kann's nicht lassen!

  6. 40.

    Tja, die Majas kenne ich nicht.
    Doch die Maya-Zivilisation, die mir etwas sagt, ist ausgestorben.

  7. 39.

    Ach, wer erinnert sich nicht (ungern) an die Phase, in der die Klimahysteriker hinter der Einfärbung der Wetterkarte in der ARD eine gegen sie gerichtete Verschwörung entdeckten. Und jetzt verstehen sie einen Artikel nicht (ist ja auch ganz schön lang. Und dann so viele Wörter) und schon geht das Geschrei wieder los.

  8. 38.

    Cool zu was man sich berufen fühlen kann (oder Auserkoren).
    "aber ich halte es für essentiell, um die Menschen jenseits von "ja ja, ich hab schon verstanden, dass Klima wichtig ist" von der überwältigen Dringlichkeit der bevorstehenden Aufgaben zu überzeugen."
    Selbst seit dem Jahre Null (0) gab es klimatische Änderungen, Kulturen sind untergegangen - Internet, Digitalisierung, Blogs, rbb gab es offiziell noch nicht.
    Ich z.B. verteufle den Mond wegen der ständigen Ebbe und Flut.
    Auch das der Himalaya immer höher wird.
    Und ...

  9. 37.

    Es gibt auch irgendwie immer etwas zu meckern. Irgendwie scheint es in Deutschland zur Dauererkrankung zu werden...

  10. 36.

    Nach DWD-Definition sind Ihre Zeitintervalle für die Mittel zu kurz (https://www.dwd.de/DE/leistungen/klimadatendeutschland/vielj_mittelwerte.html):
    "In der Klimatologie ist es üblich, zur Erfassung des Klimas und seiner Änderungen Mittelwerte über einen Zeitraum von 30 Jahren zu bilden, um den Einfluss der natürlichen Variabilität aus der statistischen Betrachtung des Klimas zu minimieren."

  11. 35.

    Also ich mag Regenwetter dann sind die Straßen meist leerer.
    Es gibt bekanntlich kein schlechtes Wetter sondern nur schlecht angezogene Leute.
    Ich habe extra Ostfriesennerz dafür .
    Aber es muss natürlich auch die Sonne scheinen.

  12. 34.

    Bei den Majas und Inkas gab es auch schon dürrezeiten.

  13. 33.

    Wenn es ohne Unterbrechung bis Juni weiterregnet dann wir es für die Landwirtschaft auch nicht so richtig toll.
    Ab und an braucht es auch mal die Sonne fürs Pflanzenwachstum, oder?

  14. 32.

    Ich verstehe die Kritik an dem Text gar nicht. Das sagt jemand einfach wie es ist. Es war zu nass, was ja positiv ist. Es war zu warm, was eben Messdaten sind. Da ist die Referenzperiode auch egal, da es egal was man als Mittel nimmt überdurchschnittlich warm war. Die Sonne schien weniger als normal. Da ist doch keine Wertung bei.

    Man hätte auch sagen können:
    01/2023 zu Temperaturmittel 1991- 2020 = +3,5 Grad
    01/2023 zu Niederschlag 1991- 2020 = 155 %
    01/2023 zu Sonnenschein 1991- 2020 = 53 %

    Den Text in Daten ohne Wertung und Einordnung.

  15. 29.

    Klimahysterie? Wenn man sich Ihre und ein paar andere Kommentare hier durchliest, handelt es sich eher um Hysterie der Ewiggestrigen.

    Hilfe, hier kommt was, was ich nicht verstehe oder mir nicht in den Kram passt, schnell etwas Unfug schreiben und am besten den größten Hammer auspacken, der gerade zur Hand ist.

    Der Artikel sagt: es hat geregnet aber nicht genug – Ende. Wo sie in ihrer Hysterie die ganzen anderen Dinge lesen entzieht sich meiner Einsicht.

  16. 26.

    Irgendetwas ist immer schlecht sein , da kann das Wetter und das Klima machen was es will .Es ist so furchtbar,

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