Präparat in Berlin entwickelt - Nasenspray-Impfung gegen Corona erfolgreich an Hamstern getestet

Di 04.04.23 | 08:08 Uhr
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Symbolbild: Ein Feldhamster im Kaefig in der Artenschutzstation. (Quelle: imago images/R. Wegst)
Audio: Fritz | 04.04.2023 | Nachrichten | Bild: imago images/R. Wegst

Berliner Forscher haben eine Nasenspray-Impfung gegen Corona an Hamstern getestet. Die Ergebnisse sind vielversprechend, weil der Impfstoff eine Immunität direkt dort aufbaut, wo das Virus eintritt. Besonders als Booster könnte er interessant sein.

Forscherinnen und Forscher aus Berlin haben einen Nasenspray-Impfstoff gegen das Coronavirus erfolgreich an Tieren getestet. Nach einer zweimaligen Impfung habe sich das Virus nicht mehr vermehren können, teilte die Berliner Charité am Montag gemeinsam mit dem Max-Delbrück-Center und der Freien Universität (FU) Berlin mit.

Der neu entwickelte Lebendimpfstoff habe "in allen Parametern" besser abgeschnitten als die gespritzten Vergleichsimpfstoffe, darunter ein mRNA-Vakzin, hieß es weiter.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler testeten die Wirkung des abgeschwächten Lebendimpfstoffs laut der Mitteilung an Hamstern. "Das Immungedächtnis wurde sehr gut angeregt, und die Schleimhäute waren aufgrund der hohen Antikörperkonzentration sehr gut geschützt", sagte Co-Autor Jakob Trimpert von der FU Berlin zu den Ergebnissen.

Demnach könnte auch die Übertragbarkeit des Virus auf diese Weise deutlich reduziert werden.

Lebendimpfstoff besonders als Booster interessant?

Ausschlaggebend für das bessere Abschneiden des abgeschwächten Lebendimpfstoffs im Vergleich zu den anderen Vakzinen könnte aus Sicht der Fachleute sein, dass der über die Nase verabreichte Impfstoff eine Immunität direkt dort aufbaut, wo das Virus eintritt. Zudem enthalte der Lebendimpfstoff alle Virusbestandteile und nicht nur das Spike-Protein, wie es bei mRNA-Impfstoffen der Fall ist.

Den besten Schutz vor dem Coronavirus erzielte den Forscherinnen und Forschern zufolge eine zweifache Impfung über die Nase, gefolgt von der Kombination aus einer gespritzten Injektion eines mRNA-Impfstoffs und dem anschließend nasal verabreichten Lebendimpfstoff.

Laut den Fachleuten könnte der Lebendimpfstoff daher besonders als Booster interessant sein. Es handelt sich allerdings noch um ein frühes Stadium, bisher gab es keine Tests am Menschen. Auch die Frage der Schutzdauer über den Zeitraum des Experiments hinaus ist unklar.

Zunächst stünden nun Sicherheitsprüfungen an, hieß es weiter. Es werde eine klinische Studie mit Menschen vorbereitet. Andere Corona-Nasenimpfstoffe sind in Indien und China bereits im September 2022 zugelassen worden.

Abgeschwächte Lebendimpfstoffe werden unter anderem gegen Krankheiten wie Masern, Röteln oder Windpocken eingesetzt.

Sendung: rbb 88,8, 04.04.2023, 8 Uhr

19 Kommentare

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  1. 19.

    Nennen Sie doch Impfungen, die garantiert nebenwirkungsfrei sind (falls es die überhaupt gibt). dass auf Medikamentenverpackungen drauf hingewiesen wird, man solle zu Nebenwirkungen seinen Arzt oder Apotheker fragen, ist auf den gleichen Grund zurückzuführen.

  2. 18.

    Nasenspray als Formulierung der Impfung gibt es schon länger, man hinkt hier hinterher.

  3. 17.

    Sie stellen jetzt schon Fragen, die bei der Zulassung für den Menschen erst noch beantwortet werden.
    Wenn alle Erfindungen unserer Zivilisation mit solchem vorauseilendem Pessimismus wie dem ihren behandelt worden wären, säßen wir heute noch im Wald im Kalten ohne was am Leib.

  4. 16.

    @hdittmar: Unter Schutz steht nur der durch die Agrar-Monokulturen vom Aussterben bedrohte Feldhamster.

  5. 15.

    "Nasensprayimpfung" ?
    Der Wirkstoff wird in die Nase gesprüht,
    gelangt durch das Nasensekret hindurch,
    über vorhandene Verletzungen der
    Schleimhäute, in den Blutkreislauf und
    befällt Blutzellen ?
    Oder wird in den Zellen der Schleimhat
    vermehrt ? Oder mit dem Rotz ausgestoßen ?
    Wie sicher ist solch ein Impfscherz ?

  6. 14.

    Wie schön für die Hamster.

  7. 13.

    "... Für die Angabe, wieviele Nebenwirkungen es gab, sollten Sie einfach mal die Google-Suche bemühen oder sich entsprechende Sendungen des MDR oder ZDF anschauen."

    Dies war eher eine rhetorische Frage an @Monika.
    Für ihre Aussage "Alle anderen "Verschwörungsmythen" sind ja mehr oder weniger eingetreten." hätte ich gern einen Beleg von ihr.

  8. 12.

    Das hat u.a. der GM K.Lauterbach mehrfach geäußert und geschrieben, z.B. bei Twitter.
    Und nein, nicht alle Menschen wurden per Faltblatt oder dergleichen über eventuelle Nebenwirkungen aufgeklärt.
    Ich weiß z.B. mehrere Fälle auf Seniorenheimen, wo diese Aufklärung nicht erfolgt ist. Dort wurde einfach wie am Fließband "geimpft".

    Für die Angabe, wieviele Nebenwirkungen es gab, sollten Sie einfach mal die Google-Suche bemühen oder sich entsprechende Sendungen des MDR oder ZDF anschauen.

  9. 11.

    Hier gehts ja nicht darum Panik zu schüren. Ich finde schon, dass die hiesige Landesrundfunkanstalt darüber berichten darf, dass ein Impfstoff, der hier entwickelt wurde, eine relevante Hürde genommen hat, zumal die "Nasen-Impfung" jetzt auch nicht unbedingt dem Standard entspricht.

  10. 10.

    Ich kannte mal eine Laborantin welche im sogenannten Berliner „Mäusebunker“ tätig war. Dort wird nach allem möglichen getestet u.geforscht mit Tieren. Ist auch wohl nötig um an neue Medikamente zu gelangen. Was ich überhaupt nicht gutheißen tue ist, wenn die Kosmetik Industrie in ihren Laboren an Kaninchen u.anderen Lebewesen testen ob der Lippenstift u.a. auch hält was er verspricht.

  11. 9.

    "... Plötzlich gibt es Nebenwirkungen der nebenwirkungsfreien "Impfung" ..."

    Wann wurde behauptet, dass es eine "nebenwirkungsfreie Impfung" ist?
    Wir wurden doch vor der Impfung auf einem Faktenblatt über evtl. Nebenwirkungen aufgeklärt.

    Wie viel Prozent der geimpften Menschen haben/hatten Nebenwirkungen?

  12. 8.

    Schön, daß d.Thema Corona noch relevant ist. Vielleicht mal wieder ein Panik Artikel verbreiten, um die Leute wieder zu verunsichern !Wir bekommen öfters Patienten mit Keimen aus Krankenhäusern zurück in Unsere Pflegeeinrichtung. Vielleicht mal darüber berichten!

  13. 7.

    wann beginnen eigentlich die Anklagen??? grösster medizinischer skandal in der Geschichte! Verbrecher!

  14. 6.

    Dass behauptet wurde die Impfung wäre nebenwirkungsfrei ist mir neu. Das muss ich verpasst haben. Dagegen ist mir deutlich in Erinnerung, dass man nach der Impfung noch 20 Minuten für den Fall der Fälle hat warten sollen und die Nebenwirkungstabelle vom RKI.

  15. 5.

    Ich dachte, Hamster seien geschützt - aber für Versuche "dürfen" sie noch herhalten?

  16. 4.

    Der war gut!
    Aus Alu lassen sich auch viele (sinnvolle?) Sachen basteln ...

  17. 3.

    Ja, stimmt, das war die einzige Therorie die etwas unseriös war.

    Alle anderen "Verschwörungsmythen" sind ja mehr oder weniger eingetreten.

    Plötzlich gibt es Nebenwirkungen der nebenwirkungsfreien "Impfung" und sogar dem großen Fürsprecher lagen auf einmal alle Daten vor! Alles sehr spannend, auch die Aufarbeitung. Was hat unser Herr Sundermayer nicht auf die (Demonstranten) geschimpft - und nun ist Schweigen im Walde, daher wäre die Aufarbeitung der Corona-Jahre ein gefundenes "Fressen" für Investigativ- und normale Journalisten. Aber dieser Berufstand ist nicht mehr das, was er mal war.

  18. 2.

    Vorsicht! Damit kann man sich dann die Micro-Chips direkt in die Nase sprühen ;-)

  19. 1.

    Wurden dann so mini Nasensprays extra für Hamster entwickelt?

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