Auf Dach der Bildergalerie - Erneut Skulpturen im Park Sanssouci beschädigt

Do 06.04.23 | 16:20 Uhr
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Vasen, Putten und andere Skulpturen stehen auf dem Dach der Gemäldegalerie im Park Sanssouci. (Quelle: imago-images/Ullrich Gnoth)
Video: rbb24 | 06.04.2023 | rbb24 Brandenburg aktuell | Bild: imago-images/Ullrich Gnoth

Erst vor rund anderthalb Monaten hatten Unbekannte im Park Sanssouci Skulpturen beschmiert, Teile abgeschlagen oder ganz entwendet. Jetzt ist es in dem berühmten Potsdamer Park erneut zu Vandalismus gekommen.

Unbekannte haben im Park Sanssouci in Potsdam erneut mehrere Skulpturen beschädigt. Das hat die Polizei am Donnerstag mitgeteilt.

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten schätzt den materiellen Schaden auf mindestens 30.000 Euro. Es gehe um Vasen und Skulpturen auf dem Dach der historischen Bildergalerie, die beschädigt worden seien. Die Täter hätten unter anderem an mehreren Steinfiguren, sogenannten Putten, Finger abgeschlagen, in einem Fall sogar eine ganze Hand.

"Es sind Originale aus dem 18. Jahrhundert", sagte der Stiftungssprecher Frank Kallensee rbb24. "Ein kunsthistorischer Verlust, der nicht zu ersetzen ist." Die Sachbeschädigung sei bei einem Kontrollgang festgestellt worden. Auch von anderen originalen Dachgestaltungselementen aus dem 18. Jahrhundert fehlten Teile wie beispielsweise Zierblätter. Kathrin Lange, Bildhauerin der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, sagte, wiederholte Beschädigungen wie in diesem Jahr habe es seit Jahrzehnten nicht gegeben.

Die Kriminalpolizei hat Spuren gesichert und sucht nach Zeugen. Die Ermittler suchen auch nach Fotos oder Videoaufnahmen der historischen Bildergalerie, die dabei helfen könnten, die Tatzeit weiter einzugrenzen. Ein Zusammenhang zu einer Beschädigung an der Neptungrotte Ende Februar in unmittelbarer Nähe der Bildergalerie wird gegenwärtig auch geprüft.

Erneut Skulpturen im Park Sanssouci beschädigt (Quelle: rbb)Unbekannte haben unter anderem einer Skulptur eine Hand abgeschlagen

Die Bildergalerie, die im Innern prachtvoll gestaltet ist, ist der Stiftung zufolge der älteste erhaltene Galeriebau Deutschlands. Friedrich der Große hatte sie von 1755 bis 1763/64 für seine Gemälde errichten lassen.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 06.04.2023, 19:30 Uhr

49 Kommentare

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  1. 49.

    Aber man könnte sie erkennen und ausfindig machen, indem man zeitnah diese Videos veröffentlicht und nicht erst nach paar Jahren weil die Polizei nichts findet.

  2. 48.

    Genau. Für die Erziehung und für das Erlangen der Sozialkompetenz sind die Eltern zuständig. Wenn sich das Kind nicht benehmen kann, sind die Eltern wohl erziehungsunfähig.

    Dieser Trend zeigt sich gerade bei Azubis massiv. Wir haben bei vielen unserer Azubis große Probleme mit mangelnder Sozialkompetenz oder schlechter Erziehung. Deswegen kündigen wir solchen Azubis auch oft während der Probezeit

    Pünktlichkeit, Respekt, Verbindlichkeit, Ausdauer und Interesse fehlen heute oft

  3. 46.

    Stimme Ihnen da voll zu !

    Sicher werden auch 1000 Sozialstunden elterliche Defizite über Jahre nicht beheben können, aber schaden wird es sicher nicht ! (es fehlt dann abends zumindest an der Energie, dumme Dinge zu tun, kann man ja auch zumindest teilweise zur Bildung nutzen)

    Mir fehlen allerorts klare Signale wie "so geht es nicht !" Alles wird toleriert, und bevor Straftaten öffentlich werden, wurden bereits 3 Rechtfertigungsversuche vorgefertigt.

  4. 45.

    M.E. muss es wieder ein verpflichtendes soziales Jahr geben.
    So könnte viel "verloren" gegangenes, wie Empathie, Achtung und Respekt vor Menschen und "Material", Natur, Sauberkeit ect. wieder aufgeholt und ins Bewußtsein junger Leute gebracht werden.
    Manch einer muss mit der Nase drauf gestoßen werden - leider.

  5. 43.

    Jeder soll da leben, wo es gefällt.
    Potsdam ist auf einem sehr guten Weg und mittlerweile eine der schönsten Städte in Deutschland.
    Dies gilt es unbedingt zu schützen!

  6. 42.

    Woher wollen Sie wissen, dass etwas aus Berlin nach Potsdam schwappt? Vielleicht schwappen ja auch ein paar Kriminelle aus Brandenburg nach Berlin. Könnte man genauso argumentieren.

  7. 41.

    Hi, zu meiner Zeit....ab etwa 1969 schon. Klassenfahrt nach Sanssouci gabs auch. Mit Führung und Kompetenz der Begleiter. War toll.

  8. 40.

    Man muss wirklich alles mit Video überwachen lassen, mit Alarm sichern, Zäune bauen usw. Es laufen zu viele Wahnsinnige, Berauschte und kriminelle Zeitgenossen herum, denen sämtlicher Anstand und Respekt vor fremden Eigentum fehlt.

    Und nein, das ist kein Problem von Vornamen, Geburtsort oder Aussehen. Sondern von schlechtem Charakter und sozialem Umfeld. Sowas fängt schon in jeder eigenen Familie an, bei der Erziehung durch die Eltern. Niemand wird gezwungen, Skulpturen im Wert von 30.000 Euro zu zerstören. Sowas macht man eigentlich nur dann, wenn im Kopf und Geist grundsätzlich etwas völlig falsch läuft.

  9. 38.

    Ähmmm ... vielleicht wird es Zeit dieses Gelände per Videoüberwachung plus Personal zu schützen!?

  10. 37.

    Sind nur noch Idioten unterwegs ??

  11. 36.

    'Es gehe um Vasen und Skulpturen -- auf dem Dach !!! --- der historischen Bildergalerie, die beschädigt worden seien'. Formatierung von mir.
    Man kann es einfach nicht fassen! Aber, wenn dann ggfs. Eintrittspreise u. sogar der Parkeintritt erhoben werden muss, ist das Geschrei groß! Die Armen und, und, und, und mi-mi-mi...
    Warum, liebe Regierung Brandenburg, liebe Stadt Potsdam sind wir unfähig, ein Weltkulturerbe zu schützen? Werden in Agra die Becken betreten, wird auf irgendwelchen Tempeln in Laos herumgeklettert? Kulturerbe, das in gleicher Reihe mit dem Tadj Mahal in Agra u. der Terrakotta-Armee in China u. vielen anderen steht, ist zu schützen! -- Wir haben auch Kinder gehabt, ich komme es bescheidenen Verhältnissen, aber Kunst zu beschädigen, Skulpturen, kl. Engelchen/Kindern sozusagen, die Hand abzuschlagen??? -Aber sich beschweren, kein Geld für kulturelle Zw. ! Es steckt in notw. Reparaturen! Wenn Sanssouci nicht wäre, was hätte Bbg zu bieten? Eigentl.
    ohne Worte!

  12. 35.

    Ich bin im falschen Film und sehe, hier wird eine Stadt verwechselt.
    Ungeheuerlich was da aus Berlin nach Potsdam schwappt!

    Mein Tipp für den Park Sanssouci so schnell wie möglich:
    Höchststrafen bei Sachbeschädigung.
    Video Kameras.
    Grünes Gitter zu.
    Wachdienst verstärken.
    Passkontrolle an den Eingängen.
    Eintrittsgeld für Auswärtige und Touristen.
    Rentner, Studenten, Kinder und Arbeitssuchende freien Eintritt.
    Jahreskarten für Anwohner.

  13. 33.

    Dann ist unsere Gesellschaft eine durch und durch asoziale, wenn ich nur daran denke, mit welcher Leichtigkeit allein im Kfz-Verkehr Beschädigungen und sogar Menschenleben in Kauf genommen worden, um ein paar Sekunden Vorteil wegen. Lückenspringen beispielsweise, wo kein Mensch in den anderen - denjenigen, der das andere Auto fährt - hineinschauen kann.

    Klar ist eine gewohnheitsmäßige, massenhafte Inkaufnahme und eine bewusste Schädigung, um Frust oder sonstwas abzubauen, noch etwas unterschiedliches. Dennoch würde ich hier von Abstufungen in der Achtung reden.

    Kunstgegenstände willentlich oder auch nur in Kauf genommen zu beschädigen, an denen Generationen gearbeitet haben, schlägt dem Ganzen den Boden aus.

  14. 32.

    Ist es nicht völlig egal, ob und was im Kunstunterricht behandelt wird? Jeder Mensch sollte doch von zuhause ein Mindestmaß an Achtung für fremdes (und damit auch gemeinschaftliches) Eigentum mitbringen. Alles andere ist einfach nur a-sozial.

  15. 31.

    Traurig, wer so wenig Respekt vor Kulturgütern hat. Da bleibt am Ende leider nichts andere übrig, als den Park stärker zu überwachen.

  16. 30.
    Antwort auf [Thomas Gottschalk ] vom 06.04.2023 um 19:58

    Wer ist IHR?

  17. 29.

    Das Fehlen einer Überwachungseinrichtung rechtfertigt also das Begehen von Straftaten? Sie haben ja eine sehr eigenartige Rechtsauffassung

  18. 27.

    "Diese ganze Stadt ist ein einziges Moloch.
    Nur Verbrechen und Dreck."
    Potsdam? Das wusste ich so gar nicht. Danke für die Aufklärung! Dann bin ich vielleicht doch ganz froh in Berlin zu leben.

  19. 26.
    Antwort auf [Thomas Gottschalk ] vom 06.04.2023 um 19:58

    Auf was beziehen Sie sich?

    (Im Übrigen bin ich in Ihrem "Du" nicht drin. ;-)

  20. 24.

    Wenn noch nicht einmal eine Alarmanlage mit Video Überwachung vorhanden ist, selber schuld.

  21. 23.

    Die Kollegen im Bereich des Jugendrechts können nur die Gesetze anwenden.

    Das Problem liegt daran, dass viele Eltern erziehungsunfähig sind. Denn Sozialkompetenz erlangt man im Elternhaus

    Die Justiz kann nicht immer für die Unfähigkeit der Eltern verantwortlich gemacht werden

  22. 22.

    Jeder Job wird angemessen bezahlt.

    Ich denke, dass das Problem eher in den vielen erziehungsunfähigen Eltern liegt . Vielen jugendlichen fehlt die Sozialkompetenz. Gerade diese erlangt man im Elternhaus

  23. 21.

    Eine Verbindung zwischen der Bewahrung eines baukulturellen Erbes und eines natürlichen Erbes liegt in der Tat auf der Hand. Das natürliche Erbe ist erdumspannend durch den zusätzlich menschenverursachten Klimawandel bedroht, wenn nicht sogar, dass dieses Erbe komplett auf dem Spiel steht. Eine Anpassung zu fordern, während die Niederlande am Absaufen sind, weil der Meeresspiegel sie zu großen Teilen unter Wasser setzt, geht ebensowenig an, wie wenn es sich um andere Gebiete in Asien, Afrika und Lateinamerika handelt.

    Das (bau)kulturelle Erbe - gleich, wie es spezifisch ausgeprägt ist - steht auch überall auf dem Spiel. Ich glaube, es sind immer noch zu wenige, die diesen Bogen auf diese Art und Weise schlagen.

  24. 20.

    Das größte Problem ist die Langeweile einiger Jugendlicher.
    Ein fester Arbeitsplatz mit ordentlich bezahlter Beschäftigung ist hilfreich.
    Dann kann man die Freizeit eher zum Entspannen genießen.

  25. 19.

    Reden Sie doch bitte nicht von WIR, wenn Sie sich meinen! Meine Kinder und Enkel sind nämlich nicht so.

  26. 18.

    Reden Sie doch bitte nicht von WIR, wenn Sie sich meinen! Meine Kinder und Enkel sind nämlich nicht so.

  27. 17.

    Mir fällt sehr viel ein. Die Vernachlässigung der Werteübertragung von Generation zur Folgegeneration, oder die Erklärung, dass hier gesellschaftliches Eigentum zerstört wird, dessen Wert besonders in der einzigartigen Besonderheit liegt. Diese Überlegungen lassen sich weiterführen, sind wir nicht auch alle mitschuldig, dass wir durch Umweltverschmutzung an der Zerstörung unseres Erbes beteiligt sind? Das kann man fortsetzen mit vielen weiteren Fragen, die wir scheinbar nicht im Griff haben.

  28. 16.

    z.B. die Gegner des Wiederaufbaus der Garnisonkirche in ihrem von Jugend an eingebläuten Hass auf alles Preussische.

  29. 15.

    Vielleicht helfen Überwachungskameras und ein Konzept mit Zaun und einem Tor, das abends schließt.
    Was besseres fällt mir nicht ein.
    Leider.

  30. 14.

    Hallo Markus, bei uns "tief im Westen " hieß es Kunstunterricht.
    Und Du hast recht "Respekt" kennen heute viele nicht mehr....das macht mich sehr traurig.
    Auch Dir und Deiner Familie ein schönes Osterfest.

  31. 13.

    Sie scheinen mehr zu wissen als wir alle. Auch derjenige mit der Fragestellung im Vorbeitrag.

  32. 12.

    Kein Wunder wenn unsere Jugendrichter /Richter , die Jugendlichen oder jungen Erwachsenen nur noch streicheln und immer Verständnis haben, wenn die ach so zarten Seelen eine schwere Kindheit hatten, oder immer ausgeschlossen, gar immer am Rande der Gesellschaft standen.! Diese Zauberworte helfen immer und sorgen für viel Verständnis und Straffreiheit!

  33. 11.

    Ich will einmal von Vermögenserbschaften völlig absehen und will mich "nur" auf überliefertes Kulturerbe konzentrieren: Jede/r kennt das von sich, irgendetwas Klitzekleines aus eigener Ursprungsfamilie, dass Dinge unverändert weitergegeben werden, weil sie Zeugnisse vergangenen Lebens sind. Omas Taschenuhr wegzuwerfen oder Stickereien aus Urgroßopas Taschentuch herauszuschneiden, weil es dem eigenen Geschmack missfällt, darauf käme wohl niemand.

    Das Berlin-Potsdamer Kulturerbe ist seit dem 1. Januar 1991 in die UNESCO-Welterbeliste eingetragen worden. Wichtige Vorarbeiten dazu sind seitens der DDR geleistet worden und 1987 seitens West-Berlin im Pleasure Ground von Glienicke. Damit ist eine internationale Bedeutung gleichauf mit den ägyptischen Pyramiden, mit Taj Mahal, der Prager Karlsbrücke, den Tuchhallen von Kraków und dem Park von Versailles verbunden.



  34. 10.

    Danke für Ihren Kommentar, dem ich nur voll und ganz zustimmen kann.
    Außerdem finde ich, dass deren Eltern versagt haben!

  35. 9.

    Hallo Heike, wenn ich mich recht entsinne, gab es das Fach Kunst bei „uns“ im Osten nicht. Ich meine mich an „Zeichnen“ zu erinnern; lass mich aber auch gerne belehren. Diese Zerstörung kann ich nicht nachvollziehen. Alte Bauwerke, Museen u.s.w. haben mich schon als Kind interessiert.. Können nur Menschen sein, wo nicht viel im Kopf ist…

  36. 8.

    Unfassbar wieso man Kunstwerke zerstören kann. Da frage ich mich was die Täter oder Täter im Kopf haben bestimmt nichts zum DENKEN.

  37. 7.

    Diese ganze Stadt ist ein einziges Moloch.
    Nur Verbrechen und Dreck.
    Und die Juztiz und Politik will es nicht wahr haben.

  38. 6.

    Es gibt leider unter den Menschen eine zunehmende Respektlosigkeit vor so ziemlich allem!

  39. 5.

    Parks und Grünanlagen werden gerne von jungen Leuten zum Austoben genutzt. Manche davon verstehen das Gestern nicht mehr, weil, die Werte liegen im Heute und die sind kurzlebig, doch nicht ohne Reiz, wenn die "alte Welt" erschrocken ist und das lässt sich auch gut an, wo die Bestrafung lt Jugendschutz kaum schmerzt und die Polizei die Autorität verloren hat! Damit muss scheinbar gelebt werden und für manche ist es sogar die Freiheit des zwanglosen Lebens, sogar ohne nachdenken zu müssen!

  40. 2.

    Hallo Herr Krüger, ich bin bestimmt oft nicht Ihrer Meinung, aber hier gebe ich Ihnen vollkommen Recht.
    Ich selber hatte noch Kunstunterricht in der Schule und auch meine Tochter.
    Ich bin mir jedoch nicht sicher ob es überhaupt noch dieses Fach gibt und wenn ja, was dort gelehrt wird.
    Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie ein schönes Osterfest.

  41. 1.

    Es scheint sich bei den Betreffenden, die dies taten, der blanke Hass auszutoben. Mehr fällt mir dazu nicht ein.
    Ob ein Kunstunterricht in den Schulen helfen würde, der das ganze Bildprogramm historischer Bauten im Kontext ihrer Zeit erläutern und erklären würde, weiß ich allerdings nicht. Auch stehen ja keine Namen dran, wo die Betreffenden herkommen und wie alt sie ggf. sind.

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