Wasserknappheit -
Berlin und Brandenburg wollen prüfen, ob künftig Ostseewasser als Trinkwasser in der Region genutzt werden kann. Da das Wasser in der Region knapp werden könnte, soll geprüft werden, ob es sinnvoll ist, Wasser aus der Ostsee zu entsalzen und hierher zu pumpen, sagte Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne) am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.
Dazu wollen Berlin und Brandenburg demnach noch in diesem Jahr eine Studie in Auftrag geben. "Berlin ist immer darauf angewiesen, dass Wasser zusätzlich herangeführt wird, da die Grundwasserneubildung unter seinem Territorium für eine Versorgung der wachsenden Metropole nicht ausreicht", sagte Vogel. Auch für die Brandenburger Wälder ist die Situation demnach bedrohlich. Die Niederschläge in diesem Sommer und im Winter davor reichen ihm zufolge nicht, um das Defizit der vergangenen fünf Jahre wettzumachen.
Spree droht Wasserknappheit
Den Vorschlag des Umweltbundesamtes, Wasser etwa aus der Oder in die Spree umzuleiten, hält Vogel nicht für sinnvoll: Die Oder hat demnach die Hälfte des Jahres selbst Niedrigwasser.
Einer Studie des Umweltbundesamtes zufolge drohen der Trinkwasserversorgung im Großraum Berlin und entlang der Spree große Engpässe. Der Fluss könnte in trockenen Sommermonaten örtlich bis zu 75 Prozent weniger Wasser führen, wenn mit Ende der Braunkohleförderung weniger Grundwasser in den Fluss gepumpt wird. Die Studie schlägt als Lösung unter anderem vor, Talsperren und Wasserspeicher zu ertüchtigen und bestehende Seen als Wasserspeicher auszubauen.
Empfohlen wird zudem, die Deckung der Wasserdefizite mit Wasserüberleitungen aus benachbarten Flussgebieten wie Elbe, Lausitzer Neiße und Oder abzusichern. Der Großteil des Trinkwassers für Berlin wird als Uferfiltrat aus den Flüssen Havel und Spree gewonnen.
Sendung: rbb24 Inforadio, 27.08.2023, 9:18 Uhr