Schutz von Weidetieren - Roick fordert einfachere Regeln zum Abschuss von Wölfen

Sa 30.09.23 | 09:52 Uhr
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Wolf im Wildpark Schorfheide (Bild: dpa/Uwe Koch/Eibner-Pressefoto)
Video: rbb|24 | Material: rbb24 Brandenburg Aktuell | 29.09.2023 | Bild: dpa/Uwe Koch/Eibner-Pressefoto

Der Vorsitzende des Landwirtschaftsausschusses im Landtag, Wolfgang Roick (SPD), fordert eine Vereinfachung der Regeln zum Abschuss von Wölfen in Brandenburg. In der Sendung rbb24 Brandenburg aktuell sagte er am Freitagabend, dass es in Schweden bereits möglich sei, Wölfe zu schießen, die sich Weidezäunen näherten.

Auf EU-Ebene gebe es bereits den Appell von Kommissionspräsidentin von der Leyen, auf allen Ebenen die Gesetze so auszunutzen, wie sie es schon hergeben. Schweden gehöre ja schließlich auch zur EU.

Roick sprach sich für die Arterhaltung des Wolfes aus, sagte aber auch, dass er eine geringere Anzahl von Tieren in Brandenburg als ausreichend betrachte. "Wir haben in Brandenburg 650 Wölfe. Zum Vergleich: in Schweden, das doppelt so groß ist wie Deutschland, leben 350 Wölfe.", so Roick. Eine Koexistenz mit Weidetieren sei möglich, sagte er weiter, "wir müssen uns da auf politischer Ebene jetzt bewegen und die Regeln in Brandenburg vereinfachen."

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 29.09.2023, 19:30 Uhr

18 Kommentare

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  1. 18.

    Auf der von Ihnen verlinkten Seite schriebt der NABU:
    „ 300 Individuen sind als Zielgröße schon für einen gesunden Bestand extrem wenig, um die langfristige Überlebensfähigkeit zu sichern.“ D.h. selbst der NABU spricht der schwedischen Wolfspopulation die Überlebensfähigkeit nicht per se ab, sondern sieht die Zahl lediglich als extrem niedrig hierfür an. Tatsache ist jedoch, dass die Wolfspopulation dort seit Jahren stabil ist, trotz gelegentlicher Bejagung.

  2. 17.

    Und Einige schreien immer wir haben noch Platz, aber mit den daraus resultierenden Folgen und Problemen sollen sich dann gefälligst die anderen kümmern.
    Ich kann mich noch daran erinnern wo Rotten von Wildschweinen in die Berliner Vorstädte eingefallen sind und dort ihr Unwesen getrieben haben, da haben die Berliner gleich nach dem Jäger geschriehen und den Abschuss gefordert. Wenn Sie wollen kann ich ihnen mal ein Bild zukommen lassen vom vorigen Jahr nicht weit von der Ortschaft Halbendorf ein Rudel von 14 Wölfen und jetzt stellen Sie sich mal vor die würden in der Nähe von Spandau gesichtet ,glaube das wäre dann vielen dort nicht so egal. Aber solange es einen nicht betrifft hat man gut reden .

  3. 16.

    „ Der eine will unbedingt Radfahrer besteuern, der andere unbedingt Wölfe abschießen, äh entnehmen.
    So hat jeder seine Themen. “
    Nur mit dem Unterschied, dass es in Bezug auf die Wölfe einen breiten Konsens in der brandenburgischen Landespolitik hinsichtlich einer Vereinfachung des Genehmigungsverfahrens zu geben scheint.
    Es will auch niemand „unbedingt Wölfe abschiessen“, nur die Entnahme einzelner problematischer Exemplare soll etwas vereinfacht werden. Aus Hinsicht des Artenschutzes völlig akzeptabel, da sich der Erhaltungszustand der Population hierdurch nicht verschlechtert.

  4. 15.

    Und wenn wieder mal jemand kommen sollte und uns das schwedische Wolfsmodell als beispielhaft verkaufen will: Ein Blick auf eine Seite des NABU sollte zur Einschätzung hilfreich sein. Danach ist die schwedische Population eine nicht überlebensfähige und die Praxis der Bejagung verstößt zudem gegen EU-Recht.
    https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/wolf/europa/31523.html#:~:text=Die%20Skandinavische%20Population%20mit%2048,durch%20einige%20Wölfe%20im%20Grenzgebiet.

  5. 14.

    Der eine will unbedingt Radfahrer besteuern, der andere unbedingt Wölfe abschießen, äh entnehmen.
    So hat jeder seine Themen.

  6. 13.

    „ Nutztierrisse unbürokratischer zu erstatten sowie Präventionsmaßnahmen weiter zu subventionieren, liegt auf der Hand.“
    Die knappen Mittel im Bereich Naturschutz zum Ausgleich von Schäden durch eine nicht wirklich bedrohte Art einzusetzen verhindert die Finanzierung dringend notwendiger, aktiver Schutzmaßnahmen zugunsten ernsthaft gefährdeter Arten. Die Entnahme problematischer Exemplare ist bei weitem kostengünstiger und zielführender, auch unter Naturschutzgesichtspunkten.

  7. 11.

    Na, wenn ein Politiker die Interessen seiner Wählerschaft vertritt, ist das doch positiv zu beurteilen. Die Wölfe werden wegen einer etwas weniger restriktiven Regelung mit Sicherheit nicht aussterben, vergleiche Schweden.

  8. 10.

    Dass die Menschheit ihr Überbevölkerungsproblem in den Griff bekommen muss, ist eine andere Frage. Im Falle der Wölfe geht es um naturschutzrechtliche und -fachliche Bewertungen. Und unter diesem Gesichtspunkt ist der aktuelle Totalschutz nicht erforderlich.

  9. 9.

    Ich denke, der Herr Roick hat den nächsten Wahltermin fest im Blick. Und Wölfe haben nun mal kein Wahlrecht.
    Und wenn man den ein oder anderen von Angst geplagten Landbewohner damit verleiten kann, diejenigen zu wählen die ihn vorm bösen Wolf schützen, dann muß der halt, der guten Sache wegen, "entnommen" werden.

  10. 8.

    Mal wieder nur Lobbyinteressen, die ein Sprachrohr finden. Für Fakten ist da kein Platz. Die mitteleuropäische Wolfspopulation lässt sich territorial nicht mit der skandinavischen, sondern mit der südosteuropäischen vergleichen - und dort leben vier Mal mehr Wölfe (ca. 4.000) als bei uns. Ferner machen nur 0,6% der Ernährung des Wolfs Nutztierrisse aus - die Behauptung, die oft mitschwingt, er würde sich großflächig und systematisch an Weidetierhaltung etc. anpassen, ist daher unzutreffend . Die Statistik beim LfU Brandenburg offenbart, dass ca. 1.000 Wölfe insgesamt pro Jahr ca. 1.000 Risse verursachen. 1.000 Tiere von wie vielen Nutztieren? Marginal und nicht existenzbedrohend. Der Wolf lebt nicht in menschlichen Siedlungen und er reißt weder Kinder noch Erwachsene. Nutztierrisse unbürokratischer zu erstatten sowie Präventionsmaßnahmen weiter zu subventionieren, liegt auf der Hand. Der Wolf reguliert Reh und Co. und sorgt für Waldverjüngung - unbezahlbar.

  11. 7.

    Für das, was Sie meinen, gibt's Zoos und Tierparks. Roick meint Landwirtschaft mit Weidetierhaltung und die Jagd.

  12. 5.

    Zum Erhalt der Population ist eine derart hohe Zahl von Wölfen in einem relativ kleinen Gebiet jedenfalls nicht erforderlich, wie das schwedische Beispiel zeigt. Die dort geltenden Rechtsvorschriften könnten folglich problemlos übertragen werden.

  13. 4.

    ....was heißt hier eigentlich entnehmen....töten ist der richtige Ausdruck....abgesehen davon haben Wölfe genau wie alle anderen Lebewesen gleiches Recht hier zu leben.....der Mensch wird ja auch nicht getötet weil er sich den Schafen und dergleichen nähert um diese zu essen....

  14. 3.

    Das Problem Wolf erledigt sich doch von alleine. Die Territorien für die Rudelbildung sind begrenzt und eine weitere Population wird dadurch dezimiert.

  15. 2.

    Eine vernünftige und sinnvolle Forderung des Vorsitzenden des Landwirtschaftsausschusses. Wolfgang Roick hat erkannt, dass im vergleichsweise kleinen und dicht bevölkerten Brandenburg nahezu doppelt soviel Wölfe leben, wie ins Schweden. Dort ist es unter ungleich geringeren Voraussetzungen möglich, Wölfe zu entnehmen. Die Population ist dennoch nicht gefährdet. Daher ist ihm in jeder Hinsicht zuzustimmen.

  16. 1.

    Roick sprach sich für die Arterhaltung des Wolfes aus, "

    Oder anders formuliert:
    Ich hab ja nix gegen Wölfe, aber nicht gerade hier.

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