Berlin-Reinickendorf - Deutschlands erste Einsamkeitsbeauftragte nimmt Arbeit auf

Do 01.02.24 | 18:26 Uhr
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Symbolbild für Einsamkeit: Älterer Mann sitzt alleine auf seinem Bett (Bild: imago images/Westend61)
Bild: imago images/Westend61

Als bundesweit erste ihrer Art hat Annabell Paris in Berlin-Reinickendorf ihre Stelle als vollzeitbeschäftigte Einsamkeitsbeauftragte angetreten. Die 39-Jährige kümmert sich ab sofort um ein Konzept, das Einsamkeit im Bezirk untersucht, wie das Bezirksamt Reinickendorf am Donnerstag mitteilte.

Paris soll herausfinden, wo sich einsame Menschen in Reinickendorf aufhalten, welche Anlaufpunkte sie finden und was noch fehlt. "Eine Datenbank, mehrsprachige Angebote, Fachforen und Öffentlichkeitsarbeit sind weitere Ziele", erklärte Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (CDU).

Jeder zehnte Berliner Einwohner ist laut Bezirksamt von Einsamkeit betroffen, vor allem Altersarmut verstärke das Problem. Rein statistisch seien in Reinickendorf mindestens 26.600 Bürgerinnen und Bürger einsam. Annabell Paris, die selbst Reinickendorferin ist, hat ein Master-Studium der Kommunikationswissenschaften abgeschlossen und zuvor im sozialen Bereich als Bildungsbegleiterin gearbeitet.

Sendung: rbb24 Abendschau, 01.02.2024, 19:30 Uhr

12 Kommentare

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  1. 12.

    „Viele Menschen möchten sich nicht binden in einer Partnerschaft, bringt ja Konflikte und man ist nicht so unabhängig. Außerdem muss man lernen sie Einzufügen und die eigenen Interessen hintenan zu stellen.“
    Ihre Menschenkenntnis hält ich stark in Grenzen, gelle? Wer nicht bindungsfähig ist und nie in einer Partnerschaft gelebt hat, sondern als Single, hat mit dem Alleinsein meistens keine Probleme, weil er/sie einen Freundeskreis und Kollegen hat. Wenn man in Rente geht oder wegzieht, brechen die Verbindungen aber oft ab, weil zu einer gelebten Freundschaft nun mal persönliche Kontakte gehören. Und ab dem Rentenalter sorgt der Kreislauf des Lebens für die Abnahme der Kontakte. Sich dann im Alter ein soziales Umfeld aufzubauen, ist in der Tat schwierig. Fast alle Aktivitäten, wo man Bekanntschaften schließen könnte, kosten Geld. Da bleiben nur kommunale Projekte, mit Angeboten für Senioren und Seniorinnen.
    PS: Mensch kann auch einsam sein, ohne allein zu sein.

  2. 11.

    Hinzu kommen gesundheitliche Einschränkungen, die Mobilität behindern, aber solche, die die Kommunkation behindern, wie Schwerhörigkeit, Sehverlust,
    Und - auch das keineswegs als Witz gemeint -, Viele haben mitunter erhebliche Kurzzeitgedächtnisverluste und vergessen tatsächlich, dass sie sich mit jemandem am letzten Wochenende getroffen haben.

  3. 10.

    Was für eine bittere Auslegung von Ihnen. - Ich finde das mehr als erbärmlich, wie Sie über einsame Menschen denken.

  4. 9.

    Haben Sie schon einmal bedacht, dass viele alte Menschen keineswegs "selbst Schuld" sein könnten?
    Der Partner/die Partnerin stirbt. Die Kinder sind evtl. weit weggezogen. Der Freundeskreis verringert sich im Alter manchmal auf Null. Sind diese einsamen Menschen selbst schuld? Was für eine arrogante und oberflächliche Betrachtungsweise von Ihnen.

  5. 8.

    Haben Sie schon einmal bedacht, dass viele alte Menschen keineswegs "selbst Schuld" sein könnten?
    Der Partner/die Partnerin stirbt. Die Kinder sind evtl. weit weggezogen. Der Freundeskreis verringert sich im Alter manchmal auf Null. Sind diese einsamen Menschen selbst schuld? Was für eine arrogante und oberflächliche Betrachtungsweise von Ihnen.

  6. 7.

    Um für eine Partnerschaft fähig zu sein, braucht man keine sonderliche Schulbildung und kein Studium. Bei viele Menschen ist es einfach nur der Egoismus, ich kann machen was ICH will.

  7. 6.

    Eine sehr gute Idee! Zumal - grade betagte Menschen- nicht "freiwillig " in der Einsamkeitsfalle stecken. Wenn dann auch noch knappes Geld dazu kommt...Ja , wie denn rauskommen aus diesem Teufelskreis?
    Ich bin gespannt, wie erste Erbebnisse aussehen!

  8. 5.

    Viele Menschen, die daß Berlinische Schulsystem in den letzten 80 Jahren und in den 300 Jahren davor "geboren" hat,
    haben niemals gelernt,
    gesunde, zwischenmenschliche Verbindungen anzubahnen.

  9. 4.

    Ich beglückwünsche Frau Paris zu einem Vollzeitjob um Gründe und Ursachen der Vereinsamung zu finden. Da wird sie gut zu tun haben. Frei von jeglicher Ironie oder Witzgeschwurbel stelle ich seit Jahren fest, daß es sehr vielen älteren Menschen sehr schwer fällt, sich selbst aus einem Einsamkeitsgefühl zu bewegen, etwas zu tun. Das ist Fakt. Sehe, welch Mühe sich Seniorenverbände, Senioren Cafés, Senioren-Institutionen geben. Viele Menschen würden gerne die gefühlte Einsamkeit wegstossen, allein, sie schaffen es nicht. Wollen teils garnicht. Hab alles durch... Eltern und so weiter. Ich wünsche ihnen Erfolg Frau Paris!

  10. 3.

    Das mag eine gute und hilfreiche Angelegenheit sein. Trotzdem glaube ich, dass viele an der Einsamkeit eine Mitschuld tragen. Viele Menschen möchten sich nicht binden in einer Partnerschaft, bringt ja Konflikte und man ist nicht so unabhängig. Außerdem muss man lernen sie Einzufügen und die eigenen Interessen hintenan zu stellen. Das haben viele verlernt und nun beklagen sie sich über die Situation. Für das eigene tun wird nun wieder nach dem Staat gerufen und Hilfe erbeten. Finde ich falsch!

  11. 2.

    "Jeder zehnte Berliner Einwohner ist laut Bezirksamt von Einsamkeit betroffen, vor allem Altersarmut verstärke das Problem."
    Wie viele davon sind autistisch veranlagt, depressiv, in der Mobilität eingeschränkt, im Pflegeheim oder mit der Einsamkeit glücklich?

    andere Quelle:
    "25 Prozent der Erwachsenen in Deutschland fühlen sich laut einer repräsentativen Befragung sehr einsam."
    Da sind 10% Berliner ein sehr guter Wert.

  12. 1.

    Das finde ich doch mal eine wirklich gute Sache.....wobei ich nicht wirklich einen "Master" brauche, um Menschen die einsam sind, zu helfen.
    Aber ansonsten weiter so, von diesen Projekten gibt es viel zu wenig. Frau Paris ich wünsche Ihnen viel Glück.

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