Innenverwaltung - Am Warntag heult erneut keine Sirene in Berlin

Do 05.09.24 | 08:39 Uhr
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Symbolbild: Sirene auf einem Dach am 11.05.2024. (Quelle: IMAGO/Karina Hessland)
Audio: Fritz | Philipp Boerger | 05.09.2024 | Bild: IMAGO / Karina Hessland

Auf den Dächern Berlins stehen bisher nur 290 der geplanten 450 Warnsirenen. Einsatzbereit sind sie aber nicht. Sie können noch nicht zentral angesteuert werden. Das hat Auswirkungen auf den Probe-Warntag am 12. September.

  • Vor Warntag am 12. September: nur rund zwei Drittel der geplanten Sirenen auf Berliner Dächern installiert
  • Zentrale Steuerung der neuen Sirenen noch nicht in Betrieb
  • Bis zum Jahresende sollen alle Sirenen angeschlossen sein
  • Weitere 100 Sirenen müssen noch in den kommenden Jahren installiert werden

Kurz vor dem nächsten bundesweiten Warntag sind in Berlin nur knapp zwei Drittel der geplanten 450 Warnsirenen installiert.

Zum Warntag am 12. September werde noch keine der bereits gebauten Sirenen heulen, sagte ein Sprecher der Senatsinnenverwaltung dem rbb am Donnerstag. Der Grund: Die Anlagen können noch nicht zentral angesteuert werden. Dafür müsse der Bund noch eine Schnittstelle vom bundesweiten Warnsystem zum abgesicherten Digitalfunk schaffen.

Aktuell seien 290 Anlagen auf den Dächern der Hauptstadt errichtet, erklärte der Sprecher weiter. Davon seien auch noch nicht alle von der Feuerwehr abgenommen, an einigen Standorten seien noch Nachjustierungen erforderlich.

Zum Warntag am 12. September werde noch keine der bereits gebauten Sirenen heulen, sagte der Sprecher weiter. Der Grund: Die Anlagen können noch nicht zentral angesteuert werden. Dafür müsse der Bund noch eine Schnittstelle vom bundesweiten Warnsystem zum abgesicherten Digitalfunk schaffen.

450 betriebsbereite Sirenen bis Jahresende geplant

Die zentrale Warnmeldung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe werde in Berlin am Warntag um 11 Uhr also erneut nur über die Apps Katwarn und Nina zu empfangen sein.

Die Senatsinnenverwaltung hält dennoch an dem Ziel fest, bis Jahresende alle 450 Sirenen betriebsbereit zu installieren. Ursprünglich wollte der Senat den Bau der Anlagen bereits Ende 2022, dann Ende 2023 abgeschlossen haben. Die erheblichen Verzögerungen hatte Innenstaatssekretär Christian Hochgrebe (SPD) im Frühjahr mit Lieferengpässen infolge der Corona-Pandemie begründet. Außerdem seien nicht alle Dächer statisch für den Aufbau der 400 bis 800 Kilogramm schweren Sirenen geeignet, hieß es weiter.

580 Sirenen erforderlich

Auch jetzt seien noch nicht alle Standorte identifiziert, hieß es. Dem Sprecher zufolge gibt es inzwischen aber Absprachen mit den sechs landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften, um kurzfristig geeignete Standorte festzulegen. Die Sirenen werden aus einem Förderprogramm des Bundes finanziert. Um ganz Berlin bedarfsgerecht abzudecken, sind perspektivisch insgesamt 580 Sirenen nötig.

Sendung: Fritz, 05.09.2024, 6:30 Uhr

 

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64 Kommentare

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  1. 64.

    Man sagt zum Jahresende sollen sie fertig sein. Man hat aber nicht gesagt, zu welchen Jahresende.

  2. 63.

    Selbst Bahntunnel, unterirdische Bahnhöfe bzw. Abwasserkanäle sind im ERnstfall nicht vor taktischen Chemie-/Atomwaffen geschützt, die noch freudiger gestartet werden, wenn die US-Raketen nicht in Deutschland stationiert werden.

  3. 62.

    Lesen Sie Ihre Betriebsanleitung für den Katastrophenfall, oder fragen Sie Ihren Arzt ode Apotheker.

  4. 59.

    Ist auch wichtig, wie gesagt, bei einem Taketenalarm haben Sie 20Sek Zeit Ihre Glotze und Ihr Bargeld, in den Keller zu bringen.

  5. 58.

    Interessant wäre eher wo welche installiert sind und werden um sich lokal auch damit mal auseinander zu setzen? Ich denke das die Sirenen keine sprachdurchsagen machen können (der Typ von Sirene könnte es aber bestimmt nicht so vom Bund bestellt)

  6. 57.

    Andere Bundesländer nutzen ein anderes Alarmierungskonzept und andere Schnittstellen!

  7. 56.

    Ist das ein dejavu? Geht das Drama nicht schon ein paar Jahre und noch immer keine komplette Ergebnisse

  8. 55.

    >"Die Sirene der Freiwilligen Feuerwehr Kolonie Guter Wille in Britz ist seit 1932 aktiv und war bei jedem Warntag dabei."
    Bravo! Weiter so! Aber.. ist die Kolonie Guter Wille in Britz noch Berlin oder vom Lebensgefühl her schon Brandenburg? ;-)

  9. 54.

    Wenn für Berlin der Bund erst eine Schnittstelle einbauen muss, wie machen das denn die anderen Bundesländer wo es seit Jahren funktioniert?

  10. 53.

    Für solche Fragen hat man sich Maschinen und Software ausgedacht die die notwendigen Informationen im Internet suchen und in dem Fall auch ganz leicht finden.
    Da Katastrophenschutz Ländersache ist möglichst auch für Ihre Region eingrenzen. Berkin liegt wahrscheinlich in Berlin.
    https://www.berlin.de/katastrophenschutz/warnung-und-information/warnung-und-information-der-bevoelkerung/warnung-und-information-der-bevoelkerung-in-gefahrenlagen-1273411.php

  11. 52.

    Das ist nicht ganz richtig. Die Sirene der Freiwilligen Feuerwehr Kolonie Guter Wille in Britz ist seit 1932 aktiv und war bei jedem Warntag dabei. Die entsprechenden Stellen haben dafür auf Anfrage auch grünes Licht gegeben.

  12. 51.

    >"Man fragt sich täglich was in diesem Staat überhaupt noch so funktioniert wie es sollte"
    Ne ne... nicht der Staat / der Bund. Dafür ist die Kommune zuständig. Also hier das Land Berlin. In den Kommunen Brandenburgs sirent es fleißig, schon immer.

  13. 50.

    Ach Gottchen, daran kann man sich gewöhnen. Bei und hier auf dem Lande gibt es jeden Mittwoch fegen 15 Uhr so einen Test. Dann ist für die meisten mehr als die Hälfte der Arbeitswoche geschafft. Wir wissen, dass die Sirene funktioniert und das ist gut so.

  14. 49.

    Scheint, die einzige Warnung vor der AfD funktioniert (so leidlich)
    Nun ja, in einer Stadt, die im Begriff steht, sich selbst aufzulösen, sind die Sirenen nur ein kleiner Teil von dem, was hier nicht funktioniert.
    Peinlich genug, täglich daran erinnert zu werden?

  15. 48.

    Man fragt sich täglich was in diesem Staat überhaupt noch so funktioniert wie es sollte.

  16. 47.

    @ Heiko, war gerade drei Wochen im Urlaub. Dort gab es jede Woche zur gleichen Zeit am gleichen Tag Testalarm und ich hatte keine Panik und ich habe mich nicht gestört gefühlt.
    Bin ich jetzt krank? Muss ich zum Arzt? Geht das vorbei? Ich möchte endlich wieder normal sein und beim Testalarm Panik bekommen.

  17. 46.

    das ist die Sirene von Eiche oder Ahrensfelde, denn Brandenburg hat seine Sirenen belassen und meistens heulen diese wenn es brennt. Zu erkennen am 3 x 15 sec. unterbrochener Dauerton, Mal drauf achten

  18. 45.

    >"Woran soll ich denn erkennen, wovor mich die Sirene warnt."
    Die Sirene ist eine WARNUNG, dass ETWAS PASSIERT! Was passiert oder passiert ist und wie zu handeln ist, darüber müssen Sie sich über regionale Infokanäle selber informieren. Oder mal aufs Handy schauen, wenn Empfang. Die amtlichen Warnmeldungen enthalten schon erste Hinweise.
    Wie gesagt... das betrifft Katastrophenalarm. Normale Alarmierung der Feuerwehren und Rettungsdienste können sie wahrnehmen. Aber solage es nicht in ihrer unmittelbaren Umgebung brennt, brauchen Sie nix weiter tun.

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