Besuch des Brandenburger Kulturausschusses -
Die Gedenkstätte Lager Jamlitz bei Lieberose (Dahme-Spreewald) soll deutlich ausgebaut werden. Ab 2025 soll der letzte Baubschnitt begonnen werden, erklärte Andreas Weigelt, Leiter der Dokumentationsstätte am Mittwoch. Ab 2028 soll die Umgestaltung abgeschlossen sein.
Anlass war ein Besuch des Brandenburger Kulturausschusses mit Ministerin Manja Schüle im Zusammenhang mit dem Gedenken an das Kriegsende vor 79 Jahren.
Axel Drecoll, Direktor der Stiftung Brandenburger Gedenkstätten, unter deren Dach sich auch die Lager Jamlitz befinden, erklärte dabei, dass die Verwaltung zukünftig in einem denkmalgeschützten Bau auf dem Gelände untergebracht werden soll. Zudem soll ein Neubau und ein Pavillon entstehen, in dem auch Bildungsprojekte stattfinden können, so Drecoll.
Einziger Brandenburger Ort mit direkter Holocaust-Verbindung
Rund 3,5 Millionen Euro kostet die Umgestaltung der Gedenkstätte. Die Kosten werden je zur Hälfte vom Bund und vom Land getragen. Das alles soll der Bedeutung der Gedenkstätte Jamlitz Rechnung tragen, so Drecoll. "Deutlich über 1.300 Menschen sind hier noch im Februar 1945 umgebracht worden", so der Stiftungsdirektor. Jamlitz sei damit der einzige Ort im heutigen Brandenburg mit einer direkten Verbindung zum Holocaust.
Überwiegend ungarische Juden waren hier ermordet worden. In Jamlitz könne man lernen, wohin die Ausgrenzung von Minderheiten führe, erklärte Ran Ronen vom Zentralrat der Juden am Mittwoch. Der Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus müsse deutlicher geführt werden, so Ronen weiter.
Die Gedenkstätte soll ein Ort des offenen Austauschs sein. Noch in Arbeit ist ein Konzept zum Schutz vor Anschlägen. Der Zutritt soll dennoch auch zukünftig nicht kostenpflichtig sein.
Sendung: Antenne Brandenburg, 08.05.2024, 15:10 Uhr