Landesmarketing - "Da kannste nich meckern": Brandenburg wirbt mit neuem Slogan für sich selbst

Fr 12.07.24 | 10:45 Uhr
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Symbolbild:Ast im Grossen Stechlinsee.(Quelle:imago images/blickwinkel)
Video: rbb24 | 12.07.2024 | Tim Jaeger | Bild: imago images/blickwinkel

Und es gibt: Brandenburg! Damit dies niemand vergisst, hat das Land im Laufe der Zeit zahlreiche Imagekampagnen entworfen. Und die scheinen zu wirken: Nicht ohne Stolz feiert die Regierung, dass erneut kein anderes Bundesland mehr Zuzug verzeichnet.

Brandenburg wirbt ab sofort für sich mit dem Slogan "Da kannste nich meckern". Die neue Kampagne des Brandenburger Landesmarketings wird am Freitag in der Staatskanzlei in Potsdam vorgestellt.

Der Spruch soll auf Plakaten, in Werbespots [es-kann-so-einfach-sein.de] und in Sozialen Medien zum Einsatz kommen und mit einem Augenzwinkern betonen, wie gut sich Brandenburg in den letzten Jahren entwickelt hat.

"Marketing-Ball auf dem Elfmeterpunkt"

Laut Staatskanzlei weist der Spruch auf die jüngste Wanderungsstatistik des Statistischen Bundesamtes hin. Demnach ist Brandenburg erneut das zuzugstärkste Bundesland.

"2024 hat uns wieder ein statistischer Fakt den Marketing-Ball auf den Elfmeterpunkt gelegt. Brandenburg ist wieder innerdeutscher Zuzugsmeister – zum zehnten Mal in Folge", freut sich der fürs Landesmarketing zuständige Staatssekretär der Senatskanzlei, Benjamin Grimm, in einer Mitteilung. Das zeige deutlich, dass es sich "hier bei uns in Brandenburg" gut leben und arbeiten lasse. Die Attraktivität des Landes würde sich sowohl bei erfolgreichen Unternehmensansiedlungen als auch beim Zuzug von Familien oder Arbeitnehmern zeigen.

Kampagne unter der bewährten Dachmarke "Es kann so einfach sein"

Brandenburg setzt seit 2018 auf eine große Kampagne mit dem Slogan "Es kann so einfach sein". Darunter versammeln sich jährlich wechselnde Kampagnen und Slogans, in den Vorjahren waren das etwa "Schöne Orte brauchen keine schönen Namen" oder "jwd - jeder will dahin".

Mit der neuen Kampagne werde nun laut Grimm "ein neues Kapitel aufgeschlagen". Laut ihm würden Brandenburgerinnen und Brandenburger ihre "höchste Form der Anerkennung in beschaulichem Wording" äußern. "Wir protzen nicht", so Grimm, "Wir feiern unsere Erfolge im bewährten märkischen Unterstatement."

Die Kampagne bündelt verschiedene öffentlichkeitswirksame Maßnahmen wie einen Werbespot, Plakatmotive, Giveaways oder Social-Media-Aktionen.

Sendung: rbb24, 12.07.2024, 13:00 Uhr

41 Kommentare

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  1. 41.

    Man hätte „meckern“ auch mit „ä“ schreiben können... und hätte den „Böse Onkelz Effekt „

  2. 39.

    Wo waren Sie denn in Brandenburg, bei solch negativen Erfahrungen ???
    Irgendwo im letzten Winkel, zu Sachsen, Sachsen-Anhalt, oder zu Polen ?
    Oder meinen Sie, Baden-Baden(BB) ?
    Ich bin geborener Brandenburger, kenne aber überhaupt kein BB in Brandenburg/für Brandenburg - höchstens BRB für Brandenburg an der Havel.
    Oder meinen Sie Bullerbü mit BB ?

  3. 38.

    Falsch. Der größte Eigentumstransfer war der Soli der Jahrzehnte von Ost West nach Ost geflossen ist und die Ostrenten an Ostrentner die nie auch nur eine DM eingezahlt hatten. War aber richtig so. Nur das ewige Gejammer stört mich.

  4. 37.

    Die Wahrnehmung für die Gründe des Zuzugs scheinen nicht zu stimmen. Genauso wie man nicht wahrnimmt, dass es eine Abkehr von Links, aus guten Gründen gibt. Erst wenn das erkannt wird, kann erfolgreich gegen Extremismus aller drei politischen Farben vorgegangen werden.

  5. 36.

    Es ist mitnichten "Berliner Dialekt". Eine Recherche über die Herkunft des Brandenburgisch-Berliner Dialektes würde vermutlich erstaunliches zu Tage fördern.

  6. 35.

    Bloß nicht, hören Sie auf. Sollen uns die Leute/Touris den Acker zertrampeln. Es reicht mit dem Massentourismus und viele aus dem Westen suchen nur Häuserschnäppchen!

  7. 34.

    Wat für ein blöder Spruch! Null Inhalt dahinter, kein Bezug zum Land und genau so einfallslos wie alles vorher.
    Wenn Brandenburg nicht nur auf Zuzug setzen würde, sondern auch auf Tourismus, gäb es vlt. einen Grund für Werbung. Aber welche Touris reisen schon in derart rechtsversiffte Orte wie in BB?

  8. 33.

    >“ Brandenburg ist einfach zu flach“
    Eben das lieben berggestresste Menschen hier.
    >“und Sehenswürdigkeiten gibts auch nicht weiter.“
    Oh doch! Brandenburg ist voll davon. Komm se mal her! Welche Art Sehenswürdigkeit wird gewünscht?

  9. 32.

    "... Sehenswürdigkeiten gibts auch nicht weiter" Es gibt etliche Sehenswürdigkeiten in Brandenburg, sie sind nur über eine sehr große Fläche verteilt und sehr oft nicht mit dem ÖPNV sinnvoll erreichbar.

  10. 31.

    Brandenburg ist einfach zu flach und Sehenswürdigkeiten gibts auch nicht weiter. nee ist keine Option.

  11. 30.

    Die Sprache richtet sich aber wegen des Berliner Dialekt deutlich nur an die Berliner bzw. an die Nähe zu Berlin. Brandenburg ist aber wesentlich mehr als nur der Speckgürtel um Berlin - landschaftlich und sprachlich (ich erinnere auch an die vielen Artikel hier zur Förderung der niederdeutschen Dialekte in Brandenburg) - alle anderen Regionen werden damit wieder einmal von Potsdam vor den Kopf gestoßen, wie so oft.

  12. 29.

    Meckern hätt ich schon tun wollen, nur - lies und kiek dir doch ma um, ick hab mir nich jetraut

  13. 28.

    Die vielen Leute, die nach Brandenburg ziehen, machen das nicht weil' da so wunderschön ist, sonder der extremen Mietsteigerungen wegen!! Aber durch diese blödsinnige Marketingaktion wird auch in Brandenburg die Verdrängung einsetzen und die Mieten werden schnell steigen! hab das alles selbst erlebt. Es gibt bald Overtourism. Völlig kurzsichtig und nur dem schnellen Geld geschuldet!

  14. 27.

    Ach Jottchen, da hat aber einer Ahnung. Aus welchem Örtchen kommst Du denn?

  15. 26.

    Ich mache oft und gerne mit Regio und NEB Ausflüge nach Brandenburg. Es ist immer toll und ich hatte noch nie Probleme.

  16. 25.

    Es meckern nicht alle, ist nur eine Minderheit und die hat bekanntermaßen die größte Klappe!

  17. 24.

    >“ Marketing lernt man am Markt, nicht in der Schule.“
    Ja eben… Marketing ist für Käufer bzw. hier in diesem Fall Besucher von außerhalb gedacht und nicht für den Anbieter bzw. hier in desem Fall Einheimische.

  18. 23.

    Verschiedene Regionen in Sachsen-Anhalt suchen noch Menschen wie Sie, LG.

  19. 22.

    >“ Zuzug und Wachstum? Bitte nicht!“
    Ach doch. In einigen Ecken Brandenburgs ist noch Platz jüngere Leute.

  20. 21.

    Ich vermag Ihre Negativdeutung des Ausspruchs überhaupt nicht nachzuvollziehen, denn genau diese Formulierung ist bei uns doch positiv besetzt und z.Bsp. auch als eloquentes Lob übers Essen, noch deutlich mehr als bloßes Schweigen ;-) ("Nich jemeckert, is jenuch jelobt!")

  21. 20.

    "Da kannste nich meckern" ist ebensowenig negativ besetzt wie "Nicht schlecht mein Bester, nicht schlecht".
    Es kommt aber wohl auch auf die persönliche Grundstimmung an. Potentielle Meckerbüddel, nicht persönlich gemeint, kann man auch mit einem "Super-duper-alles-paletti-Spruch" nicht ködern. In deren Augen wäre es dann "Großmannssucht". Egal wie - für einige ist es immer verkehrt. Allerdings spiegelt so ein Spruch/Slogan auch die gewachsene Bevölkerung wieder - kurz, trocken und oft geradeaus. Damit sollte der Zuzügler genauso klarkommen wie mit der Tatsache, das hier nicht alles "paletti" ist. Er ist jedoch gern gesehen, wenn er Brandenburg so nimmt wie es ist, derzeit, und sich für positive Veränderungen mit einbringt. Ins gemachte Nest kann sich jeder setzen und Marketing lernt man am Markt, nicht in der Schule.

  22. 17.

    Stimmt !!!
    Und für Zuzug und Wachstum, sollte Brandenburg endlich mal in eine moderne Infrastruktur/ÖPNV, Ausbau und Reaktivierung von Bahnstrecken investieren und nicht nur ständig auf Geld von Bund und EU warten, Viele Grüße.
    Für Infrastruktur/ÖPNV, preiswerten Wohnungsbau, Radwege, Straßenbau usw. sollten unsere Steuermittel investiert werden - dann benötigt man auch keine sinnlose Werbung mehr.

  23. 16.

    Mit einem so negativen Slogan kann man doch nichts reißen. Wirklich schade, dass die Basics eines guten Marketings hier keine Beachtung finden. In jedem Schulunterricht in der Gruppenarbeit, wo Entwürfe zu so etwas erarbeitet werden sollen steht als Anforderung mindestens "formuliert es positiv auf dem Zettel mit dem Arbeitsauftrag! Der Slogan spiegelt leider 1:1 wieder, was man bereits jetzt empfindet: es geht gerade so irgendwie, aber groß reißen wolln wa nix. Sich selbst nichts zutrauen wird hier vermittelt.

  24. 15.

    Brandenburg ist sehr schön, in jeder Hinsicht, leider gehören Grund und Boden überwiegend Menschen aus dem Westen, die hier alles aufkaufen. Zwei Drittel aller Immobilien gehören Menschen aus dem Westen.
    Der größte Eigentumstransfer nach der Wende ist mir noch bewusst und manch einer fragt sich, wem gehört der Osten?

    Brandenburg ist wunderschön, warum sollten Menschen nicht zuziehen, nach der Fachkräfteabwerbung nach der Wende? Besonders freut mich, dass die Jugend nach Studium und Ausbildung wieder in die heimatlichen Städte kommen und somit wieder Fachkräfte zur Verfügung stehen.

  25. 14.

    Es hängt überhaupt nicht zusammen. Die meisten Neuankömmlinge sind aus Berlin und ziehen ins Umland, weil sie es in der Stadt aus verschiedensten Gründen nicht mehr aushalten. BSW hat hier noch niemand gewählt, weil es noch keine Wahl gab, bei der das möglich wäre, bei der Kommunalwahl trat das BSW nicht an und die Landtagswahl ist erst im September.

  26. 13.

    Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Nicht allzuviel, denk ich mal.

  27. 12.

    Und doch bleibt irgendwie der erste Gedanke das Brandenburg-Lied von Rainald Grebe - z.B. "nimm Dir was zu essen mit, wir fahrn nach Brandenburg...".

  28. 11.

    .Was nützt der schönste Ort der Welt wenn es an Infrastruktur fehlt?
    Angefangen bei ausgebauten Rad- und Wanderwege, Schutzhütten für unterwegs, öffentlichen Nahverkehr, Gastronomie und bezahlbare Unterkünfte und ich glaube es gibt noch vieles mehr das mir gerade nicht einfällt.
    Durch Kampagne und Wortspiele locke ich niemanden hier her und die die kommen sind oft recht enttäuscht über die Realität und Tatsachen sind keine Meckerei.

  29. 10.

    Ein witziger Videoclip. Der Brandenburger kann über sich selbst lachen...

  30. 9.

    Na ich glaube das hat wohl auch viel damit zutun das Berlin einfach unbezahlbar geworden ist.
    Was auch grauenvoll ist das spiegelt sich am speckgürtel wieder auch schon fast unbezahlbar.

  31. 8.

    "....erneut kein anderes Bundesland mehr Zuzug verzeichnet."

    Das resultiert ja nicht ausschließlich aus der zweifellos mancherorts vorhandenen Attraktivität des uns umgebenden Bundeslandes, sondern nebenbei auch aus jahrzehntelang verfehlter Wohnungs(bau)politik des Berliner Senats und insgesamt völlig utopischer Mietpreise in Berlin.

  32. 7.

    Verneinungen funktionieren psychologisch nicht. Das Hirn nimmt trotzdem das Tätigkeitswort als Aufforderung. Man sollte daher positiv formulieren wie "lassen Sie den Rasen bitte in Ruhe wachsen" statt "den Rasen nicht betreten" - denn es bleibt stets "betreten" zurück. Dazu gibt es sehr gute Experimente mit Kindern. Bei dem Brandenburger Slogan wird also "meckern" hängen bleiben. Da fragt man sich wirklich, wer hier beauftragt wurde. Profis wohl eher nicht.

  33. 6.

    Meckern aber trotzdem alle.

  34. 5.

    Naja, jeht doch, kann man doch nich meckern!

  35. 4.

    Die brdburgische Regierung sollte aufhören zu träumen und das Geld für die Werbung anderweitig verwenden. Der Zuzug kommt in erster Linie aus Berlin, weil dort die Mieten zu hoch sind.

  36. 3.

    Nichts dagegen, mit etwas Pfiffigem auf das eigene Land aufmerksam zu machen. Es ist allerdings schon eine Sache der Empfindung, ob das nun greift oder einfach als billige P R abprallt. "Das Land der Frühaufsteher", bei durchschnittlich acht Monatem früherem Aufstehen in Sachsen-Anhalt ging Menschen wohl eher auf den Wecker, "Hamburg, das Tor zur Welt" einen Millionenbetrag für eine Werbeagentur wert sein zu lassen, obwohl der Ausspruch schon seit Jahrhunderten landläufig existierte, das ist m. E. mit Vorsicht zu genießen.

    Meine Empfindung ist, dass das Landesmarketing genauso zur Kenntnis genommen wird wie die Wahlplakate, die sieben- und achtfach am Laternenmast übereinander hängen - einzig getan, um sich nicht Nichtstun vorwerfen zu lassen.

  37. 2.

    Na mal schauen, wann der erste Brandenburger hier anfängt, darüber zu meckern. ;-)

  38. 1.

    Wenn sich Brandenburg so gut entwickelt hat und so viele Menschen in dieses Bundesland ziehen, warum wählen dann so viele verzweifelte BürgerInnen des Landes AFD und BSW? Wie hängt das zusammen?

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