Frankfurt (Oder) - Initiative protestiert gegen Rechtsextremismus

So 08.09.24 | 10:49 Uhr
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Die Initiative "Frankfurt bleibt bunt" ruft am Samstag zur Demonstration mit anschließender Kundgebung auf dem Markplatz auf. (Quelle: rbb/F. Montag)
Audio: Antenne Brandenburg | 03.09.2024 | Felicitas Montag | Bild: rbb/F. Montag

Die Initiative "Frankfurt bleibt bunt" hat am Samstag mit anschließender Kundgebung auf dem Frankfurter Marktplatz demonstriert. Unter dem Motto "Stabil bleiben – gemeinsam für Demokratie!" wollten die Organisatoren nach eigenen Angaben ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit setzen.

Die Polizei Brandenburg sprach nach ersten Erkenntnissen von einer ruhigen Lage. "Es gab keine großen Ausschreitungen", sagte ein Sprecher am Samstag.

Im Vorhinein sagte Demo-Mitveranstalter Oliver Kossack dem rbb, Rechtextremismus sei auch in Jugendszenen wieder stärker verbreitet und rassistische Parolen würden häufiger öffentlich gerufen. "Deswegen war es uns ein Anliegen, die Demo vor den Wahlen zu machen, um Menschen dazu aufzurufen, sich für Demokratie einzusetzen und auch ihr Kreuz bei einer demokratischen Partei zu setzen."

Podiumsdiskussionen, Infostände und Konzerte

Der Demozug startete am Frankfurter Bahnhof und sollte am Markplatz enden. Dort begann im Anschluss eine Kundgebung mit Podiumsdiskussionen, Infoständen und Konzerten verschiedener Brandenburger Bands und Musiker.

Dort sollte gemeinsam mit Frankfurts Oberbürgermeister René Wilke (parteilos) über Rechtsextremismus auf kommunaler Ebene diskutiert werden, erklärte Kossack im Vorfeld: "Die Frage ist, was kann eben auch Kommunalpolitik, Verwaltung und Zivilgesellschaft tun und wie muss man sich vielleicht auch zusammenschließen, um Demokratie wieder nach vorne zu bringen und Menschen dazu zu motivieren, sich demokratisch selbst einzubringen."

Unterstützung bekam die Frankfurter Initiative unter anderem vom Aktionsbündnis Brandenburg. Die Organisation tourt seit 2013 mit ihrer Kampagne "Schöner leben ohne Nazis" jährlich durch die Mark, um mit jungen Menschen ins Gespräch zu kommen.

Das Interesse sei in Gemeinden und Kommunen dieses Jahr besonders groß, sagte Maica Vierkand, Leiterin der Geschäftsstelle, dem rbb: "Wir kriegen unglaublich viele Anfragen, alle freuen sich wenn "Schöner leben ohne Nazis" bei ihnen im Ort vorbeikommt. Nichtsdestotrotz merken wir natürlich in den Gesprächen, die wir an den Ständen haben, dass der Ton rauer wird. Die Anfeindungen nehmen zu, aber uns zeigt das vor allem, wie wichtig das ist, die Menschen vor Ort nicht alleine zu lassen".

Viadrina unterstützt Kundgebung

Auch die Europa-Universität Viadrina unterstützte die Kundgebung am Samstag. Viadrina-Präsident Eduard Mühle hat alle Hochschulmitglieder zur Teilnahme an der Veranstaltung eingeladen. Die Uni-Vizepräsidentin Janine Nuyken soll auf der Kundgebung sprechen, hieß es in einer Mitteilung der Hochschulleitung.

"Einem Klima von Hass und Gewalt in der Universität und der Doppelstadt gilt es rechtzeitig, entschieden und gemeinsam entgegenzutreten", so Nuyken. Auch Studierende der Viadrina werden laut Nuyken in Frankfurt (Oder) rassistisch beleidigt und angegriffen sowie durch rassistische Schmierereien auf dem Campus bedrängt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 03.09.2024, 16:40 Uhr

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57 Kommentare

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  1. 57.

    100 Demonstranten.....ui, das spiegelt ja jetzt sehr deutlich das Interesse wieder, das die Einwohner Brandenburgs haben an diesem Thema. Und genau Menschen wie Sie, die die Ursachen dieser Unzufriedenheit immer und ausschließlich in die rechte Ecke stellen, sind genau das Problem, warum immer mehr Menschen Parteien wählen, die Ihnen nicht in den Kram passen. Menschen und Parteien, die nicht zuhören, völlig intolerant sind, abweichende Meinungen sofort als böse klassifizieren. Sie halten sich für einen tollen Demokraten, merken aber nicht mal mehr, wie undemokratisch Sie sind. Traurig für Sie!

  2. 56.

    Ja und? Für Brandenburg eine beachtliche Zahl, auch wenn es nur Hundert gewesen sein sollen.

    Man darf nicht vergessen dass dort bei den letzten Wahlen knapp 30 % rechtsextrem gewählt haben, es gehört also schon Mut dazu sich so öffentlich zu zeigen.

  3. 55.

    Nein, sie wählen rechtsextrem weil sie rechtsextrem sind. Alles andere sind billige Ausreden.

  4. 54.

    Übrigens sollen laut Regionalzeitung nur etwa 100 Personen an der Demo teilgenommen haben.

  5. 53.

    Dann mache ich meinen Beruf ja völlig falsch, gut dass Sie es mir mit Ihrem umfassenden YT Wissen erklären.

  6. 52.

    Schön wie Sie zeigen dass Sie keine Ahnung vom Einbau einer Heizung haben. Natürlich prüft der Heizungsbauer vorher! Die Heizkörper und plant gleich den Austausch einzelner Heizkörper. Die meisten Heizkörper sind meist ohnehin geeignet, da viel zu groß. Übrigens haben moderne Wärmepumpen auch bei Temperaturen von60 Grad noch einen hohen Wirkungsgrad. Cop 3.5 ist keine Hexerei. Selbst moderne Gasbrennwerttherme haben nur ca. 95 Prozent Wirkungsgrad. Aber was weiß ich schon nach 40 Jahren Heizungsbau, Meisterprüfung und div. Fortbildungen zum Thema Wärmepumpe.

  7. 51.

    *13.
    "Das ist keine Demo für Demokratie, sondern - wie man ja auch am Bild sieht - eine Demo gegen Rechts."
    Das ist eine Demo gegen RECHTSEXTREMISMUS! Gegen Hass, Hetzte, Gewalt und Rassismus. Was ist an der aFD demokratisch???

    "Wo sind die Plakate gegen die linkaußen Parteien BSW und Linke? Ach ja, die demonstrieren wahrscheinlich mit."

    Weder Linke oder das BSW sind EXTREMISTEN, sie vertreten eine demokratische Linke. Wie man dazu steht ist jedem selber überlassen. Ob es Ihnen gefällt oder nicht.
    Wenn Sie so ein Freund der Demokratie sind, sollten Sie Ihre Denkweise überprüfen.

  8. 49.

    Bei einer Bestandsimmobilie kann man nicht großártig "planen", einfach eine Wärmepumpe einzubauen. Was wollen Sie denn da planen? Die notwendige Vorlauftemperatur, um die Immobilie auch im strengen Winter warm zu kriegen, ist der entscheidende Parameter. Zwar werben die Hersteller mit Wärmepumpen, die auch eine hohe Vorlauftemperatur verkraften und dann nicht gleich kaputt geht. Das nützt aber nichts, weil dann der thermodynamische Wirkungsgrad in den Keller geht und dann die Wärmepumpe als Elektroboiler arbeitet.

  9. 48.

    2.Versuch
    Wir sollten uns nicht von folgenden Fakenews beeinflussen lassen:
    ,, eine russische Firma namens Social Design Agency (SDA). Aus den Dokumenten geht hervor, dass diese Firma auf Anweisung des Vizechefs der Kreml-Administration, Sergej Kirijenko, seit Jahren Falschmeldungen in deutscher und englischer Sprache verbreitet. Mit dem Ziel, "reale Konflikte zu verstärken und künstliche Konfliktsituationen" zu schaffen, wie es heißt. Vor allem in Frankreich und Deutschland. Eine große Rolle spielen dabei Telegram und gefälschte, nachgebaute Websites von Medien.“ Danke!

  10. 47.

    Gewarnt wurde immer nur von links und von dejenigen die von konservativ zu links gekippt sind, dieser sogenannte Rechtsruck ist nur eine Antwort auf den vorher erfolgten Linksruck…….aus dieser Perspektive betrachten das wahrscheinlich sehr wenige Menschen, die meisten blenden gewohnheitsmäßig die Vergangenheit aus, somit auch die jahrelange Agenda seitens der Altparteien die sich allesamt zu einem linken Einheitsbrei entwickelt haben, und die Umstände wie es überhaupt zu diesen aktuellen Zuständen kommen konnte.

  11. 45.

    Jede Heizung funktioniert nicht effektiv wenn sie falsch geplant ist. Ihre Ablehnung von Wärmepumpen ist faktisch unbegründet. Kann man übrigens nachlesen- wenn man denn am Erkenisgewinn interessiert ist und nicht einfach rumtrollen will.

  12. 43.

    einen Reset durchführen und die ganzen Nicht Gebrauchten Organisation auf Selbstversorger umstellen. Damit würde die freie Meinungsbildung derselben massiv gefördert.

  13. 42.

    "In Brandenburg zeigen jetzt immer mehr Bürger Haltung und wählen die Blauen. So jedenfalls würde ich die aktuellen Umfragen deuten."
    Was wurde in den letzten 5 Jahren auf Landes- und Bundesebene gewarnt und demonstriert: Bürger, Medien, Gewerkschaften, Parteien usw.
    Und was ist passiert? Überall stiegen die % Zahlen der AFD und so wird es jetzt auch in Brandenburg passieren!
    Warum wohl?

  14. 40.

    Richtig Lesen bitte. Ich habe geschrieben "....und einiges mehr". Verständlich jetzt? Noch Fragen?

  15. 39.

    Genau das hat Franzi doch geschrieben. Die AfD hatte gar nichts damit zu tun. Ich persönlich finde, dass politische Reaktionen zu langsam für unsere schnelllebigen Zeiten sind. Trotz Digitalisierung sind die Dienstwege wie aus Zeiten der Postkutsche. Vorgaben der EU kollidieren mit der Lebenswirklichkeit in den einzelnen EU-Ländern, Vorgaben der Bundespolitik kollidieren mit der Realität in den Landkreisen. Woidke lud kürzlich die Landräte um die Lage vor Ort zu besprechen und erntete dafür Unverständnis von vielen Seiten, auch aus seiner Koalition. Ich sehe Woidke als Demokrat und exzellenten Politiker in der richtigen Partei mit einem falschem Kanzler. Schade.

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