S-Bahn-Sperrungen - Kaputter Fahrstuhl an S-Bahnhof zwingt Menschen mit Behinderung zu Umwegen

Di 29.10.24 | 19:27 Uhr
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Berliner S Bahnhof Pankow-Heinersdorf mit fahrender S-Bahn am 07.02.2020. (Quelle: IMAGO/Jürgen Ritter)
Bild: IMAGO/Jürgen Ritter

Dass der Aufzug nicht fährt, ist an Berliner Bahnhöfen nichts Ungewöhnliches. Für Menschen, die auf ihn angewiesen sind, ist das ein großes Problem. In Heinersdorf gibt es wegen Bauarbeiten gerade Ersatzverkehr - und das macht die Sache noch schwieriger.

Menschen mit eingeschränkter Mobilität am S-Bahnhof Pankow-Heinersdorf haben momentan wegen eines defekten Fahrstuhls größere Probleme, mit dem ÖPNV ins Berliner Zentrum zu gelangen. Das liegt an Bauarbeiten der S-Bahn im Berliner Norden, die seit Montag laufen. Ein betroffener Nutzer machte rbb|24 auf das Problem aufmerksam, die S-Bahn bestätigte den Fall am Dienstag auf Anfrage.

Die S-Bahn hat wegen der Bauarbeiten einen Schienenersatzverkehr auf der Strecke der S2 zwischen Pankow-Heinersdorf und dem Nordbahnhof eingerichtet. Der Fahrstuhl am S-Bahnhof ist allerdings seit dem Sommer immer wieder kaputt. Das zeigen Daten des Portals "BrokenLifts", das mit Hilfe von Informationen der S-Bahn und der BVG aktuell defekte Fahrstühle im Berliner ÖPNV bekannt gibt [brokenlifts.org].

Neue S-Bahn-Sperrungen ab Montag. (Quelle: rbb)
Seit Montag gibt es auf der S2-Strecke südlich von Heinersdorf nur Ersatzverkehr.Bild: rbb

Bauarbeiten bis 13. November geplant

Demnach wurde der Defekt am 18. Juni gemeldet, als repariert galt er dann am 12. Juli. Eine Viertelstunde danach kam die nächste Meldung: wieder kaputt. Diesmal dauerte es bis zum 23. August, einen Tag später war wieder Schicht im Schacht. Seitdem fährt nichts.

"Damit gibt es für Fahrgäste aus Blankenburg, Karow, Buch usw. keinerlei Möglichkeit, zum Schienenersatzverkehr zu gelangen, sofern man mit der S-Bahn in Pankow-Heinersdorf ankommt und auf einen Fahrstuhl angewiesen ist", kritisiert der rbb|24-Nutzer, der selbst auf den Fahrstuhl angewiesen ist - wie beispielsweise auch ältere Menschen und Eltern mit Kinderwagen. Wegen der Bauarbeiten gebe es anders als bei den anderen zahlreichen Fahrstuhldefekten keine Umfahrungsmöglichkeit. Die Arbeiten sollen - wenn alles nach Plan läuft - bis 13. November abgeschlossen sein.

Rufbus soll Betroffene von Ersatzverkehrshalt zu barrierefreiem Bahnhof bringen

Ein Sprecher der S-Bahn sagte dem rbb, der Aufzug werde gerade erneuert. "Beim Abbau des alten Aufzugs sind vorher nicht absehbare Schäden zutage getreten. Deswegen konnte die Modernisierung nicht wie geplant bis zum Beginn der Sperrpause abgeschlossen werden", sagte er.

Die S-Bahn hat eigenen Angaben zufolge einen Rufbus eingerichtet, damit Reisende mit eingeschränkter Mobilität den Ersatzverkehr barrierefrei nutzen können. Laut des Sprechers können ihn Fahrgäste unter der Telefonummer 030/86096660 anfordern. Der Rufbus soll dann zwischen dem jeweiligen Ersatzverkehrshalt und dem nächsten Bahnhof mit barrierefreiem Zugang (lies: funktionierendem Fahrstuhl) fahren.

Bis es am S-Bahnhof Heinesdorf wieder per Knopfdruck nach oben und unten geht, wird es laut der S-Bahn noch mehrere Wochen dauern. Der neue Aufzug werde "voraussichtlich Ende November in Betrieb gehen können".

Neues Zugsicherungssystem wird eingeführt

Laut einer Erhebung im Auftrag des Senats nutzen etwa 75 Prozent der Menschen mit Behinderungen in Berlin häufig den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) [institut-fuer-menschenrechte.de]. Ende 2023 lebten in Berlin insgesamt 333.320 schwerbehinderte Menschen [statistik-berlin-brandenburg.de], denen ein Grad der Behinderung von mindestens 50 zuerkannt wurde. Wieviele Menschen in Berlin nicht oder nur eingeschränkt gehen können, lässt sich nur schätzen, da nicht alle ein amtliches Feststellungsverfahren zur Ermittlung eines Behinderungsgrads durchlaufen haben.

Für alle Fahrgäste der S-Bahn ist die Fahrt durch den Norden wegen der Arbeiten gerade komplizierter. Die Strecke Nordbahnhof – Bornholmer Straße – Alt Reinickendorf/Pankow-Heinersdorf, die von der S25 bzw. S2 bedient wird, wird seit Montag nicht mehr mit Zügen befahren. Zwischen Nordbahnhof und Pankow-Heinersdorf bzw. Nordbahnhof und Alt-Reinickendorf fahren Schienenersatzbusse. Zwischen Heinersdorf und Blankenburg fährt ein Pendelzug im 10-Minuten-Takt. Die Ringbahn-Strecke zwischen Greifswalder Straße und Wedding ist schon länger gesperrt. Grund für die Einschränkungen ist die Inbetriebnahme des Zugsicherungssystems ZBS. Das System überwacht die Züge während der Fahrt und ersetzt künftig die wartungsintensiven mechanischen Fahrsperren.

37 Kommentare

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  1. 37.

    Erinnert mich an die div. Sperrungen zwischen Lichtenrade und Südkreuz bzw. auch mal schon ab Alt-Mariendorf wg. der Dresdener Bahn und Alt Mariendof hat keinen Fahrstuhl und damals gab es auch kein Rufbus und ich stand da mit meinen Doppelkinderwagen und niemand von der Bahn war sichtbar oder unter der angegebenen Rufnummer fühlte sich keiner Zuständig da falsche Nummer. War toll!

  2. 36.

    Grundsätzlich sollte man, wenn man auf den Aufzug angewiesen ist, in der App die Verfügbarkeit prüfen. Das erspart zwar nicht alle Überraschungen, so doch die meisten.

  3. 35.

    "Laufen Sie mal mit Maske und Herzproblemen ne Ellenlange Treppe lang."

    Damit haben Sie ja aber eine Beeinträchtigung. Also hat die Person, auf die Sie antworten, das doch gut formuliert und Sie mit eingeschlossen. :)

  4. 34.

    Viele gute Kommentare hier!

    Ich möchte nur noch anmerken, dass die Anzahl an Menschen mit GdB über 50 hier keine nützliche Information ist, denn ein großer Teil behinderter Menschen ist *nicht* gehbehindert. (Ich z.B.)
    Interessanter wäre also die Anzahl an Menschen mit Merkzeichen G oder aG im SBA.

  5. 33.

    "Was mich und meine Tochter auch nervt, dass Person, die ohne Probleme die Treppen nehmen könnten, aus Faulheit auch den Aufzug nehmen, was noch mehr Verschleiß verursacht. Der Fahrstuhl sollte nur für Personen mit Gehbehinderung bzw.. Beeinträchtigung und mit Kinderwagen vorbehalten sein."

    Wie wollen Sie das überprüfen? Mir sieht man zum Beispiel nicht an, dass ich "beeinträchtigt" bin. Wäre ich für Sie allein aufgrund meines Äußeren somit auch "faul"? Und bräuchte man für die Nutzung des Aufzugs dann einen speziellen Ausweis oder gleich einen eigenen Schlüssel? Der Amtsschimmel lässt grüßen!
    P.S.: Das Schicksal Ihrer Tochter tut mir natürlich sehr leid. Es ist eine Schande, wie die BVG die Behinderten im Stich lässt!

  6. 32.

    Das ist anmaßend, der Fahrstuhl ist nicht nur für Rollstuhlfahrer und Menschen mit Beeinträchtigung gedacht. Schon mal daran gedacht, dass andere aus der Puste sein könnten? Die dann aber diesen Menschen den Vortritt lassen sollten. Laufen Sie mal mit Maske und Herzproblemen ne Ellenlange Treppe lang. Ich war zufrieden das ich den Fahrstuhl nehmen konnte.Mich nerven eher Leute,die die Rolltreppe sinnlos hochlaufen anstatt die Treppe daneben zu nehmen. Nicht etwa das ein Teil gelaufen wird, sondern die ganze Strecke.

  7. 31.

    Ich definitiv auch, allein schon weil Rampen Vandalismusfest sind. Die kriegt keiner so einfach zerkloppt. Und zur Reinigung braucht's nur einen Schiebebesen und 'ne Schippe und im Winter 'n Schneeschieber und 'n Eimer Streusalz.

  8. 30.

    Nee leider nicht aber da helfen dann DB Mitarbeiter und tragen dann halt soweit es möglich ist, habe ich zumindest einmal beobachtet.

  9. 29.

    Heute hat im Berliner Bahnverkehr mehr geklemmt als nur ein Lift.

  10. 28.

    @Eiskalle: Bevor man etwas postet, sollte man sich genau informieren. Im Berliner Nahverkehr erhöht nicht die Bahn die Preise, sondern der Verkehrsverbund VBB. Alle Verkehrsunternehmen sind an diesen Tarif gebunden und melden Ihren jeweiligen "Bedarf" an. Letztendlich entscheidet aber der VBB (und damit die Länder B u. BB) über eine Tariferhöhung.

  11. 27.

    Wo Sie die Aufzüge am Berliner Hbf. erwähnen: Das Grundproblem für Menschen, die wirklich darauf angewiesen sind, sehe ich in der zu starken Benutzung der Aufzüge v. a. seitens Derjenigen, die nur auf die - 1 -Ebene oder die + 1 - Ebene fahren. Von den fünf Einsstiegs- und Ausstiegsstationen könnten zwei glatt wegfallen, sodass die Fahrstühle nur noch die 0 - Ebene und die beiden Bahnsteigebenen anfahren. Im bisherigen Reglement aber warten Menschen ewig. Umsteigezeiten von über 10 Minuten von oben nach unten und von unten nach oben sind keine Seltenheit.

    Soweit Einrichtungen der DB in der + 1 -Ebene sind, sollten sie auf die 0 - Ebene gebracht werden.

  12. 26.

    Hauptsache die Fahrpreise erhöhen aber der Service bleibt wieder mal auf der Strecke.

  13. 25.

    Meine 18-jährige Tochter ist auf einen Rollstuhl angewiesen. Die Aufzüge am S Hermsdorf, Gesundbrunnen, Mühlenbeck sind ständig defekt. Ich weiß garnicht, wie oft ich sie schon an verschiedenen S-Bahnhöfen habe abholen und die Treppen runter tragen müssen. Die Bahn scheint offensichtlich auch keine oder sehr rudimentäre Wartungverträge mit den Aufzugsunternehmen abgeschlossen zu haben ,weil die Reaktionszeiten und Reparaturzeiten vollkommen unterirdisch sind.

    Was mich und meine Tochter auch nervt, dass Person, die ohne Probleme die Treppen nehmen könnten, aus Faulheit auch den Aufzug nehmen, was noch mehr Verschleiß verursacht. Der Fahrstuhl sollte nur für Personen mit Gehbehinderung bzw.. Beeinträchtigung und mit Kinderwagen vorbehalten sein.

  14. 24.

    Die Rampen entlang der zu DDR-Zeiten verlängerten U 5 bspw. sind zu Recht nur als "mobilitätsbhindertenfreundlich", nicht aber als "mobilitätsbehindertengerecht" klassifiziert. Das mag auf verbaler Ebene nichtig klingen, für Menschen in Rollstühlen, die diese Steigung bewältigen müssen, ist der Unterschied erheblich. Da ist zur DDR-Zeiten immer darauf gesetzt worden, dass Jemand da ist, der im Zweifelsfall hilft, was zweifellos von einer höheren Gemeinschaftlichkeit zeugt, aber eben auch eine Abhängigkeit bedeutet, v. a. in verkehrsschwachen Zeiten, wo eine an Krücken laufende Oma auf einen Rollstuhlfahrer trifft.

    Ihr Hilfsangebot ist löblich. Besser allerdings ist, wenn die baulichen Voraussetzungen geschaffen werden, als Mensch im Rollstuhl das alleine zu schaffen, durch ein geringes Steigungsmaß. Das ist seinerzeit bei der U 5 - als einem völlig Neubau - unterlassen worden, wo es möglich war, ist zwischenzeitlich nachkorrigiert worden.

  15. 23.

    Danke, aber als Laie finde ich diese Erklärung noch nicht wirklich plausibel. Auf mich wirken die Aufzüge im ÖP(N)V meist sehr ähnlich. Sie sind Vertikalaufzüge mit elektrischem Seilantrieb oder, zum Glück seltener, mit hydraulischem Antrieb. Als gewisse Ausnahme fällt mir gerade nur der Schrägaufzug am S-Bhf Prenzlauer Allee ein. Die meisten Aufzüge sind rechteckig; vielleicht mit variierenden Abmessungen. Aber welche Ersatzteile betrifft das? Vermutlich müssen doch meist Steuerungs- und/oder Antriebsteile ausgetauscht werden. Gibt es da nennenswerte Varianzen?

  16. 22.

    Da gibt es wenigsten einen Fahrstuhl. Ist nicht immer so bei S und U Bahn ( Westhalweg, Alt Tempelhof z.B. )

  17. 21.

    Wenn Blinde über Farben reden, kommt Kommentare wie der Ihre heraus. Einige Bahnhöfe am Außenast der U5 sind eben nicht für alle Fahrgäste zugänglich, weil deren Rampen zu steil sind. Besonders übel ist die Situation am Elsterwerdaer Platz. Dort zeigt das Hinweisschild sogar einen Menschen, der den Rollstuhl schiebt. Anfang vorigen Jahres sind 33 U-Bahnhöfe, 237 Straßenbahnhaltestellen und sechs Stationen der S-Bahn noch nicht barrierefrei gewesen. S Wuhlheide hat aber vor zwei Jahren eine neue Rampe Richtung Rudolf-Rühl-Allee bekommen. Am Berliner Hauptbahnhof gibt es mehre Aufzüge pro Bahnsteig. Haben Sie mal darüber nachgedacht wie lang die Rampen bei sechs Prozent Steigung und Zwischenpodest alle sechs Meter sein müssten?

    Die Barrierefreiheit der neuen BVG-App kann ich nicht beurteilen. Sie ist jedoch für Sehende ein klarer Rückschritt, so dass ich nicht nutze.

  18. 20.

    Ich bin generell dafür das Rampen UND Aufzüge, beider, existieren sollen, in Rahmen der Möglichkeiten vor Ort.

    Wie ist es am Berliner Hauptbahnhof, existieren Alternativen falls Aufzüge defekt sind?

  19. 19.

    Leider ist es auch so, dass es scheinbar keine automatisierte Meldung a die S-Bahn seitens der DB gibt, wenn die Fahrstühle ausfallen. Betroffene Fahrgäste müssten dies direkt an die Berliner S-Bahn /
    BVG melden, wenn Fahrstühle defekt sind, damit dies auf den Websites aufgenommen wird. Ich finde es nicht gut, dass das Problem wieder a die Fahrgäste ausgelagert wird. Da sollten DB und S-Bahn deutlich enger uns regelmäßiger im Austausch sein.

  20. 18.

    Na Pete einen Kinderwagen hinauf zu schieben ist etwas leichter als mit einem Rollstuhl diese Rampen zu bewältigen.
    Ausserdem kommt es noch auf das Alter und die Kräfte an.
    Aber ich habe es mit 56 Jahre selbst nicht geschafft obwohl ich körperlich stark bin.
    Ich kam ins schwitzen und habe die halbe Strecke geschafft und dann gab ich auf!
    Ich probierte es,am Springpfuhl aus,mit einem Rollstuhl von einem Bekannten.
    Politiker waren auch eingeladen aber blieben weg.

  21. 17.

    Die sind ja auch noch nie Rollstuhl gefahren und wissen nicht, wie schwierig Neigungen sind und ich finde es anmaßend zu meinen gesunde können schieben. Nicht jeder der vorbei geht, ist gesund und darf sich rechtfertigen? Da nerven mich schon die Eltern mit Kinderwagen und der Fahrstuhl ist 5 Meter weiter ganz und wenn die Eltern für mehr Barrierefreiheit gesorgt hätten, hätten wir das Problem nicht und Kinder gab's schon immer. Na Uppsala.

  22. 16.

    Gut erklärt ,praktisch sollte jeder es mal ausprobieren, denn dann merkt er es welche riesigen Kräfte nötig sind die Rampen zu überwinden.
    Aufzüge sind besser und sollten entsprechend ausgelegt sein ,so daß Sie lange funktionieren.
    Möglichst Störunanfällig sind.
    Ausserdem Ersatzteile für Notfälle in einem Lager zur Verfügung stehen.

  23. 15.

    Da die Aufzüge an Bahnhöfen nachträglich eingebaut wurden, sind sie faktisch immer eine individuelle Lösung, angepasst an die baulichen Gegebenheiten. Dafür gibt es dann natürlich keine Ersatzteile direkt aus dem Lager. Was die Haltbarkeit angeht, sind Fahrstühle an Bahnhöfen natürlich auch mehr der Witterung wie Regen, Schnee und Frost ausgesetzt. Dazu kommt dann noch ein gewisses Maß an Vandalismus: Böller, ausgelaufene Cola (enthält Phosphorsäure), Notdurft usw.

  24. 14.

    Doch doch, die Rampen haben eine leichte Neigung nur, wirken deshalb recht lang.

    Als fitte Mensch bin ich aber jederzeit sehr gerne bereit zu helfen, heißt Rollstuhl schieben.
    ..
    Vielleicht könnten nach Möglichkeit Rampen UND Aufzüge installiert werden. Als fitte Mensch kann ich an vielen Bahnhöfe zig verschiedene Ein- und Ausgänge benutzen. Behinderten haben oft nur eine Möglichkeit.

    Hier wird stark gegen Behinderten diskriminiert!

  25. 13.

    Für die Betroffenen ist dies kein akzeptabler Zustand - keine Frage.

    Schau man mal nach Westend - einem der Berliner Unterbezirke mit dem höchsten Durchschnittsalter - wäre ein Aufzug oder gar eine Rolltreppe am Bahnhof Neu-Westend schon ein Wunder. Nichts von alledem ist vorhanden.

    Auch die Anbindung der oberen Reichsstraße an die Altstadt und den Fernbahnhof Spandau fehlt vollständig: Keine zumindest bis Ruhleben durchgehende Busverbindung und auch sonst nur schwer erreichbarer ÖPNV.

    @rbb: Wann nehmt Ihr Euch des Berichtens über dieses Problems direkt vor Eurer Haustür an???

  26. 12.

    Die mechanischen Fahrsperren sind nicht nur wartungsintensiv. Sie bieten auch viel weniger Sicherheit. Sie wirken nur bei Halt zeigenden Signalen durch Zwangsbremsung des Zuges. Wenn aber der Zug zu schnell fährt bei Signalen, die eine Geschwindigkeitsbeschränkung anzeigen, auch wenn der Tf ein Vorsignal nicht beachtet, machen sie nichts. Deshalb muß hinter jedem Halt zeigendem Signal ein Durchrutschweg so lang wie der Schnellbremsweg freigehalten und gesichert werden. Zwangsgebremst wird der Zug immer erst am Halt zeigendem Hauptsignal. Dabei nimmt man an, daß der Zug die vor dem Signal geltende Höchstgeschwindigkeit einhält. Mißachtet der Zug eine vor dem Haltesignal geltende Geschwindigkeitsbeschränkung, genügt der Durchrutschweg nicht. Dann kann ein Unfall geschehen. Diese Nachteile hat ZBS nicht.

  27. 11.

    In der Tat gibt es einen Unterschied zwischen mobilitätsbehindertengerecht und mobilitätsbehindertenfreundlich. Ersteres können Menschen im Rollstuhl selber bewältigen, bei Zweitem brauchen sie eine unterstützende Person. Das hängt vor allem vom Steigungsmaß ab. Je geringer das Steigungsmaß, desto leichter ist eine Rampe zu bewältigen.

    Bei U- und S-Bahnhöfen müssen größere Höhenunterschiede bewältigt werden als bspw. bei der Straßenbahn, wo zwischen der normalen Gehweghöhe von 5 - 10 cm auf 22 cm mithin nur 12 - 17 cm überwunden werden muss. Da reicht eine Rampe von 2 - 3 m Länge. Bei 5 Metern Höhenunterschied sieht die Angelegenheit schon ganz anders aus. Der Platz und die Breite auf dem Bahnsteig muss auch vorhanden sein, wenn die Rampe bspw. um die Ecke herum geführt werden muss.

    Bei Neubaustrecken, wo Baufreiheit herrscht, wird m. E. Beides angeboten.

  28. 10.

    In Gebäuden bis hin zu hundertstöckigen Wolkenkratzen ebenso wie etwa in Bergwerken laufen weltweit Millionen Aufzüge, die teils dutzende Tonnen bewegen, Tag für Tag zuverlässig. Sie werden offenbar gut gewartet und im Bedarfsfall schnell repariert - weil es sonst massive Verluste bringt. Doch im öffentlichen Personenverkehr eines der reichsten Länder der Welt und einer der führenden Industrienationen sind die ohnehin lahmen Aufzüge seit Jahrzehnten immer wieder kaputt. Wie kann das sein? Was läuft hier falsch?

  29. 9.

    "Mit einem Rollstuhl eine Rampe hoch zu fahren, ist ein echter Kraftakt, mehrere Stockwerke wie an Bahnhöfen, nicht zu schaffen. Ebensowenig wie mit Kinderwagen..
    Es redet ja nun auch keiner von mehreren Stockwerken. Echt, wer was nicht will, der findet aber auch immer Gründe... :-)
    Rollstuhl kann ich nicht beurteilen, aber den Kinderwagen habe ich schon viele Bahnhofsrampen hinaufgeschoben (in der Schweiz gang und gäbe), und ich kann Ihnen versichern, es war zu schaffen... :-))

  30. 8.

    Tolle Idee mit den Rampen, sieht man oft auf Schweizer Bahnhöfen. Auch in Frankreich schon gesehen...

  31. 7.

    Es gibt aber nicht nur Rollstuhlfahrer. Es gibt auch Muttis mit Kinderwagen, Fahrradfahrer, Menschen mit Rollkoffern, etc...
    Sie alle könnten Rampen benutzen. Ja, Rampen sind für alle ein Kraftakt. Aber es ist leistbar, im Zweifel mit Hilfe anderer. Ich kann einen Rolli zur Not schieben, tragen nicht. Also daher TEAM RAMPE!!!

  32. 6.

    Nun, zumindest die Rampen aus Vorwendezeiten am S-Bahnhof Buch und - ich glaube - Mehrower Allee ermöglicht auch Menschen, die auf Rollatoren und Rollstühlen angewiesen sind, einen Zugang zum Bahnsteig. Das gilt natürlich auch für Kinderwagen schiebende Mütter oder Väter. Ich glaube es ist eher eine Frage des Raumes, der für eine Rampe benötigt wird. Technisch unanfälliger und fast wartungsfrei ist eine Rampe allemal.

    Grüße
    Navan

  33. 5.

    Das mit den Rampen ist definitiv eine gute Sache - aber es kommt auch auf die Bauweise an. Diverse Bahnhöfe z.B. der Linie U5 stadtauswärts wurden zu DDR Zeiten geplant und gebaut. Hier wurde der nötige Platz berücksichtigt, der für eine nicht zu hohe Steigung nötig ist. Ein Fahrstuhl braucht sicher weniger Platz, ist aber bekanntlich recht störanfällig und von daher auf Dauer auch wesentlich teurer.

  34. 4.

    Antwort auf "Deborah " vom Dienstag, 29.10.2024 | 19:55 Uhr
    "Rampen! Funktionieren 24/7, kein "Technik", auch für Nichtbehinderten viel angenehmer zu benutzen als Treppen." Mit einem Rollstuhl eine Rampe hoch zu fahren, ist ein echter Kraftakt, mehrere Stockwerke wie an Bahnhöfen, nicht zu schaffen. Ebensowenig wie mit Kinderwagen oder Rollator.
    Es wird schon seine Gründe haben, warum diese Variante nicht mehr verwendet wird.

  35. 3.

    Das Grundproblem gerade bei technische Hilfsmitteln wie Fahrstühle (oder für andere Rolltreppen) besteht m. E. darin, dass keine vorsorgende Instandhaltung betrieben wird, die Anlagen auf Herz & Nieren prüft, sondern eine Politik der Wiederinbetriebsetzung gefahren wird, nachdem der einkalkulierte Ausfall eingetreten ist.

    Dann dauert es, bis die Ersatzteile herangeschafft werden, denn auch die Lagerhaltung ist de facto abgeschafft worden, aus vordergründigen Kosteneinsparungsgründen. Das betrifft dann Menschen mit Mobilitätseinschränkungen im Besonderen.

    Das ist m. E. Barrierefreiheit unter Vorbehalt, für die die Werbung dafür unterlassen werden sollte.

  36. 2.

    Kein Rufbus auf der ganzen Welt bringt einen Rollstuhlfahrer von egel welchem Gleis herunter, wenn akut der Lift ausfällt.

  37. 1.

    Es gibt eine Alternative der bei Modernisierung und Neubau berücksichtigt werden könnte.

    Rampen!

    Funktionieren 24/7, kein "Technik", auch für Nichtbehinderten viel angenehmer zu benutzen als Treppen.

    Viele ostberliner Bahnhöfe haben Rampen noch aus der DDR Zeit. Viele Bahnhöfe haben aber leider neue Treppen bekommen wo Rampen möglich wären. Wuhlheide, zum Beispiel.

    Rampen bauen wo möglich würde auch im Vergleich zu Aufzüge viel CO2 bzw Energie sparen.

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