Defekte Aufzüge im ÖPNV - Wie eine S-Bahn-Fahrt im Berliner Osten für einen Rollstuhlfahrer zur Odyssee wurde

Fr 29.12.23 | 10:13 Uhr | Von Frank Preiss
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Archivbild: Ein Aufzug am Bahnhof Südkreuz ist am 20.03.2018 außer Betrieb. (Quelle: Picture Alliance/Caro/Sorge)
Bild: Picture Alliance/Caro/Sorge

Mehr als 400 Aufzüge verzeichnen BVG und Deutsche Bahn in Berlin – ein guter Wert im internationalen Vergleich. Doch was tun, wenn nahezu 50 davon nicht funktionieren? rbb|24-Autor Frank Preiss sitzt im Rollstuhl und berichtet von einem düsteren Tag.

  • BVG und Deutsche Bahn betreiben im Berliner ÖPNV knapp 440 Aufzüge
  • Nach eigenen Angaben funktionieren sie bis zu 98 Prozent
  • Reparaturen erfolgen über Meldeketten
  • Jährlich entstehen an Aufzügen sechsstellige Vandalismus-Kosten
  • Der "Muva"-Bus der BVG soll Abhilfe schaffen, kann das aber nur bedingt

Berlin-Marzahn an einem kalten Dezembermittag. Gerade habe ich mein künftiges Auto in der Spezial-Werkstatt direkt neben dem Unfallkrankenhaus inspiziert. Eine Rampe zum Verladen meines E-Rollstuhls sowie ein schwenkbarer voll elektrifizierter Fahrersitz müssen eingebaut werden. Bis mein neues Auto auf meine Bedürfnisse eingestellt ist, bin ich auf Bus und Bahn angewiesen.

Wenn alles glatt läuft, dürfte ich von hier aus in 45 Minuten an meinem Zielbahnhof Pankow sein: Einsteigen in die S5 am Bahnhof Biesdorf, der dank Rampe barrierefrei ist. Dann am Ostkreuz aussteigen, per Aufzug auf die Ebene der Ringbahn und mit der S85 flugs zum Ziel.

Ein defekter Aufzug wirft alles durcheinander

Blöd nur, wenn besagter Aufzug kaputt ist, wie mir ein Blick auf "Broken Lifts" [brokenlifts.org] verrät – ein Portal, konzipiert und verwirklicht von Raul Krauthausens "Sozialheld*innen", das für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer inzwischen unentbehrlich ist. Abgebildet werden sämtliche aktuelle Aufzugsstörungen inklusive erwarteter Reparaturtermine.

Ein Plan B muss her, und das schnell. Am Alexanderplatz aussteigen und dann mit der U2 weiterfahren? Die endet nämlich in Pankow. Hoffnung macht sich breit. Und sackt in sich zusammen, als ich auf dem zugigen unwirtlichen Alexanderplatz feststellen muss, dass der Aufzug zur U2 mit Flatterband wegen Bauarbeiten abgesperrt ist.

Was nun? Per S-Bahn weiter zur Friedrichstraße, dort umsteigen und weiter zur Wollankstraße, dann weiter per Bus zum Bahnhof Pankow? Zu hohe Pannengefahr, zu viele potenzielle Fallstricke, sagt mir meine Erfahrung. Hektisch starre ich auf mein Smartphone und suche nach Alternativen.

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Ein Mann mit einem Rollstuhl auf einem Bahnhof vor einem Aufzug, aufgenommen am 24.11.2016 in Berlin
picture alliance

Nach Angaben der BVG sind von den 175 U-Bahnhöfen 141 Stationen mit insgesamt 198 Aufzügen ausgestattet, außerdem die Tram-Haltestelle Landsberger Allee. Acht U-Bahnhöfe seien zudem über Rampen stufenlos zugänglich. "Im Vergleich der internationalen Metropolen mit vergleichsweise großen und alten U-Bahnnetzen sind wir damit schon sehr weit", ergänzt ein BVG-Sprecher.

Auch die Berliner S-Bahn betont, ihr barrierefreies Angebot sei schon durchaus umfangreich: “160 der 168 S-Bahnhöfe in Berlin und Brandenburg sind durch ihre ebenerdige Lage, Rampen und Aufzüge in der Regel bereits barrierefrei nutzbar. Dort gibt es 238 Aufzüge. Sie werden von DB Station & Service betrieben."

BVG und S-Bahn betonen hohe Funktionsquoten

Als Rollstuhlfahrer in der kalten Jahreszeit in Berlin mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein, ist nichts für schwache Nerven. Und dringende Termine sollte man besser auch nicht haben.

Ein Blick auf "brokenlifts.org" verrät, dass just an diesem Tag, an dem ich unterwegs bin, 45 Aufzüge in der Stadt nicht funktionieren. Bei einer Gesamtanzahl von knapp 440 Aufzügen bei der BVG, S-Bahn und in den Berliner Fernbahnhöfen der Deutschen Bahn macht das einen Anteil von mehr als zehn Prozent.

Gleichwohl betont die BVG auf rbb|24-Anfrage: "Die Verfügbarkeit unserer Aufzüge ist sehr hoch. Im vergangenen und im aktuellen Jahr lag sie durchschnittlich bei rund 98 Prozent." Die S-Bahn spricht auf rbb|24-Anfrage von einer Verfügbarkeitsquote von 97 Prozent.

Vielleicht habe ich tatsächlich nur einen rabenschwarzen Tag erwischt? Allein am Verkehrsknotenpunkt Ostkreuz verweigern an diesem Tag gleich drei Aufzüge ihren Dienst. Dass sie nicht funktionieren, ist teilweise schon seit fünf Tagen bekannt. Doch getan hat sich nichts. Grundsätzlich verfolge man das Ziel, Ausfälle binnen weniger Tage instand zu setzen, teilt mir die S-Bahn mit.

Auch Aufzüge bei der BVG stehen länger still, manche wochenlang, wie jetzt gerade jener am U-Bahnhof Rüdesheimer Platz. Die BVG versichert auf unsere Anfrage: "Der Großteil der Störungen ist binnen kurzer Zeit (weniger Stunden) behoben. Längere Ausfälle über 24 Stunden bilden die Ausnahme."

Wer macht was, sobald der Aufzug kaputt ist?

Wie genau die Abläufe bei Aufzugreparaturen sind, lasse ich mir von beiden Verkehrsunternehmen erklären: Um die Reparaturen kümmern sich bei der BVG mehrere vertraglich gebundene Wartungsunternehmen. Ist ein Aufzug defekt, geht ein Signal über das BVG-Meldesystem ein.

Zunächst müssen sich BVG- Mitarbeiter vom Defekt überzeugen, dann melden sie den Schaden der Wartungsfirma. "Diese sind dann unmittelbar auf dem Weg, die Störung zu beheben oder weitere Maßnahmen zu ergreifen. Ersatzteile werden für eine zügige Reparatur vorgehalten, um Lieferzeiten zu vermeiden", versichert die BVG.

Screenshot von brokenlifts.org vom 21.12.2023 (Bild: brokenlifts.org)
Frühestens in einer Woche wieder verfügbar: der Aufzug am Rüdesheimer Platz Bild: brokenlifts.org

Bei der S-Bahn, die zur Deutschen Bahn gehört, werden "Anlagenausfälle vollautomatisiert per systemischer Schnittstelle an den Servicepartner für die Instandsetzung weitergegeben", wie eine Bahnsprecherin erläutert. Dass es auch mal länger dauern kann, erklären beide Unternehmen mit Ersatzteilen, die manchmal nur schwer verfügbar seien - oder mit Baumaßnahmen, die sich hinzögen.

Hinzu kommen sicher auch krankheitsbedingte Ausfälle bei den ehedem nicht üppig aufgestellten Monteuren – auch diese Branche leidet stark unter Fachkräftemangel.

Hohe Kosten durch Vandalismus

Sowohl die BVG als auch die S-Bahn sehen vor allem im Vandalismus einen Auslöser für Aufzugsstörungen. Ein prominentes Beispiel: In der Silvesternacht 2013/14 wurden Böller in den Aufzug an der U-Bahnstation Bülowstraße geworfen. Der Aufzug konnte erst zehn Monate später wieder genutzt werden. Daneben führen technische Pannen zu defekten Aufzügen, mitunter ausgelöst durch Fremdkörper im Lichtgitter, beispielsweise Laub oder Taschentücher, wie es von der BVG heißt.

Die defekten Aufzüge führen bei beiden Unternehmen zu hohen Kosten: Die BVG spricht von jährlich durchschnittlich rund 700.000 Euro. Der Deutschen Bahn entstehen jährlich Schäden von 600.000 Euro allein durch Vandalismus an Aufzugsanlagen in den Berliner Fernbahnhöfen sowie Berliner Regio- und S-Bahnhöfen.

Ist der "Muva"-Rufbus die Lösung?

Dass die BVG Handlungsdruck erkannt hat, zeigt derweil ihr Angebot "BVG Muva Aufzugersatz" [bvg.de]. Seit Juni können mobilitätseingeschränkte Passagiere den "BVG Muva-Bus" an 22 Bahnhöfen rufen, sobald dort der Aufzug nicht genutzt werden kann. Der bringt dann die Betroffenen zum nächsten barrierefreien Bahnhof, kostenlos, insofern man neben dem Schwerbehindertenausweis auch eine Wertmarke hat, die zum kostenlosen Benutzen des ÖPNV berechtigt. Eine solche stellt das Landesamt für Gesundheit und Soziales auf Antrag aus.

Abholmöglichkeiten gibt es bislang vor allem im Osten Berlins - entlang der Linien U5, U7 und U8, aber auch an den S-Bahnhöfen Attilastraße, Marienfelde und zwischen Jannowitzbrücke und Friedrichsfelde Ost beziehungsweise Karlshorst sowie Buckower Chaussee und Schichauweg. "Eine Erweiterung des BVG Muva Aufzugersatz auf das gesamte Stadtgebiet ist vom Land für 2024 vorgegeben", heißt es von der BVG. Angepeilt werde eine flächendeckende Versorgung mit dem Muva-Rufbus im Tarifbereich Berlin AB. Bis Ende 2024 halte er das durchaus für "realistisch", sagt mir ein BVG-Sprecher.

Fraglich bleibt derweil, ob überhaupt genügend Fahrpersonal für diese Rufbusse bereitstehen wird, sollte die Flotte tatsächlich erweitert werden. Schon für die Linienbusse hat die BVG nicht genügend Fahrpersonal, weshalb an Dutzenden Buslinien der Rotstift angesetzt werden musste.

Karte: Der BVG Muva als Aufzugsersatz. (Quelle: BVG)
Hervorgehoben: Das bisherige Einsatzgebiet des BVG-"Muva"-AufzugersatzesBild: BVG

Sozialheld*innen fordern klarere Vorgaben

Raul Krauthausen, Erfinder der Seite "Broken Lifts" und Inklusionsaktivist, hat die Muva-Busse schon genutzt und kommt zu einer durchwachsenen Zwischenbilanz: "Das ist eine nette Idee auf dem Papier, aber in der Praxis schwächelt das doch sehr", erzählt er mir. "Das Angebot funktioniert nicht, wenn man im U-Bahnhof unten steckt und der Aufzug kaputt ist. Das Angebot ist nur an wenigen Stationen verfügbar, so dass ich schon mehrfach enttäuscht wurde, sogar auf der U8. Das Auto fährt dich nur zur nächsten Station mit Aufzug. Bei einer Wartezeit von zehn bis 20 Minuten zur Abholung ist das also keine große Hilfe", sagt Krauthausen.

Dass sowohl BVG als auch S-Bahn für das Thema sensibilisiert sind, bestätigt derweil Krauthausens "Sozialheld*innen"-Kollege Holger Dieterich. Er hat vor zehn Jahren an der Entwicklung von "Broken Lifts" mitgewirkt. "Wir können definitiv sagen, dass sich bei einigen Anbietern die Zuverlässigkeit stark verbessert hat. Bei einigen aber noch nicht", bilanziert er. Namen will er keine nennen, um die Zusammenarbeit nicht zu beschädigen.

Nützliche Links

Ein Aufzug am U-Bahnhof Hauptbahnhof. (Quelle: dpa/K-H Spremberg)
dpa/K-H Spremberg

"brokenlifts.org" bildet alle defekten und funktionierenden Aufzüge im Berliner ÖPNV ab. Die Informationen werden in Zusammenarbeit mit den Verkehrsunternehmen fortlaufend aktualisiert und eingepflegt.

Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) greift auf die Daten von "brokenlifts.org" zurück und berücksichtigt diese bei der voll barrierefreien Routensuche: Liegt auf der geplanten Strecke eine Aufzugsstörung vor, wird automatisch eine Umfahrung ohne Aufzugsstörungen berechnet. Das funktioniert sowohl in der Fahrinfo unter www.vbb.de/fahrinfo als auch in der VBB-App Bus&Bahn.

"Die technische Zusammenarbeit war bisher ziemlich gut, finden wir", sagt Diederich weiter. "Die Unternehmen kommen motiviert auf uns zu, um uns früh einzubeziehen - das ist auch neu verglichen mit dem Start des Projekts." Noch einen Schritt weiter käme man allerdings, wenn es noch klarere Vorgaben zu Barrierefreiheit gäbe, fügt Dieterich hinzu: "Es wird immer defekte Aufzüge geben, denn Geräte gehen kaputt - oder werden kaputt gemacht. Eine Vorgabe würde helfen, welches Service-Level notwendig ist, damit Menschen mit Behinderungen keine Nachteile im ÖPNV mehr haben. What gets measured, gets managed. Sonst ist der Druck oft groß, dass Bemühungen zur Barrierefreiheit schnell weggespart werden."

Fehlt der politische Wille?

Eigentlich hat das schon 2013 beschlossene "Personenbeförderungsgesetz" festgelegt, dass zum 1. Januar 2022 der ÖPNV in ganz Deutschland komplett barrierefrei sein muss. Die Sache hat allerdings eine Hintertür: "Die (…) Frist gilt nicht, sofern in dem Nahverkehrsplan Ausnahmen konkret benannt und begründet werden", heißt es in Paragraf 8 des Gesetzes.

Eine große Schwachstelle, an der sich so bald auch nichts ändern werde, kritisiert der Deutsche Bahnkunden-Verband (DBV): "Die Umsetzung - sowohl finanziell, baulich als auch personell - ist überhaupt nicht geregelt." Die Ampel-Bundesregierung habe in ihrer Koalitionsvereinbarung lediglich vereinbart, die Ausnahmemöglichkeiten des Personenbeförderungsgesetzes bis 2026 komplett abzuschaffen.

Ankunft nach zweieinhalb Stunden

Unterdessen kommt mir am kalten und verregneten Alexanderplatz eine Idee. Seit nun schon fast einer Stunde bin ich unterwegs, meine Beine und Füße sind eiskalt. Ich entscheide mich für die Straßenbahn. Die ist für mich neben dem Bus noch das unproblematischste Fahrzeug. Allerdings auch das am meisten zeitraubende. Ich muss zweimal umsteigen, unter anderem kurz vor der Schönhauser Allee auf der Straßenebene.

Dummerweise habe ich vergessen, den Tramfahrer per Knopfdruck auf meine Ausstiegsstation hinzuweisen, so hilft nur ein lauter Ruf nach vorne. Genervt kommt der Tramfahrer nach hinten, wirft die Rampe raus und raunzt mich an, warum ich um alles in der Welt nicht den Knopf gedrückt habe. Letztlich komme ich nach zweieinhalb Stunden in Pankow an – durchgefroren und mit den Nerven am Ende.

Zwei Wochen später sitze ich dann in meinem warmen Auto. Und denke an die vielen Menschen, die ein solches Privileg nicht haben. Und an die Senioren mit Rollator, die sich schwer tun mit Smartphone-Apps und Internet. Für sie wird der defekte Lift zur besonders schweren Last.

Sendung: Fritz, 29.12.2023, 14:00 Uhr

Beitrag von Frank Preiss

62 Kommentare

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  1. 62.

    Die Straßenbahn ist deutlich langsamer und bietet bedeutend weniger Kapazität. Ihre Sorgen um die Barrierefreiheit halte ich für vorgeschoben da Sie generell die Straßenbahn als das einzig wahre schienengebunde ÖPNV-Verkehrsmittel in Städten ansehen. Dass der Autor des Artikels die gestörten Aufzüge leicht hätte vermeiden können, hatt "Riklmips" deutlich ausgeführt.

  2. 61.

    Nur so zur Info: Ein stark in der Mobilität eingeschränkter ÖPNV-Teilnehmer benötigt vom Falkenhagener Feld bis zum Ostkreuz rund 2 Stunden und mehr. Mal kommt der Regionalzug nicht oder zu spät. Die S-Bahn aus Spandau hat viel zu viele Störungsmöglichkeiten (Sanierung, Betriebsstörungen usw.) so das man gleich mit der U-Bahn fährt. Jungfernheide ist Lotto angesagt: geht der Fahrstuhl und/oder Rolltreppe Rtg. S-Bahnsteig? Meist nicht. Nächste Möglickeit U-Bismarckstr, Fahrstuhl und/oder Rolltreppe gleicht dem Lottospiel.
    Nächste Station U-Wittenberplatz - kein Fahrstuhl, nur Rolltreppe. Warschauer Str. nur Fahrstuhl, der aber meist funktioniert.
    Also weiter mit der U7: S-Neukölln hm, tja auch wenn dort zumindest die Rolltreppe funktioniert, ist aber nicht gesagt, das man von dort aus überhaupt zum Ostkruez kommt.
    Also auch wir Wessis haben so unsere Probleme mit dem ÖPNV.
    Ach ja, auf eine Behindertenfreundliche Tram werden wir wohl noch Jahrzehnte warten. Ebe n Spandau bei Berlin.

  3. 60.

    Ich ziehe es vor, nicht auf Ihre selektive Betrachtung im Sinne eines Ping-Pong-Spiels zu antworten. Das Wesentliche, dass der Straßenbahn bei NEUBAUTEN der Vorrang eingeräumt werden sollte, weil sie vom Grundsatz her barrierefreier ist als eine U-Bahn jemals sein kann, ist bereits gesagt worden. Auch bei der Differenzierung, wo eine U-Bahn Sinn hat und wo nicht.

    Dabei stimmen wir in der Nichtübereinstimmung überein. ;-

    Guten Abend.

  4. 59.

    "Und brauchen wir also nicht in zehn Jahren eine leistungsfähige Lösung statt in 25 Jahren?" Es wäre hilfreich, wenn Sie auch den Kommentar lesen würden, auf den ich geantwortet hab - vollständig.

  5. 58.

    Ihre in Potsdam sind es eben nicht nicht, während hier in Berlin bei Bedarf die Rampe genutzt werden kann.

    Ihr Hinweis auf Regionalbahnen ab Spandau gen Innenstadt zeugt erneut von Ihrer Unkenntnis des morgendlichen Berufsverkehrs. Dabei hatte sogar der RBB berichtet, dass dann oft schon in Brandenburg Arbeitnehmer keinen Stehplatz mehr in den fnden. Haben Sie eine Quelle für Ihre Umsteigerzahlen? Von den vielfältigen Pendlerströmen hier in der Millionenmetropole haben Sie erwartbar wenig Ahnung.

  6. 57.

    "Die Straßenbahn allein ist für Millionenmetropolen nicht die alleinige ÖONV-Lösung."

    Es ist geradezu bemerkenswert, dass Sie in die Beiträge von Nutzern Behauptungen hineinschreiben, die diese so nie aufgestellt haben. ;-

    (Die Details können anhand jedes Beitrages nachgelesen werden.)

  7. 56.

    Selbstverständlich sind neue Straßenbahnen barrierefrei, denn nur über solche kann bei neuen Inbetriebnahmen geredet werden. Die Tatra-Züge wurden in Berlin bekanntlich bereits ausgemustert. Insofern ist das Tram-System grundsätzlich barrierefrei, das U-Bahn-System nur mit sehr sehr großem Aufwand und bei einer vorsorgenden Instandhaltung, die allerdings zugunsten einer am Defekt ausgerichteten Instandhaltung abgelöst wurde.

    Die Streckenführung der U 7 ist mir bekannt, die längere Fahrzeit der schlangenlinienförmigen Linienführung der U 7 gegenüber S-Bahn und Regionalbahn ab Spandau auch, weshalb Fahrgäste, die vom Falkenhagener Feld und von der Heerstraße in das Berliner Zentrum wollen, garantiert nicht die U-Bahn benutzen werden. Deshalb die von mir veranschlagten 30 %, die Ziele in der Siemensstadt und Charlottenburg-Nord aufsuchen werden.

    Die restlichen 70 % steigen am Bhf. Spandau um oder aus. Für diese kurze Distanz(en) lohnt keine U-Bahn.

  8. 55.

    Die Straßenbahn allein ist für Millionenmetropolen nicht die alleinige ÖONV-Lösung. Denn was haben sich lange vor der nennenswerten Verbreitung des PKW und des Groß-Berlin-Gesetz nur gedacht, dass die auch S- und U-Bahn gebaut haben. Lag das etwa an den langen Wegen, die schon damals viele weit über die Ringbahnblase hinaus führte, und der höheren Beförderungskapazität? Davon profitiert heute mit kleineren Einschränkungen der von Ihnen angesprochene Personenkreis und sogar Bahnradfahrer wie Sie. Die letzten Jahre haben zudem gezeigt, dass Ihre Dekade leider nicht ausreicht, um Tramstecken zu planen und zu bauen.

  9. 54.

    Also ist es für Menschen mit Rollstühlen, Rollatoren, Einkaufsrollern, Rollkoffern, Kinderwagen, schwachen Bändern etc pp nicht wesentlich einfacher, schneller und zuverlässiger möglich, eine moderne Tram zu besteigen als eine U-Bahn? Und steigen nicht am Rathaus Spandau auch zahlreiche Menschen in die S- und Regionalbahn - die aufgrund ihrer wenigen Haltestellen als Verkehrsmittel für sehr weite urbane Distanzen deutlich mehr Sinn macht als etwa die U7? Und brauchen wir also nicht in zehn Jahren eine leistungsfähige Lösung statt in 25 Jahren?

  10. 53.

    Von meiner Wohnung nördlich von Prenzlauer Berg bin ich mit der Tram M4 oder der M2 zumindest sehr schnell und bequem am Alex. Die ungefähr parallel fahrende U2 ist da nicht wesentlich schneller - ermöglicht aber unterwegs weniger Ein- und Ausstiege. Und deren Betrieb wird gelegentlich von Hochhäusern eingeschränkt...

  11. 52.

    Sie unterschlagen, dass Ihre Tram trotz Rampen eben nicht barrierefrei ist ist. Dass die Wege in Millionenmetropolen typischerweise um ein Vielfaches länger, kommt Ihnen bestenfalls ansatzweise nicht in den Sinn. Was Sie wohlweisslich verschweigen: Die geplante U-Bahn von der Heerstraße zum Rathaus Spandau fährt schon seit Jahrzehnten weiter quer durch Berlin. Die Verkehrsträger gerade morgens im Berufsverkehr sind hier bedeutend größer als sich mancher, der eher touristisch ab schöner Aussicht interessiert ist, vorstellen kann. Ihnen kann neulich ja nichtmals in den Sinn, wie lange die Doppeldecker, die hier typuschweise auf Durchmesserlinien eingesetzt werden, unterwegs sind.

  12. 51.

    Welches der drei Verkehrsmittel dürfte ich laut Ihrer App denn NICHT benutzen? Den RE3, den Aufzug am Gesundbrunnen oder mein Fahrrad? Und wie steht es z.B. mit Reisenden mit schweren Koffern? Sollen die am Gesundbrunnen lieber auch nicht ein-, um- oder aussteigen?

  13. 50.

    Wie Sie schon schreiben: Manche Kommentare enthalten nur Unsinn.

    So hat die BVG inzwischen, für jeden sichtbar, die Videoüberwachung von U-Bahnhöfen massiv ausgeweitet: Die von Ihnen so ersehnten Kameras allüberall ...

    Alle U-Bahn-Züge sind umfassend videoüberwacht. Übrigens noch immer nicht alle S-Bahn-Züge (Umrüstung läuft aber). Nach Ihrer Logik hätte es also in der S-Bahn bislang täglich Mord und Totschlag geben müssen und Vandalismus bis zum Fährt-nicht-mehr, derweil in der U-Bahn alles sicher und supi gewesen wäre.

    Aber klar: Heutzutage kommt es ja nicht auf Fakten an, sondern mehr aufs Gefühl.

  14. 49.

    Sie irren! Trotz des Umweges über die Innenstadt ist man deutlich schneller von der Autowerkstatt am UKB am U Bahnhof Pankow. Die Straßenbahnen in Berlin sind deutlich langsamer er als U- und S-Bahnen. Es gibt einige Parallelverbindungen, die Ihrer Vorstellungen widerlegen. Deren Betrieb wird oft durch Verkehrsunfälle, ja sogar Klimaklebern unterbrochen.

  15. 48.

    Danke für diese sehr treffende Zusammenfassung. Leider wird angesichts dieser Umstände immer zu kurz gedacht, anstatt all die genannten Umstände zusammenzubringen. Bei der Haus-zu-Haus-Relation schneidet eine U-Bahn-Strecke erst bei weiten Strecken besser ab und das liegt eben am Verhältnis zwischen der eingesparten Fahrzeit einerseits und der Schwierigkeit beim Auf- und Abtauchen andererseits. Dass Menschen bspw. von der Heerstraße zum Bhf. Spandau U-Bahn fahren, unterschreitet diesen Punkt, gleich so, wie eine U-Bahn vom Falkenhagener Feld bis zum Bhf. Spandau, weil dort mit 70 %iger Wahrscheinlichkeit um- oder ausgestiegen wird.

  16. 47.

    Sie haben wie Frank Preiss Ihre Fahrt einfach schlecht geplant. Auch Radfahrer können eine App benutzen. Wählen Sie einfach neben barrierefrei die Verkehrsmittel aus, die Sie benutzen dürfen.

  17. 46.

    Der interessante Artikel von Frank Preiss sollte auch all jenen sehr zu denken geben, die auf neue U- oder Hochbahnen als großflächige Lösung der (sub-)urbanen Verkehrsprobleme setzen: Neben allen anderen Nachteilen würde die bauartbedingt massiv schlechtere Erreichbarkeit gegenüber der Tram ein dauerhaftes Problem sein. Das betrifft ganz besonders die Rolli-Nutzer - aber eben auch ganz viele andere von uns, die permanent oder temporär mobilitätseingechränkt sind. Z.B. durch Verletzungen, z.B. durch Gepäck. - Macht es wirklich Sinn, wenn die Züge zwar drei Minuten schneller am Ziel sind - wir aber beim Ein-, Um- und Ausstieg jeweils drei Minuten, also zusammen neun Minuten, zusätzlich brauchen, weil wir immer Aufzüge nutzen müssen? Vorausgesetzt, sie funktionieren. Und wenn mal wieder mindestens einer nicht funktioniert, dann bei Umweg auch eine halbe oder ganze Stunde länger...

  18. 45.

    Das im Text angeführte Beispiel zum Vandalismus im Aufzug spricht doch Bände: Weil 2013 ein paar Böller in einen Aufzug geworfen wurden, war er 10 Monate (??) nicht einsatzfähig?? Waren das Böller oder Handgranaten? Und haben da jetzt wirklich ein paar Spezialisten 1500 Arbeitsstunden dran gesessen?? Das Problem ist wohl eher, dass in Deutschland alles immer schlechter organisiert ist: Sei es Planung und Konstruktion (schneckenlangsame und viel zu empfindliche Aufzüge - wie kann es sein, dass Laub (sic!) einen Aufzug außer Gefecht setzt??). Sei es Wartung und Reparatur; es gibt viel zu viele schier ewige Baustellen, wo einfach nix passiert. Hübsch formuliert dann eine "Verfügbarkeit bis 98%"; keine Ahnung, wie man darauf kommt. Zum Glück bin ich bisher noch selten auf Aufzüge angewiesen, aber mein Eindruck ist trotzdem ein anderer. Gerade vorhin am Bhf Gesundbrunnen Gl 9/10 mein beladenes Rad wieder unter massiver Unfallgefahr die Treppe runtergetragen, weil der Aufzug kaputt war.

  19. 44.

    In Berlin haben wir einen Senat. Die Ministerien in dieser Stadt sind vom Bund. Und Ihre Sicht auf Politik und Parteien ist nicht ganz in der Realität verankert, wie mir scheint. Recht und Gesetz und Verträge und Planungen und Vertragsstrafen verhindern ganz viele Luftschlösser und Blasen. Mal eben schnell was machen geht eben nicht.

  20. 43.

    Viele S- und U-Bahnhöfe in den Ostberliner Plattenbaugebieten haben überdachte Rampen. Auch Lichtenberg, Schönefeld, Kassel-Wilhelmshöhe oder Fulda. Barrierefreier Bahnsteigzugang seit 40 Jahren zu 100 Prozent.

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