Langer Baum, kurze Strecke: Der Weihnachtsbaum für den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz kommt in diesem Jahr aus einem Garten in Berlin-Lichterfelde. Der Transport durch de Stadt ist vorbereitet und soll in der Nacht auf Mittwoch stattfinden.
Der Weihnachtsbaum für den diesjährigen Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz ist am Dienstagvormittag gefällt worden. Der Baum kommt in diesem Jahr aus einem Garten im Stephaniweg in Lichterfelde. Die etwa 18 Meter hohe Douglasie stand fast 40 Jahre dort.
Der Baum soll mit einem Schwertransport in der Nacht auf den Weihnachtsmarkt an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gebracht werden.
Die Berliner Pannen-Tannen sind mittlerweile schon eine kleine Weihnachts-Tradition. Mal stockt es bei der Anfahrt, mal hat der Baum zu wenig Grün, mal ist er ein Feuer spuckendes Ungetüm. Seit über 20 Jahren schreiben die Weihnachtsbäume für die Hauptstadt ihre ganz eigenen Geschichten.
Am Breitscheidplatz soll sie dann am Mittwoch vom Vorsitzenden des Berliner Schaustellerverbandes, Michael Roden, in Empfang genommen und aufgestellt werden. Ein Lichtmeister schmückt den Baum danach.
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Probleme und Ärger mit Weihnachtsbäumen in Berlin, etwa Transportschwierigkeiten, fehlendes Grün oder abgesägte Spitzen. Im Vorjahr blieb der Lastwagen für die sogenannte Kanzler-Tanne im Eberswalder Stadtwald stecken, zumindest das sollte in diesem Jahr ausgeschlossen sein.
Das waren die Berliner Tannen-Pannen
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Im November 2023 bleibt der Lastwagen für die sogenannte Kanzler-Tanne im Wald stecken. Die fast 18 Meter lange Fichte samt Hänger waren so schwer, dass im aufgeweichten Boden des Eberswalder Stadtwaldes nichts mehr ging. Doch Pannen mit Tannen scheinen seit jeher mit Berlin verbunden.
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Im November 2022 wird der Tannentransporter für den Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz von der Polizei aufgehalten. Der Transporter samt Baum ist zu groß für die Tunnel, die er auf dem Weg zum Breitscheidplatz durchqueren müsste, teilte die Polizei mit.
Doch Pannen mit der Tanne sind in Berlin schon alte Tradition. Im Milleniumsjahr 2000 empörte eine nur spärlich grüne Rotfichte aus dem bayerischen Frankenwald - genannt "Bayerische Hungerharke" - die Berliner derart, dass der Baum kurzerhand durch eine Spandauer Fichte ersetzt wurde.
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2003 gab es dann statt der "Bayerischen Hungerharke" die sogenannte "Krüppeltanne". Unten kaum grün, dafür oben eine Knolle. Sie wurde kurzerhand durch einen anderen Baum ausgetauscht. Doch auch dem neuen Baum sollte keine ruhige Weihnachtszeit beschert sein: Aus Wut über die Kirchenpolitik kappten zwei Männer die Spitze des Tannenbaums.
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2010 lösten erstmalig Plastikbäume in Kegeloptik den echten Baum ab - für viele der traurige Höhepunkt. In den Vorjahren gab es einfach zu viele zerzauste Bäume, weshalb die Veranstalter zu einer radikalen Änderung übergingen.
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Im Jahr 2011 gab es wieder keinen Nadelbaum auf dem Breitscheidplatz, sondern einen aus Schrott. Die Idee zu dem Kunstwerk mit dem Namen "Traffic Tree" hatte der Objekt-Künstler Thomas Plattner. Sein Baum sollte bei der "Wegwerfgesellschaft" Reue auslösen.
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Im Dunkel spie das Ungetüm Feuer und erinnerte dystopisch an eine Konstruktion aus "Mad Max". Der Weihnachtsbaum für den Breitscheidplatz 2024 wird am Dienstag aufgestellt und kommt dieses Jahr aus Lichterfelde. Dann soll eine 18 Meter hohe Nordmanntanne den Weihnachtsmarkt schmücken. Hoffentlich ohne Pannen.
Nun, wenn Sie ein Gartenhaus haben…. Meine Güte. Sind Ihnen die örtlichen Verhältnisse aller Gärten bekannt? Oder einfach mal andere bevormunden wollen?
Sie wissen doch nicht mal, warum die Tanne gefällt wird. Vielleicht musste sie eh weg, oder oder oder. Es handelt sich um ein Privatgrundstück. Und in einer Gegend, die grün ist,
Dem stimme ich vollkommen zu. Es ist manchmal echt zum fremd schämen.
Weltweit werden tagtäglich Bäume gefällt, zum Kochen, zum Heizen, was auch immer.
Und hier wird so getan, als würde ein sensibler mitfühlender Baum namens Kevin aus dem Leben gerissen werden. #Ironie off#
Tränendrüsenunsinn in Perfektion.
Und um noch eins draufzusetzen: ich habe noch nie einen Weihnachtsbaum zu Hause gehabt und werde das auch nicht tun.
Richtig find ich es nicht. Gefällt für Kommerz und dann tschüss. Das passt nicht ins Bild wo über mehr Bäume in der Stadt gesprochen wird und sie für so einen Quatsch herhalten müssen.
Sie wissen ja nichts über die örtlichen Verhältnisse in anderen Gärten. Aber beurteilen sie. Wahnsinn. Übergriffig ist wohl das zzt dafür gängige Wort.
Sind das wieder Kommentare...
Man findet in jeder Suppe ein Haar, man muss nur lange genug suchen.
1 Baum ... wirklich... das ist jetzt der Bringer...
Ohman wann hat man eigentlich jedes Maß verloren... jeder kleine Pups ist dramatisch.
Aber vielleicht sieht es die Mehrheit dann doch etwas entspannter.
Ich kann dem Text nicht entnehmen, dass der Baum ,gesund' ist ...
Zum anderen hat jemand von den hier schreibenden ,Baumschützern' einmal kurz darüber nachgedacht, was es heißt einen solchen Baum im Garten zu haben?
Z.B. kann man im Haus nur noch mit Licht sitzen, Nadeln verstopfen Regenrinnen, Sonnenlicht kann nur erschwert das Haus ,erwärmen' bzw. ,trocken legen' ect.
Also - für mich - wird es plausible Gründe geben, diesen Baum für den Weihnachtsmarkt zur Verfügung zu stellen und so wie schon jemand schrieb: Warum nicht noch etwas ,Schönes' daraus machen!
Ideal wäre natürlich an den gewünschten Stellen einen Baum zu pflanzen und zu pflegen und diesen dann jährlich zu schmücken - als Solitärbaum sollte er auch eine recht prächtige gleichmäßige Figur haben, wäre halt ein Stadtbaummehr, der vom Grünflächenamt zu pflegen ist. Nebenbei wäre es auf diesen Plätzen auch ein Schattenspender im Sommer.
Hoffentlich pflanzt der Grundstückseigentümer dort einen neuen Baum. Möglicherweise einen ökologisch wertvolleren Laubbaum? Er filtert Feinstaub und Gifte aus unserer Atemluft und kühlt die unmittelbare Umgebung im Sommer um mehrere Grad Celsius.
Ein Baum im eigenen Gartennkann nicht ,,zu groß“ werden! Das ist eine Unsitte geworden, große gesunde Bäume im Garten zu fällen! Ich habe auch einen Riesenbaum, sehr alt, aner lasse ihn weiter wachsen! Und ja, er steht direkt meben dem Gartenhaus!
Ich kann mich den vorigen Kommentaren nur anschließen. Ich finde es sehr traurig, dass man einen gesunden Baum fällt nur für ein paar Tage auf dem Touristenweihnachtsmarkt. Schade, vielleicht können sich die Verantwortlichen für die nächsten Jahre mal eine (nachhaltige und umweltfreundliche) Alternative überlegen. DANKE
@Nico: Ja, grundsätzlich stimme ich Ihnen zu (ich kämpfe auch um jeden Baum, der stehen bleiben könnte). Oftmals ist es aber eine Win-win-Situation: Wenn z. B. der Baum für das Grundstück bzw. den Garten viel zu groß geworden ist und deshalb ohnehin gefällt werden muss, ist es doch vergleichsweise sinnvoller, ihn abholen zu lassen und ihn zum würdigen Abschied in all seiner Pracht noch einmal gebührend "zu feiern", als gleich vor Ort kurzerhand Kleinholz daraus zu machen.
Einen gesunden Baum fällen, um ihn an einer anderen Stelle sterbend zu Schau zu stellen, anstatt ihn in seinem natürlichen Habitat zu schmücken, ist schon echt... mir fehlen die Worte
Schade, dass ein 30 Jahre alter, gesunder Baum für ein Paar Tage "Tradition" sein Leben geben muss. Hier könnte die Stadt wirklich mal ein Zeichen setzen und zum Beispiel auf alternative Materialien setzen. Vor allem im öffentlichen Raum spielt es doch keine Rolle, ob es ein echter Baum ist oder einer der nur echt aussieht.