Uckermark - "Der Wolf ist an der Spitze der Nahrungskette und bestimmt unseren Tagesablauf"

Di 19.11.24 | 11:23 Uhr
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Von Wolf verletztes Schaf (Quelle: rbb)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 17.11.2024 | Riccardo Wittig | Bild: rbb

In der vergangenen Woche wurden in der Uckermark wieder Schafe gerissen - vermutlich von Wölfen. Der Jagdverband fordert Maßnahmen. Doch sollte der Wolf ins Jagdrecht kommen, könnten die Schäfer zur Kasse gebeten werden.

Die Rückkehr der Wölfe ist für Naturschützer ein Grund zur Freude. Andere sehen die Folgen und Risiken. Laut Landesumweltamt gab es 2023/24 in Brandenburg 58 Rudel - ein bisheriger Höchststand. [www.lfu.brandenburg.de]. Doch je mehr Wölfe zurückkehren, desto größer und unversöhnlicher scheint der Konflikt zwischen beiden Seiten zu werden.

Uckermärkische Herde dieses Jahr bereits acht Mal angegriffen

"Ruhig Mädels, ruhig", beschwichtigt Schäfer Jens Kath seine Herde in der Uckermark, als er zusammen mit Tochter Julia Kath den Elektrozaun abschreitet. Die Tiere sind noch immer aufgeschreckt: Ein Wolf hat in der vergangenen Woche die Schafherde angegriffen. Zwei Tiere lassen noch immer Verwundungen erkennen. "Was die für Schmerzen haben müssen, da gucken die Rippen raus", sagt die Halterin. "Jetzt heißt es, die Tiere einfangen. Ich glaube nicht, dass wir sie noch behandeln können, wenn die Bauchdecke offen ist."

Schäfer Kath holt von Wolf verletztes Schaf aus der Herde (Quelle: rbb)Schäfer Kath holt verletztes Schaf aus der Herde

Insgesamt acht Übergriffe habe es in diesem Jahr schon auf die Schafherden der Familie Kath in Friedrichsfelde gegeben. Am Ende der Wiese entdecken die Schäfer ein weiteres totes Tier. Der Wolf hatte den Herdenschutzzaun einfach übersprungen, sagt Jens Kath. "Wir kriegen sie zwar ersetzt, aber die Arbeit, die wir hier täglich haben - der Tag ist gelaufen." Der Wolf stehe laut Kath an der Spitze der Nahrungskette "und bestimmt unseren Tagesablauf und das soll so sein? Also ich weiß nicht, das kann es wohl nicht sein."

Am Ende trennen der Schäfermeister und seine Mitarbeiter die verletzen Exemplare von der übrigen Herde. Ein Tier, dem die Organe aus dem Bauch hängen, wird auf einen Wagen verladen. Später werden die beiden erlöst.

Jagdverband fordert Aufnahme ins Jagdrecht

Rund 50 Kilometer weiter im Gartzer Bruch sind 28 Schafe vom Wolf getötet worden. Ein Rissgutachter zieht die Plane von den damit abgedeckten Kadavern und entnimmt mit einem Wattestäbchen Genproben an den Halswunden. Damit soll der Wolf überführt werden.

Viele Landwirte fordern Maßnahmen, um die Wolfsbestände zu regulieren. Auf EU-Ebene wird gerade über den möglichen Abschuss von Wölfen diskutiert. Dafür spricht sich auch Kai Hamann, Geschäftsführer des Landesjagdverbands aus. "Der Schutzstatus vom Wolf soll von 'streng geschützt' auf 'geschützt' reduziert werden - damit haben auch die Mitgliedsstaaten endlich die Möglichkeit, eigene Verordnungen und Gesetze zu erlassen."

Auch beim Landkreis Uckermark sieht man Handlungsbedarf. Aktuell ist das Töten von Wölfen grundsätzlich verboten, kann jedoch durch Ausnahmeregelungen erlaubt werden. Beispielsweise wenn Wölfe mehrfach Weidetiere angegriffen haben, obwohl effektive Schutzmaßnahmen, wie Zäune und Herdenschutzhunde, vorhanden sind oder das Vergrämen versagt hat.

"Selbstverständlich müssen Wölfe entnommen werden" sagt Frank Bretsch von der Unteren Naturschutzbehörde der Uckermark. "Wir haben Wölfe, die gelernt haben, über 1,20 bis 1,40 Meter hohe Zäune in Schafherden einzudringen", so Bretsch. Dies würden sie dann auch ihren Welpen beibringen.

Schäfer müssten selbst für Schaden zahlen

Karsten Arnold vom "Artenschutzbüro Unteres Odertal" sieht hingegen die Abschusspläne kritisch. Er beobachtet seit Jahren den Wolf in Polen und Deutschland und befürchtet nicht nur Probleme beim Artenschutz, sondern auch finanzielle Einbußen für Nutztierhalter. "Sollte man das noch weiter absenken und dann den Wolf direkt ins Jagdgesetz überführen und regulär regulieren wollen, hätte das unter Umständen echte Auswirkung auf die Nutztierhalter, zum Beispiel, dass Präventionen nicht mehr gefördert werden."

Das heißt: würde der Wolf ins Jagdrecht aufgenommen werden, müsste Jens Kath in Zukunft etwa seine Herdenschutzzäune selbst finanzieren und auch die Entschädigung für jedes gerissene Schaf könnte wegfallen. Rund 2,5 Millionen Euro stellt Brandenburg eigenen Angaben zufolge jedes Jahr für das Wolfmanagement zu Verfügung – so viel wie kein weiteres Bundesland.

Jens Kath ist das allerdings zu wenig. "Die Tiere werden ersetzt, aber nicht die Arbeit, der Mehraufwand. Das ärgert mich schon." Kath denkt generell, dass ein Zusammenleben mit Wölfen möglich sein kann. Auf viele Probleme fehlen ihm aber Antworten. Doch auch er befürchtet, dass die Kosten der Risse auf die Akteure vor Ort wie Jäger und Landwirte abgeschoben wird und die Ausgleichszahlungen des Landes wegfallen könnten.

Der Landkreis Uckermark will demnächst alle Betroffene an einen Tisch holen und im kommenden Jahr Vorschläge erarbeiten.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 17.11.2024, 19:30 Uhr

Mit Material von Riccardo Wittig

57 Kommentare

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  1. 57.

    Ich nehme aufgrund Ihrer Nicks einmal an, dass Sie aus Grünheide kommen. Wenn Sie sich z.B. die dortigen Wälder ansehen, werden Sie feststellen, dass es sich keineswegs um naturnahe Buchen oder zumindest Eichen-Hainbuchen-Wälder sondern überwiegend um Kiefernforste handelt. Somit eine stark anthropogen bedingte Assoziation. Ein übriges tut die Zersiedelung, Autobahn, Straßen und die gigantomanistische „Gigafactory“, wobei letztere ja nun Ausdruck völliger Naturzerstörung ist. Nein, naturnah ist die Gegend um Grünheide nicht.
    Was nun eine mögliche Entnahme von Wölfen angeht, so erfolgt diese nur aufgrund einer Ausnahmegenehmigung durch das LfU, und dieser Fachbehörde werden Sie ja wohl redlicherweise keine Unkenntnis unterstellen können.

  2. 56.

    Daran sieht man, wie die Städter, wie Sie, sich das Land so vorstellen. Sie sitzen wahrscheinlich den ganzen Tag vor Ihrem Rechner und kopieren Ihre ,,Kenntnisse'' by Wikipedia u.a. ab. Waren Sie überhaupt schon mal in Brandenburg? Wenn man Ihre Lobbyarbeit verfolgt, könnte man dies bezweifeln. Hier ticken die Uhren etwas anders als by Euch in der Großstadt, Gott lob! Wir kommen sehr gut mit den Wölfen zurecht, die muß und darf niemand, aus Unwissenheit, töten.

  3. 55.

    Woher haben Sie denn bitte Ihre Informationen? Im Moment stagniert das Wachstum der Weltbevölkerung laut statistica bei ca. 8 Milliarden. Der Massenzuzug ist ein anderes Problem und hat nichts mit den Wölfen zu tun. Außerdem findet er überwiegend in die Städte statt.

    "im Berliner Umland" Ja in den Städten wie z.B. Berlin und im Speckgürtel. Richtig. Was hat das jetzt z.B. mit der Uckermark zu tun?

  4. 53.

    Was sollte an sinkenden Geburtenraten dramatisch sein? Nur so ist die Erde noch zu retten. Wenn Deutschland hier mit gutem Beispiel vorangeht, ist das doch eine hervorragende Leistung!

  5. 52.

    Na dann schauen Sie sich mal an, in welch rasantem Ausmaß Freiflächen beplant werden, im Berliner Umland für Einfamilienhäuser und Gewerbe, weiter außerhalb für EK- und PV-Anlagen. Das ungebremste Wachstum bezieht sich selbstverständlich auf die Weltbevölkerung. Wenn in Mitteleuropa die Bevölkerung derzeit weniger stark wächst, ist das zwar erfreulich, ändert aber nichts an der globalen Entwicklung, die sich über kurz oder lang auch hier auswirken wird.

  6. 51.

    Die Geburtenrate in Deutschland sinkt dramatisch. Der Zustrom von Neubürgern ist das einzige was diese aufrechterhält. Allerdings findet dieser überwiegend in die Städte statt daher stehen viele Dörfer mittlerweile fast leer. Außer in Afrika und Zentralasien ist die Geburtenrate auch weltweit stark am Absinken.

  7. 50.

    Werter Thomas, Sie sind doch ein intelligenter Mensch. Wie soll denn angesichts einer sich rasant vermehrenden Menschheit mit immer weiter zunehmenden Flächenbedarf irgendwo naturnahe Landschaft dauerhaft erhalten bleiben? Wir müssen doch froh sein, wenn wenigstens einige kleine Schutzgebiete bewahrt werden können. Allein die gigantischen PV-Anlagen stellen eine extreme Umgestaltung der Landschaft dar, deren Auswirkungen insbesondere auf Offenlandarten überhaupt nicht abschätzbar sind. Der Wolf kommt hiermit sehr gut zurecht, bietet ihm doch die ausgeräumte Landschaft hervorragende Jagdbedingungen. Leidtragende werden z.B. Feldhase, Rehwild und Muffelwild sein.
    Erklären Sie mir bitte, wie angesichts der dramatischen Bevölkerungsentwicklung, ungebremster Flächenversiegelung in Mitteleuropa, des politisch gewollten unbedingten Vorrangs der Interessen finanzkräftiger Investoren vor Belangen des Naturschutzes sich hier eine auch nur annähernd nasturnahe Landschaft entwickeln soll?

  8. 49.

    Ich erkenne die Realität an, nur ziehe ich die notwendigen Schlüsse. Was offenbar ihr Problem ist. Denn eben genau diese Realität, wird uns oder die Folgegenerationen direkt gegen die Wand fahren. Die sich entwickelnden Zustände sind ja nicht gottgewollt sondern Ergebnisse unseres eigenen Handelns.

  9. 48.

    "Ganz oben in der Nahrungskette steht der Mensch ."
    Nee, der hängt zum großen Teil da nur rum. Der Homo Supermarkticus würde einfach nur verhungern, müsste er selbst für sein Auskommen sorgen und schüttet Dinge in sich rein, an denen Gevatter Isegrim nicht mal 'ne Duftmarke setzen würde.
    Trotzdem ist eine pragmatische, ideologiefreie Lösung, fernab der Kuscheltierromantik und frei vom Rotkäppchensyndrom beim Wolf angesagt.

  10. 47.

    Sie sollten die Realität anerkennen, dass es in Deutschland faktisch keine naturnahen Lebensräume mehr gibt. Allenfalls in einigen wenigen Gebieten wie Teilen des Bayerischen Waldes, der Nördlichen Kalkalpen oder auf einigen Inseln finden wir noch mesohemerobe Verhältnisse. Aufgrund der immer weiter zunehmenden Ausdehnung von Siedlungen, Gewerbe- und Industriegebieten, Straßen und Autobahnen, PV- und WK- Anlagen wird sich die Situation zu einer immer stärker anthropogen beeinflußten Landschaft ändern. Wie sich hier die hohe Populationsdichte des Wolfes auswirken wird, ist schwer zu prognostizieren. Tatsache ist jedenfalls, dass naturnahe Verhältnisse in Mitteleuropa dauerhaft ausgeschlossen sind, Wolf hin oder her.

  11. 46.

    Nein, ich bin nicht für die Grünen. Ich sehe nur, dass vernünftige Forderungen auch von Grünen Spitzenpolitikern übernommen werden. Das ist natürlich positiv zu beurteilen.

  12. 45.

    Jetzt sind Sie plötzlich für die Grünen, dabei gaben Sie früher ständig verbal auf die eingedroschen? Das nennt man wankelmütig!

  13. 44.

    Das ist keine Prognose sondern längst deutsche Realität. Wie sich Naturlandschaften durch Flurbereinigung durch den Menschen, unter anderem auch durch Entnahmen unbequemer - und Einbringen angenehmer Teilnehmer entwickeln, sehen wir ja überall. Die Folge, der Mensch muss in dieser linearen Denke verfangen, noch tiefer eingreifen und die Verschlimmbesserung nimmt ihren Lauf. Sehen sie im Ergebnis bereits überall.
    Und auch der Konflikt in der Landwirtschaft ist ja nicht durch winterlichen "bäuerlichen Massenproteste" und einen einlenkenden Cem Özdemir real gelöst. Auch hier werden sich die Konflikte weiter zuspitzen.

  14. 43.

    Es zeigt, dass Cem Özdemir lernfähig ist und sachgerecht auf eine sich ändernde Tatsachenlage reagieren kann.

  15. 42.

    Die von Ihnen abegegebene Einschätzung stellt ja nun auch eine Prognose dar. Ob diese zutreffend ist, kann aus derzeitiger Sicht nicht abschließend beurteilt werden. Es liegt jedoch nahe, dass sich die Räuber-Beute-Beziehungen in unserer euhemeroben Kulturlandschaft anders entwickeln könnten, als in naturnahen, großflächigen Lebensräumen.

  16. 41.

    Das zeigt überhaupt nichts auf, außer das auch Cem Özdemir nur ein Mensch ist und politisch überleben will.

  17. 40.

    "wenngleich man mit linearen Näherungen oft erstaunlich gute Prognosen erzielt."

    Ja in schwach nichtlinearen Gebieten der Ingenieurswissenschaft in Verbindung entsprechend kurzer Beobachtungsintervalle vielleicht.

    Gerade der Wolf würde die Wildbestände und damit auch die Flora bestens regulieren. Also vermischen sie dies nicht mit dem vom Menschen eingeschleppten Pflanzen und Tieren.
    Das ist nochmal ein ganz anderes Thema und ist letztendlich wieder das Ergebnis ihrer "linearen Näherungen" und Prognosen im Kopf der Menschen.

  18. 39.

    "wenngleich man mit linearen Näherungen oft erstaunlich gute Prognosen erzielt."

    Ja in schwach nichtlinearen Gebieten der Ingenieurswissenschaft in Verbindung entsprechend kurzer Beobachtungsintervalle vielleicht.

    Gerade der Wolf würde die Wildbestände und damit auch die Flora bestens regulieren. Also vermischen sie dies nicht mit dem vom Menschen eingeschleppten Pflanzen und Tieren.
    Das ist nochmal ein ganz anderes Thema und ist letztendlich wieder das Ergebnis ihrer "linearen Näherungen" und Prognosen im Kopf der Menschen.

  19. 38.

    Es zeigt jedenfalls auf, dass sich in immer weiteren Teilen der politisch Verantwortung Tragenden die Erkenntnis durchsetzt, dass der bisher praktizierte Totalschutz des Wolfs weder notwendig noch sinnvoll ist, mag auch die Wolfslobby noch so toben.

  20. 37.

    Muß man als Bürger von irgendjemand für seine Meinung bezahlt werden? Und was hat die Einsicht in die einfachsten Dinge, hier Biologie und unsere Lebensgrundlage, eigentlich notwendigerweise mit Lobbyarbeit zu tun?
    Sie verkennen oder wollen nicht sehen, dass solche Entscheidungen uns alle betreffen. Der Wolf ist nicht irgendeine evolutionäre Singularität, sondern ein jahrhunderte altes Mitglied, der durch natürliche Prozesse nicht einfach wegoptimiert wurde.
    Auch wenn man sich nicht tiefer mit solchen Dingen beschäftigen will, gebietet es, dass der Mensch den Wölfen (und natürlich nicht nur denen) ein wenig mehr Respekt zeigt und sich ein bischen mehr Mühe in der Konfliktbewältigung gibt, als gleich nach dem Schießeisen zu rufen.

  21. 36.

    Was ich mit Arten- und Naturschutz zu tun habe, werde ich hier nicht öffentlich mitteilen. Ganz unabhängig davon haben wir es hier mit einem Kommentierungsbereich zu tun, in dem jeder seine Meinung äußern kann, was ja die lautstarke Wolfslobby auch intensiv und teils unsachlich tut.

  22. 35.

    Für mich liegt da inhaltlich überhaupt kein Schluss nahe, außer dass sie einem Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft beipflichten, was nun nicht wirklich verwundert.

  23. 34.

    Sicher funktioniert die Natur nicht nach einfachen linearen Beziehungen, wenngleich man mit linearen Näherungen oft erstaunlich gute Prognosen erzielt. Es ist umgekehrt aber eben auch nicht so, dass die Natur in unserer Kulturlandschaft einfach sich selbst überlassen werden kann und sich schon „ alles von selbst“ regulieren würde. Sicher würde sich nach einiger Zeit ein neues dynamisches Gleichgewicht einstellen, aber die sich entwickelnden Biozönosen würden sich ganz erheblich von denen unterscheiden, wie sie für Mitteleuropa ursprünglich waren. Wollen wir für Mitteleuropa typische Floren- und Faunenelemente bewahren, müssen wir steuernd eingreifen. Es ist ja auch nicht so, dass der Wolf als Art noch ernsthaft gefährdet wäre, von der IUCN wurde er als „ least concern“ eingestuft.

  24. 33.

    Ja, sicher, wenn sogar ein führender Politiker der Grünen solch Positionen vertritt, dann liegt der Schluss nahe, dass die Forderungen Wolfslobby in die Irre führen.

  25. 32.

    Und was haben Sie mit dem Ganzen zu tun? Nichts. Wer bezahlt Sie denn für Ihre Lobbyarbeit in Ihrem Berliner Büro? Das ist meine Frage

  26. 31.

    Na ganz frei von Rumtaktieren und sich die Dinge schön zurechtschieben sind sie nun auch nicht. In #26 berufen sie sich auf Cem Özdemir? Ist der vielleicht kein Grüner?

  27. 30.

    Hier gehts einfach um die Einsicht, dass der Mensch nicht ohne die Natur überleben kann. Und das ist auch ihr Thema "Respekt vor Tieren und der Natur". Wir können natürlich immer so weiter machen, das Klima weiter anheizen, das Artensterben weiter vorantreiben, nur lange wird ein Weiterso nicht mehr funktionieren.
    Und beim Thema Wolf, reden wir hier immer von Weidetierhaltern, die, obwohl sie größere Herden haben, keine Herdenschutzhunde einsetzen. Nach einigem Geschwurbel neben der "Schafsliebe" kommen dann die eigentlichen monetären Gründe; Zeit und Geld.
    Und diese Gründe lassen sich gut entkräften. Es gibt inzwischen Netzwerke, Vereine und was Menschen noch so tun, wenn sie es alleine nicht stemmen können.
    Für mich sind hier längst nicht alle Optionen im Zusammenleben mit Wölfen ausgeschöpft und Abknallen ist keine nachhaltige Lösung. Das sie als @Verwaltungsfreund Linearsysteme nebst Lösungen bevorzugen ist ja klar, aber Biologie funktioniert halt anders, ganz anders.

  28. 29.

    Wenn Sie den obigen RBB-Artikel gründlich lesen, wird Ihnen auffallen, dass nicht nur der Landesjagdverband und Landwirte sondern auch ein Mitarbeiter der UNB Uckermark die Auffassung vertritt, dass Wölfe entnommen werden müssen. Es sind also keineswegs Stadtmenschen, die diese Forderungen vertreten. Die vom LfU veröffentlichten Zahlen zur Entwicklung der Wolfsbestände zeigen zudem eine anhaltende Zunahme sowohl der Zahl der Rudel als auch der Welpen. Um zu halbwegs verlässlichen Prognosen zu gelangen, genügt es nicht, immer dieselben Sprüche der Wolfslobby zu wiederholen, da bedarf es eingehender Kenntnisse der Populationsdynamik und ökologischer Zusammenhänge. In unserer Kulturlandschaft läuft eben vieles anders ab, als unter unbeeinflussten, natürlichen Gegebenheiten. Das will die zwar lautstarke aber großteils fachunkundige Wolfslobby nicht wahr haben, und hetzt daher gegen alle vernünftigen, naturschutzfachlich begründeten Überlegungen.

  29. 28.

    Wieder so ein Artikel, in dem die eifrigen Wolfsverteidiger erst einmal dem Tierhalter selbst die Schuld gibt. Und wieder sind es die gleichen Leute hier. Schon richtig widerlich langsam. Aber so sind sie. Ich gehe trotzdem davon aus, dass die Wolfsfreunde hier nur die laute Minderheit stellen. Aber hey, sind halt nicht die eigenen Schafe, was? Da kann man schon mal die große Klappe haben.

    "Wir kriegen sie zwar ersetzt, aber die Arbeit, die wir hier täglich haben - der Tag ist gelaufen."

    Ja Leute, das ist die Arbeit und der Aufwand, den man nicht einkalkuliert. Wie jeder, der arbeiten geht und auf Probleme stösst, die eigentlich nicht da sein sollten.

    @RBB darf man nur noch Pro Wolf sein, oder könnte es dazu wirklich 2 Meinungen geben? Das nervt langsam.

  30. 27.

    Wie Großstadtmenschen dich die Natur und das Leben auf dem Land so vorstellen! Keine Ahnung, kann ich da nur sagen.

  31. 26.

    Fachlich als richtig erkannte Positionen müssen leider öfter wiederholt werden, auch wenn es der lautstarken Wolfslobby nicht passt. Zum Glück setzt auf allen Ebenen ein Umdenken ein. Hierzu zitiere ich den Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Cem Özdemir: „ In den letzten Jahren hat sich der Wolf stark ausgebreitet, damit ist die Zahl der Risse und das Konfliktpotential insgesamt gestiegen. Mit der Absenkung des Schutzstatus können wir bei Problemwölfen flexibler agieren und unsere Weidetierhaltung besser schützen.“
    Link hierzu: https://www.bmel.de/SharedDocs/Meldungen/DE/Presse/2024/240925-wolf.html

  32. 25.

    Das ist falsch! Die Wolfspopulationen regeln sich, bedingt durch ihre Revierkonkurrenz, gegenseitig selbst! Dazu ist kein ,,Eingriff“ nötig. Selbstredend die populistische Forderung einer Tötung von Wölfen.
    Sie sind ein Beispiel für den naiven Wunsch der Stadtmenschen nach einfachen und schnellen Lösungen! Hier auf dem Land gelten aber Naturgesetze.

  33. 24.

    Bla bla bla…Alles nur Blendwerk! Seit Monaten fordern Sie mit fadenscheinigen ,,Begründungen“ die Tötung von Wölfen. Und das alles von Berlin aus. Sie haben keinerlei Ahnung von den Gegebenheiten vor Ort! Deshalb ist Ihre Antiwolf-Propaganda hinfällig!

  34. 23.

    Jane Goodall ist eine hervorragende Wissenschaftlerin auf ihrem Fachgebiet: der Verhaltenskunde von Primaten unter naturnahen Bedingungen. Hier geht es aber um ökologische Zusammenhänge in Verbindung mit ökonomischen Interessen in einer keineswegs naturnahen Umgebung. Wir befinden uns in einer komplexen Gemengelage, die nicht mit ethnologischen Lösungsansätzen zu bewältigen ist. Die Naturschutzinteressen sind mit anderen Belangen abzuwägen, und gerade der Wolf ist eine nicht ernsthaft bedrohte Art, die große Schwierigkeiten bereitet. Ihr Ansatz, dass die Natur alles von alleine regelt, mag unter naturnahen Gegebenheiten funktionieren, nicht aber in unserer stark anthropogen beeinflussten Landschaft.

  35. 22.

    Ach mein lieber Mit-Nick-Nutzer. Warum können Sie denn nicht mal etwas fachlich fundiertes in die Diskussion einbringen? Warum immer nur Provozieren?

  36. 19.

    Also bitte, wenn dem landwirt die Kosten für die Herdenschutzhunde zu hoch sind, dann versteh ich seinen Hilferuf absolut nicht! Dann trägt er Mitschuld am Riss der Schafe. Also wirklich! J Und ja, er muß für seine Herde die Verantwortung tragen, alle Sicherungsverkehrungen unternehmen.Und nicht die Wölfe dafür verantwortlich machen und nach dem ,,Abschießen'' schreien. Nicht zu fassen.

  37. 18.

    Der Schäfer schlachtet also Lämmer? Der Mann ist Landwirt, Fleischerzeuger. da ist es normal, das Tiere geschlachtet werden, denn der Landwirt muss vom Ertrag seiner Tiere leben können. Ca. 50 % der Lämmer sind Bocklämmer, für eine Herde von 100 Tieren werden aber keine 50 Deckböcke gebraucht. Und was den Wolfsschutz angeht - die Tiere überspringen teilweise auch hohe Zäune, steht im Artikel, und Herdenschutzhunde sind nun mal nicht für jede Betriebsform geeignet. Kommt auf die Herdengröße an. Die Kosten für die Anschaffung der Hunde können wohl erstattet werden, wie ist es mit Futter, Tierarztkosten etc? Die Ausbildung der Hunde: wer übernimmt diese? Macht der Landwirt dann in der Nachtschicht, wenn er mit Tierkontrolle und -versorgung, Auf- und Abzäunungen, Bürokratie fertig ist. So einfach zu sagen "Herdenschutzhunde müssen vorhanden sein", ist es nicht. Immer erst mal in so einen Betrieb rein schnuppern, nicht nur an den Schafen vorbei fahren.

  38. 17.

    Es gibt eine interessante Reportage (28:30) zum Thema Herdenschutzhunde vom NDR den man sich in er ardmediathek ansehen kann - "Bodyguards für Schafe".

  39. 16.

    Wenn der Schäfer tatsächlich Herdenschutzhunde in seine Schafsherde integrieren würde, hätte ja der RBB24 nichts mehr zu berichten und die Jagdlobby müsste nach anderen Gründen für den Wolfsabschuss zum Wohle ihrer kleinen Jagdveranstaltungen nebst Wildfleischproduktion suchen.
    Aber dafür hat man ja schon längst das schwedische Vorbild platziert. ;-)

  40. 15.

    Im Bezug zu Ihrem Vorwurf der Mitschuld dieses Schäfers gebe ich Ihnen recht. Zumindest Herdenschutzhunde müssen vorhanden sein. Die Schutzzäune gibt es acu in höherer Version, kostet aber dementsprechend mehr. Aber was würden Sie den zum Schutz gegen Wölfe tun?

  41. 13.

    Falsch; nicht für Schweden, sondern für schwedische Menschen mit bestimmten Ansichten. Das sie als @Verwaltungsfreund solche "Linearlösungen" begrüßen, wundert mich nicht im Geringsten.
    Aber das man hier in Brandenburg so eine Wissenschaftlerin wie Jane Goodall einlädt, sich ihren Vortrag anhört, sich mit ihren Federn schmückt, ist dann wohl Perlen vor die Säue geworfen.

  42. 12.

    Es sind wohl ca. 500 Wölfe in ganz Schweden.
    Im kleineren Brandenburg haben wir schon über 800 (?).
    Es funktioniert in Schweden sowohl für den Wolf als Art, aber auch für Mensch und Landwirtschaft.

  43. 11.

    2.Versuch
    Wieder ein reißerischer und einseitiger Artikel. Mit entsprechendem Foto. Und wieder derselbe Schafhirt wie Ostern. Er hat immer noch keine Herdenhunde und zu niedrige Zäune, dss ließe dich ändern! Ich fahr oft am Deich vorbei ind seh diese Schafe. Aber mein Mitleid hält sich in Grenzen, da er die Lämmer schlachtet. Und zuwenig zum Schutz der Schafe tut! Das ist meine Meinung!

  44. 10.

    Ganz oben in der Nahrungskette steht der Mensch .

  45. 9.

    Funktioniert für Schweden sehr gut. In einem Land, größer als ganz Deutschland mit weit geringerer Bevölkerungsdichte, wird die Wolfspopulation auf ca. 200 Exemplare reguliert. Das könnte vorbildlich für Deutschland sein.

  46. 8.

    Kommt nur mir die Geschichte komisch vor? Letzte Woche hat ein Wolf angegriffen und erst jetzt bemerkt der Schaefer dass ein Teil seiner Tiere tot oder verletzt ist. Werden diese nicht taeglich kontrolliert? Oder laesst der Bericht etwas aus?

  47. 6.

    Schäferhunde sind keine Herdenschutzhunde, sondern maximal Hütehunde, die die Herde zusammentreiben. Zur Wahrheit gehört, dass in Deutschland nur sehr wenige Schäfer Herdenschutzhunde einsetzen. Ein Schäfer heißt Knut Kucznik und setzt erfolgreich Französische Pyrenäenberghunde ein. Seine großen Schafsherden weiden direkt und problemlos im "Wolfsgebiet".

  48. 5.

    Warum funktioniert Bestandsregulierung in Schweden? Und warum geht es bei uns nicht?

  49. 4.

    Das kann ich bestätigen!
    Im gestrigen TV-Programm gab es einen Bericht, in welchem nicht nur zwei Schäferhunde die Schafherde behüteten, sondern auch zwei Esel!
    Allerdings, so der Schäfer, wären auch diese Tiere gegen ein Rudel Wölfe machtlos, könnten nur gegen ein Einzeltier schützen...

  50. 3.
    Antwort auf [rbb-24-nutzer] vom 19.11.2024 um 13:22

    Vertrauen sie ruhig den Einschätzungen des LfU und der UNBen. Hier werden von fachkundigem Personal Beobachtungen, Feststellungen und Meldungen ausgewertet und auf fachlich korrekte Weise aktuelle Entwicklungen dargelegt.

  51. 2.

    auf meinem Fahrrad-Ausflug in Brandenburg bin ich vielen kleinen und auch größeren Schafsherden begegnet, nur gesichert durch einen kleinen Zaun, ohne die speziellen Hütehunde und gleich unmittelbar am Wald. Ein gedeckter Tisch für jeden Wolf.

  52. 1.

    Mit gutem Willen ließen sich für die Förderung von Präventionsmaßnahmen sind Ausgleichszahlungen trotz einer ja nur angedachten Überführung der Wölfe angemessene Lösungen finden. So wäre u.a. eine Anpassung von § 29 BJagdG möglich derart, dass künftig auch der von Wölfen verursachte Schaden an Nutztieren zu Schadensersatzansprüchen führt. Schuldner sollte dabei grundsätzlich der Staat sein, um die Jagdausübzngsberechtigten nicht übermäßig zu belasten.

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