Mehr als 700 neue Plätze -
In Potsdam werden drei weitere Unterkünfte für Geflüchtete entstehen. Das kündigte Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) am Mittwoch an. Demnach sollen das Haus 2 auf dem Campus der Landeshauptstadt und das Nedlitzer Holz am Campus Jungfernsee Geflüchtete aufnehmen. Zudem wird die bereits bestehende Unterkunft Marquarder Chaussee erweitert.
"Wir müssen als Stadt unsere gesetzlichen Pflicht erfüllen und für eine Unterbringung der Geflüchteten Sorge tragen", erklärte Schubert: "Waren die Zahlen von ankommenden Geflüchteten in Brandenburg in den Monaten Januar und Februar dieses Jahres leicht rückläufig, so ist dies lediglich als Momentaufnahme zu bewerten."
Mehr als 700 neue Plätze
Alle drei Grundstücke gehören nach Angaben der Beigeordneten für Ordnung, Sicherheit, Soziales und Gesundheit, Brigitte Meier, der Stadt oder städtischen Gesellschaften und sind sofort verfügbar.
Auf dem Campus sollen 152 Plätze zur Verfügung gestellt werden, am Nedlitzer Holz 480 Plätze und an der Marquarder Chaussee weitere 80 Plätze. Die Inbestriebnahme ist für das vierte Quartal des Jahres 2023 geplant, mit einer Laufzeit von zwei bis maximal vier Jahren.
Für jeden temporären Standort sind Informationsveranstaltungen geplant.
Kapazitäten in Potsdam nahezu ausgeschöpft
Nach Angaben der Stadt werden aktuell an 20 Stadtorten in Potsdam Flüchtlinge untergebracht und versorgt. Die Kapazitäten seien jedoch nahezu ausgeschöpft. Die Vermittlung der Menschen in eigene Wohnungen sei wegen des angespannten und begrenzten Wohnungsmarkts in Potsdam kaum realisierbar.
Auch in anderen Orten und Kommunen Brandenburgs wird nach neuen Unterkünften für Geflüchtete gesucht. Teilweise macht sich Überforderung breit. So auch in Herzberg.
Ein Maßnahmenpaket der Landesregierung stößt bei den Kommunen auf Kritik. Viele Landräte beklagten am Mittwoch nach einem Treffen in Potsdam, dass viele Fragen noch offen seien.
Sendung: Antenne Brandenburg, 29.03.2023, 23:00 Uhr