Personalentscheidung -
Das Berliner Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) wird künftig vom bisherigen kommissarischen Leiter der LAF-Abteilung Unterkünfte, Mark Seibert, geleitet.
Wie die Senatssozialverwaltung am Mittwoch in Berlin mitteilte, folgt der 48-Jährige auf Sozialstaatssekretär Aziz Bozkurt (SPD), der die Aufgabe im August 2023 kommissarisch übernommen hatte. Die Amtszeit von Seibert ist vorerst auf ein Jahr begrenzt. In dieser Zeit werde es ein erneutes reguläres Ausschreibungsverfahren geben.
Kiziltepe verweist auf Verdienste während der Pandemie
Die Stelle des LAF-Präsidenten war Ende November 2022 ausgeschrieben worden. Das Auswahlverfahren fand Anfang März 2023 statt. Allerdings erfüllte damals kein Bewerber "die geforderten hohen fachlichen Anforderungen in formaler und fachlicher Hinsicht", hieß es aus der Senatssozialverwaltung.
Sozialssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) bezeichnete Seibert als erfahrene Führungskraft sowie als Experten in der Bewältigung von Krisensituationen: "Seine erfolgreiche Führung des Krisenstabes der Senatsverwaltung für Soziales während der schwierigen Zeiten der Covid-19-Pandemie sowie insbesondere mit Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine haben gezeigt, dass er über die notwendigen Fähigkeiten verfügt, um mit komplexen Herausforderungen umzugehen." Der 48-jährige Seibert arbeitet den Angaben zufolge seit 2019 in der Berliner Verwaltung, er leitete seit 2020 den Krisenstab der Senatssozialverwaltung.
Seibert will auch leerstehende Bürogebäude nutzen
Seibert kündigte am Mittwoch an, er wolle künftig deutlich weniger Geflüchtete in Notunterkünften unterbringen. Derzeit sind es im Ankunftszentrum Tegel noch 4.820 und auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof 1.230 Menschen. "Das ist nicht das, was wir möchten", sagte Seibert bei seiner Vorstellung durch Sozialsenatorin Kiziltepe. "Wir möchten qualitätsgesicherte Unterbringung haben, die optimale Rahmenbedingung liefert."
Er sehe aber auch, was seine Behörde leisten könne: "Seit dem 1.1.2022 haben wir die Zahl der Plätze von 22.000 inklusive der Notunterbringung auf jetzt 44.000 verdoppelt, ohne dass es zu großen Verwerfungen in der Stadt kam." Und so soll es nach Seiberts Überzeugung auch weitergehen: "Einige tausend Plätze dieses Jahr neu zu schaffen, das halte ich nicht für unwahrscheinlich." Und die seien eben nicht in den Großunterkünften, sondern dezentral geplant.
Zum einen sollen 2024 vier neue Modulare Unterkünfte (MUF) in Betrieb gehen, in denen zunächst Flüchtlinge untergebracht werden. "Ergänzend zu dem MUF-Bauprogramm ziehen wir alle Register, die notwendig sind, um mehr Qualität in das Portfolio reinzubringen", sagte Seibert. "Dazu können Containerbauten gehören. Dazu kann beispielsweise auch die Umwidmung von leerstehenden Bürogebäuden gehören."
Sendung: rbb88,8, 17.01.2024, 15:30 Uhr