BerlinTrend - Mehrheit der Berliner befürwortet Einführung des 29-Euro-Tickets

Fr 26.04.24 | 06:32 Uhr
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Symbolbild: Eine Tafel am U-Bahnhof Alexanderplatz zeigt den vollständigen Verlauf der U-Bahnlinie U2 zwischen Pankow und Ruhleben. (Quelle: dpa/Monika Skolimowska)
Audio: rbb88.8 | 26.04.2024 | Agnes Sundermeyer | Bild: dpa/Monika Skolimowska

Wie stehen die Menschen in Berlin zur Verkehrspolitik der schwarz-roten Landesregierung? Großen Zuspruch findet laut BerlinTrend das 29-Euro-Ticket. Tiefgreifende Veränderungen im Verkehrsbereich sehen allerdings nur wenige.

Eine deutliche Mehrheit der Befragten des aktuellen BerlinTrends findet die Einführung des 29-Euro-Tickets gut. Auf die Frage, ob die Einführung richtig oder falsch sei, antworten 60 Prozent der Befragten mit "Ja". 33 Prozent halten die Einführung des 29-Euro-Tickets, das mit 300 Millionen Euro aus dem Berliner Haushalt finanziert wird, für falsch.

Wie würden die Berliner wählen - und was sagen sie zur Verkehrspolitik?

Zuspruch auch unter Autofahrern

Besonders groß ist die Zustimmung zum 29-Euro-Ticket bei den Jüngeren: 71 Prozent der 16- bis 34-Jährigen befürworten das 29-Euro-Ticket, aber auch über die Hälfte der Befragten über 65 Jahre sieht die Einführung positiv.

Am meisten Anklang findet das Ticket bei den ÖPNV-Nutzern, aber auch über die Hälfte der befragten Auto- und Motorradfahrer befürwortet das 29-Euro-Ticket.

Das 29-Euro-Ticket soll es in Berlin ab dem 1. Juli im Jahresabo geben. Abonnenten können damit in der Berliner Innenstadt für monatlich 29 Euro das Angebot von Bus, S-, U- und Regionalbahn nutzen.

Mehrheit für Rückkehr zu Tempo 50 auf bestimmten Straßen

Bei der geplanten Rückkehr von Tempo 30 zu Tempo 50 auf mehreren Hauptstraßen findet die Mehrheit, dass der schwarz-rote Senat in Berlin die richtigen Weichen stellt. 54 Prozent der Befragten halten das für richtig, 40 Prozent für falsch.

Besonders gut kommt das Vorhaben bei jenen an, die motorisiert unterwegs sind: 75 Prozent derjenigen, die hauptsächlich Auto oder Motorrad nutzen, begrüßen das. Am kritischsten sehen die Fahrradfahrer die Rückkehr zu Tempo 50.

Am besten kommt die Rückkehr zu Tempo 50 bei den Anhängern von CDU und AfD an. Nur die Anhänger der Linken und der Grünen halten die Pläne mehrheitlich für falsch.

Gesamtbewertung hängt von Partei-Präferenzen ab

Im Gesamtbild sind die Veränderungen bei der Verkehrspolitik jedoch für viele Berlinerinnen und Berlinern kaum spürbar. 43 Prozent der Befragten geben an, keine Änderungen zu merken. 25 Prozent sind der Meinung, dass sich am meisten für Autofahrer Grundlegendes geändert hat.

Aufgeschlüsselt nach Verkehrsteilnehmern ist die Mehrheit der befragten Radfahrer der Meinung, dass am meisten für Autofahrer getan werde. Die Autofahrer sehen hingegen mehr Veränderungen zu Gunsten der Radfahrer. Am wenigsten tut sich unter dem aktuellen Senat aus Sicht der Fußgänger: Nur ein Prozent sagen, dass sie bei der Verkehrspolitik Veränderungen zu ihren Gunsten bemerken.

Vor allem die Anhänger von AfD und BSW unter den Befragten sind der Meinung, dass mehr für Radfahrer als für Autofahrer getan werde. Die Anhänger aller anderen Parteien sehen das Auto klar im Vorteil gegenüber den restlichen Verkehrsmitteln: Über die Hälfte der Grünen-Anhänger (56 Prozent) und auch 37 Prozent der Linken-Anhänger empfinden, dass Autofahrer am stärksten profitieren.

Für den aktuellen BerlinTrend von Infratest dimap im Auftrag der rbb24 Abendschau und von rbb 88.8 wurden 1.174 Menschen zufällig ausgewählt und telefonisch sowie online befragt.

Teil 1 des BerlinTrends: Schwarz-Rot verliert Mehrheit in Berlin - AfD mit stärksten Verlusten

Sendung: rbb88.8, 25.04.2024, 17:30 Uhr

127 Kommentare

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  1. 127.

    Leider ist der C-Bereich nicht dabei
    I,meine Arbe
    Ist liegt 1 Station hinter B und somit förmlich nicht nutzbar.

  2. 125.

    "Gerdi hat vollkommen recht."

    Nein hat Sie nicht, denn auf das "wie" kommt es an. Wie Gerdi ihren Kommentar geschrieben hat und welche Worte sie dabei gewählt hat, hat sie verraten und sagt mehr über Sie aus, als Sie es möchte.

  3. 124.

    Wie haben Sie eigentlich vor dem 29 oder 49 Euro Ticket Ihre Fahrkarte bezahlt?? Wenn Sie Unterstützung bekommen ist doch alles gut.
    Gerdi hat vollkommen recht.

  4. 123.

    Nein - jetzt werden Sie wieder blaß vor Neid - wer nicht arbeitet, darf sogar für nur 9 € zum Arbeitsamt, zum Jobcenter und zu Vorstellungsgesprächen fahren. Und wer alt, behindert und/oder krank ist, muss zum Glück nicht arbeiten.
    Ich wünsche Ihnen, dass Ihnen niemand so arrogant, empathielos und ignorant begegnet, wenn Sie auf Unterstützung angewiesen sind.

  5. 122.

    Was ist mit Rentnern, Kranken, Schwerbehinderten und weiteren Menschen, die nicht arbeiten können: dürfen die fahren oder müssen die auch laufen? Echt unglaublich Ihr "Argument". Schon wieder so eine merkwürdige Verallgemeinerung von Ihnen. Was haben Sie eigentlich für ein Bild von bestimmten Menschen? Im anderen Artikel waren es die Jüngeren, hier sind es die nicht (mehr) arbeitenden Menschen, die Sie alle über einen Kamm scheren.

  6. 121.

    Fragt jemand, der zur "normalen Arbeitszeit" Zeit findet, online zu sein und Kommentare abzugeben...und Ihr Beitrag von eben ist ebenso indiskutabel wie offensichtlich rein provokant...naja, solche Leute gibt es nun mal in jedem Forum...

  7. 120.

    Das mit dem trockenlegen hat ja bisher ganz gut geklappt. Die Plebs wurde ausgenommen bis aufs Hemd, die Bonzen immer reicher.
    Warum sollte man jetzt damit aufhören?
    Man wartet direkt, das eine künftige Internet-Mehrheit beschließt, das für jeden, der sich kein Auto leistet, ein Arbeitsweg von bis zu 10 km zu Fuß zurückzulegen ist. Und das mit dem sozialen Leben-tja, das muß man sich halt leisten können.

  8. 119.

    Genau so ist es. Gäbe es das D-Ticket für um die 30€ für alle, würde das 29€-Ticket niemals so viel Zustimmung finden. Aber mit einer Porschefahrerpartei im Verkehrsministerium war halt nur ein 49€-Ticket machbar. Chance vertan - schade eigentlich !

  9. 118.

    Es soll Menschen geben, die krank oder behindert sind und aus dem Grund nicht arbeiten können. Die sollen also gefälligst laufen?
    Ziemlich oberflächlich und empathielos.

  10. 117.

    Jeder soll sich sein Ticket verdienen und nicht auf Subvention. Wer nicht arbeitet braucht auch nicht fahren, kann laufen.

  11. 116.

    Die Mehrheit der Berliner ist für das 29 Euro Ticket. Glaub ich zwar nicht aber wer den Sumpf trockenlegen will, darf nicht die Frösche fragen.

  12. 115.

    „DIE LINKE unter den wählbaren Parteien am ehesten und am meisten um all das kümmert(e)“
    Die kümmern sich um sich selber. Alle anderen werden gleichgemacht. Auf ganz kleinem Niveau. Hatten wir schon.
    UND. es gibt Beweise, die dies auch jetzt bestätigen: Wenn LINKE selber Arbeitgeber sind. In den Gewerkschaften, beim Neuen Deutschland, in der eigenen Partei-Verwaltung und und und. Wie da mit den eigenen Leuten umgegangen und wie sie bezahlt werden ist scheinheilig. Höflich ausgedrückt. Das Wegnehmen wird propagiert, das Belohnen wird niemals gegönnt. Damit das Wenige für sich selber verbraucht werden kann. Kennen wir alles. Und wurde „zum Teufel geschickt“.

  13. 114.

    Ihren Kommentar kann man also nur als Rede gegen "Wer hat, der hat und bekommt es dann halt", gegen Gentrifizierung /Verdrängung. Für das was im Politik- und Gesetzessprech "Milieuschutz" heisst, für Mieterschutz und Mieterrechte auffassen. Als Rede für die Erhaltung der sozialen, ökonomischen, demografischen Durchmischung von gewachsenen Stadtteilen /Bewohnerschaft auffassen.

    Wie Sie aber dann die CDU als "zu links" begreifen können, wie Sie ignorieren können, dass sich DIE LINKE unter den wählbaren Parteien am ehesten und am meisten um all das kümmert(e) verstehe ich nicht. Ist das alles wirklich Ihr Begehren, steht das alles wirklich im Zentrum Ihrer Wünsche, dann kann man DIE LINKE und Linke überhaupt sicher auch für zu wenig Entschlossenheit hier-da-dort kritisieren. Aber sie sind doch die Einzigen die es im Programm haben, die man an diesen ihren eigenen Zielen unter Druck setzen kann. Parteien die das sowieso ablehnen, kann man doch gar nicht abverlangen, was sie ablehnen.

  14. 113.

    Oh, Sie sind ja doch gebildeter als ich dachte ...
    Das "Volk" hat sich vor 34 Jahren für Anschluss und Kapitalismus entschieden. Sie gehörten wahrscheinlich mit dazu, so es Ihr Alter zuließ.
    Seitdem müssen wir mit dem übergestülpten "Geschäftsmodell" leben, auch wenn bis heute nicht angekommen ist, dass in einer Großstadt wie BE privates Wohneigentum außer zum Zweck von Mieteinnahmen keinen großen Sinn macht. Andere Familienstrukturen als auf dem Land, vom Arbeitsmarkt geforderte Flexibilität uvm.
    Da gibt's nur eins: Bleiben oder wegziehen ...

  15. 112.

    Na ja, die Auflösung steht ja in dem darauf folgenden Satz.
    Die gleiche Ratlosigkeit überfällt mich immer bei Microsoft: "Fortfahren" oder "Abbrechen" - "Ja" oder "Nein".

  16. 111.

    Setzen Sie bitte nicht in Anführungszeichen mit der Anmutung es handele sich um ein Zitat von mir, ich wolle die Menschen "erziehen" Das ist rein Ihre Interpretation. Ihr Reflex. Ihr irrationaler Affekt.
    Freilich. Sie können Ordnungspolitik, politisch-gesellschaftliche Agenda, eine Haltung, ein Ziel, eine Wette auf die Zukunft mit solchen Parolen denunzieren. Setzen dabei aber darauf, dass ich eben nicht so diskutiere: Seit mehr als 80 Jahren werden die Leute zu Individual-KFZ-Nutzern "erzogen" Wer das ablehnt, oder für überholt hält, wird dazu "erzogen" den Schmutz, den Lärm, die Luftverpestung dieser Mobilität richtig und gut zu finden. Tut er das nicht, ist er "Autohasser" "Ideologe" - redet angeblich sogar "Diktatur" das Wort. Reine Diktatur.
    Haben Sie eimal überlegt, ob derlei Reflexe, derlei Emotionen möglicherweise rein gar nichts mit mir oder den Sachverhalten zu tun haben? Wieso bin ich für diese irrationale Befindlichkeit, für diese Psychologie verantwortlich?

  17. 109.

    Das Deutschlandticket sei noch zu teuer und erreiche deswegen nicht genug Menschen, sagt Mobilitätsforscher Knie. Deswegen befürwortet die Mehrheit das 29-Euro-Ticket.

  18. 108.

    Bei Ur-Berlinern denke ich an Menschen, die hier geboren wurden und gern von zu Hause ausziehen möchten.
    Ebenso an hier Geborene oder vor langer Zeit hier zugezogene Menschen.
    Egal ob Deutsch oder Ausländer.
    Wer seit langem seine Heimat hier hat.
    Aber ein Reicher von anderswo gewinnt hier auf dem Mietenmarkt meist immer gegen Berliner mit wenig Geld.
    Das kann's ja nun auch nicht sein.
    Und den Leuten sagen, dann kauf Dir doch ne Wohnung, ist in etwa wie, dass man Kuchen essen soll, wenn man kein Brot hat.

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