Reach-Out-Bilanz für Berlin - Opferberatung zählt 355 meist rassistisch motivierte Übergriffe

Do 16.05.24 | 15:16 Uhr
Audio: rbb 88,8 | 16.05.2024 | Thomas Weber

Die Opferhilfsinitiative Reach Out [reachoutberlin.de] hat im vergangenen Jahr 355 meist rassistische und schwulenfeindliche Angriffe, Drohungen und Beleidigungen gezählt. Dabei seien 450 Menschen verletzt, bedroht oder beleidigt worden, teilte Reach Out am Donnerstag mit. Die Zahlen liegen etwa auf der Höhe der vorherigen Jahre.

Mehr als die Hälfte der Taten als rassistisch eingestuft

188 der erfassten Taten wurden als rassistisch eingestuft. 93 wurden aus homosexuellen-feindlichen Motiven begangen. In 26 Fällen ging es um antisemitischen Gewalttaten. Dazu kamen Angriffe auf Obdachlose und politische Gegner. Unter den Opfern sind 34 Kinder und 25 Jugendliche.

Opfer solcher Taten meldeten sich vor allem in den Innenstadt-Bezirken. In Friedrichshain-Kreuzberg registrierte Reach Out 62 Vorfälle. Es folgen Mitte, Weeding und Tiergarten mit jeweils 56 Vorfällen und Neukölln mit 40. "Viele der rechten, rassistischen und antisemitischen Gewalttaten werden der Öffentlichkeit jedoch nicht bekannt", beklagte die Opferhilfe.

Reach Out ist ein Projekt von ARIBA e.V. und wird gefördert durch das Berliner "Landesprogramm gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus".

Sendung: rbb 88,8, 16.05.2024, 15:30 Uhr

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