Vorstoß Berliner Grünen-Fraktion - Lehrergewerkschaft unterstützt Forderung nach Abschaffung der Hausaufgaben

Fr 14.06.24 | 13:29 Uhr
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Archivbild: Ein Mädchen macht Schularbeiten. (Quelle: dpa/Capellen)
Bild: dpa/Capellen

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GWE) unterstützt den Vorstoß der Berliner Grünen-Fraktion, auf klassische Hausaufgaben für Schüler zu verzichten. Nötig und sinnvoll sei vielmehr, vertiefende Aufgaben zum Unterrichtsstoff im schulischen Kontext und mit entsprechender pädagogischer Unterstützung zu lösen, sagte der GEW-Landesvorsitzende Tom Erdmann am Freitag der Nachrichtenagentur DPA.

Dann hätten Schülerinnen und Schüler die nötigen Ressourcen, die ihnen zu Hause in ihren Familien oft fehlten. Dieser Punkt sei wichtig, um Bildungserfolg von der Herkunft zu entkoppeln.

Erdmann verwies darauf, dass alle Grundschulen in Berlin Ganztagsschulen seien, ebenso viele weiterführenden Schulen und einige Gymnasien. "Da ist es nur folgerichtig, dass Hausaufgaben in der Schule erledigt werden müssen." Für andere Schulen forderte Erdmann zumindest freiwillige Angebote, um Schüler bei den Hausaufgaben zu unterstützen. "Dafür brauchen wir aber auch zusätzliche personelle Ressourcen", unterstrich er. "Dem Thema müssen sich Schule und Pädagogik stellen", fügte er hinzu. "Alles andere wäre ein Konjunkturprogramm für private Nachhilfe."

Freiwilliges Wiederholungsjahr, statt Sitzenbleiben

Ähnlich hatten auch die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus argumentiert, die ihren Vorschlag am vergangenen Mittwoch unterbreiteten. "Hausaufgaben sollen das im Unterricht Erlernte vertiefen, aber nicht einfach den Unterricht in die Freizeit auslagern. Denn das nimmt den Kindern und Jugendlichen die Zeit für Erholung und Familie", sagte der schulpolitische Sprecher der Fraktion, Louis Krüger, der DPA.

Gleichzeitig sei das ein Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit. "Das Bildungsniveau der Eltern und die häuslichen Rahmenbedingungen dürfen nicht entscheidend sein für die Erfüllung schulischer Aufgaben", so Krüger.

Für falsch halten die Grünen auch den Ansatz, Schüler wegen schlechter Zeugnisnoten das Schuljahr wiederholen zu lassen: "Nachdem schon an Integrierten Sekundarschulen und Gemeinschaftsschulen das verpflichtende Sitzenbleiben abgeschafft wurde, schlagen wir vor, auch an Gymnasien nur noch auf freiwilliges Wiederholen zu setzen", sagte Fraktionschefin Bettina Jarasch vor einigen Tagen. "Statt auf Druck zu setzen, stärken wir so Verantwortungsbewusstsein und Selbsteinschätzung."

Auch hinter diesen Vorschlag stellte sich die GEW. "Sitzenbleiben war noch nie eine pädagogisch kluge Maßnahme, da es für die betroffenen Schülerinnen und Schüler immer einen Versagensmoment beinhaltet und die Lernmotivation langfristig schmälern kann", sagte ein Sprecher. Vielmehr müssten auch die Gymnasien in die Lage versetzt werden, deutlich mehr individuelle Unterstützung und Förderung anzubieten.

Sendung: Radio Fritz, 13.06.2024, 19:30 Uhr

47 Kommentare

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  1. 47.

    Was bin ich froh, "nie mehr Schule" zu haben, erst recht mit Blick auf die heutige Entwicklung. Schon zu meiner Zeit war's reformbedürftig. Stattdessen nur Kürzungen und teure Verschlimmbesserungen. Oje.

    Meine beste Lernzeit war, als ich unbeaufsichtigt machen konnte, was ich wollte. Durfte die Bücher und den Garten frei nutzen. Meine besten Lehrer. In meinem Tempo. Meinen Interessen, das vertiefte und vernetzte sich ganz von selbst, bis heute ist das mein Rücklagenkonto.

    Die Schule verdarb dann den Spaß am Lernen. Interessen, innere eigene Wege, eigenes Tempo – mit Zwang weggedrückt. Schule nur noch als Zeugniserfüllungszeit, Wirtschafts-Arbeitskraft-Vorbereitungszeit. Oje.

  2. 46.

    Sie haben sicherlich recht, jedoch müssen erst einmal ,Grundlagen' wie lesen und rechnen gelernt werden.
    Und dies ist m.E. nur mit Übungen, also auch Hausaufgaben, zu leisten.

    Mein Sohn hat mir oft vorgelesen, wenn ich z.B. gekocht habe, oder beim Einkaufen schon einmal grob zusammengerechnet.
    Es hat ihm nicht geschadet und sogar Spaß gemacht.

    Leider müssen mitunter die Eltern ,gezwungen' werden, sich mit Schule zu beschäftigen.
    Deshalb von mir, eine klares Nein gegen die Abschaffung von Hausaufgaben.
    Gegen den Umfang kann man gern diskutieren!

  3. 45.

    Es gibt Techniken, wie man effektiv lernt. Wie man Gelerntes im Gehirn besser und langfristig verankert. Wie man eine effektive Langzeit-Wiederholung mit Spaß verbinden kann.

    Das sollte unterrichtet und geübt werden.

  4. 44.

    Es ist ganz klar: Es wird zu wenig gelernt/geübt...also wiederholt. Betreuung zur eigenen Entlastung kann man wollen, es ändert aber nichts an der Tatsache, das nur das Üben hilft. Das Üben ist immer modern gewesen. Es ist immer unerlässlich. Es gibt Sehnsüchte danach, mit wenig Anstrengungen viel zu erlernen und es „modern“ zu nennen. Denen sei gesagt: Da gibt es eine schlechte Nachricht...

  5. 43.

    Was bin ich froh, "nie mehr Schule" zu haben, erst recht mit Blick auf die heutige Entwicklung. Schon zu meiner Zeit war's reformbedürftig. Stattdessen nur Kürzungen und teure Verschlimmbesserungen. Oje.

    Meine beste Lernzeit war, als ich unbeaufsichtigt machen konnte, was ich wollte. Durfte die Bücher und den Garten frei nutzen. Meine besten Lehrer. In meinem Tempo. Meinen Interessen, das vertiefte und vernetzte sich ganz von selbst, bis heute ist das mein Rücklagenkonto.

    Die Schule verdarb dann den Spaß am Lernen. Interessen, innere eigene Wege, eigenes Tempo – mit Zwang weggedrückt. Schule nur noch als Zeugniserfüllungszeit, Wirtschafts-Arbeitskraft-Vorbereitungszeit. Oje.

  6. 42.

    Als Schüler einer Reformschule der 1970er Jahre in NRW hatte ich keine Hausaufgaben, allerdings hatten wir an vier Tagen einen Ganztagsbetrieb bis 15-16:00 Uhr. Ich bin Mediziner geworden und sehe auch heute keinen Sinn darin, meine Kinder am Nachmittag noch mit Hausaufgaben zu nötigen. Stattdessen kann diese Zeit für verschiedene Aktivitäten genutzt werden (Sportverein, Musikmachen etc.) oder auch einfach nur dem „Chillen“ dienen. Weg mit den Hausaufgaben würde ich daher voll unterstützen!

  7. 41.

    Ich dachte Hausaufgaben sind im Kontext des Unterrichtsstoffes und dienen zum vertiefen des verstandenen Wissens.Erarbeitet Euch kannst meiner Meinung nach nur in höheren Klassen machen. Aber kein Dauerzustand, wenn Textaufgaben hast und die Klauseren mit Ankreuzfragen zu beantworten sind.Heisst nicht das jüngere Schüler dazu zu doof wären. Bei Ganztagsschulen sollte es möglich sein diese in der Schule zu machen. Bei den anderen Schulen könnte man die Möglichkeit ebenfalls schaffen.

  8. 40.

    VHG bis 13.30 ist kostenfrei,da zahlen Eltern nichts.
    Natürlich haben auch Gymnasiasten Freizeit und das trotz Sportverein und Musikunterricht zusätzlich. Darüberhinaus gi t es die ISS mit gymnasialer Oberstufe, wo der Weg zum Abitur nach 13 Jahren mit etwas weniger Wochenstunden in 7- 10 auch für viele Schüler/innen gut geeignet ist. Es liegt nicht immer an der Schule, wenn das Kind überlastet ist. Viel viel Druck kommt von Eltern. Übrigens besonders bezüglich von Hausaufgaben. Schon im Lehramtsstudium in den 70er Jahren lernte man, dass tägliche Hausaufgaben fragwürdig sind. Warum gibt es sie immer noch? Chancenungleichheit wird verstärkt, wer im (guten) Unterricht folgen kann, braucht die Hausaufgabe nicht, wer es im Unterricht nicht versteht, sitzt frustriert vor der Hausaufgabe. Zu gutem Unterricht gehört, dass genug Zeit für Übung, Wiederholung und Festigung vorhanden ist. Das ist auch nicht neu.

  9. 39.

    Absolut richtig, Eltern sollten (Verzeihung, wenn ich das jetzt so ausdrücke!) nicht nur die Erzeuger ihrer Kinder sein, sondern sie neben anderen Dingen auch auf ihrem Lern- und Bildungsweg begleiten.

  10. 38.

    Grüne und GWE können wohl nicht ertragen, dass wir in Berlin nicht die letzten Platz im PISA-Vergleich inne haben.
    Marode Schulgebäude, Lehrermangel und jetzt das Aussetzen der Hausaufgaben.
    Bleibt abzuwarten, wann die Schule, die Schulpflicht generell abgeschafft wird.
    Wokeness nennt man das und darin ist das Leistungsprinzip verpönt.
    Wie weit man damit kommt, sieht man an einigen Vertreter in der Ampel.

  11. 37.

    Wenn Schüler unter Druck leiden, sind sie in der falschen Schulart und dieser Druck geht vom Elternhaus aus und nicht von der Schule ("weil es ja unbedingt das Gymnasium sein muss").
    Ich war selbst im Schuldienst, allerdings an einer Realschule, kenne aber dieses Problem von dieser Schulart her in Einzelfällen auch. Ein Schulwechsel in die Hauptschule brachte den Schülern Erfolgserlebnisse durch bessere Noten, was sich insgesamt auf das Schülerverhalten positiv ausgewirkt hat.

  12. 36.

    Wir haben die Hausaufgaben immer so gestellt, dass für deren Erledigung die Heftaufschriebe und das Schulbuch ausgereicht haben. Und nachfragen sollen die Schüler bei Bedarf in der Schule. Bei einem solchen Vorgehen spielt es keine Rolle, aus was für einem Elterhaus das Kind kommt.
    Falls ein Schüler wegen nicht gemachter Hausaufgaben auffiel, wurden die Eltern einbestellt.

  13. 35.

    "Sitzenbleiben war noch nie eine pädagogisch kluge Maßnahme, ...," das Wiederholen einer Jahrgangsstufe war auch noch nie überhaupt eine pädagogische (erzieherische) Maßnahme, es ist eine didaktische Maßnahme. In der bisher zur Verfügung stehenden Zeit konnte das Geforderte nicht in hinreichendem Umfang erlernt werden, es wird mehr Zeit benötigt. Das bleibt auch weiterhin nötig.

    Fehlende Lernmotivation ist weniger Folge des Sitzenbleibens als dessen Ursache!

  14. 34.

    Einfach umgucken, Ansätze sind deutlich sichtbar. Es ist wirklich traurig. Das Niveau sinkt rapide, auch wenn man sich fragt, wohin eigentlich noch. Vorteil: Kindern wie meinen stehen demnächst dadurch hoffentlich alle Türen offen, wenn drumherum keiner mehr einen geraden deutschen Satz sprechen kann. Damit motiviere ich mich immer noch gerade so.

  15. 33.

    Doch! Exakt darauf läuft es hinaus. Angleichung an die schlechten Schüler.
    Wir sind doch alle gleich, oder? Irgendwie??
    Macht auch weniger Arbeit. Wir wollen doch alle weniger arbeiten, oder?

  16. 32.

    Eine unglaubliche und skandalöse Sabotage der Gewerkschaft an der Arbeit der Lehrkräfte, die sie angeblich vertritt.
    Mir fehlen ehrlich gesagt die Worte. Ist dieser "wir brauchen uns nicht mehr anstrengen -Slang" heute en vogue?
    Wer profitiert davon? Die Schüler bestimmt nicht...

  17. 31.

    Pädagogik hat nicht die Aufgabe, (junge) Menschen abzurichten, zu dressieren, politikhörig oder wirtschaftsförmig zu machen. Druckvolles Lernen mit Bestrafung und negativer Verstärkung anstatt mit positiver oder Belohnung ist Gift - nicht nur für irgendwelche gefühlten Wahrheiten, sondern real und tatsächlich messbar im Lernerfolg. Schüler*innen für spätere Aufgaben zu wappnen, meint mehr, als zu Hause, auf sich gestellt oder mit unterschiedlicher Hilfe Aufgaben zu bewältigen, die eigentlich in den unmittelbaren Schulkontext gehören. Mehr noch, es gibt schulgesetzwidrigerweise noch immer Benotungen von Hausaufgaben. Ebenso gibt es Nachsitzen, ganz so wie aus US-Filmen oder -Serien - das ist komplett gesetzeswidrig. Der sozio-ökonomische Hintergrund der Erziehungsberechtigten entscheidet bis jetzt ungerecht über die Lernhilfe.

    Die Umsetzung der Betreuung der Lehre wird die Herausforderung sein: Personalmangel u. schlecht ausgestattete Schulen.

  18. 30.

    Hey, mein Vorschlag wäre die Schule komplett abzuschaffen. Dies würde sehr viele Probleme lösen. Man könnte sehr viel Geld sparen. Die Noten sind ja sowieso schon nichts mehr Wert und Leistungen werden ja schon lange nicht mehr gefördert und gefordert siehe Bundesjugendspiele. Dies sind leider nur geringe Beispiele. IRONIE aus. Traurig aber wohl wahr.

  19. 29.

    Das nächste ist dann " Schule ist doch unnötig, weil man ja sowieso nichts behält was man vermittelt bekommt"
    Wo soll unsere Menschheit noch enden?

  20. 28.

    "Das Bildungsniveau der Eltern und die häuslichen Rahmenbedingungen dürfen nicht entscheidend sein für die Erfüllung schulischer Aufgaben"
    Das stimmt im Prinzip natürlich. Aber was soll daraus folgen? Das andere Kinder, die mehr Glück mit dem Elternhaus haben, auch langsamer und weniger lernen sollen.
    Das kann es ja wohl nicht sein.

  21. 27.

    Bildungsgerechtigkeit zu schaffen, hat nur indirekt mit der „Orientierung am Bildungsschwächeren“ zu tun. Insofern, dass ein überwiegender Teil von Eltern aus unterschiedlichen im Artikel beschriebenen Gründen, manchmal keine erforderliche adäquate Anleitung/Hilfestellung bei den Hausaufgaben leisten kann. Was den „Bildungsschwächeren“ dann auf die Füße fällt. Die Möglichkeit für SuS, auf die pädagogische Unterstützung von Fachkräften bei den „Hausaufgaben“ Zugriff zu haben, ist ein vielversprechender Ansatz. Bedeutet nicht, dass Aufgaben einzig mit Hilfe erfüllt werden.
    Der Förderung der „Leistungsfähigkeit und Lernwilligkeit“ steht dieser Ansatz keinesfalls entgegen. Ein selbst erfahrener Lernerfolg steigert die Motivation und das positive Verständnis im Umgang mit Anforderungen, mit Leistung insgesamt.


  22. 26.

    Auch gut. Und: Abschlüsse sind überbewertet. Der neue Trend im Lebenslauf: „besuchte Schule(n)“. Siehe bei Frau Göring-Eckardt.

  23. 25.

    Haben die Grünen noch nichts gelernt? Überall wird nur noch ausgetanzt statt Regeln. Hausaufgaben unterstützen, den Stoff zu vertiefen und zu wiederholen. Ganztagsschule supertoll, nur lernen die Kinder immer weniger und werden insgesamt immer schlechter. Sind auch kaum auf das Leben vorbereitet.
    DDR-Lehrpläne wieder raus ohne die politischen Inhalte, dann läuft das besser

  24. 24.

    Nennt die Sachen dort einfach beim Namen. Hausaufgaben sind OK, gewünscht wird aber eine Hortbetreuung nach dem Unterricht.
    Sitzenbleiben wird ja soweit ich weiß nicht ebenso entschieden. Es wird immer abgewogen. Und wenn man mit den Kindern spricht und ihnen die Situation ehrlich vermittelt, dann kann man das auch als Chance für das Kind begreifen und auch erklären. Menschen lernen unterschiedlich schnell und manchmal hindern äussere Gegebenheiten auch ein Vorankommen.
    Ansonsten müsste man Prüfungen komplett abschaffen, da jeder Test eine Möglichkeit für einen Versagensmoment darstellt.

  25. 23.

    Schulpflicht abschaffen--und mehr auf Selbsteinschätzung achten.
    Wer meint, er müsse beschult werden, darf die Schule besuchen.Wer meint, ein besseres Bildungsniveau zu besitzen als die eigenen selbstbestimmten Eltern, die man sich jährlich neu aussuchen darf-- darf sofort in die Politik.

  26. 22.

    Pisa belegt es immer wieder. Unser Bildungssystem ist katastrpphal. Schüler beherrschen die Grundrechenarten nur mit Mühe. Lesen und Schreiben sind kritikwürdig und unsere Politiker und Gewerkschaften träumen davo die Hausaufgaben wegzulassen. Wie tief wollen wir eigentlich noch sinken???

  27. 21.

    So ganz verstehe ich diese Diskussion nicht ...

    Evtl. sollten wir etwas differenzieren.
    Geht es um Grund- oder weiterführende Schule?
    Geht es um täglich 2 Stunden Ausarbeiten eines Referats, vielleicht doch ,nur' 15 Minuten um 123/ABC-üben in der 1. Klasse oder das Ein-mal-Eins in der 2. Klasse?

    Warum sollten Eltern nicht an der Bildung ihrer Kinder ,teilhaben'?
    Wissen dann noch (nicht-interessierte) Eltern, was ihr Kind so in der Schule treibt?
    Lesen Kinder abends noch im Bett - nach Aufforderung der Eltern?

    Für manche Eltern ist es m.E. sogar ,einfacher' ihre Kinder zum Wiederholen zu bringen, wenn es durch Hausaufgaben ,vorgegeben' ist.

  28. 20.

    "Es braucht also neue Ansätze, weg von den „klassischen Hausaufgaben“" Der einfachste Lösungsweg ist Ganztagsschule für alle und alle Schulformen.

  29. 19.

    Hää?
    Ganztagsschule bietet Betreuung von 6.00 bis 18.00 Uhr, auch mit z.B. Hausaufgabe-erledigen mit Hilfe der Erzieher.
    Diese Betreuung ist für Schüler der 1. bis 3. Klasse kostenfrei!

  30. 18.

    Jedes Kind hat seine eigene Art zu lernen - schnell oder langsam, mit viel Wiederholung oder durch kreatives Anwenden des Gelernten, allein oder in der Gruppe. Meine Tochter war lernschwach und konnte in einer 30-Schüler-Grundschulklasse dem Stoff kaum folgen. Die Folge: Abschalten, nicht mehr hinhören, kann ich sowieso nicht. Sie besuchte die Ganztagsschule. Die Nachmittage mit den Hausaufgabenstunden wurden für sie zur Qual. Oft saß sie mehrere Stunden über den Aufgaben, bis ich um 16 Uhr oft ein weinendes und völlig verausgabtes Kind abholte. Zu Hause sollte ich mit ihr noch weiter üben. Ja, wie denn in diesen Kinderkopf noch was hinein bekommen? Ihr blieben zwei Stunden zum Spiel und für Erholung, bis es Abendessen gab und sie danach fix und fertig ins Bett kippte. Was wir brauchen, sind mehr Pädagogen, kleinere Klassen und unterschiedliche Angebote und Aufgaben für lernstarke und lernschwache Schüler. "Hausaufgaben" gehören in die Schule, gern am Nachmittag.

  31. 17.

    Auf das unsere Kinder immer dummer werden! Hausaufgaben sind wichtig für die Entwicklung des Kindes, da sie in anderer Umgebung den Stoff vertiefen müssen. In der Schule bringt es gar nichts, weil sie da nur von den guten Schülern abschreiben.
    Das Bildungsniveau geht seit Jahren nach unten. Die Schüler müssen praktisch nichts mehr leisten, weil sie so oder so versetzt werden. Warum soll man sich da noch anstrengen. Es gibt keinen Anreiz mehr fürs Lernen!
    Die Politiker geben lieber das Geld, statt für unsere Kinder und Bildung , für Fachkräfte aus dem Ausland aus.
    Das Schulsystem geht extrem in die falsche Richtung! - So schafft man sich selbst ab!

  32. 16.

    Welche Freizeit? Scheinbar noch kein Kind auf dem Gymnasium erlebt. Der totale Druck und Frontalunterricht reingelegt, das ist für mich Menschenverachtender Druck!
    Alle Grundschulen sind Ganztagsschulen? HÄÄ?? An der ich arbeite hat der Bezirk darauf gedrängt eine offene Ganztagsschule zu machen, bedeutet um 13:30 Uhr wird abgeholt, nix mit Betreuung der Hausaufgaben in der Schule. Spart Erzieher und die Eltern müssen für die Ganztagsbetreuung zahlen! Da werden Kinder betreut, nicht unterrichte

  33. 14.

    Hausaufgabe waren mal als Lernerfolgskontrolle gedacht bzw als Nachweis, dass zuhause gelernt wurde. Das funktioniert so aber nicht mehr. Einerseits gibt es Familien ohne brauchbare Computer oder Internetzugang oder Familien mit Eltern, die ihre Kinder nicht unterstützen können. Andererseits kann man dank Internet und KI Hausaufgaben anfertigen, ohne wirklich gelernt zu haben. Es braucht also neue Ansätze, weg von den „klassischen Hausaufgaben“

  34. 12.

    Ich kämpfe dafür, jeden Tag. Finden viele Lehrer und viele Eltern nicht gut, ich halte Hausaufgaben für unerlässlich.

  35. 11.

    War zu erwarten. Sind ja im Prinzip dieselben Leute.

  36. 10.

    Grundsätzlich hast Du recht - allerdings ist es gerade das familiäre Umfeld, welches bei vielen Schülern weder Hausaufgaben unterstützt, noch bei Fragen helfen kann. Da kann man noch so oft von „elterlichen Pflichten“ reden - das ist vielen Eltern trotzdem entweder egal oder kann nicht geleistet werden. Letzteres u.a. deswegen, weil heutzutage sehr oft beide Eltern zusätzlich arbeiten (müssen) um finanziell über die Runden zu kommen,
    Die Hausaufgaben in die Schule auslagern könnte helfen.

  37. 9.

    Hausaufgaben sollen das Gelernte im Unterricht praktisch vertiefen. Ob sie jetzt am Nachmittag in der Ganztagsschule oder zu Hause gemacht werden ist egal. Der Schüler bzw. Schülerin soll sie aber selbstständig machen. Nur wenn er/sie es nicht versteht, soll er dann im Unterricht nachfragen und nicht abschreiben vom Nachbar. Alles andere bringt nichts!

  38. 8.

    „da es für die betroffenen Schülerinnen und Schüler immer einen Versagensmoment beinhaltet“
    Ja was denn sonst? Das Versagen wird gebraucht...Und: Es ist ein „wichtiges“ Zeichen. Und: Es muss sichtbar sein.

    "Statt auf Druck zu setzen, stärken wir so Verantwortungsbewusstsein und Selbsteinschätzung."

    Typisch und weltfremd. Lernerfolg ist das Üben. Wiederholen. Immer wieder. Die Schule kann zeigen wie man lernt. Gemacht werden muss es zu Hause. Immer wieder neu. Eltern können es nicht verlagern. Sie müssen selber ran. In einer Zeit, wo es noch nie soviel Freizeit gab wie nie, ist auch Zeit dafür da, in einer relativ kurzen Lebensphase.

  39. 7.

    "Statt auf Druck zu setzen, stärken wir so Verantwortungsbewusstsein und Selbsteinschätzung."
    Typisch und weltfremd. Lernerfolg ist das Üben. Wiederholen. Immer wieder. Die Schule kann zeigen wie man lernt. Gemacht werden muss es zu Hause. Immer wieder neu. Eltern können es nicht verlagern. Sie müssen selber ran. In einer Zeit, wo es noch nie soviel Freizeit gab wie nie, ist auch Zeit dafür, in einer relativ kurzen Lebensphase, da.

    „da es für die betroffenen Schülerinnen und Schüler immer einen Versagensmoment beinhaltet“
    Ja was denn sonst? Das Versagen wird gebraucht...Und: Es ist ein „wichtiges“ Zeichen. Und: Es muss sichtbar sein.

  40. 6.

    Ich habe ja den Eindruck, das besonders Grünen-Politiker früher sehr unter Hausaufgaben gelitten haben.
    Wieviele von denen eine "Schuldistanz" hatten oder "Verweiler" waren ist leider nicht dokumentiert.
    Und das mit den Hausaufgaben schaffen die ja auch bis heute nicht!

  41. 5.

    Hausaufgaben müssen so gestellt sein, dass sie mit dem im Unterricht vermittelten Lernstoff erledigt werden können. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Schüler den Unterricht konzentriert verfolgen und bei Unklarheiten sofort nachfragen. "In der Schule wird gelernt und bei den Hausaufgaben wird das Gelernte angewendet." Das habe ich Schülern und den Eltern bei den Elternabenden klargemacht. Hausaufgaben sind so schnell erledigt und es bleibt mehr Zeit für eigene Interessen.

  42. 4.

    <<< Gleichzeitig sei das ein Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit. "Das Bildungsniveau der Eltern und die häuslichen Rahmenbedingungen dürfen nicht entscheidend sein für die Erfüllung schulischer Aufgaben", so Krüger. >>>

    Heißt das jetzt Orientierung am "Bildungsschwächeren" und nicht mehr Förderung der Leistungsfähigkeit und Lernwilligkeit?

  43. 3.

    "Statt auf Druck zu setzen, stärken wir so Verantwortungsbewusstsein und Selbsteinschätzung."
    Typisch und weltfremd. Lernerfolg ist das Üben. Wiederholen. Immer wieder. Die Schule kann zeigen wie man lernt. Gemacht werden muss es zu Hause. Immer wieder neu. Eltern können es nicht verlagern. Sie müssen selber ran. In einer Zeit, wo es noch nie soviel Freizeit gab wie nie, ist auch Zeit dafür, in einer relativ kurzen Lebensphase, da.

  44. 2.

    Die Weichen sollen also noch weiter in Richtung Bequemlichkeit statt Leistung gestellt werden.
    Ich bin absolut dagegen.
    Natürlich wäre es für alle Beteiligten einfacher. Auch kein Sitzenbleiben mehr. Prima!
    Dabeisein ist alles.

  45. 1.

    Wir haben ja so schon nicht genügend Pädagogen ... wo sollen die denn herkommen? Hausaufgaben zu erledigen bringt dem Kind im besten Fall ja auch eine gewissen Selbst-Organisation bei. Wenn man alles im Leben kontrolliert "abgenommen" bekommt, ist das aus meiner Sicht nicht nur förderlich!

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