Führungsduo gewählt - BSW gründet Berliner Landesverband

So 14.07.24 | 16:29 Uhr
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Alexander King und Josephine Thyrêt stehen vor einem Schild des Berliner Landesverbandes des Bündnises Sahra Wagenknecht (BSW). (Quelle: dpa/Annette Riedl)
Video: rbb24 Abendschau | 14.07.2024 | Agnes Sundermeyer | Bild: dpa

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat seit Sonntag auch in Berlin einen Landesverband. Geführt wird er von einem ehemaligen Politiker der Linken, Alexander King, und der Gewerkschafterin Josephine Thyrêt.

Konkurrenz um die Spitzenpositionen gab es nicht: King und Thyrêt traten ohne Gegenkandidaten an. Sie wurden zum ersten Führungsduo des Berliner Landesverbandes des BSW gewählt - King mit knapp 76 Prozent und Thyret mit rund 86 Prozent der Stimmen.

Schwerpunkt "Friedensthema"

"Wir als BSW wollen uns in der Mitte der Gesellschaft ansiedeln", sagte King. Er und die Co-Vorsitzende Thyrêt nannten "das Friedensthema" als momentan wohl wichtigsten Punkt, aufgrund dessen das BSW in der Wählergunst so gut dastehe. Viele Berlinerinnen und Berliner wünschten sich Frieden in der von Russland angegriffenen Ukraine und im Nahen Osten und mehr friedenspolitische Initiativen.

Als weitere Themen der neuen Partei, die in Berlin nun eine Satzung, aber noch kein Programm hat, nannten die beiden Vorsitzenden den Bau bezahlbarer Wohnungen, die Umsetzung des Volksentscheids von 2021 zur Enteignung großer Wohnungskonzerne, bessere Rahmenbedingungen und Bürokratieabbau für den Mittelstand oder den Erhalt von Krankenhäusern.

Und: "Wir erwarten vom Bund, dass es eine regulierte Zuwanderung gibt." Diese müsse so begrenzt werden, dass auch gute Integration möglich sei, so King. Bei der Unterbringung geflüchteter Menschen in Berlin dürften nicht immer dieselben Nachbarschaften vor allem in manchen östlichen Stadtteilen herangezogen werden. Nötig sei eine gleichmäßigere Verteilung unter Berücksichtigung der sozialen Situation und der Infrastruktur vor Ort.

BSW schließt Zusammenarbeit mit AfD aus

Der ausgebildete Geograf King ist 54 Jahre alt und war zuvor lange bei der Linkspartei, Thyrêt ist 49 Jahre alt, Krankenschwester und Betriebsratsvorsitzende beim landeseigenen Klinikkonzern Vivantes.

Die Gründung und die Wahl fanden hinter verschlossenen Türen statt. Der Berliner Landesverband ist der inzwischen fünfte des BSW in Deutschland. Er hat momentan 81 Mitglieder, viele kamen zur Gründungsversammlung.

Beim BerlinTrend vom April kam das BSW aus dem Stand auf 6 Prozent. "Wir wollen Regieren", sagte King am Sonntag mit Blick auf die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus 2026. "Ohne BSW wird es schwierig, eine Regierung zu bilden. Das ist auch unser Ziel." Das sei aber kein Selbstzweck: "Wir wollen etwas verändern." Eine Zusammenarbeit mit der AfD schloss King aus. Sehr schwierig werde es wegen deren Programmatik etwa in der Verkehrspolitik mit den Grünen. Die anderen größeren Parteien kämen aus seiner Sicht grundsätzlich als mögliche Koalitionspartner infrage. "Aber das ist ja noch zwei Jahre hin."

Auch in Brandenburg hat das BSW seit April einen Landesverband. Im jüngsten BrandenburgTrend erreichte die junge Partei 16 Prozent.

Sendung: rbb24 Abendschau, 14.07.2024, 19:30 Uhr

127 Kommentare

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  1. 127.

    Sie irren.
    Sozialpolitik für Spitzenverdiener ist Kernelement neoliberaler Politik!

  2. 126.

    Ist alles öffentlich gemacht worden, gähn! Sie sind aufgewacht?

  3. 125.

    Sie dürfen es mir getrost selbst überlassen, was ich im Meinungsaustausch mit anderen antworte.
    Und aus dem Stand heraus? Wenn ich richttig informiert bin, waren Gründungsmitglieder BT-Abgeordnete der Links-Fraktion. Ihre Vorschusslorbeeren sind unbegründet.

  4. 124.

    Die Linke ist kein Thema, geht um das BSW. Das BSW hat es aus dem Stand heraus geschafft, Wähler zu gewinnen. Das ist schon mal eine beeindruckende Leistung. Mal schauen, wer für eine Koalition sich auf das BSW einlassen wird.

  5. 123.

    Dass die FDP die Kindergrundsicherung gestoppt hat, war sehr vernünftig.
    Bei dem aktuellen Schuldenstand darf es keine neuen Sozialleistungen geben.
    Wenn noch Geld übrig ist, sollte man dies an die Schulen geben.
    Die Versicherungsleistungen wie ALG 1 und Rente aufgrund erbrachter Arbeitsleistung können meinetwegen erhöht werden.
    Ich sehe aber nicht ein, dass mir immer weniger vom Netto bleibt, während im Gegenzug Milliarden für alles mögliche zur Verfügung stehen und dafür auch noch neue Personalapparate geschaffen werden sollen.
    Wie viel Stellen und Posten möchte sich die Politik eigentlich noch erschaffen?

  6. 121.

    Träumen Sie weiter.
    Welche Partei soll das sein, in der man Karriere machen kann, ohne sich der Linie der Parteioberen unterzuordnen?

  7. 120.

    Oje, was für eine krude Argumentation.
    "Die Linke z.B. interessiert sich doch nur für Menschen mit Sozialleistungen." Wenn das so wäre, müsste sie doch von den Ihrer Meinung nach so zahlreichen Sozialleistungsempfängern gewählt werden. Können aber nicht so viele sein.
    Gehen Sie aufs Bundestagsportal. Da gibt es die Möglichkeit, Anträge aller Fraktionen und Abgeordneten nachzulesen, wer welche Anträge eingebracht hat und wer dafür bzw. dagegen gestimmt hat.
    Ihre Anschuldigungen sind nichts als unbewiesene Behauptungen!

  8. 119.

    "Die Linke z.B. interessiert sich doch nur für Menschen mit Sozialleistungen. "

    Das ist eine sehr, sehr plumpe Lüge, die sich schnell widerlegen lässt.

  9. 116.

    Die FDP braucht ein Fass ohne Deckel, wenn es darum geht, wie Reiche noch reicher werden.

  10. 115.

    Nee, allerdings nicht - leider - aber ein Füllhorn für die Reichen!

  11. 114.

    Soziale Marktwirtschaft funktioniert aber so. Es geht dem BSW auch um die Arbeitnehmer. Die Linke z.B. interessiert sich doch nur für Menschen mit Sozialleistungen. Arbeit ist aber die Grundlage für eine starke Wirtschaft. Und da sind sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer dann auch einig. Wir leisten uns aber immer mehr Menschen ohne Arbeit. Das geht so nicht.

  12. 112.

    Für die FDP ist Sozialpolitik nicht ein Fass ohne Boden, und das ist gut so,.

  13. 109.

    Trennen Sie das bitte. Ich habe auf wirtschaftspolitische Ansätze Bezug genommen. Beides - Wirtschaft und Soziales - gleichzeitig bedienen zu wollen, wird nicht funktionieren. Den Spagat, Arbeitnehmer UND Arbeitgeber zufriedenzustellen, haben andere schon nicht hinbekommen. Wenn BSW beides verspricht, Wirtschaftswachstum UND soziale Gerechtigkeit, ist das altbekannter Populismus. Den kann BSW jetzt schon hevorragend.

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