Berliner Haushalt - CDU und SPD nehmen Kürzung bei Tarifvorsorge zurück

Mi 04.12.24 | 17:45 Uhr
  9
Archivbild: Die Spitzen von CDU und SPD in Berlin auf dem Weg zur Pressekonferenz, um ihre Sparpläne für den Haushalt 2025 vorzustellen. (Quelle: dpa/Bernd von Jutrczenka)
Audio: rbb24 Inforadio | 04.12.2024 | Boris Hermel | Bild: dpa/Bernd von Jutrczenka

Die schwarz-rote Koalition nimmt eine der umstrittensten Kürzungen für das nächste Jahr wieder zurück: Knapp 48 Millionen Euro für die Tarifvorsorge für freie Träger werden doch wieder in den Haushalt eingestellt. Das bestätigten CDU-Fraktionschef Dirk Stettner sowie die SPD-Vorsitzenden Nicola Böcker-Giannini und Martin Hikel dem rbb.

Im ursprünglichen Entwurf für den Nachtragshaushalt hatte der Senat den zentralen Haushaltstitel für die Tarifvorsorge bei freien Trägern in Höhe von 50 Millionen Euro komplett gestrichen. Bei freien Trägern und anderen Zuwendungsempfängern im Kulturbereich und bei Sozialprojekten stieß diese Kürzung auf massiven Protest. Ihre Befürchtung: Entweder müssten sie ihre Mitarbeitenden unter Tarif bezahlen oder Stellen abbauen, um die Tarife einzuhalten.

"Signal der Planungssicherheit"

Auch unter dem Eindruck der Kritik haben CDU und SPD entschieden, nun doch 47,9 Millionen Euro zusätzlich auf genau die Senatsressorts zu verteilen, von deren Förderung die freien Träger abhängig sind. Die größten Teile der Summe gehen an die Bezirke, die Bildungs- und die Kulturverwaltung.

Die Koalition sende damit "ein wichtiges Signal der Planungssicherheit" an alle Einrichtungen, so die SPD Vorsitzenden Nicola Böcker-Giannini und Martin Hikel. Die Lage des Landeshaushalts dürfe sich nicht auf soziale Sicherheit und Tarifbindungen auswirken. CDU-Fraktionschef Dirk Stettner betonte, dass durch die zusätzlichen Mittel keine neuen Löcher anderswo im Haushalt gerissen würden. "Damit beenden wir die Unsicherheit für die freien Träger."

Sendung: rbb24 Inforadio, 04.12.2024, 18:00 Uhr

9 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 8.

    @Konservativer: Was meinen Sie mit Rückra! Es geht vorallem um die nächste Generation und wie sie aufwachsen wird. Sie scheinen keine Kinder zu haben, sonst würden Sie sich freuen über diese Entscheidung.
    Ob Herr Wegener Rückrat hat oder nicht, dass wird sicherlich an anderer Stelle wichtig sein aber nicht auf dem Rücken der Jugend.

  2. 7.

    Wahnsinn! Erst völlig planlos streichen, dann umplanen und nach massiver Kritik Budgets teilweise wieder frei geben. Denkt da überhaupt einer mit und hat Ahnung von der Materie oder wurde nur gewürfelt?

  3. 6.

    Liebes rbb-Team,
    Es wäre jetzt interessant, zu erfahren, wer das verhandelt hat. Wenn ich bisherige Nachrichten richtig verstanden habe, war vorher auf SPD-Seite Herr Saleh mit seinen Steigbügelhaltern am Zuge. Führen jetzt die Landesvorsitzenden der Partei die Nachverhandlungen oder haben sie nur das Ergebnis verkündet?

  4. 5.

    Konservative sind wohl doch auch für ihre Bürgernähe bekannt und geschätzt. Kai Wegner weiß das und tut hier recht.
    Woher Ihre Ablehnung? Das braucht schon eine Begründung.

  5. 4.

    Da ist Kai Wegner wohl vor Ideologiebehafteten Künstlern und Sozialarbeitern eingeknickt. Schade, ich hätte ihm mehr Rückgrat zugetraut.

  6. 3.

    Als die Kürzungen verkündet wurden waren hier deutlich mehr Kommentare zu lesen …

    Hoffen wir, dass die Demo morgen auch den letzten Zweifel an stetigen Angeboten in Kultur und Soziales verstummen lässt. Allen morgen viel Glück!

  7. 2.

    Hier hat der Senat gerade noch rechtzeitig, vor der morgen zu erwartenden Großdemo gegen die Sparmaßnahmen, die größte Frechheit im sozialen Bereich zurück genommen. Offensichtlich hat der Frust der Beschäftigten schon jetzt kräftig gewirkt. Aber es bleibt dabei, die Prioritäten beim Kürzen haben eine soziale, verkehrspolitische und der kulturellen Vielfalt schadenden Schieflage. Wieso keine progressiven lenkenden Einnahmeversuche unternommen werden, bleibt das Geheimnis von CDU und SPD.

  8. 1.

    Na, grad noch so dei Kurve gekriegt! Wäre ja auch ein Unding gewesen, bei Sozialem und Kultur zu kürzen! Das würde uns in Jahren wieder auf dei Füße fallen, Nagut, Fehler eingesehen - ich verzeihe!

Nächster Artikel