3:1-Sieg gegen Hoffenheim - Doppelpacker Doekhi lässt Union jubeln
Union Berlin hat einen gelungenen Einstand ins Pflichtspieljahr 2023 gefeiert. Nach einem 0:1-Rückstand kam Union stark zurück und sorgte am Ende für einen souveränen 3:1-Sieg gegen Hoffenheim.
Zum Re-Start der Fußball-Bundesliga nach der Winterpause hat der 1. FC Union einen verdienten 3:1-Sieg gegen die TSG Hoffenheim gefeiert. Gerade in der zweiten Hälfte zeigten die Eisernen eine starke Leistung, ließen kaum eine Chance der Gäste zu und hatten mit Abwehrspieler und doppeltem Torschützen Danilho Doekhi den Mann des Tages in ihren Reihen. Union Berlin steht nach dem Sieg nun auf Tabellenplatz drei in der Fußball-Bundesliga.
Munterer Beginn, Jordan scheitert vom Elfmeterpunkt
Union-Trainer Urs Fischer vertraute in einem 3-5-2-System links in der Abwehr Danilho Doekhi. Und der war gleich zu Beginn gefordert, denn Hoffenheim kam über seine rechte Offensivseite gut in die Partie. Ein Schlenzer durch Robert Skov flog in der 4. Minute abgefälscht über das Tor. Nach der anschließenden Ecke hatte Union einige Mühe den Ball zu klären, doch die Eisernen gingen im Anschluss seinerseits in die Offensive: Christopher Trimmel flankte auf Sheraldo Becker und dessen Volleyabnahme zischte nur knapp über das TSG-Gehäuse (6.).
Es ging weiter hin und her, wobei Hoffenheim in Führung hätte gehen müssen. Angelino legte nach einem Steckpass quer auf den völlig freien Tom Bischof, der kläglich mit der Ferse den Ball zehn Meter am Rönnow-Kasten vorbeisetzte (8.). Nach diesen turbulenten Anfangsminuten beruhigte sich die Partie etwas: Union war nun um mehr Kontrolle bemüht, während Hoffenheim versuchte, die Hausherren früh anzulaufen. Niko Gießelmann flankte in der 15. Minute einen Freistoß auf den zweiten Pfosten, wo Trimmel knapp am Pfosten vorbeiköpfte. Union blieb weiter dran und hätte durch Haberer in Führung gehen können, der scheiterte aber aus kurzer Distanz an Christoph Baumgartners Oberschenkel (20.).
Vier Minuten später flog eine Freistoßflanke hoch in den TSG-Sechzehner. Ihlas Bebou ging dabei im Zweikampf mit Jordan mit der Hand zum Ball. Klare Sache: Handelfmeter. Jordan übernahm in der 25. Minute die Verantwortung, scheiterte aber mit zögerlichem Anlauf per Flachschuss am Außenpfosten. Es blieb weiter turbulent. Union-Keeper Rönnow musste gleich zweimal gegen Hoffenheims Offensivspieler Skov klären. Einen Freistoß faustete er stark zur Seite (28.) und dann parierte er drei Minuten später einen Schuss aus kurzer Distanz.
Gegen immer stärker auftretende Gäste geriet Union schließlich in der 43. Minute in Rückstand. Einen sehenswert vorgetragenen Konter schloss Bebou mit einem satten 14-Meter-Schuss zur TSG-Führung ab – gleichzeitig der Halbzeitstand in einer ansehnlichen und chancenreichen Partie.
Union mit viel Wucht, Doekhi trifft doppelt
Union änderte seine Formation in ein 4-4-2 und kam nach Wiederanpfiff mit viel Wucht zurück in die Partie. Hoffenheim konnte sich zunächst nicht vom Dauerdruck der Hausherren befreien. Vier Eckbälle in Folge und zwei gute Möglichkeiten von Genki Haraguchi und Janik Haberer in der 48. Minute blieben aber ungenutzt. Das Schneetreiben wurde dichter in Köpenick und Hoffenheim befreite sich zusehends von Unions Angriffsbemühungen. Viele kleine Fouls sorgten dazu für zahlreiche Spielunterbrechungen, was der TSG zunächst in die Karten spielte.
Fischer nahm schließlich den enttäuschenden Jordan aus der Partie und brachte mit Kevin Behrens einen neuen Stürmer. Daneben rückte Paul Seguin für Haraguchi ins zentrale Mittelfeld. Und die Hausherren liefen anschließend weiter wütend an, während Hoffenheim kaum noch für Entlastung sorgen konnte. Einen Kopfball von Gießelmann konnte Oliver Baumann noch entschärfen, gegen den weiteren Kopfball von Doekhi nach der anschließenden Ecke war Hoffenheims Keeper dann machtlos. Beflügelt durch den Ausgleich in der 74. Minute drückte Union weiter auf die Führung. Trimmel marschierte unentwegt über die rechte Seite, bediente Behrens in der Mitte und der setzte seinen Kopfball nur haarscharf am Kasten vorbei (75.).
Es spielte weiterhin nur Union und man bekam den Eindruck, als wäre es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Köpenicker in Führung gehen würden, aber Hoffenheim nahm das Tempo aus der Partie und hielt lange das 1:1. Aber dann gab es erneut Eckball für die Eisernen. Trimmel schlug den Ball wieder an den Fünfmeterraum und Doekhi kam vor dem herausstürmenden Baumann an den Ball und besorgte in der 89. Minute das viel umjubelte 2:1 für die Hausherren.
Der eingewechselte Jamie Leweling sorgte dann mit seinem Tor zum 3:1 in der Nachspielzeit für die endgültige Entscheidung. Union feierte durch den Sieg einen gelungenen Einstand ins Pflichtspieljahr 2023.
Die Kurzanalyse
Union Berlin hat gegen die TSG Hoffenheim einen eindrucksvollen 3:1-Heimsieg erkämpft. Eindrucksvoll auch deswegen, weil die Köpenicker nach einem 0:1-Rückstand mit einer ansprechenden Willensleistung dem Gegner aus Hoffenheim im zweiten Durchgang nicht den Hauch einer Chance ließen. Die taktische Umstellung Fischers zur Pause auf ein 4-4-2 fruchtete sofort. Union schnürte den Gegner in der eigene Hälfte ein, die Außenbahnspieler Trimmel und Gießelmann schoben ohne Unterlass Unions Angriffe an und sorgten durch ihre präzisen Flanken für andauernde Gefahr in Hoffenheims Strafraum.
Die Tor-Erfolge für die Eisernen waren so nur eine Frage der Zeit, auch wenn sie durch Standards fielen und in Person von Doekhi, der bis dato nicht als Goalgetter aufgetreten war. Entscheidend war am Ende das eiserne Kollektiv, das sich eine deutliche Feldüberlegenheit erarbeitete und mit 22:12 Torschüssen auch statistisch seine Dominanz untermauerte. Die Belohnung für die Eisernen ist der erste Heimsieg des Jahres 2023.
Union ist damit zurück auf einem Champions-League-Platz und geht selbstbewusst ins Auswärtsspiel am Mittwoch (20:30 Uhr) bei Werder Bremen.
Das Spiel im Liveticker
Sendung: rbbUM6, 21.01.2023, 18 Uhr